@Johncom Johncom schrieb:Sicher und es kann auch Hilfe geben, die Sowjets halfen und der Westen half.
Nur kann ich zB vor der Ami-Invasion Afganistans nicht erkennen dass da ein Volk um Hilfe rief.
Oder besonders sichtbar gegen die Taliban aufgestanden wäre.
Da siehst Du einmal, wie fest das Taliban-Regiment war. Wo jedes Aufmucken mit dem Tode bestraft wird, wirst Du natürlich weniger an Aufrufen, Demos und Kritik finden.
Johncom schrieb:Dass es das gute Recht aller Menschen ist, für ihre Rechte zu kämpfen, das unterschreibt heute jeder.
Auf der anderen Seite sag ich mal, wir im Westen hier haben einiges an Rechten abgegeben, die in den konservativen wie den islamischen Kulturen noch normal sind.
Und das wären beispielsweise welche Rechte? Bei 'Rechten' und 'Freiheiten' bin ich komischerweise eher auf Seite der westlich demokratisierten Länder.
Schauen wir uns einfach und beispielhalber mal die Rangliste der Pressefreiheit an:
http://www.reporter-ohne-grenzen.de/ranglisten/rangliste-2013/Es hat Gründe, warum die Länder da stehen, wo sie stehen.
Johncom schrieb:Wir arbeiten im Sinne der Industrie, statt nur die Männern gehen jetzt auch die Frauen an die Werkbank, verdienen Geld und bekommen vermittelt dass sie 'freier' sind als früher.
Niedlich. Frauen haben bis auf eine kurze Zeit nach dem Krieg (~30 Jahre und auch nur geographisch eingeschränkt) stets gearbeitet. Während der Industrialisierung gab es dann halt auch das erste Mal richitgen Lohn. Doch auch das 'Zuhausebleiben' und Kinderhüten ist Arbeit. Unbeazhlte Carearbeit nämlich, die den sozialen Stand von Frauen abrutschen ließ und in Abhängigkeiten führte. Du wünschst dir aber scheinbar lieber eine Frau, die vom Mann abhängig ist, kostenlos arbeitet und dazu nicht abgesichert ist und bezeichnest das dann als Freiheit. *Kopfschüttel*
Zudem kannst Du mir mal bitte erklären, wie ich in Berlin 'nicht im Sinne der Industrie' arbeiten solle? Subsistenzwirtschaft? Schau dir dazu mal den zunehmenden Grad der Verstädterung an, und überlege, was das bedeuten könne. Wenn Du dazu noch den Begriff der 'Dienstleistungsgesellschaft' hinzufügst, ergibt sich ein Bild, was auch Du verstehen kannst.
Johncom schrieb:Du wirst das nicht verstehen glaub ich, aber in den Augen der Moslems sind wir die Gearschten, die zumindest Teil-Gearschten, die 'Gott' nicht mehr achten, stattdessen dem Mammon fröhnen.
Wir sind es, die alle Familienwerte abgeben für Karriere.
Wir schicken die Kinder in die Kita, und die eigenen Eltern ins Heim.
Für mich ist jeder gearscht, der an einen Gott glaubt. Und nun?
Ich bin froh, nicht für meine Familie sorgen zu müssen, und bin froh auch selbst nicht auf meine Familie angewiesen zu sein. Das ist doch Freiheit. Für sich selbst bestimmen, mit wem man sich umgibt, für wen man sorgt.
Johncom schrieb:Ich sag das nur um Beispiele zu zeigen dass westliche Werte oder 'Rechte' noch lange nicht das sind für was die Moslems kämpfen wollen.
Ach glaub mir, wenn 'die Moslems' erstmal die westliche Freiheit genossen haben, werden auch sie davon nichtn mehr abrücken wollen. Von Fundamentalisten einmal abgesehen. Die gibts aber auch bei den Christen. Und viel wichtiger: ich behaupte einfach mal ganz frech, dass auch viele Moslems für westliche Rechte kämpfen (würden wollen). Beispielsweise die durch Todesstrafe bedrohten Homosexuellen, Journalisten, Kulturschaffende, Atheisten und Andersgläubige, Leute die einfach dem westlichen Way of Life fröhnen wollen.
Johncom schrieb:Menschenrechte sind, muss man wohl auch sagen können, ein ziemlich neuer Begriff.
Kann sein, einem Moslem fällt da zuerst der Schutz seines Glaubens ein.
Mensch, da kann ja ein Moslem froh sein, dass er auch in westlichen Länder die Religionsfreiheit findet, die seinen Glauben und Handlungen unter diesem unter Schutz stellt.
Wie siehts denn damit in so manchem islamischen Staat aus?
Johncom schrieb:Vielleicht dass man sich über heilige Symbole nicht lustig macht ? Dass er vor Mohammed Karrikaturen geschützt wird ? Jedenfalls sehen insgesammt die Grundwerte im islamischen Raum anders aus als hier.
Das mag sein, aber sind sie besser, dem Menschen dienlicher?
Wie siehts mit der Freiheit der Kunst und der Meinungsfreiheit aus? Sind doch auch zwei hohe Werte. Wer schützt mich denn eigentlich vor den bösen Kritikern, die meine Theatertruppe oder meine Band verreißen und sich drüber lustig machen?
Johncom schrieb:'Gott', Familie, die Würde der Frau, die Familie sind da zentraler und weniger die Wahlfreiheit ab 18 Jahren.
Ich verzichte lieber auf Gott und Familie und nehm die Wahlfreiheit. Die Würde der Frau gibts in westlichen Demokratien noch obendrauf. (Also eher und mehr als in islamischen Ländern)