Ebola-Virus

@FF
Hm, das stimmt auch wieder.

Ein Statistik-Team um Alessandro Vespignani von der Uni Boston hat aus der bisherigen Ausbruchsdynamik ein Zukunftsmodell errechnet und das sieht verdammt düster aus!

Alessandro Vespignani hopes that his latest work will turn out to be wrong. In July, the physicist from Northeastern University in Boston started modeling how the deadly Ebola virus may spread in West Africa. Extrapolating existing trends, the number of the sick and dying mounts rapidly from the current toll—more than 3000 cases and 1500 deaths—to about 10,000 cases by 24 September, and hundreds of thousands in the months after that. “The numbers are really scary,” he says—although he stresses that the model assumes control efforts aren't stepped up. "We all hope to see this NOT happening," Vespigani writes in an e-mail.

http://news.sciencemag.org/health/2014/08/disease-modelers-project-rapidly-rising-toll-ebola



Lt. dieser Grafik hätten wir Ende September im Durchschnitt mit 10.000 Infizierten zu rechnen. Natürlich nur offiziell, die Dunkelziffer wird weit höher sein.

Scox schrieb:Natürlich nur offiziell

Wieso nur offiziell? Warum sollte man heimlich was vertuschen?

@Celladoor

Wo schrieb ich von Vertuschung? Oder möchtest du mir Notionen andichten?

Die offiziellen Zahlen spiegeln insofern nicht die Realität wider, als viele Fälle einfach nicht erfasst werden (können). Hat die WHO aber auch offen zugegeben. ;)

@Scox
"nur offiziell" klang halt so als gäbs da noch was inoffizielles.

@Celladoor

Nee nee, damit meinte ich nur die Zahlen, die erfasst werden. Die echten sollen ja bis zu 4x höher sein. Dann hätten wir jetzt ja schon die 10.000 geknackt, bei zuletzt 3069 Infizierten.

Vielleicht sollte anstelle von "offiziell"/"inoffiziell" einfach absolut und relativ sagen?

Denn ich kann mir vorstellen, dass genaue Erhebungen schwierig werden, wenn man bedenkt, dass der Virus theoretisch bis ins letzte - und abgelegenste - Dorf gelangen kann.

Wenn es weiter zu solchen Ausbrüchen kommt aufgrund von Nahrungsmangel könnte die Lage ernster werden denke ich:

http://www.spiegel.de/video/ebola-epidemie-patient-in-liberia-fluechtet-aus-klinik-video-1518743.html (Archiv-Version vom 03.09.2014)

Wenn es in den Stationen wo die Kranken untergrebracht werden zumindest außreichend nahrung gebe, dann würde vermutlich der aufstand nicht so groß sein. Das ist Freiheitsberaubung zum wohle anderer auf kosten von Leid. Es ist ja richtig diese Menschen zu isolieren, aber sie dann nicht ausreichend zu versorgen ist egoistisch und verkehrt. Wir haben Mittel und Wege, aber kaum jemanden der sie nutzen möchte. Unsere Mittel sind uns meist zu schade. :(:)

@kuhnee

Der Typ war negativ. Ging also nochmal gut. Wird das nächste Mal aber anders laufen.

Davon abgesehen, Ebola-Fieber kann auch Psychosen hervorrufen. Ich würde daher damit rechnen, dass bei steigenden Infektionszahlen auch solche und ähnliche Vorfälle ansteigen, unabhängig jetzt von der Nahrungsversorgung.

Ein Statistik-Team um Alessandro Vespignani von der Uni Boston hat aus der bisherigen Ausbruchsdynamik ein Zukunftsmodell errechnet und das sieht verdammt düster aus!

Das sieht wirklich nicht gut aus. Da ist was ganz böses von der Kette.
Einziger, schon fast verzweifelter Trost: Es gibt Überlebende. Die Menschheit wird es überstehen. Wenn es aber erst mal auf die hochentwickelten Länder übergesprungen ist - und das wird es, da gibt es leider wenig Zweifel - wird es neben den medizinischen Folgen die Wirtschaft enorm schädigen, da alles auseinander läuft. Ich schätze, um Weihnachten herum werden wir es merken.

@Scox

Trotzdem sollten diese Menschen versorgt werden, außerdem hat die geringe Ernährung denke ich viel einfluss auf die psychosen der Kranken.

sehe allmählich schwarz für die Menschheit, immer mehr Epidemie Gefahren, eine laufende Eroberung durch verblendete Krieger im Nahenosten und oben drauf riskante Konflikte zwischen Staaten, so wie Bürgerkriege. Alles scheint außer Kontrolle zugeraten und im Chaos zu verharren.

@kuhnee
Naja, die Geschichte wiederholt sich leider wirklich. Damit muss man sich wohl abfinden.

kuhnee schrieb:Trotzdem sollten diese Menschen versorgt werden,

Das hatten wir gestern schon:

FF schrieb:Kranke müssen in vielen afrikanischen Ländern ihr Essen selbst bezahlen oder sich von Verwandten mitbringen lassen.
Hat man kein Geld und keine Verwandten, kann das schonmal heikel werden.
Wenn man dann im Krankenhaus liegt und mitbekommt, wie wenige gesund werden, dann kann der Eindruck entstehen, man würde dort nur zum Verrecken eingesperrt.
Das wirft einerseits ein Licht auf die Bildung, andererseits ein viel schärferes auf die Gesundheitssysteme, denen die Kranken nicht vertrauen.

Und

FF schrieb:Es sind ja prozentual nur sehr wenige ausländischen Hilfen im Land, und die sollen Patienten ärztlich versorgen und nicht bekochen. Das Gesundheitssystem können sie nicht umkrempeln, wenn schon die Mittel für das allernötigste Equipment fehlt.

Man kann dort nur Freiwillige hinschicken, und wenn die Transportsysteme wegen Quarantänemaßnahmen lahmgelegt sind (die hier ja immer so lautstark gefordert werden), dann kann man nur sehr umständlich Material schicken. Geld alleine genügt nicht, wo kein Material und Personal zur Verfügung steht.

"Sarkasmus an"

Also die Who und Ärzte ohne grenzen machen gerade mut..

http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article131861809/Wir-sind-dabei-Kampf-gegen-Ebola-zu-verlieren.html

"Sarkasmus aus"

Sieht nicht gut da unten aus, überhaupt nicht gut..

Mech schrieb:Sieht nicht gut da unten aus, überhaupt nicht gut..

Verglichen mit Pest, Cholera, Pocken und selbst Grippe, ist Ebola, jedenfalls Zahlenmässig, nicht sonderlich beeindruckend. Klingt vielleicht etwas blöd jetzt, ist aber nicht abwertend gemeint.

mfg
Eye

PrivateEye schrieb:Verglichen mit Pest, Cholera, Pocken und selbst Grippe, ist Ebola, jedenfalls Zahlenmässig, nicht sonderlich beeindruckend. Klingt vielleicht etwas blöd jetzt, ist aber nicht abwertend gemeint.

Diese Krankheiten können damit und deren Todesrate mithalten?

Ist nicht aufwertend gemeint.

@Celladoor
Ich meinte eher, das die damaligen Epidemien/Pandemien weit mehr Opfer gefordert hatten, pro Ausbruch, nicht nur über die Jahrhunderte. Alleine der Schwarze Tod im Mittelalter/Europa.

Natürlich hat sich seit dem einiges verändert, jedenfalls hier. Alleine die Art der medizinischen Versorgung und allgemeinen Hygiene ist ein immenser Fortschritt.

mfg
Eye

PrivateEye schrieb:Ich meinte eher, das die damaligen Epidemien/Pandemien weit mehr Opfer gefordert hatten, pro Ausbruch, nicht nur über die Jahrhunderte. Alleine der Schwarze Tod im Mittelalter/Europa.

Das kann man nicht miteinander vergleichen. Jede Krankheit und jedes Jahrhundert hat seine eigene Dynamik.

@Celladoor
Stimmt definitiv. Kommt aber eben auch auf die Umstände an. Damals hätte Ebola gewiss weit mehr Opfer gefordert.

PrivateEye schrieb:Damals hätte Ebola gewiss weit mehr Opfer gefordert.

So sicher wär ich da gar nicht. Heute gibt es viel mehr Menschen. Zudem kann man heute überall hinfliegen.