@Rho-ny-thetaRho-ny-theta schrieb:Ich habe es außerdem auch satt, permanent durch die Blume als bezahlter Desinformant, Systemling, Dummstudierter und was weiß ich noch alles bezeichnet zu werden.
Das ist das Leid der rational argumentierenden in Diskussionen mit Verschwörungsanhängern oder -gläubigen.
:DWie
@JohnDifool schon anmerkte:
Dem Verschwörungstheoretiker oder »Doch Nur Fragen«-Steller, geht es in Wirklichkeit nicht darum, der Wahrheit ein Stück näherzukommen. Es geht darum, seine vorgefertigten Meinungen zu bestätigen und seine persönlichen Feindbilder zu pflegen.
Die Türme wurden gesprengt, die USA sind Scheiße, die US-Regierungsorgane schlimmer, als Hitler und Stalin zusammen je gewesen sind und obendrein streben Obama und Co. (oder irgendeine amerikanische Firma) die Weltherrschaft an.
All das wurde durch Youtube-Videos und Webseiten »bewiesen«, daher sind die Rationalisten in den Augen der Verschwörungstheoretiker genau so uneinsichtig und dickköpfig, wie die Verschwörungstheoretiker in unseren Augen uneinsichtig und dickköpfig sind.
Wir, die nach Primärquellen fragen und versuchen, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen – oder Verbindungen zu sehen, wo vielleicht gar keine sind – sind in den Augen der Verschwörungsanhänger einfach zu blind, das offensichtliche zu erkennen. Wir sind einfach nicht skeptisch genug. Denn man weiß doch schließlich, dass alles Offizielle, inkl. der Wissenschaft, selbstverständlich von »Denen« manipuliert ist.
Das ist ein Paradoxon, was mich schon lange fasziniert. Diejenigen mit einem Abschluss in Youtubologie, die jedem halbgaren Video, jeder dubiosen Webseite problemlos glauben schenken, halten sich für schwer hinters Licht zu führende Skeptiker, die nicht einfach alles glauben. Ich habe schon öfter über den Bestätigungsfehler geschrieben, aber nirgendwo sieht man ihn so prominent wie in Diskussionen mit Verschwörungstheoretikern – oder Anhängern einer politischen Partei.
:DWahrheit? Nein wirklich, darum kann es denen nicht mehr gehen. Ansonsten würden doch nicht immer wieder die gleichen, teilweise mehr als hirnverbrannten Hypothesen und Phantasien als Tatsachen verkauft.
Das hätte ich mir bis 2003 oder 2004 noch gefallen lassen.
Aber 11 Jahre danach ist das Internet derart voll von Verschwörungshypothesen und deren vernünftigen Widerlegungen, dass es für »No planes«, »Stahl schmilzt nicht«, »Freifallgeschwindigkeit«, »Nanothermit«, »Sprengung« und so manches mehr einfach keine Entschuldigung mehr gibt.
Wer wirklich beide Seiten eines Arguments aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet und verschiedene Quellen heranzieht – was Skeptiker als Mindestes tun sollten – sich dann im Rahmen der Logik und der Naturgesetze sein eigenes Bild macht und trotzdem auf »No planes«, »Sprengung« oder »Ein Mitglied der Bush-Familie hat mal bei X gearbeitet, also kann es nur eine Verschwörung sein« kommt, der ist sich entweder seiner eigenen Fehlschlüsse nicht bewusst oder hat einfach kein Interesse an der Wahrheit.