Himmelsscheibe von Nebra
28.09.2006 um 22:06Hamburg - Sieben Jahre nach ihrem Fund ist das Rätsel der Himmelsscheibe von Nebrajetzt
offenbar gelöst: Sie diente vor 3.600 Jahren dazu, mit einer Schaltmonat-Regeldie
Abweichungen zwischen Mondkalender und Sonnenjahr in Einklang zu bringen. DieseTheorie
stellt der Hamburger Astronom Rahlf Hansen auf. Die bronzezeitlichenSternkundigen in
Mitteldeutschland nahmen laut Hansen Kalenderregeln aus demZweistromland (Babylon) als
Grundlage für diese Scheibe. Das wird in der aktuellenZeitschrift „P.M. History“
berichtet.
„Damit erweist sich die 32 Zentimetergroße Himmelsscheibe aus der
frühen Bronzezeit als eine astronomische Uhr“, bestätigteder Sprecher des Landesmuseums
Sachsen-Anhalt in Halle, Alfred Reichenberger.
Den entscheidenden Hinweis auf
die Lösung des Rätsels lieferte Hansen dieAbbildung der Sternenformation der Plejaden
neben der Mondsichel auf der Scheibe: „DieVerbindung von Mond und Plejaden ist typisch
für Mesopotamien“, erklärte Hansen. Alsohabe er alte Texte gewälzt - und genau diese
Regel sei in Schriften aus demZweistromland überliefert.
Der Mondkalender mit
zwölf Mond-Monaten dauere imUnterschied zum 365 Tage umfassenden Sonnenjahr nur etwa 354
Tage, so dass ungefähralle drei Jahre ein „Schaltmonat“ eingefügt werden musste. Auf der
Himmelsscheibedeutlich zu erkennen sind Sonne, Mond und Sterne sowie die Plejaden als
Siebengestirn,alles aus Goldblech. Auf der unteren Hälfte befindet sich ein Bogen, bei
dem es sichum die Darstellung eines Schiffes handeln könnte.
Die Himmelsscheibe
vonNebra gilt als weltweit älteste konkrete Abbildung des Sternenhimmels und damitals
Schlüsselfund für die europäische Vorgeschichte. Inzwischen zuBewährungsstrafen
verurteilte Räuber hatten sie 1999 auf dem Mittelberg imZiegelrodaer Forst im Landkreis
Merseburg-Querfurt entdeckt und verkauft. DieBronzeschale mit den geheimnisvollen
Goldeinlagen wurde im Februar 2002 in der Schweizvon der Polizei und dem Landesamt für
Archäologie Sachsen-Anhalt sichergestellt.
Vom 29. September 2006 bis 29. Januar
2007 ist die Himmelsscheibe im HistorischenMuseum Basel zu sehen.
http://www.welt.de/data/2006/09/14/1036090.html (Archiv-Version vom 18.10.2006)
Love and flowers 1984
offenbar gelöst: Sie diente vor 3.600 Jahren dazu, mit einer Schaltmonat-Regeldie
Abweichungen zwischen Mondkalender und Sonnenjahr in Einklang zu bringen. DieseTheorie
stellt der Hamburger Astronom Rahlf Hansen auf. Die bronzezeitlichenSternkundigen in
Mitteldeutschland nahmen laut Hansen Kalenderregeln aus demZweistromland (Babylon) als
Grundlage für diese Scheibe. Das wird in der aktuellenZeitschrift „P.M. History“
berichtet.
„Damit erweist sich die 32 Zentimetergroße Himmelsscheibe aus der
frühen Bronzezeit als eine astronomische Uhr“, bestätigteder Sprecher des Landesmuseums
Sachsen-Anhalt in Halle, Alfred Reichenberger.
Den entscheidenden Hinweis auf
die Lösung des Rätsels lieferte Hansen dieAbbildung der Sternenformation der Plejaden
neben der Mondsichel auf der Scheibe: „DieVerbindung von Mond und Plejaden ist typisch
für Mesopotamien“, erklärte Hansen. Alsohabe er alte Texte gewälzt - und genau diese
Regel sei in Schriften aus demZweistromland überliefert.
Der Mondkalender mit
zwölf Mond-Monaten dauere imUnterschied zum 365 Tage umfassenden Sonnenjahr nur etwa 354
Tage, so dass ungefähralle drei Jahre ein „Schaltmonat“ eingefügt werden musste. Auf der
Himmelsscheibedeutlich zu erkennen sind Sonne, Mond und Sterne sowie die Plejaden als
Siebengestirn,alles aus Goldblech. Auf der unteren Hälfte befindet sich ein Bogen, bei
dem es sichum die Darstellung eines Schiffes handeln könnte.
Die Himmelsscheibe
vonNebra gilt als weltweit älteste konkrete Abbildung des Sternenhimmels und damitals
Schlüsselfund für die europäische Vorgeschichte. Inzwischen zuBewährungsstrafen
verurteilte Räuber hatten sie 1999 auf dem Mittelberg imZiegelrodaer Forst im Landkreis
Merseburg-Querfurt entdeckt und verkauft. DieBronzeschale mit den geheimnisvollen
Goldeinlagen wurde im Februar 2002 in der Schweizvon der Polizei und dem Landesamt für
Archäologie Sachsen-Anhalt sichergestellt.
Vom 29. September 2006 bis 29. Januar
2007 ist die Himmelsscheibe im HistorischenMuseum Basel zu sehen.
http://www.welt.de/data/2006/09/14/1036090.html (Archiv-Version vom 18.10.2006)
Love and flowers 1984