Germanische Verschwörung im Jahre 9 A.D.
09.08.2007 um 00:36Ein Hallo zu später Stunde an alle Hobbyarchäologen, -schatzsucher, -OTler, -VTler und sonstige geschichtsinteressierte Allmyfreunde in nah und fern.
Die Suchfunktion hat mir bezüglich dieses Themas kein Ergebnis zu einem bereits vorhandenen Thread geliefert, was mich sehr wundert, da es sich hierbei um eine historisch belegte "echte" Verschwörung handelt, die vor ca. 2000 Jahren in den Wäldern des heutigen Deutschlands (damals noch die römische Provinz "Germanien") abging, der weiteren Weltgeschichte eine unerwartete Wendung gab und auch heute noch jede Menge intressante Fragen aufwirft. Ich meine die sogenannte "Varusschlacht" im "Teutoburger Wald". Deshalb wird dieser Thread von mir auch unter "Verschwörungen" und nicht bei "Politik/Geschichte" plaziert.
Ich denke mal die groben historischen Ereignisse sind bei den meisten noch aus dem Geschichtsunterricht haften geblieben und werden spätestens 2009 wieder aktuell, denn dann jährt sich der Jahrestag dieser Schlacht zum 2000. mal. Ich leute den damit verbundenen Hype (Merchandising, Dokus, Expertenrunden, Talkshows, Politikerstatements, Busreisen, Raubgrabungen usw.) zumindest auf Allmy deshalb heute schon mal ein und hoffe diesbezüglich auf eine Erwähnung in den Chroniken dieses ehrwürdigen Forums :).
Ich bin kein Experte (habe auch keinerlei Lateinkentnisse, was ich erstmals wirklich bedauere :( ) und fasse das von mir angelesene Wissen ohne direkte Quellenangabe deshalb mal zugegeben etwas sehr laienhaft zusammen (Hauptquelle für alle Historiker ist sicherlich der römische Geschichtsschreiber Tacitus, leider kein unmittelbarer Augenzeuge der Ereignisse, eher so 'ne Art "Evangelist" der römischen Geschichtsschreibung).
Augustus, der erste römische Kaiser (mann könnte fast sagen ein "Bush" der damaligen Zeit) regiert DIE Großmacht in Europa und möchte sein Reich gerne auf germanischem Boden bis zur Elbe erweitern. Also lässt er seine Feldherren einige militärische Wanderungen durchs linkselbische Germanien durchführen, ihnen begegnende Germanenvölker unterwerfen und übergibt schließlich das ganze seinem Statthalter Varus, damit aus diesem Unternehmen für Rom auch ein ordentlicher Profit rausspringt. Nun war damals Erdöl als Rohstoff noch nicht so gefragt und in Germanien kaum anzutreffen, aber zu den damaligen Rennern auf dem internationalen Markt zählten u.a. Bernstein, Salz und Metalle. Davon schien es in Germanien jede Menge zu geben.
Auch hatten die Römer bereits zu Caesars Zeiten festgestellt, das sie für ihr Heer eigentlich noch eine Kavallerie benötigten, die sie bis dahin immer sträflich vernachlässigt hatten, was ja auch öfter mal in die Hose gegangen war. Caesar hatte nun den genialen Einfall, dafür doch am besten germanische Hilfstruppen anzuwerben (die deutsche Pferdezucht und der deutsche Reitsport hatte damals schon einen gewissen Ruf), was ihm nicht nur in seinem "gallischen Krieg" zu gute kam, sondern im anschließenden "römischen Bürgerkrieg" auch vorteilhaft war, dessen Ergebnis ihm zumindest für einen gewissen Zeitraum die Alleinherschaft (Diktatur auf Lebenszeit) über die damals noch römische "Republik" einbrachte.
Also befahl auch Augustus geeignete Germanenvölker dazu zu bewegen, das römische Heer zu unterstützen und geriet dabei an die Cherusker, (er griff also mal ordentlich daneben ;)). Ein gewisser Armin bekam in diesem Zusammenhang ein römisches Militärpraktikum und stellte sich wohl dabei (u.a.im "Auslandseinsatz" in Pannonien) auch recht geschickt an, so dass er schnell im römischen Militär Karriere machte und nach seiner Rückkehr in die Heimat das Vertrauen des militärisch nicht ganz so interessierten Statthalters Varus erlangte.
Und hier beginnt die Verschwörung. Wie ca. 2000 Jahre später ein gewisser Bin Laden wechselte schon damals Arminius, wie ihn jetzt seine römischen Freunde nannten insgeheim die Seiten ohne die römischen Bundesgenossen vorher davon zu informieren. Nicht alle germanischen Völker waren so begeistert von den Errungenschaften der römischen Zivilisation, vor allem mit dem römischen "Steuersystem" gab es jede Menge Ärger unter der einheimischen Bevölkerung. Die meisten der Unzufriedenen konnte Arminius davon überzeugen, mit einer koordinierten Gewaltaktion aus dem Hinterhalt der römischen Bevormundung und den damit verbundenen Steuersystem in Germanien ein für alle mal ein Ende zu bereiten.
Der vertrauensseelige Varus wurde, trotz inoffizieller Warnung aus "gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen", (die er in den Wind schlug) mit drei römischen Legionen in ein Wald- und Sumpfgebiet rechts des Rheins gelockt und darauf hin von allen Seiten angegriffen. Drei Tage soll er sich auf dem Rückzug zum Rhein tapfer gewehrt haben, obwohl seine germanischen Hilfstruppen bereits vom ersten Tage an gegen ihn kämpften (also zum Feind überliefen), doch dann verlor er die Übersicht, anschließend die Lebenslust und zum Schluß auch noch seinen Kopf, der über allerlei Umwege auf dem Tisch des römischen Kaisers Augustus landete und diesem sozusagen zu seinem persönlichen "911-Erlebnis" verhalf. "Varus gib mir meine Legionen wieder" soll Augustus ausgerufen (mit Kopf auf Tischplatte aus Mamor schlagend) und in seiner Entäuschung und Trauer danach monatelang die persönliche Körperhygiene vernachlässigt haben.
Natürlich ist diese Geschichte im Detail noch etwas komplexer abgelaufen und hat auch noch eine spannende Fortsetzung, aber es ergeben sich aus heutiger Sicht schon hier u.a. folgende Fragen, die zum großen Teil bereits eifrig in diversen Geschichtsforen diskutiert werden:
War Varus ein zwar vertrauensseeliger aber dennoch tapferer militärischer Laie oder ein selbstherrlicher arroganter militärischer Idiot ?
War Arminius ein Verräter am römischen Kaiser und Deserteur oder ein Widerstandskämpfer und Befreier Germaniens ?
War es für die germanische Bevölkerung insgesamt ein Fortschritt oder aber eine verpasste Gelegenheit den Errungenschaften der römischen Zivilisation für die nächsten Jahrhunderte entgangen zu sein ?
Wer verfilmt den Blockbuster zum Ereignis und wer bekommt die Hauptrollen (mein Vorschlag B. Pitt als Armin, A. Jolie als seine Frau Thusnelda, und natürlich J. Nickolson als Varus) ?
Hat sich dafür eigentlich schon jemand die Filmrechte gesichert oder ist das nicht erforderlich ?
Fand die Varusschlacht wirklich in der Nähe von Kalkriese statt oder verbirgt sich hinter dieser Aussage nur ein Subventionsbetrug auf der Grundlage schöngeredeter und fehlinterpretierter (vielleicht sogar gefälschter :( ) Forschungs- und Grabungsergebnisse ?
War das Latein zu Tacitus Zeiten ein andere Sprache oder zumindest ein anderer Dialekt als zu den Zeiten als seine Schriften wiederentdeckt und in andere Sprachen übersetzt wurden, so dass sich dabei jede Menge falsche Interpretationen oder sogar Übersetzungsfehler einschleichen konnten ?
Sind Städte wie Magdeburg, Merseburg oder Halberstadt bereits durch oder in der Nähe vorhandener römischer Militärlager gegründet worden ?
Oder anders gefragt ist Herr Rainer Friebe der Däniken oder der "neue" Schliemann der deutschen Archäologie ?
Welcher Politiker (oder politische Partei) wird 2009 als erster (erste) dieses Thema für seinen (ihren) Wahlkampf instrumentalisieren ?
Wiederholt sich eigentlich die Geschichte immer wieder (z.B. mit 911) und wechseln nur die Bühnenbilder ?
gruß greenkeeper
Die Suchfunktion hat mir bezüglich dieses Themas kein Ergebnis zu einem bereits vorhandenen Thread geliefert, was mich sehr wundert, da es sich hierbei um eine historisch belegte "echte" Verschwörung handelt, die vor ca. 2000 Jahren in den Wäldern des heutigen Deutschlands (damals noch die römische Provinz "Germanien") abging, der weiteren Weltgeschichte eine unerwartete Wendung gab und auch heute noch jede Menge intressante Fragen aufwirft. Ich meine die sogenannte "Varusschlacht" im "Teutoburger Wald". Deshalb wird dieser Thread von mir auch unter "Verschwörungen" und nicht bei "Politik/Geschichte" plaziert.
Ich denke mal die groben historischen Ereignisse sind bei den meisten noch aus dem Geschichtsunterricht haften geblieben und werden spätestens 2009 wieder aktuell, denn dann jährt sich der Jahrestag dieser Schlacht zum 2000. mal. Ich leute den damit verbundenen Hype (Merchandising, Dokus, Expertenrunden, Talkshows, Politikerstatements, Busreisen, Raubgrabungen usw.) zumindest auf Allmy deshalb heute schon mal ein und hoffe diesbezüglich auf eine Erwähnung in den Chroniken dieses ehrwürdigen Forums :).
Ich bin kein Experte (habe auch keinerlei Lateinkentnisse, was ich erstmals wirklich bedauere :( ) und fasse das von mir angelesene Wissen ohne direkte Quellenangabe deshalb mal zugegeben etwas sehr laienhaft zusammen (Hauptquelle für alle Historiker ist sicherlich der römische Geschichtsschreiber Tacitus, leider kein unmittelbarer Augenzeuge der Ereignisse, eher so 'ne Art "Evangelist" der römischen Geschichtsschreibung).
Augustus, der erste römische Kaiser (mann könnte fast sagen ein "Bush" der damaligen Zeit) regiert DIE Großmacht in Europa und möchte sein Reich gerne auf germanischem Boden bis zur Elbe erweitern. Also lässt er seine Feldherren einige militärische Wanderungen durchs linkselbische Germanien durchführen, ihnen begegnende Germanenvölker unterwerfen und übergibt schließlich das ganze seinem Statthalter Varus, damit aus diesem Unternehmen für Rom auch ein ordentlicher Profit rausspringt. Nun war damals Erdöl als Rohstoff noch nicht so gefragt und in Germanien kaum anzutreffen, aber zu den damaligen Rennern auf dem internationalen Markt zählten u.a. Bernstein, Salz und Metalle. Davon schien es in Germanien jede Menge zu geben.
Auch hatten die Römer bereits zu Caesars Zeiten festgestellt, das sie für ihr Heer eigentlich noch eine Kavallerie benötigten, die sie bis dahin immer sträflich vernachlässigt hatten, was ja auch öfter mal in die Hose gegangen war. Caesar hatte nun den genialen Einfall, dafür doch am besten germanische Hilfstruppen anzuwerben (die deutsche Pferdezucht und der deutsche Reitsport hatte damals schon einen gewissen Ruf), was ihm nicht nur in seinem "gallischen Krieg" zu gute kam, sondern im anschließenden "römischen Bürgerkrieg" auch vorteilhaft war, dessen Ergebnis ihm zumindest für einen gewissen Zeitraum die Alleinherschaft (Diktatur auf Lebenszeit) über die damals noch römische "Republik" einbrachte.
Also befahl auch Augustus geeignete Germanenvölker dazu zu bewegen, das römische Heer zu unterstützen und geriet dabei an die Cherusker, (er griff also mal ordentlich daneben ;)). Ein gewisser Armin bekam in diesem Zusammenhang ein römisches Militärpraktikum und stellte sich wohl dabei (u.a.im "Auslandseinsatz" in Pannonien) auch recht geschickt an, so dass er schnell im römischen Militär Karriere machte und nach seiner Rückkehr in die Heimat das Vertrauen des militärisch nicht ganz so interessierten Statthalters Varus erlangte.
Und hier beginnt die Verschwörung. Wie ca. 2000 Jahre später ein gewisser Bin Laden wechselte schon damals Arminius, wie ihn jetzt seine römischen Freunde nannten insgeheim die Seiten ohne die römischen Bundesgenossen vorher davon zu informieren. Nicht alle germanischen Völker waren so begeistert von den Errungenschaften der römischen Zivilisation, vor allem mit dem römischen "Steuersystem" gab es jede Menge Ärger unter der einheimischen Bevölkerung. Die meisten der Unzufriedenen konnte Arminius davon überzeugen, mit einer koordinierten Gewaltaktion aus dem Hinterhalt der römischen Bevormundung und den damit verbundenen Steuersystem in Germanien ein für alle mal ein Ende zu bereiten.
Der vertrauensseelige Varus wurde, trotz inoffizieller Warnung aus "gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen", (die er in den Wind schlug) mit drei römischen Legionen in ein Wald- und Sumpfgebiet rechts des Rheins gelockt und darauf hin von allen Seiten angegriffen. Drei Tage soll er sich auf dem Rückzug zum Rhein tapfer gewehrt haben, obwohl seine germanischen Hilfstruppen bereits vom ersten Tage an gegen ihn kämpften (also zum Feind überliefen), doch dann verlor er die Übersicht, anschließend die Lebenslust und zum Schluß auch noch seinen Kopf, der über allerlei Umwege auf dem Tisch des römischen Kaisers Augustus landete und diesem sozusagen zu seinem persönlichen "911-Erlebnis" verhalf. "Varus gib mir meine Legionen wieder" soll Augustus ausgerufen (mit Kopf auf Tischplatte aus Mamor schlagend) und in seiner Entäuschung und Trauer danach monatelang die persönliche Körperhygiene vernachlässigt haben.
Natürlich ist diese Geschichte im Detail noch etwas komplexer abgelaufen und hat auch noch eine spannende Fortsetzung, aber es ergeben sich aus heutiger Sicht schon hier u.a. folgende Fragen, die zum großen Teil bereits eifrig in diversen Geschichtsforen diskutiert werden:
War Varus ein zwar vertrauensseeliger aber dennoch tapferer militärischer Laie oder ein selbstherrlicher arroganter militärischer Idiot ?
War Arminius ein Verräter am römischen Kaiser und Deserteur oder ein Widerstandskämpfer und Befreier Germaniens ?
War es für die germanische Bevölkerung insgesamt ein Fortschritt oder aber eine verpasste Gelegenheit den Errungenschaften der römischen Zivilisation für die nächsten Jahrhunderte entgangen zu sein ?
Wer verfilmt den Blockbuster zum Ereignis und wer bekommt die Hauptrollen (mein Vorschlag B. Pitt als Armin, A. Jolie als seine Frau Thusnelda, und natürlich J. Nickolson als Varus) ?
Hat sich dafür eigentlich schon jemand die Filmrechte gesichert oder ist das nicht erforderlich ?
Fand die Varusschlacht wirklich in der Nähe von Kalkriese statt oder verbirgt sich hinter dieser Aussage nur ein Subventionsbetrug auf der Grundlage schöngeredeter und fehlinterpretierter (vielleicht sogar gefälschter :( ) Forschungs- und Grabungsergebnisse ?
War das Latein zu Tacitus Zeiten ein andere Sprache oder zumindest ein anderer Dialekt als zu den Zeiten als seine Schriften wiederentdeckt und in andere Sprachen übersetzt wurden, so dass sich dabei jede Menge falsche Interpretationen oder sogar Übersetzungsfehler einschleichen konnten ?
Sind Städte wie Magdeburg, Merseburg oder Halberstadt bereits durch oder in der Nähe vorhandener römischer Militärlager gegründet worden ?
Oder anders gefragt ist Herr Rainer Friebe der Däniken oder der "neue" Schliemann der deutschen Archäologie ?
Welcher Politiker (oder politische Partei) wird 2009 als erster (erste) dieses Thema für seinen (ihren) Wahlkampf instrumentalisieren ?
Wiederholt sich eigentlich die Geschichte immer wieder (z.B. mit 911) und wechseln nur die Bühnenbilder ?
gruß greenkeeper