@zetta2zetta2 schrieb:kannst Du vlt. auf diese Frage antworten, bin nur so, neugierig.
zetta2 schrieb:Ich denke, dass im Kern bin ich ein ausgeglichenes Wesen, ohne Emotionen und enorm groß.
Das finde ich eine wirklich bemerkenswerte, wahre Beschreibung.
Denn wenn du selbst schon bemerkt hast, dass es etwas gibt, welches du mit dir in Verbindung bringst und auf das genau die Attribute zutreffen, die du hier nennst, dann bist du viel näher an dem, was du tatsächlich bist, an deiner wahren Natur, als viele andere Menschen.
Die meisten Menschen definieren sich, in dem sie ganz konkret sagen "ich bin dies" oder "ich bin das" oder "ich bin so und so". Sie sind nicht in der Lage zu bemerken, dass sie ihre Überzeugung darüber, was sie sind, während ihres Lebens ständig ändern. Sie halten sich für ihre jeweiligen Überzeugungen.
Bei deiner Beschreibung erkenne ich, dass du den "inneren Beobachter" festgestellt hast, den Wissenden darüber, dass er nicht das jeweils Beobachtbare sein kann, sondern, dass das jeweils Beobachtbare immer nur ein situationsbedingter und damit ständig wechselnder, kommunikativer Ausdruck ist, welcher zwar dich repräsentiert, aber der du nicht wirklich im Sinne von Substanz bist. Alle Gedanken und Gefühle sind nur flüchtig. Sie erfüllen einen bestimmten Zweck, aber sie selbst sind nicht das Lebendige, welches sie hervorbringt.
Was ich damit meine ist, dass du nicht dein Körper, nicht deine Gedanken oder Gefühle bist, die in Wahrheit nur kommunikative Hilfsmittel sind, mit denen du dich anderen Lebewesen gegenüber bemerkbar machst. Man benötigt diese Hilfsmittel, um sich auszudrücken. Nicht umsonst heißt es: Der Körper ist der Ausdruck der Seele.
Jedoch das, was sich da ausdrückt, nämlich du, ist in seiner elementarsten Substanz kein Körper, kein Gedanke, kein Gefühl. Sondern das alles sind nur die Hilfsmittel, die man als Mensch benutzt, um mit anderen Lebewesen kommunizieren zu können.
Es ist der Beobachter, von dem ich gerade sprach, welcher das Unveränderliche darstellt. Er ist während deines gesamten menschlichen Daseins immer vorhanden. Er ist das einzige, was dich tatsächlich substanziell ausmacht und dich von jedem anderen unterscheidet. Er ist die Lebensenergie, die Lebenskraft, das eigentlich Lebendige, und er ist genau das zu jedem Augenblick während deines gesamten konzipierten Daseins.
Es ist immer derselbe Beobachter, nämlich du, der seit der Geburt jeden morgen aufwacht und beim Schlafen wieder verschwindet aufgrund seiner dualen Konzeption. Dieser Beobachter ist das unveränderliche ICH BIN, ohne jegliche zusätzliche Beschreibungen, ohne jegliche Attribute wie "ich bin dieses" oder "ich bin jenes" oder "ich fühle mich so und so". Er ist nur das ICH BIN. Das reine Gefühl der Anwesenheit. Das Wissen, dass es dich gibt. Das ist der sogenannte innere Beobachter.
Er hat sich während deines gesamten Daseins niemals verändert. Im Gegensatz dazu ändern sich deine Ichs ständig. Mal hälst du dich für einen Fröhlichen, danach wieder für einen Traurigen oder Ernsten. Kaum bist du in einer anderen Situation, hälst du dich plötzlich für einen Neugierigen oder einen Gelangweilten, oder was weiß ich. Diese ständigen Wechsel sind lediglich die unmittelbaren Ausführungen der Kommunikation. Doch sie sind niemals gleichbleibend.
Der Beobachter dieser Wechsel ändert sich jedoch niemals. Und es scheint mir, dass du diesen Beobachter bereits deutlich unterscheiden kannst von deinen vielen ständig wechselnden Ichs, die alle notwendig sind, denn jeder von uns benutzt sie, aber sie sind nicht das, was die wahre Natur desjenigen ist, der da kommuniziert.
Ja, du bist, wie du sagst, im Kern ausgeglichen, emotionslos im Sinne von a priori zu den Emotionen, und du bist enorm groß
:)