@Scott78 Scott78 schrieb:Ja, und da die äußeren Schichten kurzfristig wiederum aber auch sehr schnell gekühlt werden können, so kann man schnell die verbliebene Hitze im Kern unterschätzen, die rasch wieder die eigentlich zuvor anfassbare Oberfläche bis zu dem Punkt aufheizt, an dem man sie nicht mehr schmerzlos berühren kann.
Okay. Dann wäre das Ganze völlig unabhängig vom Schneiden der Kartoffel, sondern nur davon, wie lange man eine heiße Kartoffel in der Hand halten kann. Aber selbstverständlich hätte ich den Thread nicht erstellt, wenn ich diese aller einfachste Erklärungsmöglichkeit nicht bereits bedacht hätte...
JohnDifool schrieb:Natürlich ist mir klar, dass das Schmerzempfinden ansteigt, je länger man ein heißes bzw. sehr warmes Objekt berührt. Je heißer und je länger, desto größer der Schmerz. Daran ist nichts ungewöhnliches.
Mir ist es aber so vorgekommen, als ob die Zeit in der ich eine heiße Kartoffel problemlos halten kann, deutlich verkürzt ist, wenn ich an der einen Seite immer mehr Teile davon abschneide. Dass kann natürlich nur auf Einbildung beruhen, muss es aber nicht.
Schließlich gibt es auch andere, auf den ersten Blick paradoxe, physikalische Phänomene, wie die Tatsache, dass heißes Wasser im Gefrierfach schneller zu Eis erstarrt als kaltes usw.
Also bitte nicht immer gleich alles als naive, dumme Frage abtun, wenn man sich selber nicht wirklich sehr sicher in einem bestimmten Themengebiet ist oder es sich nicht um völlig offensichtlichen Quatsch handelt, wie flache Erde etc.
Manches ist nämlich gar nicht so trivial, wie es auf den ersten Blick erscheint, z.B. die Frage, warum sich ein Duschvorhang beim Duschen nach innen bewegt und dann am Körper des Duschenden klebt.
Eigentlich hat man es hier mit einem einfachen Problem zu tun. Zu berücksichtigen sind zwei physikalische Gesetze: Das nach dem irischen Physiker Georg Gabriel Stokes benannte Gesetz beschreibt die Reibungskräfte zwischen Luft und Wassertropfen. Durch diese Reibungskräfte wird die Luft in Bewegung gesetzt. Die nach dem holländischen Mathematiker Daniel Bernoulli benannte Gleichung erklärt, wie sich aufgrund dieser Luftbewegung der Druck im Innern der Dusche verringert, wodurch der Vorhang nach Innen gesaugt wird.
Doch Schmidt wollte es genau wissen. Denn die Kombination dieser beiden Gesetze erschwert eine explizite Berechnung der wirkenden Kräfte. Für eine Computerberechnung teilte Schmidt das Innere des Duschraums in 50.000 Segmente auf. Dann fütterte er seinen privaten PC mit einer Software für Strömungsdynamik, die er für die Anwendung auf den Duschstrahl erweiterte, und startete die Rechnung. Nach zwei Wochen Rechenzeit lieferte ihm sein Computer die detaillierte Bewegung der Luftsegmente über einen Zeitraum von 30 Sekunden.
Ergebnis: Angetrieben durch den Duschstrahl bildet sich im Innern der Dusche ein stabiler Luftwirbel, dessen Bewegung den Luftdruck verringert und den Vorhang nach innen saugt.
Quelle: https://www.wissenschaft.de/technik-digitales/warum-man-dem-klebenden-duschvorhang-nicht-entkommen-kann/
Aber zurück zu meinem Kartoffelproblem....
Bei einer wissenschaftlichen Herangehensweise wäre es zunächst mal interessant in Erfahrung zu bringen, ob "das Phänomen der heißer werden Kartoffel beim Schneiden" überhaupt existiert. Schließlich könnte ich mir ja alles nur einbilden oder das Ganze nur frei erfunden haben.
Also...
Probiert es doch einfach mal selber aus und schreibt mir dann hier eure Erfahrungen beim Schneiden von heißen Kartoffeln!
:)