Die andere Seite des Mondes?
25.02.2006 um 01:24
Ja ihr habt richtig gelesen, das gut alte Mond Thema steht mal wieder an. Diesmal geht es allerdings um die Sagenumworbene Rückseite des Mondes und da sind ist einiges an interessanten Aspekten enthalten, wie schon auf den vorherigen Seiten zu lesen war
Mondrätsel und Mondschwindel
Der Erdtrabant ist eine lebensfeindliche und von Kratern zernarbte, zerklüftete Welt. Die Temperatur der Mondoberfläche beträgt zum Mittag am Mondäquator + 117 Grad Celsius, und in der Mondnacht sinkt die Temperatur auf bitterkalte - 163 Grad Celsius herab.
Der größte Krater ist Bailey auf der Mondrückseite, mit einem Durchmesser von 295 Kilometern, wobei der tiefste Krater vermutlich Newton ist, dessen Boden 8,85 Kilometer unter dem Kamm seines Walls liegt.
Der Mond als erdnächster Himmelskörper ist recht genau kartografiert worden , dies ist wohl auch der Grund, warum er neben feststehenden Fakten immer wieder für die wildesten Spekulationen herhalten mußte, zu denen wir im Folgenden kommen werden.
Im Jahre 1866 beobachtete Julius Schmidt in Athen den kleinen Krater Linné im Mare Serenitatis, wie dieser angeblich überraschend verschwand und statt dessen eine weißumrandete Grube entstanden sein soll. Jahrzehntelang wurde der Krater intensiv beobachtet, mit allerdings widersprüchlichen Resultaten. Schließlich zeigten Raumsondenaufnahmen, daß der Krater noch existierte.
In jüngerer Zeit jedoch wurden zweifelsfrei mehrfach Leuchterscheinungen, sogenannte "Transient Lunar Phenomena" (TLP) wahrgenommen.
•N.A. Kozyrev fotografierte z.B. am 3.November 1958 eine Leuchterscheinung im Krater Alphonsus.
•Am 30. Oktober 1963 beobachteten die Astronomen Greenacre und Barr ein auffälliges Leuchten im Krater Aristarch.
•Im Jahre 1931 beobachtete N.J.Giddings am 17. Juni des Jahres massive Lichtblitze auf der Mondoberfläche, die er mit bloßem Auge wahrnehmen konnte.
•1956 beobachtete Robert Miles am 16. Januar ein weißes Licht auf der Mondoberfläche, welches dort eine Stunde lang auf- und abblitzte und sich dabei langsam blau verfärbte.
•1972 fotografierte Rainer Klemm aus Passau eine mehrere Minuten andauernde Lichtfontäne.
•Im Jahre 1987 fotografierte Helmut Starzynski solch ein "Moonblink". Er erklärte sich das Phänomen mit einem Meteroiteneinschlag, was durchaus im Bereich der Erklärungsmöglichkeiten liegt.
•Schließlich bemerkte Y. Yamada im Beisein von sechs Zeugen für etwa eine halbe Stunde einen pinkfarbenen Sektor im Krater Aristarchus.
Inzwischen wurden über 700 Leuchtereignisse katalogisiert. Erklärungen dieser TLPs reichen von Vulkanismus, Fehlinterpretationen, Beobachtungsfehler, Gasausbrüche oder gar "intelligente" Aktivitäten einer fremden (außerirdischen ?) Intelligenz.
Übrigens war die Annahme von "Lebewesen" auf dem Mond bei vielen Forschern des achtzehnten und neunzehnten Jahrhunderts weit verbreitet., so berichtet u.a. im Jahre 1822 der Astronom Franz von Paula Gruithuisen über eine "Stadt auf dem Mond". Auch Wilhelm Herschel hatte 1790 noch ernsthafte Gedanken in Hinsicht auf Mondbewohner und Immanuel Kant glaubte, daß "mit bestimmtheit die meisten Planeten bewohnt" sind, "und die es noch nicht sind, werden es eines Tages sein."
Es war eigentlich klar, daß das erste Ziel von Überlegungen über Planetenbewohner der Mond bildete. Plutarch hatte die Seelen der Toten auf den Mond verwiesen. Lukian von Samosata hatte 160 n.Chr. große und wundervolle Armeen auf den Mond verlegt, sein Werk jedoch mit entsprechender Warnung versehen: "Ich schreibe über Dinge, die ich weder gesehen, noch erlebt, noch von anderen erfahren habe, und deshalb sollten meine Leser sie auf keinen Fall glauben."
Im Jahre 1516 hatte Lodovico Ariosto in seinem "Orlando furioso" (Der rasende Roland) ein bewohntes Mondtal beschrieben. (Bild 1)
In der 72. Strophe des 34. Gesangs weiß er denn auch zu berichten:
Und auch Kepler stellte Überlegungen zu "Levaniern" (Mondbewohnern, von dem hebräischen lebanan oder levana - Levania: der Mond) an, die 1634 - nach Keplers Tod - im Buch "Somnium" (Schlaf) beschrieben wurden. So berichtete er u.a., daß alles auf Levania ungeheuerlich groß wäre und wegen der enormen Körpermasse alle Dinge sehr kurzlebig seien. Seine Levanier haben keine festen Behausungen und wandern tagsüber in Trupps umher, dem Wasser folgend, wenn es auf die andere Seite des Globus gezogen wird. Auch weiß er von den Endymioniden zu berichten, die in sumpfigen Gegenden in befestigten Städten leben.
Bischof Wilkins sinnierte 1639: "Ich schreibe dies nur, um die Meinung anderer über die Mondbewohner zu zeigen, wobei ich persönlich nicht wage, irgend etwas von diesen Seleniten vorzubringen, denn ich weiß nicht den geringsten Grund, irgendeine mögliche Meinung zu belegen. Doch denke ich, daß künftige Zeiten mehr erfahren werden; und unsere Nachwelt mag vielleicht ein Mittel erfinden, mit diesen Bewohnern vertrauter zu werden..."
Auch von Bernard de Fontenelle erfährt man 1686: "... da die Sonne, die nun unbeweglich ist, aufgehört hat, ein Planet zu sein, und die Erde, die sich um sie dreht, nun einer geworden ist, werden Sie nicht überrascht sein zu hören, daß der Mond ebenfalls eine Erde ist und bewohnt wie die unsrige."
Soweit die wirren, mannigfachen Vorstellungen über den Mond. Doch auch in unserem Zeitalter des Fortschritts und der - häufig so benannten - "aufgeklärten" Welt beobachtete man immer wieder ungewöhnliche Vorgänge auf und um den Erdtrabanten. So scheint es, daß der gute alte Mond immer noch viele Rätsel aufweist.
Mysteriöse Objekte und Formationen
Im Laufe der jüngst vergangenen Zeit kamen immer neuere Vermutungen über die Existenz fremder (intelligenter?) Spuren auf dem Mond an die Öffentlichkeit. Da wurden z.B. mögliche "Obelisken" auf dem Mond anhand von NASA-Fotos minutiös unter die Lupe genommen und eventuelle geometrische Verbindungen hergestellt. Darüber hinaus wollen die Autoren Fred und Glenn Steckling eine "unglaubliche" Aktivität auf unserem Trabanten entdeckt haben. Dazu legen die Autoren in ihrem Buch "Wir entdeckten außerirdische Basen auf dem Mond" eine Vielzahl von - meist NASA-Fotos - vor, die angeblich zeigen sollen, daß Außerirdische den Mond mit Basen nur so übersät haben und auch heute noch intensive Bergbauaktivität auf dem Mond zu beobachten wäre. In der allgemeinen Literatur werden überdies "UFO-Fotos" auf, über und um den Mond veröffentlicht, die in der überwiegenden Zahl doch zu sehr den Eindruck gewöhnlicher Lichtreflexe machen. Sie sollen daher hier nicht in sich wiederholender Berichterstattung vorgestellt werden, was keinesfalls ein abschließendes Urteil sein möge und Ausnahmen bekanntlich die Regel betätigen können.
Doch neben vielen Bildern, auf denen auch wirklich gar (!) nichts auf eine außerirdische oder sonst wie geartete Aktivität schließen läßt - das uns wieder zeigt, wie allzu unkritische Beschäftigung mit solchen Themen ausfällt - existieren doch einige Aufnahmen, die einer näheren Untersuchung durch geologisch geschulte Fachleute unterzogen werden sollten.
Da sind z.B. NASA-Foto 67-H-1135 und Apollo 16-Foto 16-19067, die Strukturen auf der Mondoberfläche - ähnlich "Abdruckspuren" oder "Raupenspuren" von Fahrzeugen - präsentieren oder gar Objekte zeigen, die diese ungewöhnlichen "Spuren" hinterlassen. Handelt es sich hierbei lediglich um herabrollende Felsbrocken? Im Allgemeinen würde diese Erklärungsmöglichkeit ausreichen, wenn man diese Spuren nicht durch einen Krater hindurch, hinab und hinauf verfolgen könnte. Ein Aspekt, der unter die berühmte Lupe genommen werden sollte.
Weiterhin fand man u.a. im Krater Kepler Aufwölbungen (Dome), die gleichmäßig angeordnet sind und auf Plattformen zu ruhen scheinen. Diese ungewöhnlichen "Dome" mit Größen bis zu 80 Kilometern beschrieb schon der Brite R. Barker im Jahre 1932 z.B. am Krater Arago im Mare Tranquillitatis. Manche dieser sogenannten `lunar doms´ besitzen kleine Gruben auf ihrem Gipfel.
Doch besitzen diese Gebilde keine sehr gewichtige Aussagekraft, fand Richard C. Hoagland - bekannt als der Autor der "Mars-Connection" - weitaus interessantere Strukturen auf dem Mond, die man derzeit auch in Johannes Fiebags "Sternentore" einsehen kann. Im Jahre 1869 entdeckte der Astronom Mädler eine rechteckige Einfriedung mit einem Längsdurchmesser von 104 Kilometern nahe dem Krater Fontanelle auf dem Mond. Diese Region scheint aus den Bergen "herausgeschnitten" zu sein, die später wieder von Lava überflutet wurde. Großflächige Lavaergüsse fanden jedoch seit bereits drei Milliarden Jahren auf dem Mond nicht mehr statt. Eine Entstehung einer derart rechtwinkligen Struktur wie sie hier augenscheinlich vorhanden ist, wäre unter rein geologischen Prozessen nur schwer vorstellbar
Auf einem Lunar Orbiter-Foto der sechziger Jahre bemerkte Hoagland im Sinus Medii ein über 2000 Meter hohes Objekt auf dem Mond, Hoagland nennt es "The Shard". Eine natürliche Entstehung ist zweifelhaft
Ebenfalls in einem Krater entdeckte Hoagland einen "Zentralberg" in Form eines ebenmäßiges, monolithisch-symetrischen Objekts, "The Tower" getauft., dessen Entstehung ebenfalls bisher unbekannt ist
Nimmt man an, daß eine uns unbekannte Intelligenz vor langer Zeit in unserem Sonnensystem verweilte, oder gar unsere Erde besuchte, wäre es nur logisch anzunehmen, Relikte und Überreste ihrer Konstruktionen auf verschiedenen Planetenkörpern wie z.B. dem Mond zu vermuten. Ob solche "Basis-Stationen" bis in unsere heutigen Tage noch "aktiv" sind, ist und bleibt reine Spekulation, die Existenz ungewöhnlicher Strukturen ist jedoch nachweisbar und es wird an künftigen Mondmissionen liegen, diese Gebilde einer komplexeren Untersuchung zu unterziehen.
Man mag abschließend gut zwischen Mondrätsel und Mondschwindel, Tatsachen und Spekulationen unterscheiden können, und natürlich mag der ein oder andere alles als Schwindel hinstellen, wie man alles gerne als Schwindel hinstellen möchte, was über das unsrige Verständnis hinausgeht. Immerhin sind die gegebenen Fakten einer Erwähnung wert.
_-Wearenotalone-_