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Ebola-Virus

3.598 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Virus, Ebola, Epidemie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ebola-Virus

02.11.2014 um 23:17
@Scox

Wenn das bei dieser kleinen Patientengruppe nicht nur zufällig so war, dann wäre Fieber bei einem Zehntel als frühes Warn-Symptom ungeeignet.

Viele spätere Symptome gehen anscheinend in Richtung Magen-Darm-Erkrankung, bzw. Bauchschmerzen - Schwächegefühl ist auch sehr häufig.


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Ebola-Virus

02.11.2014 um 23:32
@Tajna

V.a. entwickeln 35-52% der Erkrankten einen Hautausschlag, den man bei Schwarzen nur nicht sieht:
http://www.mdpi.com/1999-4915/4/9/1668/pdf

Und nur, weil man Blutungen bei einem Einzelnen sehen konnte, heißt das ja nicht, dass die anderen keine hatten. Anscheinend verläuft die Anfangssymptomatik bei diesem Virus-Cluster nicht nach festem Muster, sondern diffus und unspezifisch. Bis vllt. auf die gastrointestinalen Symptome.

Meiner Meinung nach ist die Verwechslungsgefahr mit anderen Krankheiten, v.a. Lebensmittelvergiftungen, enorm.


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Ebola-Virus

02.11.2014 um 23:53
@Scox

Da sich dieser Artikel auf ältere Berichte und Untersuchungen bezieht, bei denen Vieles schlecht dokumentiert wurde, kann man schlecht sagen, wie relevant er jetzt noch ist.

Neue gute Untersuchungen sind dringend nötig.
Dazu müssen wir aber diese Leute in Afrika unterstützen, denn Ärzte und Pflegekräfte, die am Limit arbeiten, werden nichts dokumentieren.

Mit dem Hautausschlag, der anscheinend nicht immer und auch bei vielen anderen Infektionskrankheiten auftritt, wirst du jedenfalls keine möglicherweise Infizierten erkennen.
Blutungen sind beim derzeitigen Ausbruch nicht häufig.

In dem Artikel werden öfters Medikamente erwähnt, die eine Ebola-Infektion abmildern könnten, was man damals nicht wusste.
Das müsste alles mal systematisch untersucht werden.
Dafür reichen einzelne Fälle, die hier bei uns behandelt werden, nicht aus.


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Ebola-Virus

03.11.2014 um 00:07
@Tajna

Natürlich fehlen weitere Facts. Mit den bisherigen Erkenntnissen lässt sich die Diagnose 'Ebola-Fieber' jedoch am ehesten zuverlässig stellen, wenn bestimmte Symptome gemeinsam auftreten. Bei gastrointestinalen Symptomen zusammen mit Hautausschlag ließen sich z.B. gängige Lebensmittelvergiftungen eher ausschließen, da bei diesen ein Hautausschlag i.d.R. fehlt. Im Indizienprozess kann sowas schon hilfreich sein.

Was bisher auch unerwähnt blieb - beginnt die Symptomatik urplötzlich wie bei der Grippe oder kündigt sie sich schleichend an? Schaut man sich Fälle wie Duncan oder den Dr. Spencer an, wird das nicht klar. Wie üblich ist Schwächegefühl als stiller Vorbote, wie es offensichtlich bei Dr. Spencer der Fall war? Wie äußert sich der Fieberverlauf im Vergleich zu bekannten anderen Krankheiten? Alles unklar.

Ja, äußere Blutungen scheinen beim derzeitigen Ausbruch nicht häufig zu sein. Innere Blutungen kann man nicht sehen. Wann treten sie auf? Wo treten sie zuerst auf? Wie hoch ist die Prävalenz? Sind 87 Patienten repräsentativ? Fragen über Fragen.

Summa summarum ist es erschreckend, welche Informationslecks hier aufklaffen.


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Ebola-Virus

03.11.2014 um 00:46
@Scox

Bei einem einzelnen Erkrankten im Anfangsstadium kannst du nicht von den Symptomen ausgehen (das und das Folgende ist nur meine persönliche Meinung).

Höchstens das Gegenteil, du kannst nachdenken, welche Symptome garantiert nichts mit Ebola zu tun haben.

Wenn der aber in den letzten 2 Monaten in Afrika war (mir wäre egal wo genau), dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass er eine irgendeine ernste Infektionskrankheit hat deutlich.

Wenn er Magen-Darmsymptome oder Bauchschmerzen hat und in Afrika war oder vorher Ebolakranken geholfen hat dann wäre er für mich auf jeden Fall ein Verdachtsfall auf Ebola.


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Ebola-Virus

03.11.2014 um 01:12
@Scox

Ich werde mich mit diesen 2 Links noch gründlich beschäftigen, sie scheinen mir nicht so einseitig wie manche offiziellen Links und informieren ziemlich umfassend (haben auch viele Links zu weiteren Texten):

http://www.uptodate.com/contents/diagnosis-and-treatment-of-ebola-and-marburg-virus-disease?source=related_link

http://www.uptodate.com/contents/epidemiology-pathogenesis-and-clinical-manifestations-of-ebola-and-marburg-virus-disease

Vielleicht beantworten sie bereits einige deiner Fragen.


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Ebola-Virus

03.11.2014 um 01:16
@Tajna

Bei dieser Symptomaufzählung wurden nur 44 Personen umfasst. Der Abschnitt hier wurde wieder geupdatet. :)
Wikipedia: Ebolafieber#Klinische Erscheinungen

Danke für die Links, ich werde mal drüberschauen.


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Ebola-Virus

04.11.2014 um 22:45
Man hört ja kaum noch was davon ... ?
Oder bin ich da falsch informiert.


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Ebola-Virus

04.11.2014 um 23:28
@rooky

Das liegt u.a. an der Nachrichtensperre für Verdachtsfälle in Amerika. ;)
Forbes’ David Kroll – an adjunct professor at Duke University Medical Center - notes:

The Associated Press and other press outlets have agreed not to report on suspected cases of Ebola in the United States until a positive viral RNA test is completed.
Zero Hedge

Angeordnet vom sog. "Ebola-Zar" Ron Klain, der von Obama beauftragt wurde:
http://www.washingtonsblog.com/2014/10/instead-appointing-medical-expert-obama-appoints-lobbyist-ebola-czar.html

Einerseits nimmt das der ganzen Nummer den Hype - was positiv ist. Inwieweit die Presse weiterhin transparent über bestätigte Fälle berichten wird, ist andererseits nicht mehr einzuschätzen.

Dazu passt auch die neuste Aktion des CDC, welches nach kurzer Zeit die Meldung, Ebola sei über Tröpfcheninfektion übertragbar, wieder gelöscht hat. 3x darf geraten werden, warum.
New CDC confusion over Ebola as it deletes warning that virus can spread through coughs and sneezes from its website

- It has replaced the old language with new guidance that says there's 'no evidence' Ebola is spread through either
- The CDC also took down on Thursday a poster that said that Ebola can be transferred through 'droplets' on hard surfaces, like doorknobs
- It's unclear why the CDC abruptly changed it's Ebola advisories
- The quiet removal of information follows a public health campaign by Sen. Rand Paul to get the CDC to be 'forthright' about Ebola transfer
Daily Mail

________________________________________________________________

In Sierra Leone baut sich eine neue Infektionskette auf:
A fresh outbreak of Ebola in a part of Sierra Leone where the virus was thought to have been contained has raised fears of a new, uncontrolled infection chain that could send the death toll soaring.

A Red Cross ambulance team was sent to the remote district of Koinadugu, which had prided itself on being the only area to have kept Ebola at bay, on Tuesday to urgently collect 30 corpses for medical burial.
The Guardian


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Ebola-Virus

05.11.2014 um 00:20
@Scox

Hast du das auch gelesen?

Was man über Ebola nicht weiß:

- Ob es intakte Haut durchdringen kann?

- Ob Bleich- oder Desinfektionsmittel die Haut so schädigen, dass sie für Ebola angreifbarer wird?

- Ob Infizierte, die (noch) keine Symptome zeigen, ansteckend sein können?

- Ob es eine Rolle für die Ansteckungsgefahr spielt, wo das Virus in den Körper eindringt?

- Ob sich die Zeit bis zum Ausbruch der Erkrankung verlängert, wenn man nur mit einer weniger infektiösen Körperflüssigkeit, wie z.B. Speichel, Kontakt hatte?

- Ob Ebola auch erst nach mehr als 3 Wochen Inkubationszeit ausbrechen kann?

- Ab wann genau, bei welcher Körper-Temperatur, ein Infizierter beginnt Viren auszuscheiden?

- Wie gut welche Arten von Desinfektionsmitteln wirken?

- Ob Ebola in der Kanalisation überleben kann?
(Reuters) - Even as government officials express confidence that researchers know the key facts about Ebola, many questions crucial to preventing an outbreak in the United States remain unanswered, scientists told a workshop at the National Academy's Institute of Medicine in Washington on Monday.

Virtually all the unknowns have practical consequences, participants emphasized, making it foolish and perhaps dangerous to base policy on weak science.

For instance, virologists believe that Ebola is spread when people come in contact with the virus-laden bodily fluids of those who are already sick and then touch their eyes, nose or mouth, allowing the virus to pass through mucous membranes and enter the bloodstream.

But penetration through intact skin has not been definitively ruled out, said hemorrhagic-fever expert Thomas Ksiarek of the University of Texas Medical Branch (UTMB), who co-led a session on Ebola's transmission routes.

"Does bleach or hand sanitizer," which people in West Africa are using to protect themselves from Ebola, "make the skin more susceptible" to being penetrated by the virus?, Peters wondered. "It's a question that has to be asked."

Another crucial question is whether the virus can be spread by people who do not show symptoms. For months public health officials in the United States and elsewhere have insisted it cannot.

But the possibility of such "subclinical transmission" remains very much open, said Dr. Andrew Pavia, chief of pediatric infectious diseases at the University of Utah.

Nor do experts know whether the infectious dose of virus depends on how it enters the body, Pavia said.

Also unknown is whether the time between exposure to Ebola and the appearance of symptoms depends on which bodily fluids someone contacted. If it does, then someone exposed through, say, saliva rather than blood might incubate the virus for longer than the 21 days officials have repeatedly said is the outer limit of the incubation period.

That was the longest incubation time during the 1976 Ebola outbreak, said Dr. C.J. Peters, a field virologist at UTMB. But "I would guess that 5 percent of people" can transmit the virus after incubating it for more than three weeks, said Peters, whose battle against the Ebola outbreak in a monkey colony in Virginia was recounted in Richard Preston's 1994 book "The Hot Zone."

Health officials emphasize the importance of taking the temperature of those exposed to Ebola, since people are not thought to be infectious until they run a fever of 100.4 F. (38 C). But at what temperature patients start shedding virus is not definitively known, said Dr. Michael Hodgson, chief medical officer of the Occupational Safety and Health Administration.

Environmental mysteries also remain. Scientists do not know whether foam, gas, or liquid decontaminants are most effective for cleaning surfaces that might harbor Ebola. Nor do they know whether it can survive in sewers where, said Paul Lemieux of the National Homeland Security Research Center at the Environmental Protection Agency, rats "might pick it up."
http://www.reuters.com/article/2014/11/04/us-health-ebola-usa-questions-idUSKBN0IO01Q20141104 (Archiv-Version vom 05.11.2014)


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Ebola-Virus

05.11.2014 um 09:57
@Tajna
@Scox
Krass was da abgeht, da kommt ja doch noch einiges ans Tageslicht. Aber jetzt mal abgesehen von Amerika usw. Man müsste doch hier in Deutschland was davon hören,...
Ich meine vor einer Woche war das getöse noch groß, alle haben Angst & jetzt ? Haben alle vergessen
was da draussen rumhuscht ?


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Ebola-Virus

05.11.2014 um 10:02
Meint ihr nicht, dass Ebola genau so ein Hype ist wie alles andere ?
Dazu passt dieses Bild nämlich, es zeigt genau das was wir die letzten Jahre genauso schlimm fanden wie dieses Ebola... ?


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Ebola-Virus

05.11.2014 um 15:24
@rooky

Wie gefährlich etwas tatsächlich ist, kann man leider nicht immer danach beurteilen, wieviel man jetzt gerade davon hört oder bemerkt.
Deinen Link kann ich übrigens nicht öffnen.

Wie ich schon geschrieben habe, haben sich verschiedene Arten von Ebola-Viren und auch der Zaire-Ebola-Virus im Tierreich bereits weit verbreitet.

Man kann daher davon ausgehen, dass Ebola auch dann in Zukunft weitere Probleme verursachen wird, wenn es gelingt, den jetzigen Ausbruch in Afrika unter Kontrolle zu bringen.
Das wird erst besser, wenn es wirksame Impfungen gibt.

Wenn man Ebola z.B. mit Tollwut vergleicht - es gibt ja zufällig gerade gleichzeitig einen Thread über Tollwut - kann man das etwas einschätzen:

Beide Erkrankungen werden manchmal von Tieren auf Menschen übertragen, beide verlaufen meist oder oft tödlich, bei beiden würden nur rechtzeitige Impfungen sicher schützen (die es derzeit für Ebola noch nicht gibt) und beide werden durch Körperflüssigkeiten übertragen.

Auch bei der Pflege eines Tollwut-Kranken muss man Vorsichtsmaßnahmen gegen eine Ansteckung ergreifen, um Tollwut zu bekommen, muss man nicht gebissen werden, aber praktisch habe ich z.B. noch nie von einer Ansteckung durch die Pflege eines an Tollwut erkrankten Menschen gehört.

Ebola dürfte also wesentlich ansteckender von Mensch-zu-Mensch sein und wesentlich gefährlicher als Tollwut sein.


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Ebola-Virus

05.11.2014 um 17:50
@Tajna
Welchen Link meinst du ?
Das sich ein Virus neue Wege sucht & sich auf einer anderen Weise ''Fortpflanzt'' ist nicht unbekannt.
Haben die Forscher denn schon i.welche Fortschritte bzgl. wirksamen Impfungen gemacht ?
Oder ist das auch unbekannt...?

Wusste nicht, das der Virus auch an Tiere übergreift. Krass.
Und das der jetzt per Tröpfcheninfektion aktiv ist, ist nicht gelogen ?
Also Ebola meine ich.


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Ebola-Virus

05.11.2014 um 18:09
@rooky

Dein Link von heute, 10.02 Uhr geht bei mir nicht.

Es werden gerade 2 verschiedene Impfungen gegen Ebola an Menschen getestet, aber man weiß noch nicht, wie gut sie wirken (also ob sie eine Infektion bei den meisten Geimpften verhindern können) und man weiß auch nichts über mögliche Nebenwirkungen (die Nebenwirkungen könnten so schwerwiegend sein, dass man eine Impfung praktisch nicht einsetzen kann).

Ebola-Viren werden z.B von bestimmten Fledermaus-Arten verbreitet, die man von Afrika bis Südasien findet.


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Ebola-Virus

06.11.2014 um 14:37
Die WHO hat die offiziellen Zahlen erneut nach unten korrigiert. Nachdem im vorvorletzten Update noch von 5074 Toten gesamt die Rede war, waren es im vorherigen Update ca. 4900. Nun sind es wieder weniger. Auch die Zahl der Infektionen wurde verringert. Trotzdem betont die WHO die enorme Dunkelziffer. Die Daten aus Liberia sind 2 Tage im Rückstand.

Infektionen: 13.042
Tote: 4.818


http://apps.who.int/iris/bitstream/10665/137510/1/roadmapsitrep_5Nov14_eng.pdf

Völlig konträr dazu eine Studie aus dem Complexity-Magazin:
Ebola May Be Deadlier and More Widespread than We Think

The current Ebola outbreak in West Africa has grown exponentially since May, indicating inadequate global response. A new analysis indicates that the outbreak’s fatality rate is over 70%—rather than 50% as previously claimed by the World Health Organization—and that the total number of affected individuals could exceed 1 million by early next year.
http://eu.wiley.com/WileyCDA/PressRelease/pressReleaseId-113636.html

Man kann sich fragen, wie die WHO eigtl. zu diesen Ungereimtheiten in ihrer Statistik kommt. Besonders deutlich macht das die Diskrepanz zwischen den von der WHO für Sierra Leone ausgegebenen Zahlen und denen der Sierra-Leonischen Regierung. Die WHO zählt für SL 1070 Tote, die Zahl der Regierung jedoch liegt bei 1450 Toten!

http://health.gov.sl/wp-content/uploads/2014/11/Ebola-Situation-Report_Vol-159.pdf (Archiv-Version vom 05.11.2014)

Impressionen aus Guinea können den augenscheinlichen Rückgang der Seuche absolut nicht bestätigen:
Ärzte ohne Grenzen allein auf weiter Flur

Eine Station mit 85 Betten befindet sich in der Hauptstadt im Westen, eine weitere – mit rund 35 Betten – n Guéckédou. Die Stadt liegt eine Zwei-Tages-Reise von Conakry entfernt im Osten. Dazwischen gibt es niemanden, der Ebola-Patienten helfen könnte. Beide Zentren werden von der Organisation Ärzte ohne Grenzen betrieben.

(...)

Das bedeutet aber auch, dass ein Großteil der Ebola-Fälle in Guinea weiterhin zu Hause behandelt wird. Mit der Folge, dass Familien und das Umfeld der Erkrankten einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt sind und eine weitere Ausbreitung des tödlichen Virus so nur schwer verhindert werden kann.

"Wir ringen hier mit einer gewaltigen Katastrophe", sagt ein UN-Mitarbeiter in Conakry. Und fügt hinzu: "Das ist erst der Anfang." Der UN-Mitarbeiter glaubt, dass die Dunkelziffer der nicht gemeldeten Fälle vermutlich zehnmal höher liegt als die von der WHO ermittelte Zahl.

(...)

Erkrankte sind über das ganze Land verteilt

Experten gehen noch aus einem anderen Grund davon aus, dass Ebola in Guinea schwerer einzudämmen ist als etwa in Sierra Leone und Liberia. Die Erkrankten sind über das ganze Land verteilt und nicht – wie in Liberia – überwiegend in der Hauptstadt konzentriert.

Mit jedem neuen Fall wird es somit noch schwieriger, mögliche Kontaktpersonen der Infizierten ausfindig zu machen. Schließlich hat ein Patient durchschnittlich rund 100 potenzielle Kontakte.

"Der Ausbruch ist vollkommen außer Kontrolle", klagt Caroline Scholtes. "Ebola wird in Guinea voraussichtlich endemisch. Es ist deprimierend." Als Endemie bezeichnet man in der Medizin das andauernd gehäufte Auftreten einer Infektionskrankheit in einer bestimmten Region.
http://www.welt.de/gesundheit/article134059096/Ebola-wird-zum-toedlichen-Alltags-Begleiter.html

Zu alle dem kommt der erheblich gestörte Informationsfluss. Die US of A waren ja schon so frei, die Berichterstattung über Ebola einzuschränken.
http://news.yahoo.com/liberia-bans-journalists-ebola-centres-005429176.html.
Und in Sierra Leone wurde ein Journalist eingelocht, weil er das offizielle Vorgehen der Regierung kritisierte.

_________________________________________________________________________________

So, und nun eine kleine Werbeunterbrechung. Wer noch kein Plüsch-Ebolavirus hat, sollte jetzt zugreifen, denn bald könnte es Lieferengpässe geben. :)
http://www.welt.de/vermischtes/article134025111/Tut-uns-leid-aber-Ebola-ist-ausverkauft.html


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Ebola-Virus

06.11.2014 um 14:45
@Tajna
Zitat von TajnaTajna schrieb:- Ob Ebola auch erst nach mehr als 3 Wochen Inkubationszeit ausbrechen kann?
Kann es, aber das ist schon länger bekannt:
Anlässlich der Ebolafieber-Epidemie 2014 in Westafrika durchgeführte Studien haben gezeigt, dass bei 95 % der laborbestätigten Erkrankungsfälle die Inkubationszeit zwischen einem bis 21 Tagen beträgt, bei weiteren 3 % liegt die Inkubationszeit in einem Zeitintervall von 22 bis 42 Tagen, zu den verbleibenden 2 % der Fälle werden keine Angaben gemacht.[38]
Wikipedia: Ebolavirus#Inkubationszeit

Zu den restlichen Fragen sollten definitiv dringend Antworten gefunden werden. Etwas komisch ist im Kontrast zu den hohen potenziellen Risiken im Rahmen der Infektiösität die anscheinend sehr geringe Anzahl von Infizierten in den USA, wo der erkrankte Dr. Spencer vorher doch fröhlich durch NYC gondelte (O-Ton Ehefrau "Ich mache mir überhaupt keine Sorgen, denn ich habe keine Körperflüssigkeiten ausgetauscht" - sie ist tatsächlich nicht erkrankt) oder die Familie trotz direktem engem Kontak mit dem inzwischen toten Duncan ebenfalls immer noch kerngesund zu sein scheint. Auch in Mali zeigt bisher niemand Symptome, obwohl das Mädchen im Bus schon am bluten war und mit mehreren Leuten direkten Kontakt gehabt haben soll.

Ist das einfach pures Glück oder wird die Infektiösität der Viren tatsächlich total überschätzt?


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Ebola-Virus

06.11.2014 um 15:29
Zitat von ScoxScox schrieb:Ist das einfach pures Glück oder wird die Infektiösität der Viren tatsächlich total überschätzt?
Am liebsten wär dir doch eine Schlagzeile, solange die dich nicht selbst betrifft.


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Ebola-Virus

06.11.2014 um 15:37
@Scox
Zitat von ScoxScox schrieb:Ist das einfach pures Glück oder wird die Infektiösität der Viren tatsächlich total überschätzt?
Gesichert ist, dass Blut, Stuhl und Erbrochenes bei fortgeschrittener Erkrankung sehr viele Viren enthält und dass man wohl infiziert wird, wenn man das kurz danach in Augen, Nase oder Mund bekommt - vermutlich auch über Aerosole.

Andere Infektionswege, z.B. über Gegenstände, scheinen nicht so gut zu funktionieren, kann man aber auch nicht ausschließen.
Oder: Nicht alle, die mit einem Ebola-Kranken im gleichen Bett geschlafen haben, wurden infiziert.

Andererseits ist auch nicht bekannt, wieviele eine natürliche oder erworbenene Immunität gegen Ebola haben und wieviele Kontaktpersonen Favipiravir oder andere Medikamente erhalten haben, die eventuell ein Fortschreiten der Infektion verhindert haben.


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Scox ehemaliges Mitglied

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Ebola-Virus

07.11.2014 um 00:22
Zitat von CelladoorCelladoor schrieb:Am liebsten wär dir doch eine Schlagzeile, solange die dich nicht selbst betrifft.
Aha. Mehr ist dir also zu dem ganzen Krempel, den ich oben zusammengetragen habe, nicht eingefallen? Dann steck dir doch einfach deine sinnfreien Einzeiler, spart Speicherplatz. Du hast es schließlich auch bis Seite 175 nicht ein Mal geschafft, was Konstruktives zu bringen und wirst das wohl auch in Zukunft nicht schaffen.

@Tajna

Bezüglich Übertragung durch Oberflächen... Es wurde nachgewiesen, dass das Virus bei niedrigen Temperaturen 50 Tage auf Glasflächen aktiv bleiben kann:
During tests, the UK’s Defence Science and Technology Laboratory (DSTL) found that the Zaire strain will live on samples stored on glass at low temperatures for as long as 50 days.

(...)

When stored at 4° (39°F), by day 26, viruses from three of the samples were successfully extracted; Zebov on the glass sample, and Marv on both glass and plastic.

By day 50, the only sample from which the virus could be recovered was the Zebov from tissue on glass.

‘This study has demonstrated that filoviruses are able to survive and remain infectious, for extended periods when suspended within liquid and dried onto surfaces,’ explained the researchers.
http://www.dailymail.co.uk/sciencetech/article-2809803/Ebola-surfaces-TWO-months-Tests-reveal-certain-strains-survive-weeks-stored-low-temperatures.html

Man beachte die Temperaturangabe. Also 4 °C sind in Westafrika nicht gerade. Daher kann man davon ausgehen, dass das dortige Klima und die hohe Sonneneinstrahlung Oberflächen-Übertragung weitgehend verhindern. Aber in Amerika/NYC?
Zitat von TajnaTajna schrieb:Oder: Nicht alle, die mit einem Ebola-Kranken im gleichen Bett geschlafen haben, wurden infiziert.
Es wurde augenscheinlich niemand krank. Ob sich jemand asymptomatisch angesteckt hat, bleibt ja dank uns fehlender genauerer Informationen ungeklärt. Aber mal angenommen, das wäre passiert, müsste diese Person die Viren weiter übertragen und somit zu Infektionen im Umfeld führen, bei denen mit Sicherheit auch eine symptomatische dabei wäre. Dies ist bislang nicht geschehen, also kann man daraus folgern, dass es entweder überhaupt keine Infektion in der Familie gab oder aber es wurde jemand asymptomatisch infiziert, konnte/hat die Viren aber nirgendwo sonst übertragen, was wiederum die Frage aufwürfe, wie infektiös ein Asymptomatischer eigtl. wäre.
Zitat von TajnaTajna schrieb:Andererseits ist auch nicht bekannt, wieviele eine natürliche oder erworbenene Immunität gegen Ebola haben und wieviele Kontaktpersonen Favipiravir oder andere Medikamente erhalten haben, die eventuell ein Fortschreiten der Infektion verhindert haben.
Und wenn die Kontaktpersonen gar keine Symptome haben und PCR-negativ sind? Dann bekommen sie ja keine Medis, sondern werden nur beobachet. Haben sie nach 21 Tagen keine Symptome entwickelt, gelten sie offiziell als 'gesund' resp. 'virenfrei'. Womit wir wieder bei dem Punkt mit den Asymptomatischen wären...

Hier mal eine Übersicht über die zurzeit in der Entwicklung stehenden Medikamente/Vakzine:
http://www.vfa.de/de/arzneimittel-forschung/woran-wir-forschen/ebola-medikamente


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