@Eya Eya schrieb:Jaaaa Fortschritte, nur um welchen Preis? Ist es denn nicht so dass die "armen" dafür missbraucht werden um die Fortschritte voran zu treiben? Und wir systemschafe mit unserem Konsum diese Ausbeute auch noch voran treiben?
Jaaaa, also, eigentlich hat alles seinen Preis! So ist das nunmal im Leben. Aber mal im Ernst liebes Alien, ich habe nicht behauptet das wir in der besten aller denkbaren Welten leben. Ich sagte es gab Fortschritte. Unter Fortschritten verstehe ich die Lebensbedingungen und die haben sich für den Großteil der Menschheit tatsächlich verbessert. Man denke an die Versorgung mit sauberem Trinkwasser. Früher enstanden durch verunreinigtes Trinkwasser Krankheiten, die man dann nicht mal behandeln konnte. Damit sind wir beim nächsten Punkt. Die medizinische Versorgung. Auch die hat sich weltweit verbessert. Es gibt noch mehr Punkte, wie zum Beispiel die Bildung. Das geht auch an Dich
@TomarDas nämlich die armen Kinder dieser Welt keine Schulen besuchen können wird zunehmend unwahr. Das ist eben dieser Fortschritt von dem ich spreche. Indien hat z.B. 2009 die allgemeine Schulpflicht eingeführt. Es gibt dort auch ein Recht auf Bildung, das heißt die Schulen sind kostenlos. Universitäre Bildung kostet weiterhin Geld. Das ist aber auch in der 1. Welt oft so. Siehe z.B. USA.
Das es in Afrika sicher viele Staaten gibt, in denen regelmäßiger Schulbesuch nicht möglich ist, hat wieder andere Gründe. Afrika oder besser Schwarzafrika lebte vor Ankunft der Europäer in der Steinzeit. Europa brauchte für die Entwicklung von der Steinzeit bis heute wenigstens 10.000 Jahre. Afrika muss nun in ein paar 100 Jahren nachholen wofür die anderen Völker Jahrtausende hatten. Das ist nicht einfach. Dazu kommen noch die willkürlich auf dem Reißbrett gezogenen Landesgrenzen. Ein Erbe der Kolonialzeit das immer wieder zu blutigen Kriegen unter Stammesgruppen führt. Desweiteren erschüttern auch religiöse Konflikte den Kontinent. Christen gegen Muslime. Regierungen gegen radikale Islamisten usw. Der Islam ist übrigens auch so ein Hemmschuh für eine positive Entwicklung. Jedenfalls wenn er gelebt wird wie in Afghanistan, Pakistan oder Saudi Arabien. Ja Saudi Arabien ist reich, aber sicher nicht wegen seiner zivilisatorischen Leistungen.
Abschließend und damit mich niemand zum wiederholten Male grundlegend falsch versteht. Ich behaupte nicht, dass die Welt gerechter geworden ist. In Bezug auf die Verteilung der Reichtümer sogar prozentual ehr ungerechter. Trotzdem ist der Lebensstandard allgemein gestiegen, ebenso wie die Messlatte bei moralischen Standards höher angelegt wird. Ob das nun teilweise nur show ist, sei dahingestellt, es ist trotzdem ein erster Schritt in die richtige Richtung.
Gesellschaften zu transformieren dauert lange. Es ist ein langwieriger Prozess. Siehe Afghanistan. Wer glaubt denn, das dieses Land nach Abzug der alliierten Truppen stabil und von religiösen Allmachtsfantasien verschont bleibt? Ich nicht. In Indien ist das Kastensystem immer noch ein großes Problem, das Gleichheit verhindert. Es ist nicht immer der kapitalistische Westen Schuld am Unrecht auf der Welt, wie einfach gestrickte Gemüter gerne glauben und somit auch nicht die vermutete Verschwörung der Mächtigen im Westen.
Man muss sich aber eben tiefer mit der Problematik, des jeweiligen Landes beschäftigen und das erfordert Interesse und Einsatz. Da aber viele nur ein Interesse an einfachen Lösungen haben und gerne mit dem Finger auf einige zeigen wollen, die an möglichst allem Schuld sind, haben Verschwörungstheorien weiter Hochkonjunktur.
Und nochmals, ich weiß das es viel Unrecht gibt, das der Kapitalismus Ausmaße angenommen hat die nur noch als pervers und menschenverachtend bezeichnet werden können. Das viele Menschen deswegen leiden und auch sterben. Das ändert aber nichts daran, dass die Lebensbedingungen trotzdem tendenziell besser geworden sind, auf unserem Planeten. Und natürlich müssen wir weiter anklagen und versuchen die Welt zu verbessern, aber doch bitte sinnvoll und nicht mit irgendwelchen erfundenen Verschwörungtheorien!
Tomar schrieb:Die Menschen in der dritten Welt sind glücklich, wenn sie ihre Kinder in eine gute Schule schicken können. Und die kostet dort halt mal. Das ist kein verwerfliches Luxusgut. Und bei uns? Hier sind die Menschen offenbar glücklich, wenn sie über alle anderen herziehen, Moralpredigten schwingen und sozialistische Werte hochhalten können.
Klischeedenken! Denkst Du in Schubladen? In naiven kleinen Blasen?