IngwerteeImke schrieb:Das halte ich für ein nebensächliches Problem. Auf unseren Planeten hat es zig sehr große bis große Katastrophen gegeben.
Auf größeren Skalen haben Tiere, die eine bestimmte Größe vorzuweisen haben, immer einen Nachteil. Es gibt immer ein Grund, warum das Nahrungsangebot knapp sein kann, was immer ein Nachteil für größere Tiere ist. Da bedarf nicht einmal einen großen Asteroideneinschlag. Größere Vulkanausbrüche( und nein, die wird es wohl bei den meisten Planeten geben, die leben beherbergen) , können relativ einfach einen Planeten in eine massive Eiszeit führen, was ja ziemlich nachteilig für die Lebewesen ist. Da ist immer also eine Nische vorhanden, wo sich ein Lebewesen entwickeln, was man als Intelligent einstuft.
Warum ein nebensächliches Problem? Das muss man doch auch mit einbeziehen, wenn man darüber spekuliert, wie oft es intelligente Zivilisationen im Universum geben sollte. Da gibt es natürlich einige Variablen, die wir nicht kennen.
Aber du hast einen guten Punkt angesprochen: Unser Universum ist ein relativ lebensfeindlicher Ort. Gammablitze, Asteroidenhagel, Sonneneruptionen, es gibt sehr viele Sachen, die ein Entwickeln von zumindest intelligentes Leben erschweren können. Unsere Lage im Universum bzw. in unserer Milchstraße ist auch vielleicht ein Grund dafür, dass es die Evolution bis zu uns geschafft hat.
@perttivalkonen Und ich glaube auch nicht, dass Evolution immer in einer ähnlichen Geschwindigkeit abläuft, wie du es in deinem vorherigen Post erklären wolltest. Zum Beispiel kann man davon ausgehen, dass es Planeten gibt, die geeigneter sind für die Entstehung als auch die Entwicklung von Leben, als die Erde. Superhabitable Planeten werden sie genannt.
Das Leben hat auf der Erde vermutlich vor einigen Milliarden Jahre angefangen. Vor ungefähr 500 - 550 Millionen Jahren sollen sich die ersten Fische im Wasser gebildet haben. Die Zeitspanne zwischen ungefähr 4 Milliarden Jahren von der Entwicklung der ersten Lebensformen, bis zur Entwicklung der ersten Fische und von den Fischen bis hin zu uns, kann auf Planeten mit anderen bzw. besseren Gegebenheiten viel schneller abgelaufen sein.
Aber auch abgesehen davon ist die Evolution bis hin zum Menschen an eine Reihe von Zufällen geknüpft. Zufällige Mutationen und Veränderungen bedeuten nicht, dass sich irgendwann intelligentes Leben entwickeln muss.
Dass es zu der Zeit der Dinosaurier auch schon Säugetiere gab ist mir auch bewusst. Aber auch das tut hier eigentlich nichts zur Sache. Denn auch, wenn es Säugetiere gab, so heißt das noch lange nicht, dass sich daraus eine intelligente Zivilisationen entwickelt. Auch wenn diese Säugetiere schon ein gewisses Maß an Intelligenz besitzen ist da immer noch ein großer Schritt dazwischen.
Vielleicht war auch unsere Anatomie einfach dafür entscheidend, so eine Entwicklung durchzumachen. Sonst wären unsere Vorfahren vielleicht nie auf die Idee gekommen, Werkzeuge zu bauen und sich auszuprobieren.
Ob das bei der Anatomie der Dinosaurier auch so ohne weiteres möglich gewesen wäre ist da doch auch mal eine interessante Frage. Deswegen kann es auch gut sein, dass viele andere intelligentes Zivilisationen in unserem Universum humanoide Erscheinungsformen besitzen.
Natürlich kann man die Anatomie jetzt auch als logische Konsequenz der Evolution betrachten, aber das ist doch genau der Punkt: Warum sollte die Evolution die gleichen Arten und die gleichen Lebensformen hervorbringen? Es braucht diese Anatomie nicht, um auf dieser Erde zu überleben. Es gibt viele verschiedene Lebensformen und der Mensch ist nur eine von vielen.
Hypris schrieb:Ab wann Leben es mit Intelligenz als Überlebenswaffe ausprobiert gibts ja leider nur unseren Vergleich.
Wir kennen nun mal einfach diese Variablen nicht, da wir nur unsere Erde als Referenz haben. Aber wenn man sich mit Themen wie extraterrestrische Intelligenz befassen will, dann muss man nun mal spekulieren. Und die Frage: warum haben wir noch nichts von den Außerirdischen mitbekommen, die ja fast die Ausgangsfrage des Threads hier beschreibt, dann kann man nun mal nicht mehr als Hypothesen aufstellen.
Meine Hypothese bleibt die, dass eine intelligente Zivilisation sehr selten entwickelt und das die Entfernungen einfach zu groß sind.
Es gibt die so genannte Rare-Earth Hypothese, die sich auch mit diesem Thema befasst. Hier werden zum Beispiel auch einige Punkte aufgezählt, die zeigen sollen, von welchen Zufällen unser Leben auf der Erde bestimmt wird.
die Lage innerhalb der Galaxie (galaktische habitable Zone),
die Natur des Zentralgestirns,
die allgemeine Konfiguration des Planetensystems
die Lage innerhalb des Planetensystems (zirkumstellare habitable Zone),
die Größe bzw. Masse des Planeten,
das Vorhandensein eines großen Mondes im Orbit des habitablen Planeten,
das Vorhandensein geologischer Voraussetzungen für ein planetares Magnetfeld und Plattentektonik,
die chemische Zusammensetzung der Lithosphäre, Atmosphäre und Ozeane
sowie das Auftreten „evolutionsfördernder“ Ereignisse, wie zum Beispiel eine massive Vergletscherung und Einschläge von Kometen oder Asteroiden in größeren Abständen
- Wikipedia
Dann gibt es da noch die Theorie des "großen Filters"
Eine Zivilisation muss sich auch erst dahingehend entwickeln, interstellare Raumfahrt zu benutzen.
Die Zivilisation könnte sich auf dem Weg dieser Entwicklung selbst zerstören oder, wie schon anfangs erwähnt, die Evolution bis hin zu intelligentes Leben ist sehr sehr selten.
Man weiß ja, wie oft die Menschheit in der Geschichte schon in der Entwicklung zurückgeworfen wurde und wie viele Kriege es gedauert hat, bis wir irgendwann angefangen haben, Raketen zu bauen, die bis zum Mond fliegen können.
In dem Fall haben wir den großen Filter vielleicht schon hinter uns. Vielleicht steht er uns aber auch erst bevor.