@Nerok Nerok schrieb:Der Strom für die Elektroautos muss aber auch wieder irgendwo herkommen.
Das ist nur ein verschieben des Problems.
Ist es nicht. Selbst wenn wir von maximalen Wirkungsgraden ausgehen, sind bei der Wasserstofftechnologie mehrere unnötige Zwischenschritte vorhanden. Die Herstellung von Wasserstoff durch Elektrolyse hat einen Wirkungsgrad von maximal 80%, Brennstoffzellen auf Wasserstoffbasis welche für den mobilen Einsatz tauglich sind haben einen maximalen Wirkungsgrad von 60%. Nebenbei muss der Wasserstoff transportiert werden, man muss also mit Fahrzeugen die eben diese niedrigen Wirkungsgrade augfweisen, den Wasserstoff zum Endverbraucher tragen.
Den Massentransport könnte man zugegeben auch mit vorhandener Gasinfrastruktur übernehmen. Die zusätzlichen Zwischenschritte rechtfertigt dies allerdings dennoch nicht. Den Strom, der unnötig zur Herstellung des Wasserstoffs aufgewendet wurde, könnte man ebensogut auch direkt nutzen. Die Brennstoffzellen würden ebenfalls entfallen, womit ein weiterer sehr starker Wirkungsgradgewinn zustande kommen würde.
Für Strom muss keine nennenswerte Infrastruktur aufgebaut werden, sie ist bereits da. Außerdem ist sie wartungsärmer als bewegte Maschinen. Dasselbe würde natürlich auch für das Silizium gelten. Weiterhin besitzt Wasserstoff nicht dieselbe Energiedichte pro Volumen wie ein potenzieller Lithium-Luft-Akku. Momentan allerdings liegen die verfügbaren Lithiumakkus demgegenüber noch zurück. Insgesamt wäre, bezogen auf Wirkungsgrad und Energiedichte Lithium allen anderen Materialien vorzuziehen. Sie würden dann, im Zusammenspiel derselben, sogar Benzin- und Dieselmotoren in den Schatten stellen, ohne jedoch klimaschädlich zu sein, wenn man regenerative Energien voraussetzt.
@wuecwuec schrieb:Mit Lithium tauschen wir nur eine Rohstoffabhängigkeit gegen eine andere. Es ist völlig unklar ob der enorme Bedarf gedeckt werden kann und ob der Rohstoff wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll abgebaut werden kann.
Zugegeben, dass ist ein sehr guter Einwand. Und ich fürchte sogar, dass du damit Recht behalten wirst, denn die Lithiumreserven auf diesem Planeten sind in der Tat arg begrenzt. Die einzige sinnvolle Alternative die ich da sehe, wäre die massive Forcierung auf dem Raumfahrt, oder mit anderen Worten, Asteroid Mining. Ansonsten wird es auf lange Sicht bitter mit dem Lithium aussehen.
Wikipedia: Asteroid Miningwuec schrieb:Und da man den Strom auch herstellen, transportieren und bereitstellen muss, bleibt am Ende ein dickes fettes Fragezeichen.
Keineswegs, wie aus der Antwort an
@Nerok ersichtlich wird. Deiselben Probleme wiese auch die Wasserstoffterchnologie auf, bei gleichzeitig geringerem Wirkungsgrad. Wasserstofftechnologie ist einfach nur ein unnötiger Zwischenschritt, denn die Energie zur Herstellung und zum Transport könnte man auch direkt für die Mobilität nutzen. Vom vergleichsweise niedrigen Wirkungsgrad der Brennstoffzelle, die die bereitgestellte Energie des Wasserstoffs wieder in Strom zurückverwandeln muss, mal ganz abgesehen.
@235 235 schrieb:Utopie. Ich bin mir sicher, es wurden auch schon Motoren erfunden die extrem wenig Benzin verbrauchen aber selbe Leistung liefern wie ein Motor der viel verbraucht
Ändert aber nichts daran, dass das Öl letzten Endes zur Neige geht, und hier geht's ja schließlich um Ersatz derselben. Und der muss nunmal zwangsläufig regenerativ sein. Wasserstoff und und mit diesem Thread nun auch Silizium stehen als Energieträger zur Debatte. Ich behaupte nun aber, dass beides sinnlos ist, weil sie letzten Endes nur elektrische Energie in Treibstoff verwandeln, welcher den Treibstoff wiederum in Strom oder aber direkt in mechanische Arbeit verwandelt.
Aber selbst davon mal abgesehen haben Benzin- und Dieselmotoren einen maximalen Wirkungsgrad von 40% bzw. 50%. Die kommen nicht mal ansatzweise mit den gesetzlich vorgeschriebenen 94+% für neue Elektromotoren mit, wobei in der Realität dieser Wert noch deutlich überschritten wird. zudem weisen Elektromotoren ihren hohen Wirkungsgrad über den gesamten Lastbereich auf, Verbrennungsmotoren bei Teillast allerdings nicht. Weitere Vorteile sinddas enorme Drehmoment, welche Getriebe unnötig macht, ein besseres Fahrverhalten zeigt, besser beschleunigt, die Möglichkeit der Energierückgewinnung durchs Bremsen und der sehr geringe Wartungsaufwand. Elektromotoren sind einfach in allem besser als Verbrennungsmotoren und sogar Umweltfreundlich, wenn man regenerative Energien voraussetzt.