Heizenberch schrieb:Und sie ist auch nicht antropozentrisch, da der Parasit und sein Überleben im Mittelpunkt stehen.
Und genau das passiert doch hier. Der Parasit findet optimale Bedingungen vor, vermehrt sich im Wirt so lange weiter, bis dieser zwar stirbt, aber bis dahin den Parasiten längst an einen neuen Wirten weitergegeben hat → Parasit überlebt und verbreitet sich.
Der Wirt kann nur überleben, wenn
er es schafft, den Parasiten
unter Kontrolle zu halten. Dadurch wird jedoch der Parasit entweder in seiner Verbreitung/Vermehrung gehemmt oder - falls der Wirt stärker ist - unschädlich gemacht. Um es mal anhand von Schnupfenviren zu erklären:
Die Viren brauchen Zellen zur Vermehrung, wobei diese leider abdanken müssen. In diesem Parasit-Wirt-Verhältnis gelingt eine Vermehrung des Parasiten also
immer auf Kosten des Wirts, denn die Viren zapfen nicht einfach nur Nahrung ab, sondern sie müssen (Zellen) töten, um selbst leben zu können. Würden die Schnupfenviren damit jetzt ungehindert damit weitermachen können, wäre der Wirt ziemlich bald tot, denn zu viele neue Viren kommen irgendwann in eine Missrelation zu funktionellen infizierbaren Zellen. Kannst du mir soweit folgen?
Nun kommt aber das Immunsystem, zerstört die Viren (den Parasiten) und der Wirt wird gesund. Das Überleben des Parasiten ist aber trotzdem gesichert, da in der Zwischenzeit sicherlich neue Wirte angesteckt wurden. In dem betroffenen wieder genesenen Wirt ist der Parasit jedoch TOT.
Dass uns der Schupfen nicht umbringt, liegt nicht daran, weil der Erreger ach so angepasst an UNS ist, sondern weil
unser Immunsystem die Angelegenheit easy handlen kann. Was passiert, wenn es darin behindert wird (z.B. Sport während der Erkältung), kannst du dir ja denken (Myokarditis → Exitus).
Im Falle von Ebola sieht es jetzt so aus, dass es scheißegal ist, ob der Wirt zerstört wird. Bis es so weit gekommen ist, wurde der Wirt so stark verseucht, dass eine Ansteckung spielend leicht wird. Das Virus nutzt unser soziales Leben aus, um sich zu verbreiten und es würde sich, täte man einfach gar nix außer zuzuschauen, alles andere als selber ausrotten.
Heizenberch schrieb:Und Rest ist Evolution.
Bei Ebola wären optimierte Übertragung und Anpassung an widrige Lebensumstände ausreichend.
Heizenberch schrieb:Das ist anthropozentrisch.
Der Mensch verhält sich invasiv und verlangt, dass sich ANDERE Lebensformen AN IHN anpassen? Und das Gegenteil davon soll anthropozentrisch sein? Made my day!