Robocop ( 2014 )
Regie: José Padilha
Cast: Joel Kinnaman, Gary Oldman, Michael KeatonRecht gelungene Adaption des Science-Fiction Klassikers aus dem Jahre 1987 von Paul Verhoeven. Auch wenn der Film nicht so markant daherkommt wie Verhoevens Original. Kurz zur Erklärung des Handlungsrahmens: In einer nahen Zukunft ( 2028 ) ist der Multikonzern Omnicorp der größte Waffenlieferant der Welt. Auf der ganzen Erde werden seine unbemannten “Drohnen”, also cyborgartige Androiden und Kampfmechs eingesetzt um Konflikte zu lösen. Die neueste Errungenschaft soll ein Mensch sein, der mit den Vorzügen der Drohnentechnologie ausgestattet ist, und das Recht erhalten soll, legalisierte Tötungen zu vollstrecken. Politik und Kriegswirtschaft gehen geeinte Wege, und die Berichterstattung im Jahre 2028, vertreten durch den hetzerischen Fernsehmoderator Pat Novak, treibt die Massen in Angst und Unsicherheit.
Hier kommt Alex Murphy ins Spiel, ein guter Polizist mit junger Familie aus Detroit der bei einem hinterhältigen Anschlag schwer verletzt wird. Das Forschungsprogramm Omnicorps schafft die Einwilligung für die “Umbaumaßnahmen” am Körper Murphys seiner Frau abzutrotzen. Murphy soll nach den Vorstellungen des Konzernchefs Sellar ( Micheal Keaton ) als Wesen ohne Skrupel und Menschlichkeit robotergleich dem Konzern zu Diensten sein, doch hinter der gepanzerten Montur Murphys stecken zu viele Erinnerungen und so treiben ihn menschliche Gefühle wie Wut und Liebe in den Kampf gegen eine korrupte Polizeiführungsspitze, den Konzern Omnicorp und die Männer die ihn auf dem Gewissen haben.
Ohne Frage macht der Regisseur Padhila hier einiges richtig. Mir gefällt die Auswahl der Darsteller, wie zum Beispiel Gary Oldman als behandelnden Arzt und Wissenschaftler einzusetzen, der von seinen eigenen Forschungen zuerst völlig hypnotisiert zu sein scheint, im Laufe der Zeit aber immer selbstkritischer wird. Micheal Keaton als die Art von Führungsspitze wie man sich einen Bill Gates als neuen Cheftypus vorstellt. Kreatives Genie ohne Skrupel. Samuel L. Jackson als Nachrichtenmoderator zeigt sich in abgedrehter Form und präsentiert damit die globale Perspektive auf diese Dystopie. Am besten gefallen hat mir Robocop-Hauptdarsteller Joel Kinnaman, der in Sachen Komplexität der Mimik Altrobocop Weller durchaus Paroli bieten kann.
Insgesamt ein recht kluger und einfallsreicher Film, der es schafft Ängste und Bedenken der Jetzt-Zeit in die Zukunft zu übertragen und auf die Spitze zu treiben ohne das filmische Original aus den Augen zu verlieren. Gerade die Momente in der essentielle Fragen des Menschseins und der Robotik gestellt werden, funktioniert der Film am Besten. Allerdings ist er längst nicht so markant wie das Original und dürfte auch schneller in Vergessenheit geraten.
gesehen am 16.02.147/10