Celladoor schrieb:Wie wärs mit Appollo 13?
Ich bitte dich!
Wiki:
Der Start der Saturn V ist nicht technisch korrekt dargestellt. Einige Punkte:
Im Film ist zu sehen, wie die Besatzung über die Brücke (gantry) zum Raumschiff geht, während das Publikum ihnen applaudiert. In Wirklichkeit ist der Einstieg der Besatzung ins Raumschiff (crew ingress) rund zwei Stunden vierzig Minuten vor dem Start, d.h. das Publikum würde sich zwischen Einstieg und dem eigentlichen Start stundenlang langweilen. Zudem ist es sicher recht schwer, aus mehreren Kilometern Entfernung einzelne Menschen in der Stahlkonstruktion 100 Meter über dem Boden auszumachen.
Die Treibstoffpumpen laufen tatsächlich erst während der Zündungssequenz an. Im Film ist lange vor der Zündungssequenz im Cockpit ein Rumpeln zu hören, woraufhin die „Neulinge“ Haise und Swigert den „Veteranen“ Lovell ansehen, der sie mit der Bemerkung „die Treibstoffpumpen“ beruhigt.
Die Zündungssequenz der Saturn V beginnt 8,9 Sekunden vor dem Abheben (liftoff). Im Film macht der Countdown-Sprecher diese Ankündigung einige Sekunden zu spät.
Die Zündung der Triebwerke erfolgt vor dem Abheben. Die Saturn V steht also für kurze Zeit mit voll laufenden Triebwerken auf der Startrampe (MLP, mobile launch platform), während sie von vier Rückhaltearmen (hold-down arms) am Abheben gehindert wird. (Der Sinn ist unter anderem, ein nicht korrekt zündendes oder nicht vollen Schub lieferndes Triebwerk und ähnliche Probleme schon vor dem Abheben erkennen zu können, also zu einer Zeit, wo noch problemlos abgebrochen werden kann.) Im Film erweckt der Countdown-Sprecher den Eindruck, die Zündung erfolge beim Abheben.
Von den neun Schwenkarmen (swingarms), die vom Startversorgungsturm (LUT, launch umbilical tower) zur Rakete reichen, werden lange vor dem Start der oberste und die untersten drei beiseite gedreht. Die restlichen fünf Arme schwenken beim Abheben alle gleichzeitig weg von der Rakete. Die verbliebenen Schwenkarme werden erst zurückgezogen, wenn sich die Rakete bewegt. Die Bewegung beträgt allerdings nur 12 cm und "triggert" die Mechanik zur Retraktion der Schwenkarme. Beim Start ist die Beschleunigung sehr gering (1,02 g), die Saturn V bewegt sich in den ersten Augenblicken sehr langsam. Im Film wird gezeigt, wie sich acht Arme kurz vor dem Abheben einer nach dem anderen von der Rakete lösen.
Die Triebwerke der zweiten und dritten Stufe der Saturn V verbrennen Flüssigwasserstoff und Flüssigsauerstoff und erzeugen fast keine sichtbaren Flammen.
Auch spätere Flugphasen sind nicht korrekt. So ist während des Einschusses in die Mondtransferbahn der Mond (TLI) zu sehen, während im Film das Manöver einen Viertel Umlauf zu spät erfolgt. Nach dem Manöver "transposition and docking" fliegen Kommandokapsel mit Servicemodul und Mondlandefähre als Einheit in Richtung Mond. Das Triebwerk des Servicemoduls fliegt jetzt voran. Dabei ist das Triebwerk nicht direkt auf den Mond ausgerichtet, sondern auf den berechneten Rendezvouspunkt. Der Mond bewegt sich während der Flugzeit natürlich auf seiner Umlaufbahn um die Erde weiter. Jede Korrektur verbraucht sehr viel Energie, deswegen ist jede Mission so energiesparend wie möglich ausgelegt. Das Triebwerk des Servicemoduls wird gezündet, wenn Kapsel und Mondlandefähre in den Mondorbit einschwenken sollen. Das Unglück erfolgt eine Stunde zu früh. Auch die während der Mondumrundung genannten Bahndaten sind nicht der Realität entsprechend (zu geringe Höhe und Geschwindigkeit).
Im Film wurde die Saturn V mit dem Apollo-Raumschiff am 9. April 1970 zur Startrampe gerollt. Tatsächlich geschah dies jedoch schon am 15. Dezember 1969.
Dass Lovells Crew bei Apollo 13 statt bei Apollo 14 eingesetzt wurde, wird im Film mit einer akuten Ohrenentzündung von Alan Shepard (der zunächst als Apollo-13-Kommandant vorgesehen war) begründet. Tatsächlich war Shepard nach einer erfolgreichen Operation der Menière-Krankheit soeben erst wieder für flugtauglich erklärt worden, und das NASA-Management hatte angesichts seiner jahrelangen Trainingspause darauf bestanden, seinen Einsatz um einen Flug, also auf Apollo 14 zu verschieben, um ihm mehr Zeit zur Vorbereitung zu geben.
Im Film wird gezeigt, wie sich die Familien von den Astronauten verabschieden, getrennt durch einen Streifen von ca. 5 Metern, um Ansteckungen oder Infektionen in letzter Minute zu verhindern. Diese Form des letzten Kontaktes zwischen Astronauten und Angehörigen wurde erst zur Zeit der Space-Shuttles eingeführt.
Vor der Live-Übertragung wirft die Tochter von Lovell ein Beatles-Album auf das Bett. Dieses Album war zu diesem Zeitpunkt noch nicht am Markt. Es gibt zahlreiche weitere Anachronismen, so falsche Logos der NASA und von Rockwell, Aluminiumbierdosen und ähnliche kleinere Unstimmigkeiten.
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O-Ton Mitschnitt des Funkverkehrs
Der berühmte Satz "Houston, wir haben ein Problem!" ist nicht korrekt. Kapselpilot Swigert meldete über Funk: „Okay, Houston, wir haben da gerade ein Problem gehabt.“ Astronaut Jack Lousma, der zu dieser Zeit im Kontrollzentrum in Houston die Funkverbindung zur Besatzung hielt, fragte nach: „Könntet ihr das bitte wiederholen?“. Daraufhin meldete sich Kommandant Lovell: „Houston, wir haben ein Problem gehabt.“ (“Houston, we’ve had a problem.”)
Lovell sagt am Ende des Films, dass Fred Haise noch für die Apollo-18-Mission vorgesehen war. Möglicherweise war Haise für Apollo 19 im Gespräch, eine offizielle Nominierung erhielt er jedoch nur als Ersatzkommandant von Apollo 16.
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Was für ein unrealistischer Film, pfui!
:troll: