@Tyranos und Ihr Anderen
Die umfassendere Ursache-Wirkungsbeziehung ist die Kausalität und nicht der Determinismus. Sie ist weiter gefaßt als der nur auf wirklich objektive Ursachen abstellende Determinismus. Denn sobald das auf der Geistbasis fußende Bewußtsein mit ins Spiel des Lebens gebracht wird, gibt es auch mehr als nur die objektiven Ursachen für Erscheinungsweisen des Seins im Dasein, da es auch geistig verursachte und sich primär dann nur im Subjektiven abspielende Ursachen gibt, die auch etwas bewirken können!
Das gerade hatte man ja in der Quantenphysik bei der Interpretation ihrer Meßergebnisse endlich begriffen!
Hat man dies aber auch erst einmal begriffen, dann muß man aber auch den Unterschied zwischen der geistig-informationellen Bewirkung zur materiell-energetischen Wirkung erkennen und begreifen lernen!
Das hat nun wieder der Ing. Köcher mit seiner Informations-Energetik für mich am verständlichsten heraus gearbeitet!
Hier gibt es nämlich auch wirklich wesentliche Unterschiede in den die Erscheinungsweise bedingenden Gesetzmäßigkeiten!
Wie kann ich Euch dies noch etwas begreiflicher darstellen?
Wie kann ich Euch dies so erklären, daß Ihr mich hierin vielleicht auch endlich wirklich verstehen könnt?
Vielleicht mal ein Beispiel aus dem Unterschied zwischen der Physik und der Musikwissenschaft. Ihr merkt schon, ich habe mich wirklich mit allen mir zugänglichen Wissenschaften befaßt!
So kennt die Musikwissenschaft einen Tonwert, der kein Äquivalent mehr auf der Seite der äußeren Klangverwirklichung hat und dennoch als wesentlich geistig-psychische Ursache etwas bewirkt. Dieser Tonwert gehört nämlich ganz dem Bereich der inneren Tonerfahrung an. Er hat kein irgendwie noch physikalisches Sein, sondern ein auf der Tatsache eines ganz konkreten Intervalls basierendes "tonsystemliches Sein", insofern er der geistig-musikalischen Wertordnung angehört.
"Auf ihrer höchsten Wirklichkeitsstufe ist Musik geistige Ordnung, auf ihrer letzten Wirklichkeitsstufe stoffliche Ordnung, und beides ist sie zugleich, mit einem Male." Also aufgepaßt!
Zugleich, also im gleichen Zeitmoment, aber eben zugleich auch in unterschiedlichen Verwirklichungsräumen, dem geistig-subjektiven und dem materiell-objektiven Raum!
So hat diese Tatsache der Harmoniker Hans Kayser schon vor Jahrzehnten ausgedrückt.
Nun ist der Tonwert unauflöslich an die Tonhöhe gebunden. Und es scheint die Tonhöhe diejenige Funktion zu sein, in der sich die äußere Verwirklichung und innere Ordnung des Tones aufs engste berühren. In der Tonhöhe begegnen sich die physikalische Realität der Frequenz von Schwingungen und der Tonwert als psychisch-geistige Wesenheit, so "daß also die Höhe zur wahrnehmbaren Bedeutung der Frequenz wird." Über die Empfindung der Tonhöhe wird der physikalische Frequenzraum in den innermusikalischen Tonraum umgesetzt, in dem dem kontinuierlichen Frequenzband von innen her eine Ordnung (wohlgemerkt: von innen her!) eine Ordnung gegeben und die Gesamtheit der Frequenzen im Hörbereich aus dem musikalischen Bewußtsein heraus (noch einmal zur Verdeutlichung: aus dem musikalischen Bewußtsein heraus!) überformt und zahlhaft strukturiert wird. Aus der primär auch physikalisch über Frequenzen definierten Klanghöhe wird die Tonhöhe, die in geistig-musikalischer Bedeutung als Tonwert erfahren wird (noch einmal: als Tonwert erfahren wird)!
Aus der physikalischen Bestimmung heraus entwickelt sich so über die Bewußtwerdung in der geistig-psychischen Erfahrung die neue Qualität eines Tonwertes und es ist dann nicht mehr möglich, die musikalische Bedeutung von Tonhöhe und Tonstufe allein auf physikalische Vorgänge zurückzuführen!
Ohne Möglichkeit dieser vollständigen Zurückführung ist aber keine wirklich deterministische Bestimmung von eigentlicher Ursache zu der aus ihr folgenden Erscheinungsweise(n) mehr möglich, und damit hat der ganze Determinismus dann auch wirklich, zumindestens in der Wissenschaft ausgespielt!
Ganz abgesehen davon, daß die sinnesphysiologischen und neuronalen Prozesse, über die ein äußeres Schallereignis zur musikalischen Tonerfahrung wird, äußerst kompliziert und trotz vieler Theorien auch heute noch nur zum Teil erforscht sind, ist der musikalische Ton als Inhalt des Bewußtseins und Ursache geistig bestimmter Erscheinungsweisen wie Gefühle etwas prinzipiell anderes als der äußere, auch physikalisch definierte Reiz, der dieses Erlebnis bedingt.
Man kann sich das auch am Parallelbeispiel der Farbe verdeutlichen. Das ist ja genau der Qualitätsunterschied, der sich im Unterschied der Farbenlehre von Goethe und Newton widerspiegelt!
Auch die Farbe ist einem äußeren Reiz zugeordnet, in diesem Fall dem Eintreffen elektromagnetischer Wellen bestimmter Wellenlänge auf der Retina des Auges. Das Farberlebnis ist aber seinem Wesen nach etwas anderes und nicht auf elektromagnetische Wellen reduzierbar. Es kommt dabei eine Eigentätigkeit der Psyche ins Spiel, ein Umsetzen der äußeren Reizgestalt in die ganz andere Ausdrucksweise des inneren Farbsinnes, wodurch dem äußeren Phänomen eine Struktur aufgeprägt wird (wohlgemerkt: aufgeprägt wird!), die ihm in der physikalischen Beschreibung (noch) nicht zukommt. Denn das Frequenzband ist unterhalb (infrarot) und oberhalb (ultraviolett) des sichtbaren Bereichs beliebig fortsetzbar. Demgegenüber schließen sich für das Auge die Farben an beiden Enden des sichtbaren Frequenzausschnitts zusammen zu einem in sich geschlossenen Farbkreis. Um diesen Kreis zwischen rot und violett zu schließen, gibt es für das Auge sogar eine Farbe, den Purpur, die im Regenbogen gar nicht vorkommt!
Also, nicht nur, weil die Forschung noch zurück ist oder weil wir nicht immer alles ganz genau wissen können, sondern wirklich aus prinzipiellen Gründen ist hier ein wesentlicher, ein wahrhaft qualitativer Unterschied zwischen der äußeren objektivierten Welt, welche auch die Physik widerspiegelt, und der inneren, wesentlich subjektiven Bewußtseinserfahrung, Bewußtseinswelt, wie sie auch die Musikwissenschaft widerspiegelt, gegeben, der sich dann auch in einer nicht durchgängig machbaren Ursache-Wirkungs-Determination trotz immer gegebenr Ursache-Wirkungs-Kausalität niederschlägt!
Ich bitte Euch hier ganz lieb um Verzeihung!
Aber vielleicht versteht Ihr nun, nach diesen leider wieder etwas länger gewordenen Erläuterungen auf der Basis von Dieter Kolk seinem Buch: "Zahl und Qualität" (S. 32-33) auch meine Einstellung, daß ich nun einmal der Meinung bin, daß die Physik allein niemals eine Theorie für Alles finden, erst recht nicht selbst sein kann, auch wenn sich dies viellicht unser lieber Mûreth so sehr wünscht!
@interpreterNein, unendlich ist sowohl ein zahlentheoretisch definierter mathematischer als auch ein physikalisch raumbezogen definierter Begriff, welcher die Unmöglichkeit des Auffindens eines Endes in bestimmten Beziehungsgefügen definiert!
So gibt es in der Mathematik genau so auch (scheinbar) unendlich lange Kettenbrüche wie es in der Physik aufgrund physikalischer Unabgeschlossenheit ihrer Systeme auch einen (scheinbar) wirklich unendlichen Raum gibt, von dem wir auch bei der Größenbestimmung des Universum-Raumes ausgehen können!