@ickebindavid Aber das ist doch der Teufelskreis. Je mehr man helfen will, desto böser ist man im Auge des "Opfers".
Eine Bekannte arbeitet im Pflegedienst und hatte mal einen Klienten, der an paranoider Schizophrenie leidet. Die Familie berichtete, dass er mit und mit jeden als "Feind" angesehen hat und jeder Versuch der Hilfe war für den Klienten der Beweis, dass man ihm was anhaben wollte. Es ging so weit, dass sich viele Familienmitglieder von ihm abwandten, da sie es nicht mehr ertragen konnten und jeder Versuch der Hilfe sinnlos war.
Es ist wichtig diese Krankheit früh zu erkennen, bevor sie dermaßen überhand nimmt, dass man alles und jeden als Feind ansieht, dann ist nämlich die Chance auf Einsicht des Betroffenen zu 99,99% verloren. Nur so kann man schlimmeres wie einen Gewaltausbruch als "Befreiungsschlag" oder einen Suizid vermeiden.
Und leider muss ich hier im Forum oft Tendenzen in die Richtung "Jeder der mir widerspricht ist der Feind" feststellen (vor allem im VT Bereich). Ein Forum (gerade eins wie Allmy) ist aber in diesem Stadium eher die falsche Hilfe, da man dort durch Anonymität des Gegenüber und dem "es könnte ja einer von DENEN sein, der mich mundtot machen will" Gedanken eher in seiner Paranoia bestärkt wird.
Hier braucht es Familie und enge Freunde und auf jeden Fall professionelle Hilfe.
Leider wird eine psychische Erkrankung (sofern sie nicht angeboren ist oder zusammen mit einer körperlichen Behinderung kommt) kaum gesellschaftlich akzeptiert. Auch wenn die Rate unter der Bevölkerung erschreckend groß ist. Dies lässt viele vor dem Schritt der professionellen Behandlung zurückschrecken:
"Man ist dann ja schließlich für sein Leben gebrandmarkt und wird von allen verschmäht. Eine Zukunft hat man dann nicht mehr. Alle werden sich von einem abwenden. Beruflich kann man auch nichts mehr erreichen. Ach, ich hab sowas schon nicht..." Sowas wird einem dann durch den Kopf gehen.