@Thawra @stanmarsh Ich wollte nicht den Eindruck erwecken, das alles gleich und sofort zu bauen. Das sowas Zeit braucht ist natürlich klar. Als ich vom Massebeschleuniger und künstlichen Weltraumstädten wie dem Stanford-Torus anfing, wollte ich nur klar machen, dass wir sowohl über die technischen Mittel als auch das Geld dazu hätten, würden wir es nur nicht sinnlos vergeuden.
Meine Absicht war es nicht, mir nichts dir nichts zum Mond zu fliegen und dort eine komplette Millionenstadt errichten. Es mag sich so angehört haben, als sähe ich kein Problem, dort einfach mal tausende Tonnen Material und Menschen mit einem Male habe hochtransportieren wollen. Jedoch ist auch mir klar, das sowas erstmal wachsen muss.
Man würde anfangs beispielsweise ein paar Leute mithocheffizientem Equipment da hoch bringen. Zum Beispiel eine Siedlung mit vielleicht 10 - 15 Leuten errichten, die dann die Aufgabe hätten, die Anlage Schritt für Schritt weiter auszubauen, sodass man mehr Leute hochschicken kann, wodurch der Ausbau dann im weiteren Verlauf immer schneller ginge. Natürlich ist schnell hier ein relativer Begriff, sowas würde sich zeitlich über Jahrzehnte erstrecken.
Solche Scherze wie Massebeschleuniger, Weltraumlift auf dem Mond oder Erzabbau im Bereich von zehntausenden Tonnen pro Stunde wären logischerweise erst mit einer gewachsenen Infrastruktur möglich. Das sowas nicht gleich zu Beginn der Mission erfolgen kann, sollte einleuchtend sein. Nur will man überhaupt irgendwann mal an diese Rohstoffe herankommen, vor allem natürlichen denen, die hier auf der Erde knapp sind, hat man gar keine andere Wahl, als irgendwann jemanden da hoch zu schicken.
@Thawra Ich habe nie von AKWs gesprochen, dass war ausschließlich Stanmarshs Idee. Ferner hatte ich oben geschrieben, dass der Aufbau von 100 km² Fläche einer Solaranlage mit einem Wirkungsgrad von 20% eine effektive Gesamtleistung von knapp über 27 Gigawatt erbringt. Um das zu erreichen bräuchte man 27 AKWs vom Kaliber Stanmarsh, wobei große AKWs natürlich auch mehr leisten können.
Würde man sowas an den Polen des Mondes, auf deren Gipfeln die Sonne wie gesagt niemals untergeht bauen, kann man sich die AKWs sparen. und sämtliche Materialien wie Aluminium für eine Solarthermikanlage und Silizium für Photovoltaik wären schon da.
Aber nur, um es nochmal zu verdeutlichen:
Mir ist schon klar, dass sowas nicht über Nacht aufgebaut werden wird. Eine Solaranlage mit 10 x 10 km Kantenlange aufzubauen ist sicherlich alles andere als ein Kindergartenprojekt.
Aber genau sowas meine ich, wenn ich von einer gewachsenen Infrastruktur rede. Das sowas viele Jahrzehnte des Aufbaus dauert und und nicht von 15 Leuten bewerkstelligt werden kann, weiß ich auch.Eine Pilotanlage mit der man beginnen könnte, würde vielleicht so oder so ähnlich aussehen:
Eine paar kleine Alukuppeln, welche im Mondboden eingegraben sind, mit einer Gesamtgröße von vielleicht 600 m² und 10 Leuten Besatzung. Darin werden hydroponisch Wasserlinsen und Algen angebaut, welche man effizient nur mit blauem Lichtbestrahlt. Die Stromversorgung würde mit hocheffizienten Solarpanelen mit 40% Wirkungsgrad sichergestellt, die logischerweise redundant sein müssen.
Eine Solarthermieanlage, deren Wirkungsgrad mit steigendem Temperaturgradienten steigt, schmilzt Wassereis im Krater. Durch die Differenz des -170°C kalten Eises und der + 150°c heißen Oberfläche der Anlage scheint das eine gute Wahl zu sein. Dazu wird mit mit einem Solarofen aus dem Gestein die notwendigen Materialien für den Ausbau der Anlage gewonnen.
Ein solches Konzept ist am Anfang natürlich sehr langsam, wird jedoch mit der Zeit immer schneller, denn je größer die Anlage ist, desto mehr Eis und Erz kann abgebaut werden.
@stanmarsh Dein Spielzeug ist natürlich hübsch anzusehen, jedoch ist es nicht wie du sagst ein schöner Eindruck, sondern ein verzerrter. Wenn man sieht, wieviel kg hier pro Minute runterkommen, könnte einem bei diesem Simulator natürlich Angst und Bange werden, jedoch ist der absolute Großteil, und damit meine ich fast alles, so klein, dass er hier auf der Erde nichtmal eine sichtbare Sternschnuppe erzeugt. Siehe dazu die Einteilung des Weltraumstaubs, der hier runterkommt:
Wikipedia: MeteorUnd wenn die Anlage unterirdisch ist, ist man damit selbst im pessimistischsten Fall vor mehr als 99,999% der Einschläge geschützt. Denn die Decke aus "Mondsand" schützt selbst vor den größten dieser Partikel mit 10 mm Durchmesser. Und was die noch größeren angeht: Je größer desto seltener. Aus diesem Grund kann man sagen, dass die Wahrscheinlichkeit eines Einschlags, der die gesamte Anlage vernichtet praktisch nicht existent ist, zumal die Erde aufgrund ihrer Größe der eigentliche Kugelfang ist. Außerdem müsste dann noch der Brocken auf einer Fläche größer als Afrika die Siedlung mit der Größe eines Einfamiliengrundstückes treffen, was schon sehr viel Pech wäre. Ferner schützt das Eingraben auch vor Weltraumstrahlung, welche ja ebenfalls ein Problem ist.
stanmarsh schrieb:Dafür einen Großteil unserer Ressourcen zu opfern um ein paar tausend Menschen in eine Röhre zu stecken, die bei der ersten Kollision mit einem Asteroidenschwarm zerstört wird oder aber spätestens nach einigen Jahrzehnten am natürlichen Ende der Lebenszeit angekommen ist?
Wie gesagt, Asteroiden sind kein Problem. Was die Lebensdauer der Anlage angeht, siehe Text, der an Thawra ging. Die Anlage müsste die Materialien für ihren eigenen Ausbau mithilfe des Solarofens gewinnen. Ich schrieb ja bereits dass dies sehr zeitaufwendig sein würde, besonders am Anfang. Jedoch wäre ein Konzept, welches einfach nur Menschen zu Testzwecken hochschickt Humbug. Die Anlage muss selbsterhaltend sein, sonst macht sie keinen Sinn, wie du ja auch offenbar festgestellt hast.
Und was den Ressourcenaufwand angeht habe ich bereits oben geschrieben, was Sache ist. Es müsste nur eine kleine Anlage gebaut werden, die ein paar Menschen beinhalten kann. Von einem Großteil unserer Ressourcen zu sprechen ergibt keinen Sinn, wenn die Anlage selbst nur ein paar hundert Tonnen Material benötigt. Unsere Aluminumproduktion hier auf der Erde beträgt mehr als 100.000 Tonnen pro Jahr. Und Wasser, Luft und ein paar Pflanzen sind jetzt auch nicht das Problem. Und mehr ist für den Anfang nicht nötig.
stanmarsh schrieb:Da gibt es eine Menge hochinteressanter Projekte die wesentlich realistischer und zukunftsorientierter sind, bei wesentlich geringerem Invest.
Sollten wir jemals eine ökologische Wirtschaft mit hoher Effizienz auf diesem Planeten haben wollen, werden wir um den Abbau im Weltall nicht drumrum kommen. verschiedene Seltene Erden und andere hier auf der Erde seltenen Metalle müssen dort abgebaut werden, da der Bedarf unsere Ressourcen auf der Erde um ein absurdes vielfaches übersteigen.
stanmarsh schrieb:Um einen Asteroiden zu bewegen müssten riesige Triebwerke verankert werden und eine unglaubliche Menge Raketenbrennstoff für die Beschleunigung und für die Abbremsung am Zielort bereitgestellt werden. Selbst wenn das irgendwie mit den allerletzten Ressourcen der Erde möglich wäre, sollte man noch mal überlegen, ob es Sinn macht, einen 33 × 13 × 13 km großen Gesteinsbrocken auf eine Reise zur Erde zu schicken. Der Brocken, der vor 65 Mio. Jahren hier beinahe das Licht ausgeknipst hätte war nur halb so groß
Und dies beruht auf einer völlig falschen Vorstellung des Ganzen. dieser Aufwand würde betrieben werden, um Ressourcen zu gewinnen, nicht um hier den totalen Verlust einzufahren. Und mit Raketenbrennstoff hat das ganze eh nichts zu tun, da man für solche Projekte ganz andere Antriebsmethoden verwenden würde. Außerdem habe ich auch das nur eingebracht, für den Fall, dass die infrastruktur auf dem Mond steht und wir daher keine Erdressourcen mehr dafür aufwenden würden.
@Fedaykin Für solche Projekte wie du sie nennst wäre eine Mondbasis unerlässlich, da wir sowas nicht von der Erde aus betreiben könnten.
Sorry für Wall of Text.