@BeniStingray Ich habe deinen Beitrag zum Anlass genommen, und mal wieder versucht, mich in das Thema einzulesen. Und ich muss sagen, ich bin entsetzt, wütend, frustriert, enttäuscht, und alles andere auch noch, und zwar gleichzeitig und nicht nacheinander
:(Ich empfinde es als Armutszeugnis und eine absolute Schande, wie dieses Thema auf den einschlägigen Plattformen aufgearbeitet wird, leider auch bei Wikipedia. Die inflationäre Verwendung untauglicher Vergleiche, sowie die sinnfreie und falsche Verwendung von Begrifflichkeiten und Illustrationen machen es mir quasi unmöglich, mich ernsthaft in das Thema einzuarbeiten.
Überall nur endloses Blabla ehe man auf den Punkt kommt, und dann werden Dinge behauptet, und im nächsten Absatz direkt widerlegt ... Widersprüche über Widersprüche ... ich habe einfach nur danach gesucht, wie so eine "Quantenteleportation" Schritt für Schritt abläuft .... vollkommen aussichtslos. Entweder wird man mit Mathematik bombardiert, oder es wird auf Star Trek verwiesen. Bei Wiki gab es wenigstens einen kleinen Absatz mit der vielversprechenden Überschrift "Ablauf" ...
Ablauf
Die Quantenteleportation benötigt zwischen Sender (Alice) und Empfänger (Bob) zwei Kommunikationskanäle. Der erste ist ein konventioneller Kommunikationskanal, wie etwa eine Richtfunkstrecke für die Übertragung von Bits. Als zweites kommt ein Quantenkanal zum Einsatz, der Qubits transportieren kann, beispielsweise in Form von verschränkten Photonen.
Ein verschränktes Qubit-Paar (EPR-Paar – in Anlehnung an das Einstein-Podolsky-Rosen-Paradoxon) wird erzeugt. Das bedeutet, die Qubits sind in einem Bell-Zustand, so dass die Messungen entsprechender Observablen korreliert sind.
Über den Quantenkanal wird ein Qubit des EPR-Paars zum Sender, das andere Qubit zum Empfänger übertragen.
Auf Seite des Senders wird eine Bell-Messung, d. h. eine gleichzeitige Messung des verschränkten Qubits und des zu teleportierenden Qubits vorgenommen. Diese Messung zerstört das Qubit des Senders. Aufgrund der Verschränkung ist das Ergebnis der Messung mit dem Zustand des Qubits, welches der Empfänger erhalten hat, gekoppelt.
Das Ergebnis der Messung, also einer der vier möglichen Zustände, wird in zwei klassische Bits kodiert und über den konventionellen Kommunikationskanal an den Empfänger übertragen.
Mit Hilfe der über den konventionellen Kommunikationskanal erhaltenen Information wird das Qubit des Empfängers so transformiert, dass es den gleichen Zustand hat, wie das des Senders vor der Messung.
Zwischen den einzelnen Schritten kann eine im Prinzip beliebig lange Zeit abgewartet werden. Praktisch ist Wartezeit durch die Lebenszeit der Qubits begrenzt.
Etwas Besseres habe ich in 2h echt nicht finden können!
Der erste Aufreger ... "Alice" und "Bob" ... was zum Teufel soll der Scheiß!? Ich weiß, was ein Sender ist, und Empfänger ist mir auch ein Begriff. Zudem tauchen Alice und Bob im gesamten Absatz nicht ein einziges Mal mehr auf, also wieso macht man das?
Dann geht es weiter ... mir persönlich hätte beim ersten Schritt der Hinweis gereicht "Ein verschränktes Qubit-Paar wird erzeugt". Wenn ich wissen will, was das ist, wie es erzeugt wir und woran es "angelehnt" ist, dann hätte ich mich an anderer Stelle schlau gemacht, aber nein, da wird mitten im Satz ein Nebensatz in einer Klammer platziert, der den Gedankengang komplett aus der Bahn wirft "(EPR-Paar – in Anlehnung an das Einstein-Podolsky-Rosen-Paradoxon)". Kann man in einer Ablaufbeschreibung auf so was nicht verzichten?
Über den Quantenkanal wird ein Qubit des EPR-Paars zum Sender, das andere Qubit zum Empfänger übertragen.
So weit ist das noch klar, aber es geht weiter:
Auf Seite des Senders wird eine Bell-Messung, d. h. eine gleichzeitige Messung des verschränkten Qubits und des zu teleportierenden Qubits vorgenommen. Diese Messung zerstört das Qubit des Senders.
Okay, klar ist, auf der Sender-Seite habe ich 2 Qubits, eins vom verschränkten Paar, und das Qubit, welches teleportiert werden soll. Beide Qubits werden gleichzeitig gemessen (Bell-Messung), und diese Messung zerstört dann das Qubit des Senders. Aber der Sender hat doch 2 Qubits, welches wird denn nun "zerstört"? Und warum nicht beide? Oder wird im Zuge des Messvorganges aus beiden Qubits plötzlich eins, welches dann zerstört wird? Fragen über Fragen, und nirgends findet man verständliche Antworten.
Und das zieht sich durch, bis zum Schluss...
Das Ergebnis der Messung, also einer der vier möglichen Zustände, wird in zwei klassische Bits kodiert und über den konventionellen Kommunikationskanal an den Empfänger übertragen.
Mit Hilfe der über den konventionellen Kommunikationskanal erhaltenen Information wird das Qubit des Empfängers so transformiert, dass es den gleichen Zustand hat, wie das des Senders vor der Messung
Das Ergebnis der Messung wird dann also konventionel (per Funk oder Kabel) an den Empfänger gesendet, und nur mit dieser Information kann dann das zweite verschränkte Qubit so transformiert werden, dass es den gleichen Zustand, wie das des Senders vor der Messung hat?
Vermutlich bin ich zu blöd, den Sinn hinter dieser Aktion zu begreifen. Ich gehe aber davon aus, dass es den geben muss, warum sollte man sonst so einen Aufwand betreiben, um eine Information zu übertragen, die man auch gleich über die konventionelle Art übermitteln könnte, ohne den ganzen Quanten-Kram.
Eine andere Quelle beschreibt es etwas "anders", zunächst wird ebenfalls ein verschränktes Photonenpaar getrennt, eins auf Empfängerseite, das andere auf Senderseite. Das zu teleportierende Photon befindet sich logischerweise auch beim Sender. Nun wird aber gesagt, dass man beide Photonen auf der Senderseite erneut verschränkt ... wobei mir hier unklar ist, wie das gehen soll, da ja verschränkte Paare in einem bestimmten Prozess gemeinsam entstehen sollen, hier aber beide bereits getrennt vorlagen?? ... wobei die "alte" Verschränkung aufgelöst wird, und die "neue" Verschränkung bewirkt, dass die Polarisation des zu teleportierenden Photons auf das "entschränkte" Photon beim Sender übertragen wird. Hmmm....
Mag sein, dass ich zu doof bin dies zu verstehen, kann aber auch sein, dass keiner in der Lage ist, die Problematik sachlich
und verständlich rüber zu bringen, und zwar ohne Star Trek, Alice, Bob, Personen beamen, Handschuhe, Äpfel, ....
In diesem Zusammenhang ist es mir übrigens ein Bedürfnis, einmal die sehr guten Beiträge von
@mojorisin so loben. Er bringt die Dinge mit dem Blick fürs Wesentliche ohne Umschweife auf den Punkt, und das in einer Form, die meinen Verständnisfähigkeiten sehr entgegenkommt.