@JohncomJohncom schrieb:Wenn man die Presse der letzten Jahres verfolgt verschwimmen diese Grenzen tatsächlich.
Echt? Habe ich noch nicht mitbekommen. Hast Du vielleicht mal (mehr als) ein Beispiel dafür?
Johncom schrieb:Am Anfang kämpfte in Syrien eine 'Demokratiebewegung' - laut Presse - dann stellte sich heraus dass ein Teil der politischen Demokratiebewegung in Syrien diesen bewaffneten Aufstand so nicht wollte.
Und das heißt jetzt was? Vielleicht nur, dass es eben moderate und radikale Reformer gibt. Dass sich auch die Opposition nicht hundertprozentig einig ist. Wo ist da jetzt das Problem?
Johncom schrieb:Dann stellte sich heraus dass zum grossen Teil ganz üble Gesellen in diesem bewaffneten Kampf gegen Asssad standen, Fremdenlegionäre, Billigsoldaten, Al Kaida Kämpfer ...
Ich bin ja kein großer Freund vom Krieg, habe dafür einfach zu viel Tucholsky gelesen, aber wenn die letzte Möglichkeit des Tyrannenmord nunmal nur mit fremder Hilfe gelingt, es das Leiden der Bevölkerung am Ende verkürzt - nunja, es ist die Entscheidung der Opposition.
Johncom schrieb:Dann stellte sich heraus dass langjährige Weggefährten Assads, die sich vom Regime absetzten ... grosse Geldsummen bekommen hatten, damit sie sich absetzen konnten.
Und? Diese Leute haben in ihren Positionen mit Sicherheit nicht schlecht verdient. Dass es Leute gibt, die für Geld ihr Fähnlein in den Wind hängen und ihren eigenen Vorteil suchen ist jetzt weder sonderlich tragisch noch überraschend.
Johncom schrieb:Dann stellte sich heraus dass CIA, BND usw diese Burschen mit Aufklärung unterstützen.
Warum soll man nicht denen, die für Demokratisierung und Liberalisierung stehen, quasi den eigenen Wertvorstellungen, (zumindest die Hoffnung darauf hegt), helfen?
Johncom schrieb:Nein da hast Du Recht, Terroristen sind einfach Killer, nicht mal ideologische Fanatiker.
Habe ich das gesagt? Kann ich mir nicht vorstellen. Warum sollte ein 'Terrorist' ohne ideologisches Fundament derart fanatische Taten begehen? Einfach 'nur' Menschen töten geht auch einfacher.
Johncom schrieb:Aber Fanatismus oder auch Islamismus ist jedem seine eigene Sache solange man da seinen Glauben drin hat.
Gibts übrigens in jeder Religion.
Solange, wie er mir damit nicht zu nahe kommt, und meint, mich als 'Ungläubigen' überzeugen oder gleich um die Ecke bringen zu müssen. Da gibts durchaus auf die Spitze getriebene Unterschiede in verschiedenen Religionen (vergleich mal das Leben und die Religionsausübung/-freiheit als Atheist/ Moslem in einem christlich geprägten Land wie Deutschland und dem eines Atheisten/ Christen in Saudi Arabien).
Johncom schrieb:Wirkliche Terroristen müssen verfolgt werden, OK.
D'accord. (auch wenn ich fürchte, dass wir darunter verschiedene Sachen verstehen
;) )
Johncom schrieb:Aber es geht nicht an, Bürger unter Verdacht zu stellen und zu internieren weil sie nen anderen Glauben haben oder politisch anders drauf sind. Sind wir da einig ?
Da sind wir uns einig. Das macht ja aber auch in Deutschland und der westlichen Welt keiner. Guantanamo hat natürlich Fehler - diese sind aber eher systemimmanent, quasi der fehlerbehaftete Promillesatz. Das ist aber nichts systematisches, also nach dem Motto: anderer Glauben, andere politische Einstellung --> folglich Knast. Dafür bedarf es noch immer der Tat.