RayWonders schrieb:der Artikel hier sagt sogar das gegenteil von dir
Und dieser Artikel sagt es wiederum ein bisserl anders.
https://www.spektrum.de/news/intelligenz-die-paradoxe-wirkung-der-gene/2154894Es gibt nicht das Intelligenzgen. Deshalb greifen Forschende auf Daten aus so genannten genomweiten Assoziationsstudien zurück: In riesigen Stichproben werden genetische Veränderungen mit bestimmten Merkmalen verknüpft, wie etwa der Intelligenz. Daraus lassen sich für einzelne Menschen »polygene Scores« berechnen. Diese Werte drücken aus, wie sehr die mit Intelligenz verbundenen Genvarianten bei einer Person zum Tragen kommen. Mittlerweile sind mehr als 1000 Gene identifiziert, die dabei eine Rolle spielen.
Loughnan und seine Kollegen verglichen die polygenen Scores mit den Ergebnissen aus Intelligenztests von rund 8500 Kindern im Alter von neun bis elf Jahren. Insgesamt ließen sich mit den Scores nur wenige Prozent der Unterschiede in den kognitiven Leistungen erklären.
Und dabei gibt es auch noch unterschiedliche Einflüsse auf die fluide und die kristalline Intelligenz. Intelligenz ist zum einen die Fähigkeit, sich Inhalte anzueignen. Vokabeln einer Sprache oder Fachsprache, allgemein "Wissen". Zum anderen aber ist Intelligenz eben auch die Fähigkeit zu Problemlösungen, zum Nachvollziehen oder Selbsterarbeiten von Lösungswegen etc. Die "Wissensintelligenz" wird "kristallin" bezeichnet, die "Lösungsintelligenz" fluid. Na und die paar Prozent Einfluß der genetischen Disposition auf die Höhe der Intelligenz beziehen sich dabei hauptsächlich auf die kristalline Intelligenz; die fluide ist nur geringfügig betroffen.
Dennoch kann Dein Artikel weiterhin richtig sein. Wenn damit gemeint ist, daß jene intelligenzbeeinflussenden Gene
RayWonders schrieb:zu mindestens 50 Prozent, vermutlich sogar zu 80 oder 90 Prozent
zu jenen minimalen Prozent Intelligenzunterschied führen. Anders gesagt: in höchstens 50%, vermutlich nur in 10...20% aller Fälle gibt es überhaupt keinen Einfluß genetischer Disposition auf die rein durch Erziehung, Bildung, Gesellschaft und soziale Stellung geprägte Höhe der Intelligenz. Und dort, wo es einen genetischen Einfluß gibt, in 50, wahrscheinlich 80...90% aller Fälle, stellt dieser genetische Einfluß gegenüber dem kulturellen Einfluß nur wenige Prozent des Gesamteinflusses bereit.
Na jedenfalls ist der Spektrum-Artikel vom Juni 2023, und die Studie, auf die sie da zurückgreifen, wurde im Mai '23 veröffentlicht. Dein Zeit-Artikel ist laut Url von Juli 2018.