hi
@LLes gibt sehr viele schöpfungsmythen - und als solchen würde ich diesen indianischen ebenfalls betrachten - , die sich für unsere ohren erstmal fremdartig bis bizarr anhören. dabei sollte man aber berücksichtigen, daß dahinter eine uns völlig fremde kultur, religion und denkweise stehen kann.
wir sind hier im westeuropäischen raum aufgewachsen und von der sogenannten abendländischen kultur geprägt.
unser denken ist maßgeblich von der griechischen philosophie beeinflußt, dazu gehört auch unser verständnis von logik, bzw. der gewinnung wissenschaftlicher erkenntnisse.
wo die wissenschaft sich mühsam mosaiksteinchen für mosaiksteinchen erarbeiten muß, bieten religionen und mythen schon fertige gesamtbilder an, an die man nur noch zu "glauben" braucht.
wenn man einzelne elemente einer LEHRE nicht versteht, werden zweifel meistens wegrationalisiert, indem man sagt: "du glaubst nicht genug! wenn du den glauben hast, wirst du es verstehen."
WIR haben die vernunft über alles gestellt und "glauben" nur noch an rationale erklärungen. in gewisser weise ist die wissenschaft aber auch ein "glaube", zumindest solange eine wissenschaftliche theorie nicht zweifelsfrei bewiesen ist. "glauben" heißt "nicht wissen".
man hat schon viele theorien als gesichert betrachtet, die sich später als überholt herausgestellt haben, da sie einfach nur den entwicklungsstand einer bestimmten historischen epoche wiederspiegelten.
wie lange hat es z.b. gedauert, bis man sich einigte, das aussterben der dinosaurier durch den einschlag eines großen meteoriten (global killer) zu erklären? obwohl dies inzwischen als gesichert gilt, melden heutige wissenschaftler auch schon wieder zweifel an dieser theorie an.
oder nehmen wir die "einsteinsche relativitätstheorie". sie gilt heute als überholt, da sie von der theorie der "quanten-mechanik" überflügelt wurde wie diese wiederum von der "string-theorie".
noch ein gutes beispiel sind die sogenannten "schwarzen löcher". erst wurde ihre existenz von etablierten wissenschaftlern grundsätzlich angezweifelt. dann nahm man an, daß sie nur vereinzelt auftreten. heute geht man davon aus, daß sich praktisch in jeder galaxis ein "supermassives" schwarzes loch als gravitationales zentrum befindet, das die millionen- bis milliardenfache masse "normaler" schwarzer löcher haben kann.
mal davon abgesehen, daß die wissenschaft noch lange nicht alles erklären kann und einem ständigen wandel (stichwort: paradigmenwechsel) unterworfen ist und sich - hoffentlich - weiter entwickelt, könnte es ja vielleicht auch viel banalere gründe haben, warum uns diese theorie so abstrus und abwegig erscheint.
wie würde z.b. ein alter germane, der fest an odin, walhalla und ragnarök glaubt, den einschlag eines meteoriten oder den start eines heutigen spaceshuttle beschreiben?
oder ein maja oder ein pygmäe?
fehlt ihm nicht einfach die begrifflichkeit, um derartige ereignisse für unser verständnis erfaßbar zu beschreiben?
wo wir schon mal bei abwegigen theorien sind:
wie sieht es mit der "hohlen erde" aus? ;-)
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