@Jimtonic Ich mache mir schon mein eigenes Bild anhand verschiedener Medien, Gesprächen mit Betroffenen und eigenen Erfahrungen.
Ich war in Krisen-und Kriegsregionen und habe gesehen, was Menschen anderen Menschen antun können. Von daher gibt es, speziell in Bezug auf radikalen Islamismus/Terrorismus, für mich keine andere Möglichkeit als ein militärisches Eingreifen aus humanitären Gründen dort vor Ort, natürlich mit robustem Mandat und Kontrolle der UN, meinetwegen auch mit klar festgelegten Verträgen, keine Rohstoffdeals im Anschluss einzugehen.
Bei der Ukraine-Problematik sehe ich das auch anders, da muss durch Diplomatie was erreicht werden. Und da geht es schließlich für uns vorrangig um die Sicherung der Rohstoffversorgung, oder?
Trotzdem ist dort keine (West-)Europäische Allianzstreitmacht vertreten und sichert uns diese militärisch.
Ich sehe es nunmal so, dass speziell bei armen Bevölkerungen zu lange zugeschaut wird. Die UN manövriert sich ein ums andere Mal selbst in die Handlungsunfähigkeit mit ihrem Vetorechtssystem, von dem Russland und China leider allzu regelmäßig Gebrauch machen.
Man bekommt das Gefühl, sie wollen lediglich den anderen Mächten eins auswischen, statt den Menschen, die wirklich in Lebensgefahr sind, zu retten.
Klar müssen die Voraussetzungen genauestens geprüft sein, keine Frage. Mit den richtigen Mandaten kann man so aber das Rohstoffargument ad absurdum führen.
Und erinnern wir uns mal 11 Jahre zurück: da gab es kein UN-Mandat und somit klar völkerrechtswidrig.
Und auch im Nachhinein wieder ein Manko des Vetorechts, in dem diesmal die USA und UK von dem Recht Gebrauch machten und eine Verurteilung der Invasion verhinderten.
Von daher bin ich auch für eine +50% oder Zweidrittelmehrheit bei Beschlüssen des Sicherheitsrates. So könnte man schneller reagieren und eine Menge Leben retten.
Ich bin wahrlich kein Kriegstreiber, habe ihn selbst erlebt. Aber trotzdem oder gerade deswegen muss es auch Möglichkeiten geben, natürlich als ultima ratio, solche Verbrechen nicht nur im Nachhinein zu verurteilen sondern zu unterbinden. Ein nachträglicher Schuldspruch bringt den Opfern nichts. Von daher gebe ich auch Herrn Gauck mit seiner damaligen Äußerung Recht.