@Riccio: /und generell zum "Gold-Betrug" und "Goldverschwörung"
Bin mir nichtsicher, ob ich Deine Frage richtig verstanden habe.
Mir ist nicht bekannt, dassFrankreich 1973 Gold gegen Dollar getauscht haben wollte. Von den USA? oder geht es umdie USA?
Bis 1971 galt das Bretton-Woods-System von 1945. Darin war festgelegt,dass der Dollar fix in Relation zum Gold stand (glaube 35 c./Unze). Eine Art fiktiven"Auszahlungsanspruch" darin gab es aber nur gegenüber den beteiligten Ländern bzw. derenZentralbanken. Einen Goldstandard gab es bereits seit 1913 nicht mehr, der Besitzmenetären(!) Goldes war sogar lange Zeit für die US-Bürger nicht erlaubt.
Esbedeutete ferner auch nicht zwingend, dass irgendwo in den USA x Goldbarren im Keller zulagern waren. Machte aber bedingt Sinn, um den Kurs stabil zu halten. (neben dem späterenGold-Pool)
Das Bretton-Woods-System hatte den Sinn, durch eine fixeGold-Dollar-Relation, den Dollar zu einer stabilen Weltreservewährung zu machen ("Welt"ohne UDSSR etc.). Ausserdem war man blauäugig genug, eine Wachstumsstabilisierungerhalten zu wollen.
Das war also so ein zweiteiliges System: Der USD war an Gold fixgekoppelt, die Währungen der beteiligten Länder an den Dollar. Letztere konnten alsoprinzipiell von den USA Gold verlangen, um den Wechselkurs im geforderten Rahmen zuhalten. Praktisch kam das allerdings nie vor (soweit ich weiß), so dass immer geld- undwirtschaftspolitische Maßnahmen ergriffen wurden, um den Wechselkurs im Rahmen zu halten.Dazu gesellten sich Währungsauf-und -abwertungen (gibt dieses berühmte Bsp. Brandt vs.Bundesbank bzgl. Unabhängigkeit).
Ein enormes Problem, das wir aus der Gegenwart(Osteuropa) kennen, gab es damals auch schon, allerdings weit weniger beachtet:
unterschiedlich schnell wachsende Volkswirtschaften!
richtig üble Sache, wennWechselkurse nicht frei sind... immerhin waren damals Handelsbeschränkungen erheblicheinfacher.
Also so richtig stabil war das System irgendwann nicht mehr.
1970wurde dann der Devisenhandel überwiegend von der staatlichen Aufsicht entbunden(USA-Deutschland u.a.). Die USA kamen wegen der Ausgaben für den Vietnamkrieg weiterunter finanziellen Druck und außerdem floss immer mehr Kapital nach Europa ab (bes.W-Deutschland). 1971 gab dann W-Deutschland den Wechselkurs für die DM frei und derDollar fiel und fiel...
Darauf gab Nixon die Bindung des Dollar zum Gold auf.
Zwischenzeitlich gab es noch einen Versuch, feste Wechselkurse zu vereinbaren, aberals 1973 viele Europäer endgültig festen Wechselkursen den Rücken kehrten, war das Systemendgültig erledigt. Die Europäer vereinbarten eine eigene Wechselkursbandbreite, frei vomDollar
Die USA waren nicht "mal eben so pleite", weil sie deutlich zu viel inden Vietnamkrieg gesteckt haben, die Probleme im System wirkten verstärkend.
Dieflache Aussage, dass die Amis mal eben das Gold vertickt und die Bindung daran aufgegebenhaben, um irgendwas zu finanzieren (Krieg, Sixpack für Bush jun.), funktioniert soeinfach nicht.
Das System von Bretton-Woods und der historische Verlauf zeigtmeines Erachtens aber recht gut, wie problematisch bis unsinnig es heutzutage ist, eineWährung an etwas "hartes" wie Gold zu binden ohne Rücksicht auf höchst dynamischeFaktoren zu nehmen.
Im 18./19. Jahrhundert ohne verflochtene Volkswirtschaften mitkontrollierbareren Märkten (auch Goldmarkt) sah das noch anders aus...
Ichhoffe, der kurze Abriss hat etwas geholfen, diese "Goldverschwörungen" zu hinterfragen.Literaturangaben habe ich keine; sollte aber in der Standardliteratur leicht zu findensein (exklusive meiner Fehler).