Huiii, was war denn hier los?
saba_key schrieb:Die Wolken kommen durch den unsichtbaren Prozeß zu Stande, dass die Luft aufsteigt und dabei feuchter wird. Der sichtbare Prozeß ist eben quasi wegzuminimieren, obwohl er perfekt passt, zu Gunsten der aufsteigenden Luft, die dann genau in 10km und zufällig dort sichtbar wird. Dieser Zufall tritt zufällig immer ein, das ist logisch, dass ein Zufall eben eintritt, auch wenn es 100% ist.
Ganz so einfach ist das nicht. Grundsätzlich: Luft zirkuliert - und zwar nicht nur am Boden sondern auch in versch. Höhen. An einen warmen Tag wärmt die Sonne die bodennahe luft. Wasser verdunstet und Pflanzen geben Wasser per Verdunstung ab. Daddurch steigt die relative Luftffeuchtigkeit. Warme Luft steigt nach oben, kühlt aber mit der Zeit ab, weil es oben fast immer etwas kälter ist. Die relative Luftfeuchigkeit hängt von der Temperatur ab, warme Luft kann mehr Wasser "unsichtbar" in sich tragen als kalte. Steigt jetzt feuchte warme Luft auf und kühlt langsam ab, steigt automatisch die relative Luftfeuchtigkeit - nicht weil Wasser dazugekommen ist, sondern weil die kühlere Luft nicht mehr so viel Wasser tragen kann. Je nachdem wie gross der Zirkulationskreis ist (das hängt z.B. mit den unterschiedlichen Luftschichten zusammen) hat man die entspr. Wolken. ISt der kreislauf klein (schöner Tag, leicht windig) findet die Kondensation in niedriger Höhe statt und wir haben dann schöne, nierige "Schäfchenwolken" . Ist der Kreislauf grösser, gibts altoswolken in mittlerer Höhe und bei einen ganz grossen Kreislauf (oder starken Temperaturschwankungen) kann es auch in grosser Höhe passieren, das sind dann die Cirruswolken (die übrigens aus Eispartikeln sind und nicht aus Wassertropfen). Wenns richtig stark zirkuliert gibt´s eine Kilometerhohe Gewitterwolke in typischer ambossform, wo diese ganzen Effekte (Luftzirkulation, Temperaturwechsel) so stark wüten, das selbst an einen warmen Sommertag innendrin aus den Wassertropfen Hagelkörner (also Eis) werden können.
Oft kann man beobachten, das sich Kondensstreifen besonders morgens oder abens häufen. Das hat damit zu tun, das auch die hohen Luftschichten am morgen und am Abend einige Stunden vor Sonnenuntergang kühler sind als am Mittag. Die Menge an Feuchtigkeit hat sich in diesen Schichten nicht geändert aber weil kalte Luft weniger Wasser/Eis "unsichtbar" tragen kann als warme, findet eine Kondensation statt.
saba_key schrieb:Die Wolkendecke ist nicht durch die vermutlich über 100 Flugzeuge und Kondensstreifen entstanden, die in der Zeit dort waren und die sich ausgebreitet haben
Nicht vergessen, die Flugzeuge erzeugen Wasserdampf als Abgase. Der Treibstoff besteht aus KohlenWASSERSTOFFen, verbrennen heisst "Oxidation", also eine Reaktion mit Sauerstoff (O).
Was entsteht, wenn Wasserstoff (H) mit Sauerstoff (O) reagiert? Es verbindet sich zu H2O - also Wasser. Das kommt hinten aus den Triebwerk raus und reichert die Luft mit zusätzlichen Wasserdampf an, worauf die rel. Luftfeuchtigeit natürlich steigt.
Das mal so als Grundlage, beschäftige dich doch bitte einfach etwas ernsthafter mit der Wolkenbildung.
x-perience schrieb:Jetzt müsste mir nur noch jemand erklären, wie dann dieser Effekt zustande kommt, wenn das Flugzeug "sprüht" und dann paar Meter weiter nicht mehr und dann aufeinmal wieder usw..
Ergänzend zu Jedimindtricks. Wolken und Kondensstreifen bestehen aus Wassertropfen bzw. Eispartikeln - genauso wie Wolken.
Warum gibt es Wolken die ganz plötzlich irgendwo anfangen und aufhören, warum sind Wolken scharf abgegrenzt? Müsste es nicht überall gleich feucht sein und eine gleichmässige Wolkenschicht geben?
Das es Schäfchenwolken etc gibt zeigt uns also: Die Luft im Himmel ist nicht überall gleich, es gibt stellen, da ist es sehr feucht (rel. Luftfeuchtigkeit über 100%) - dort sieht man dann eine Wolke. Und es gibt stellen und Schichten da muss die rel. Luftfeuchtigkeit unter 100% sein, denn da ist keine Wolke.
Wenn Zonen/Schichten mit unterschiedlicher Feuchtigkeit um 100% existieren (und das sieht man bei jeden bewlkten Himmel), dann gibts wohl bestimmt auch Zonen, wo die Luftfeuchtigkeit 80% ist und darüber oder daneben eine andere Zone mit nur 60% Luftfeuchtigkeit. Wir können den Unterschied nicht nur nicht sehen.
Nun fliegt ein Flugzeug durch diese versch. Zonen und stösst Wasserdampf als abgas aus: fliegt es durch eine feuchte Zone, steigt dort wg. des Wasserdampfes aus den Triebwerk die rel. Luftfeuchtigkeit über 100% und das überschüssige Wasser kondensiert. Fliegt es durch eine trockenere Zone, steigt die Luftfeuchtigkeit nicht so hoch an und der Kondensstreifen lösst sich schneller durch die Wirbelschleppen des Flugzeuges auf oder es entsteht gar kein Kondensstreifen. So kommen diese unterbrochenen Kondensstreifen zustande.
x-perience schrieb:Nee, ich meine es gibt Tage da werfen die Kondensstreifen ihre Schatten nach oben auf diese enstandene milchige Schicht.
Das ist eine optische Täuschung. UNTER den Kondensstreifen befindet sich eine gleichmässige Cirrusschicht (Cirrostratus). Die besteht aus gleichmässig verteilten Eiskristallen die das Sonnenlicht streuen - deswegen sieht der Himmel "Milchig" aus. Die Cirrustatus-Schicht ist durchsichtig und deswegen sieht man auch den Kondensstreifen, der darüber ist. Der Kondensstreifen erzeugt aber einen Schatten, der sich auch auf die Cirrusschicht darunter auswirkt. Dort wo der Schatten des Kondensstreifens auf die Cirrusschicht trifft, wird kein Sonnenlicht gestreut (deswegen ist da ja ein Schatten) und den sehen wir dann als dunklen Strich.
Unser Gehirn ist es einfach nicht gewohnt, das es etwas helles HINTER etwas durchsichtigen geben könnte, das einen Schatten wirft und interpretiert das gesehene falsch.
Hier ein Beispiel von Mick West, das iesen Effekt verdeutlicht:
https://www.metabunk.org/threads/odd-shadow-nw-germany-31-5-2014-volumetric-contrail-shadows.3755/#post-108484Auch an etwas anderem ann man erkennen, das der Schatten tiefer ist als der Kondensstreifen. Normalerweise wäre ein Schatten ja genauso "gross" wie der Gegenstand der ihn erzeugt. Der Schatten des rechten Kondensstreifen erscheint uns aber "grösser" (in diesem Fall eher breiter) als der Kondensstreifen. Was näher ist, sieht man grösser. Der Schatten des rechten Kondensstreifen ist den Betrachter des Bodens also viel näher als der Kondensstreifen rechts. der Kondensstreifen links ist deutlich näher an der Cirrusschicht, deswegen erscheint er ung. "gleich gross" - daran sieht man, das diese Kondensstreifen-Reste deutlich tiefer sind als die des frischen Kondensstreifen rechts.