Zhannon schrieb:Welche zweite Wirklichkeit soll es denn geben? Es gibt nur eine Wirklichkeit, Gedanken gehören genau so in die eine Wirklichkeit wie die Beschreibung der Natur. Über Gedanken, Geist, Sinnfrage usw kann man sich im Rahmen der Philosophie oder Psychologie gut auseinandersetzen. Das ist aber ein anderes Feld als z.B. Chemie oder Physik.
Das ist das Problem, wenn man sich nicht richtig mit Philosophie auseinandersetzt. Ihr nach gibt es eine Innenwelt, die nicht von allen Menschen gleich geteilt wird, weil die Welt in Subjekt und Objekt auseinanderfällt, und selbst die Psychologie untersucht mit Verlaub nicht das Subjakt, sondern nur das Gehirn und messbare Korrelationen zwischen geäußerter Sprache und Verhalten etc., weil alles andere dann nicht als "wissenschaftlich" gelten würde. Mitunter wird ein Unterbewusstsein postuliert, was im Gehirn durch eingepräfte Erfahrungen liegt. Weiter geht aber die Untersuchung dieses Auseinanderklaffens zwischen Denkem und Handeln nicht, weil das Denken nicht der geteilten Entfahrung zwischen Untersuchendem und Untersuchtem unterliegt, es sei denn, Menschen verstehen endlich, dass dies nur dem Telepathen möglich ist. Wir kommen zwangsläufig nicht ohne diese Esoterik und diesen Okkultismus aus, da selbst die Philosophie keine geteilte Erfahrung des Denkens eines jeweils konkreten Subjekts mit seiner Umwelt untersuchen kann, sondern die Erkenntnistheorie kann nur die allgemeinen Strukturen idealtypsicher Subjektivität rekonstruieren. Das okkulte Wissen (Wissen über die Innenwelt anderer Geister) und das esoterische Wissen (Wissen um die eigene Innenwelt) wird gemeinhin unterschätzt.
Auch wenn ich nicht leugnen kann, das ein Subjekt Teil der Physis ist, so sollte man doch konsequent wieder das Postulat einer physisch realen Seele aufnehmen und versuchen deren "Materie" zu finden. Die Physik traut sich aber nicht so ein Postulat aufzunehmen, aber zu leugnen, es gäbe eine unsterbliche Seele, dessen ist die Physik gar nicht fähig.
Zhannon schrieb:Ich denke nicht das Erkenntnis eine Sache der Philosophie ist, auch wenn es eine Erkenntnistheorie gibt. Erkenntnis, Logik und Intuition ergeben sich aus der Leistungsfähigkeit des Gehirns, nicht aus einer Disziplin die diese beschreibt.
Da irren die Neurologen, wenn sie sagen, Subjektivität bedarf eines Gehirns. Subjektivität findet sich in jedem belebten Wesen, da es auch ein von "innen" die Zelle sehen gibt, dessen Neurologen nicht mächtig sind. Solange das Innen-/ Außenweltproblem nicht gelöst ist, solange Menschen andere Menschen verdächtigen, das deren Innenwelt "falsch" ist, wenn sie zum Beispiel "Stimmen hören", da negiert die Wissenschaft sich selbst. Nicht, dass die Philosophie sich derzeit mit solchen Fragen beschäftigt, denn auch sie interessiert sich für die geteilten Erfahrungen und nicht die seltsamen Erfahrungen einiger "übersinnlicher". Was die Philosophie aber kann, ist die Dinge zu erschweren, weil sie nicht so einfach sind. Im Internet verbreitet sich oft das Gerücht, Wissenschaft solle immer den simplesten Weg gehen, Ockham´s Razor anwenden. Wo das aber nicht geht, da wird es philosophisch. Wissenschaftler sind eben keine Philosophen. Philosophen müssen den Physikern die richtigen Fargen geben, da sie es selbst nicht können.
Zhannon schrieb:Was macht dich denn traurig? Das Metaphysik -Logik und ESO Geschwurbel nicht den Stellenwert einer Wissenschaft erreichen kann?
Metaphysik ist zwar ein Schimpfwort heute, aber es gilt bereits als metaphysisch, den Gedanken und den Seelen einen "Stoff" zu unterstellen, der Subjektivität einem Gesetz zu unterwerfen, welches über Gehirne superveniert etc., obwohl da noch nicht einmal die eigentliche Metaphysik beginnt, diese Fragen wären an die Herren Physiker gerichtet, denn solange sie die nicht lösen, nützt uns die Wissenschaft nichts bei der Frage: Wie leben wir ewig? Offensichtlich wollen sie die Frage nicht stellen, deswegen sollte jeder der sich da weigert, auch lieber keine der Antworten der "Esoteriker" widersprechen.
Ja, es macht mich traurig. Echte Metaphysik finge an, wieder über das Sein und das Nichts, Über-Gott und Nicht-Gott zu philosophieren, auch über Dinge, die es nicht gibt, um herauszufinden, was es geben könnte, was werden kann und wo unsere Freiheit liegt, Sein zu gestalten. Denn zuviel Naturwissenschaft redet den Menschen ein, sie wären determiniert, sie wären von Naturgesetzen beherrscht und nicht von Bundesgesetzen. Da macht die Masse stumpf.
Und ja, es macht mich traurig, dass die Esoteriker auch kein recht haben, weil sie in ihren Begriffen die Welt doppeln, wo sie nicht gedoppelt werden muss, während Physiker die Welt reduzieren, wo sie irreduzibel ist. Ich bin dazwischen und sehe die Welt vor die Hunde gehen, wenn altes Wissen entwertet wird.
Zhannon schrieb:Welches Denken der Masse? Die Masse der Menschen denkt nicht über Wissenschaft nach. Kampf für Freiheit? Welche Freiheit... die Lizenz jeden Mist als erwiesen zu verkaufen, ob der wissenschaftlich anerkannt ist, oder nicht?
Du kannst doch in deinem Leben tun was du willst, Wissenschaft schränkt dich nicht ein. Es ist immer dasselbe Lied mit euch ESOs, Quantenphysik ist nur ein lesbares Hologramm....Du hast doch keinen Schimmer was Quantenphysik überhaupt ist und willst diese in ein lesbares Hologramm überführen? Stell doch mal eine Theorie auf wie Quantenphysik holografisch auslesbar ist... da kommt dann nix mehr, oder Zeugs was in 10 Sekunden widerlegbar ist.
Wenn mein Bild nicht eher der Wirklichkeit entspricht, und eins der Bilder muss "eher der Wirklichkeit entsprechen", dann wäre Wasser real und die gesamt Quantenphysik unterläuft einer Täuschung, wenn sie sagt, "es gäbe H2O" wirklich. Wasser und H20 sind definitiv nicht das gleiche, ein einfacher Reduktionismus, der hier eine Identität postuliert, ist falsch. Immer. Weil B nicht gleich A ist. Wenn aber dagegen H20= "echter" ist, dann ist das Wasser ein Täuschung und wir leben in einer Illusion von der mikroskopischen Ebene. Das gilt dann für Quanten genauso für Moleküle: Solche Sätze wie "die Welt ist ein Produkt aus Quanten", sagen ja implizit, dass die Welt selbst nur eine Täuschung ist. Wenn man aber Quanten nicht "lesen" kann, und nicht wissen, wie sie das "Welthologramm" aufbauen, es sei denn Quanten sind eine Projektion der menschlichen Sinne, dann wären sie Einbildung und die Fantasie der Physiker, ja, was ist dann? Dann weiß man nämlich so ziemlich nichts über die Wirklichkeit.