„Wir sehen Dinge, die nicht da sind, weil wir sehen, was wir glauben zu sehen”
oder die Macht der Täuschung:
Zitat: "Menschen wollen häufig an die Wirklichkeit parapsychologischer Kräftte glauben, vielleicht weil diese ein Gefühl des Geheimnisvollen inj eine ansonsten glanzlose Welt hineinbringen und zeigen, dass die Wissenschaft nicht alle Antworten kennt; weil sie darauf hinweisen, dass das menschliche Bewusstsein eine kraft ist, mit der man rechnen muss, oder die Möflichkeit bieten, dass ernsthafte Probleme durch das Schwingen eines Zauberstabs gelöst werden können.
In den frühen 1980er Jahren führten Barry Singer und Victor Benassi von der California State University ein inzwischen klassisches Experiment durch, das die Macht dieses Prinzips demonstrierte.
Singer und Benassi baten einen jungen Magier namens Craig, ein purpurrotes Gewand, Sandalen und ein „farbenprächtiges„ Medaillon anzulegen und dann vor einer Gruppe von Studenten Zaubertricks vorzuführen.
Manchmal stellten die Psychologen Craig als einen Magier vor, und manchmal sagten sie, dass er behaupte, echte parapsychologische Fähigkeiten zu besitzen.
So oder so führte Craig einfach eine Reihe von Standard-Zaubertricks vor, bei denen er anscheinend die Gedanken der Zuschauer las und Metall verbog.
Nach seiner Vorführung wurden alle Studenten gefragt, ob sie glaubten, dass Craig parapsychologische Fähigkeiten besitze.
Erstaunliche 77 Prozent derjenigen, die sich in der Gruppe mit der Information befanden, dass Craig ein parapsychologisches Medium sei, meinten, dass sie eine Darbietung echter paranormaler Phänomene gesehen hätten.
Noch verblüffender war jedoch die Tatsache, dass 65 Prozent derjenigen, die die Information erhielten, dass Craig ein Magier sei, ebenfalls glaubten, er sei ein parapsychologisches Medium. Es scheint, dass ein purpurrotes Gewand, Sandalen und ein Medaillon viel ausmachen, wenn sich Menschen dazu entschließen, das Unmögliche wahrzunehmen."
(Richard Wiseman, „Paranormalität – Warum wir Dinge sehen, die es nicht gibt“, S 128-129)
http://www.jstor.org/discover/10.2307/1386128?uid=3739400&uid=2129&uid=2&uid=70&uid=3737720&uid=4&sid=21103740704723Ein ähnliches Experiment, mit nicht weniger erstaunlichem Ergebnis wurde an der Uni Wien durchgeführt:
Zusammenfassung:
In einer Studie an der Uni Wien wurde die Frage untersucht, ob Para-Gläubige in stärkerem Maße als Nichtgläubige Tricktäuschungen als paranormal interpretieren.
Dazu wurden Versuchspersonen zwei Trickdemonstrationen vorgeführt. Es gab zwei Versuchsbedingungen: Einer Gruppe von Versuchspersonen wurde mitgeteilt, dass ihnen die Fähigkeiten von zwei Medien demonstriert werden würden. Die andere Gruppe erfuhr, dass ihnen Zaubertricks präsentiert würden. Die Versuchspersonen wurden nach ihrer Interpretation der Trickdemonstrationen befragt, und ihre Daten zur Paragläubigkeit anhand der PBS erhoben.
Es zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen Para-Gläubigen und Ungläubigen. Para-Gläubige glaubten eher, dass hier übernatürliche Kräfte walteten, zogen auch eher Gedankenübertragung in Erwägung und kamen konsequenterweise eher zu dem Schluss, dass es sich bei dem Gesehenen um ein definitiv paranormales Phänomen handelte.
Interessanterweise sind diese Unterschiede bei beiden Versuchsbedingungen vorhanden: Gleichgültig, ob es sich um die angebliche Darbietung eines Mediums handelt oder um die eines Zauberkünstlers, Para-Gläubige sind stets ein wenig eher bereit, paranormale Kräfte anzunehmen.
http://www.gwup.org/infos/themen-nach-gebiet/794-die-wirkung-von-zaubertricks-auf-para-glaeubige-und-skeptiker?catid=63%3AparapsychologieIn unten stehendem Link ist das Experiment inkl. Versuchsaufbau (Würfel- und Kartentrick mit angeblichem Medium), Ergebnissen, sowie Erklärungsansätzen und Schlussfolgerung genauer beschrieben, ich zitiere nur mal ausgewählte Stellen daraus:
"In der vorliegenden Studie konnte eindeutig belegt werden, dass de bereits vorhandene Gläubigkeit die Einschätzung eines empirisch erfahrenen Phänomens deutlich beeinflusst, unabhängig davon, ob verneint wird, ein „echtes“ oder „unechtes“ Phänomen zu sehen.
Welche Folgerungen können aus den vorliegenden Ergebnissen gezogen werden?
Es scheint tatsächlich so zu sein, dass Personen, die an die Existenz paranormaler Phänomene glauben, simple Zauberkunststücke verstärkt so wahrnehmen, als hätten sie ein übernatürliches, paranormales Phänomen gesehen.
Lassen sich diese Resultate verallgemeinern, wäre zu vermuten, dass nach jeder gelungenen Zaubervorführung die Para-Gläubigkeit derjenigen, die bereits an paranormale Phänomene glauben, ein wenig zunimmt.
Scharlatane wie Hanussen oder Uri Geller hätten auf dieser Basis natürlich ein leichtes Spiel."
http://homepage.univie.ac.at/andreas.hergovich/php/Wirkung_von_Zaubertricks_Skeptiker.pdfDas erklärt auch, warum zB manche der Meinung sind, tatsächlich einen durch paranormale Kräfte levtierenden Tisch zu sehen, nur weil der Sprecher im Video das behauptet
;)Dass wir oft der Meinung sind, ganz genau zu wissen, was wir wahrnehmen, und meinen, dass wir Sinnen zu 100% auch vertrauen können und sie uns zuverlässig die Realität 1.1 wiedergeben, ist in Wahrheit wohl doch nicht zwingend der Fall.
Und selbst unser Glaube scheint unsere Wahrnehmung zu beeinflussen.
Eines der simpelsten Beispiele dafür, dass unser Gehirn in der Tat in der Lage ist, uns eine vermeintliche Realität vorzugaukeln, sind optische Täuschungen:
Die Linien sind alle gerade und parallel zueinander:
Das Muster scheint sich zu drehen:
Manche Punkte scheinen dunkelgrau/braun zu sein:
http://www.kneller-gifs.de/backgrounds/o/optik_illusion.phphttps://www.google.de/search?q=Wahrnehmungst%C3%A4uschung&hl=de&rlz=1T4ACPW_deCA545CA545&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ei=hvchU4vrF4j4oATYsoGoDw&ved=0CEIQsAQ&biw=1366&bih=589Und ja, ein JEDER Mensch unterliegt diesen Täuschungen
;)