frivol schrieb:Zum ersten: Schizophrenie ist es schonmal nicht. Dabei hören Menschen Stimmen oder sehen Dinge die es nicht gibt, und denken das wäre echt da. Oder sie konstruieren sich in ihrem Kopf einen Wahn, das sie persönliche Botschaften aus dem Fernseher empfangen und auf irgendeiner Mission sind. Dieser Wahn ist aber individuell und lässt sich nicht wie eine Verschwörungstheorie einfach teilen.
Das zweite ist: Psychisch krank verwendet man im allgemeinen Sprachgebrauch für Menschen die verrückt und unberechenbar sind. Die z.b. unwillkürlich Herumschreien oder plötzlich jemanden abstechen, wenn sie sich bedroht fühlen oder eine Stimme ihnen das befiehlt. Drum kommen die dann in die geschlossene Anstalt, um die Allgemeinheit und sich selbst zu schützen. Das liegt bei Verschwörungstheoretikern nicht vor.
Es gibt eine ganze Reihe von Verschwörungstheorien, bei denen genau das eben doch passiert: "Strahlenfolter", "Gangstalking", "Chemtrails" um nur mal drei (relativ) Bekannte zu nennen.
frivol schrieb:Solange das z.b. wie bei 9/11 keine Auswirkungen auf das Leben hat, ist es auch völlig harmlos. Erst wenn es Dinge sind wie die Reichsbürger oder Coronaleugner, kann es Konflikte mit dem Staat geben und das eigene Wohl, bzw. das der Kinder beeinträchtigt sein. Oder wenn der Verschwörungstheoretiker viel im Bekanntenkreis missioniert, kann das zu Verwürfnissen führen.
Aber nur weil jemand aus welchen Gründen auch immer, den Verschwörungstheorien verbreitet, ist das noch keine Krankheit. Es ist nur eine Denkstörung, eine kognitive Verzerrung, und bei uns darf immernoch jeder denken, was er will und glauben woran er möchte.
Selbstverständlich hat es auf Dauer Auswirkungen auf mein Leben, wenn ich wirklich davon ausgehe, dass ich von irgendwelchen dunklen Mächten ständig vergiftet werde, oder dass alle Politiker Satanisten und Pädophile sind... das nagt an der geistigen Gesundheit und führtz zu weiteren Handlungen, und wenn es nur das Rausschmeißen von enormen Geldsummen für irgendeinen "Entgiftungs-"Bullshit oder in Ernährungsstörungen resultiert. Auf jeden Fall wird die Lebensqualität davon deutlich beschissener, als sie sein müsste, und es betrifft ja nicht nur den Patienten selbst, sondern auch z.B. vorhandene Kinder.