Es gab eine Benefiz-Gala in einer Galerie, bei der mehrere Performances gezeigt wurden, Kunst versteigert und Spenden gesammelt wurden.
Es kamen so um die 1200 Personen.
Irgendwo lag eine quicklebendige, erwachsene Frau in Honig, manche löffelten sich was. Vielleicht auch nur für die Fotografen, denn auf anderen Bildern wird nicht gelöffelt.
Überall war Presse.
Was hat das mit einem satanischen Ritual, Pädophilie, geheimen Zierkeln zu tun? Nichts.
Und was hat das mit Abramowic zu tun, die man für ihre neu entdeckte Eso-Masche kritisieren kann, die aber in keiner Weise irgendwas satanisches damit verkauft? Oder ist Schweigen und Reiskörner zählen jetzt auch schon satanisch? Und wenn sie von "Heilung" spricht: Heilung wovon, was meint sie überhaupt? Interessiert das noch jemanden von den fleißigen "Indiziensammlern"?
Alles wurst, man sieht ein Foto, hält das Braune für Blut und Zack! Fertig ist das satanische Ritual.
Und dann das "Spirit cooking" ... es gab eine Performance vor bald 20 Jahren. Damals war Blut noch schockierend, vor allem aber geht es um die Texte an den Wänden: "(...) eat your pain", "(...) try to eat all the questions of the day", "fresh morning urine sprinkle over nightmare dreams" und so weiter. Das sind "Rezepte", um mit Gefühlen umzugehen. Nichts davon ist wörtlich zu nehmen, nichts macht ohne den Kontext zu dem, was die Künstlerin damit ausdrücken wollte, irgend einen Sinn. So wie viele moderne Kunst, z.B. auch die ihres zeitweiligen Lehrers Beuys. Sie verwendet da einen Ausdruck aus dem Satanismus, aber die Performance ist kein satanisches Ritual. Leider findet man momentan keinen Text mehr zu der Performance, da das Netzt mit dem Pizzagate-Mist geflutet ist.
Inzwischen lädt die Künstlerin zu Essen ein und nennt das "Spirit cooking", schreibt sogar Bücher dazu u.s.w.. Aber wenn man in den Südstaaten "Soul Food" anbietet, hat das ja auch nichts mit Kannibalismus zu tun, oder werden da Seelen gegessen?
Von Heimlichkeit jedenfalls weiterhin keine Spur.
Die einzige Person, die Abramowic gefährdet und verletzt hat, ist sie selbst. Wenn sie irgendwas opfert, dann den eigenen Körper.
Und dann das Galeristen-Ehepaar, das sogar im Schlafzimmer Fotos hängen hat ... shocking.
.... übrigens steht da, dass die Fotografin auch für die Teenager-Fotos bekannt ist und nicht, dass die Teenager-Fotos in dem Schlafzimmer hingen.
Inzwischen wurde hier schon angemerkt, dass die Teenager eher über 17 waren und wenn man die Bilder anguckt, ist da auch nix mit Satanismus, Ritual oder sonstwas.
Pädophilie? Man darf also keine Teenager mehr fotografieren, auch nicht als Frau.
:note:Dass man dort Vernissagen und Abendessen gibt, ist wohl kaum ungewöhnlich für ein Galeristenpaar, das sein Haus für Ausstellungen öffnet und Künstlern zur Verfügung stellt.
Und auch die machen nichts heimlich ... in das Haus sind regelmäßig Kunden, Künstler, Presse eingeladen, in Interviews wird über die gezeigte Kunst geredet.
@C3301 Künstler dürfen das, aber die, die sich mit der Kunst umgeben oder beschäftigen, die dürfen verdächtigt werden? Aber zunächst mal wird hier doch ständig die Künstlerin verdächtigt?
Du möchtest Indizien sammeln? Dein Urteil steht doch schon fest, das Netz hat abgestimmt, der Rufmord findet längst statt. Google wird in Kürze zu Abramovic erstmal zehn Seiten über Satanismus und Pädophilie auswerfen, wenn man etwas über ihre Kunst erfahren möchte, der Drops ist gelutscht.
Wie willst Du überhaupt Indizien in Kunstwerken finden, wenn Du die Kunst nicht verstehst und Dich nicht damit auseinander setzt?
Was hier abläuft, ist eine ganz klassische Hexenjagd. Damals genügte auch ein Verdacht, irgend ein vermeintliches Symbol für irgendwas, ein vermeintliches Ritual ... gerade der Kindermord ist ja auch schon damals sehr beliebt gewesen, um Pogrome gegen Juden, Kräuterfrauen, Hebammen loszutreten. Sollen sie doch beweisen, dass sie keine Hexerei betreiben! Und wenn man aus Versehen den Falschen erwischt hat: Macht nichts, dann kommt er eben in den Himmel nach dem Autodafé.
Genauso wie damals verlangt man heute in Beweislastumkehr, dass die Verdächtigten zu beweisen haben, dass sie unschuldig sind. Das ist aber nicht möglich.
Ein bisschen kommt es mir vor wie die virtuelle Fortführung einer Performance von Abramowic, in der sie dem Publikum erlaubte, mit ihr alles zu tun. Es endete damit, dass sie verletzt, die Kleiderihr vom Körper geschnitten, eine Pistole an ihren Kopf gehalten wurde.
Heute ist jedermann im Netz ausgestellt und das Publikum tut alles, was es für erlaubt hält ... bis weit über die Schmerzgrenze hinaus.