bredulino schrieb:Was steht denn im Klappentext? Wie wird das Buch denn beworben? Es scheint sich ja um einen rein persönlichen Erlebnisbericht über seine Suche nach der Frau im gepunkteten Kleid zu handeln. Folglich ist klar, dass nur gewisse Aspekte abgedeckt werden. Von einem Erlebnisbericht eines Auschwitz-Überlebenden erwartet man auch nicht unbedingt die Abdeckung aller Aspekte des Holocaust inklusive Daten zu Himmler, Eichmann, Wannseekonferenz etc.
Richtig, das Buch dreht sich primär um die Suche nach der Frau im gepunkteten Kleid, die von mehreren Augenzeugen gesehen wurde und dann vom LAPD während den Ermittlungen irgendwann zum Fantasieprodukt erklärt wurde, weil man sie nicht finden konnte. Dahinter muss nicht einmal böse Absicht stecken, vermutlich war es eher Unvermögen, bzw. die Absicht, Verschwörungstheorien schon im Keim zu ersticken. Man wollte kein zweites Dallas.
Aber zurück zu meiner Aussage, mir ging es nur darum, dass das Buch eher etwas für "Fortgeschrittene" ist und sich das Buch halt nur einem Teilbereich widmet. Wenn man nur ein Buch zum Attentat auf RFK lesen will, dann ist es vermutlich nicht das richtige Buch.
bredulino schrieb:Bei welchen Punkten ist die Buchkritik zu wenig kritisch?
Das Buch, das ich ja als lesenswert eingestuft habe, wirkt teilweise "unfertig". Vor allem gegen Ende des Buches hat man das Gefühl, dass einige gute Spuren (aus welchen Gründen auch immer) nicht verfolgt wurden. Faura erklärt das damit, dass das Life Magazine kein Interesse mehr an weiteren Ermittlungen hatte, nachdem es Druck von aussen gegeben hätte und ausserdem fürchtete er um seine Kinder, seine Familie. Das sind sicher gute Gründe, diese Spuren nicht weiter zu verfolgen, aber so bleibt halt ein schaler Nachgeschmack.
Ausserdem finde ich es ziemlich unglücklich, dass Faura das Buch in der dritten Person geschrieben hat. Fernando Faura war dabei, er war sozusagen mittendrin und er hätte das Buch in der ersten Person schreiben sollen. Eigentlich unverständlich.
emodul