E.Schütze schrieb:Jetzt muss ich mal doof fragen: Ist der Brauch mit dem Verbiegen oder Zerbrechen von Waffen wirklich schon für die Frühe Bronzezeit belegt?
Das konnte ich jetzt tatsächlich nicht finden. Scheint sich erst ab der Urnenfelderzeit einzuschleichen. Aber die entgültigkeit des Opfers scheint es auch schon im Neolithikum gegeben haben. Also Ablage an nicht mehr zugänglichen Orten, wie im Moor versenken und idealerweise die Wiederholbarkeit. Also, dass immer wieder geopfert wurde. Entsprechend spricht Meller auch immer von einem Depotfund.
E.Schütze schrieb:Hierfür gibt es allerdings Parallelen auf Felsbildern und Rasiermessern. Gut, die sind natürlich auch alle jünger als die Himmelsscheibe, aber immerhin wurde das Boot ja erst in einer späten Bearbeitungsphase hinzugefügt.
Ja, ich schrieb ja, es gibt diese Bilder, die entfernt an sowas denken lassen.
Aber auf der Nebrascheibe habe ich eher das Gefühl, dass damit das Gold fixiert wurde.
Würden die Präastronautiker mit so einem Argument kommen, würden die Archäologen das auch nicht gelten lassen.
Überhaupt ist es irritierend, das man bei diesem Fund aus allen Zeiten der Bronzezeit so wie allen Regionen Ähnlichkeiten sucht und dann daraus die Verbindung postuliert, die die Ähnlichkeit hervorgebracht hat. Solche Zirkelschlüsse galten zu meiner Zeit als Sackgassen.
Auch sowas hier halte ich für nicht zulässig.
Denn hier verwendet man Radosophie vom Feinsten. Ich kann wahrscheinlich in ganz Norddeutschland Plätze finden, auf die das passen würde. Woher weiß man denn, dass die Scheibe nicht zu einem Punkt 200km weiter westlich oder östlich gehört?
E.Schütze schrieb:Im Übrigen sollte der verlinkte Artikel von Krause und Gebhard auch ein wenig mit Skepsis betrachtet werden.
Ja, gerne, auch wenn ich zB. die Beziehungsdramen dahinter gar nicht kannte. Aber wie ich oben schon schrieb. Anfangs, (war gerade am Ende meines Studiums als die Scheibe bekannt wurde) gab es durchaus Kritik an der Interpretation und am Vorgehen. Heute finde ich dazu irgendwie nichts mehr, obwohl ich finde, dass die Zuordnung der Scheibe und Interpretation ihrer Funktion usw. nicht immer zulässig ist nach den Regeln der wissenschaftlichen Vorgehensweise.
Ich finde gleiches Recht für alle. Was ich von Däniken erwarte, muss auch Meller liefern.