@thevienna2011 Eines der Hauptprobleme der Bilderberg-Verschwörungstheorie ist, dass es einerseits zu wenige (und zu oft wechselnde) Akteure sind, um etwas zu bewirken, und andererseits viel zu viele Akteure, um sich per Mehrheitsbeschluß auf irgendetwas zu einigen.
Du hast ca, 130 Teilnehmer, die innerhalb von drei Tagen mehr oder weniger einstimmig etwas beschließen müssen. Einstimmigkeit ist unbedingt erforderlich, denn wenn 60% der Teilnehmer etwas beschließen, das die anderen 40% der Teilnehmer ablehnen, dann gehen diese 40% nach hause und vergessen das Meeting einfach. Es zwingt sie ja niemand, irgendetwas der Beschlüsse umzusetzen, ja es weiß ja nicht mal jemand davon; also wer will sie zwingen?
Nächste Hürde: Angenommen, es tritt der unwahrscheinliche Fall ein, dass sich alle Teilnehmer einig sind, und dass innerhalb von drei Tagen ein Konsens gefunden wird, den alle tagen können; was passiert dann? Dann gehen alle Teilnehmer wieder nach hause in ihr jeweiliges Land; also ca. drei bis fünf Personen pro Land, die z.T. Firmenvertreter sind, z.T. Politiker aus unterschiedlichen Parteien sind. Was machen die dann in ihrem jeweiligen Land, so ganz allein?
Tritin war z.B. auf einer Konferenz. Kam der dann zurück und sagte: "So liebe Leut, ab heute macht ihr alle das was ich sage, und das ist folgendes"? Da sagen doch zuerst mal die Leute aus seiner Partei "Nein, machen wir nicht; da stimmen wir erst mal drüber ab". Und die Leute aus anderen Parteien machen erst recht nicht, was Tritin sagt. Wie will also Tritin den Bilderbergern nützen, und wie wollen die Bilderberger Tritin nützen? Sie können ihn ja schlecht zum Kanzler wählen, so ganz ohne deutsche Staatsbürgerschaft.
Du siehst also, das ist alles nicht so einfach, wie sich das der kleine Moe auf der Straße so vorstellt.
Wenn Du mich fragst, wird da garnichts *besprochen*, schon allein weil nicht die Zeit dafür ist. Ich vermute eher, dass da verschiedene Vorträge gehalten werden, um die Teilnehmer auf den neuesten Stand in ausgewählten Themenbereichen zu bringen. Danach können sie sicherlich noch ein paar Minuten lang Fragen stellen und vielleicht selbst was dazu sagen, aber für Diskussionen wird nicht die Zeit sein. Erst recht nicht für Beschlüsse, die einen Konsens voraussetzen.