Peter0167 schrieb:Sowohl bei a wie auch bei b lautet meine Antwort: unendlich
Bei b) hätte mich natürlich das Wieso interessiert. So nach dem Motto "Wie kann etwas als Singularität bzw. ohne Existenz von Raum unendlich groß sein?"
Peter0167 schrieb:Aber wie gesagt, ich gehe die Dinge gerne anders an, zumindest so lange wie es irgend möglich ist, auf Vergleiche und Veranschaulichungen zu verzichten. Das Universum ist weder zweidimensional, noch hat es Karos mit Kantenlängen, daher will ich zunächst ohne diese vermeintlich "hilfreichen" Veranschaulichungen auskommen.
Dann frage ich mich, wieso Du Sachen aufnimmst wie "das Universum soundsolang nach Urknall apfelsinengroß". Denn genau da ist ja nicht das Universum beschrieben, sondern unser heutiges beobachtbares Universum. Zu deutsch: da hat jemand den Partikelhorizont mit nem Bleistift nachgezeichnet und läßt nun diese grafische Darstellung rückwärts in Richtung Urknall schrumpfen. Soundso nach Urknall ist seine Zeichnung nur noch apfelsinengroß. Exactellement sowas wie die Würfel oder die Karos.
Ja wäre gemeint gewesen, daß zum damaligen Zeitpunkt der damalige Partikelhorizont halt nen Apfelsinenradius besessen hätte und nichts mit unserem Partikelhorizont zu tun hat, aber das ist nicht gemeint. Sonst könnten wir ja auch nicht von einer Expansion des Universums sprechen. Von dem zu sprechen setzt die "gezeichnete Linie" voraus. Quasi das "gedachte Koordinatengitter".
Keiner weiß, wie groß das Universum (jenseits des beobachtbaren Horizonts noch) ist. Also wäre jede Angabe über dessen Größenveränderung ab Urknall arschlos. Also kann man davon nur sprechen, indem man ein Areal definiert und dessen Größenveränderung beschreibt.
Man hätte natürlich auch ne ferne Galaxie nehmen und die Distanz zu uns verwenden können, um die veränderte Distanz zu verschiedenen früheren Zeitpunkten zu benennen und so die Entwicklung zu beschreiben. Schon die Gleichzeitigkeit von hier und da für die Distanzbestimmung aber verlangt ein "gedachtes Koordinatensystem". Um die "gezeichneten Linien" kommst Du nicht rum.
In der Physik wird damit gearbeitet, aber Du verweigerst Dich dem. Wenn Ihr mir nix ohne sowas bringt, dann spiel ich nicht mehr mit. So! Ob das der richtige Weg ist?
Peter0167 schrieb:Das sehe ich auch so, aber dann stellt sich mir die Frage, wieso dann immer von der Entstehung des Universums die Rede ist, und nicht von der Entstehung des beobachtbaren Universums.
Echt jetzt? Weil man davon ausgeht, daß jenseits der Beobachtbarkeit noch immer alles so funzt wie hier. Daß da nicht plötzlich ein fünfdimensionaler Raum mit zweidimensionaler Zeit losgeht, daß da nicht die Sterne Rumba tanzen und überhaupt Big Party ist, während wir wieder mal nicht eingeladen sind und mit den Stino-Konstanten des Universums vorlieb nehmen müssen. Weil dahinter kein anderes Universum liegt, sondern unseres weitergeht. Das ist kein Wissen, keine Erkenntnis, das ist nur ne Annahme. Aber es ist geradezu ein Paradigma, ein Apriori. Die Konstanz der Bedingungen, das "überall gleich" funzt innerhalb der Beobachtbarkeit jedenfalls ganz prima. Selbst Ausnahmen (Gravitationsverhalten im Außenbereich der Milchstraße) gelten nicht nur in unserer Raumregion, sondern praktisch überall, wo wir hinsehen können (und es entsprechend große Galaxien gibt).
Sollte es irgendwann gute Gründe geben, das mal anders zu sehen, sodaß Sacxhen besser, einfacher oder umfassender erklärlich werden, könnwa das ja gerne ändern. Doch bis dahin dominiert die Vorstellung vom ganzen Universum aus einem Urknall.
Und nebenbei: Sollte "das dahinter" älter sein - wieso hat uns dann noch kein Licht von da erreicht?
Peter0167 schrieb:... dann landet man bei einem Modell, in dem das unendliche Universum aus unendlich vielen beobachtbaren Universen besteht, quasi wie eine "Zellstruktur" (um auch mal einen hinkenden Vergleich zu benutzen :D).
Irrtum. Aber sowas von! Das hieße ja, daß unsere "Kordinatengitter" absolut wären. Daß unser beobachtbares Universum eine "Zelle" wäre. Aber ein Beobachter in sagenwirmal zehn Milliarden Lichtjahren Entfernung sieht doch ne ganz andere "Kugel von innen" als wir. Zwar zu nem erheblichen Teil überschneidend, aber dennoch mit unterschiedlichem Horizont-"Rand". Obwohl dessen wie unser Koordinatengitter nicht übereinstimmen, können jenes wie unser Universum damit gleich beschrieben werden. Und es wäre richtiggehend albern, da von "unserem Universum und dahinter dann anderen Universen" zu sprechen. Der Horizont der Beobachtbarkeit ist keine vom Universum her bestimmte Größe, sondern abhängig vom Stand des Beobachtenden. Er spiegelt also keine Struktur eines Multiversums wieder und erlaubt keine für andere Regionen abweichenden Bedingungen odgl.