sidnew schrieb:n, genau hier liegt der Hase im Pfeffer:
Er spürt eine MÖGLICHE Zukunft und will deswegen in einer Spontan-Aktion seinen NEFFEN killen?
Diese Angst, was aus Ben werden könnte, wird nicht über Nacht entstanden sein. Er wird wahrscheinlich lange Zeit mit dieser Angst gerungen haben, ohne zu wissen, wie er damit umgeht. Seine Angst gipfelte halt in dem mörderischen Einfall der Erlösung zum Wohle Bens und aller anderen. Das war pure Verzweiflung von Luke. Hier lies sich Luke für einen kurzen Moment zu stark von seinen negativen Emotionen leiten, konnte ihnen aber, als es darauf ankam, mal wieder trotzen und blieb stark - genauso wie am Ende von E6.
Ganz besonders toll finde ich, das macht es umso tragischer, dass Lukes Angst und Verzweiflung und durch die er sich zu etwas Schrecklichem verleiten lässt, das Dunkle in Ben überhaupt erst zum Leben erweckt bzw. er Kylo Ren damit erst erschafft - nur weil er nicht weiß, wie er mit dieser dunklen Macht in Ben umzugehen hat bzw. zu viel Angst vor dieser Macht hat.
sidnew schrieb:Sorry, das ist so derb am Charakter vorbei geschrieben, dass es wehtut.
Ist es nicht. Insbesondere berücksichtigt man Episode 6 und desweiteren, dass Luke eine Menge in seinem Leben verkraften musste, hinter sich hatte. Eigentlich ein Wunder schon fast, dass überhaupt ein anständiger Mann aus ihm geworden ist und keine gestörte Persönlichkeit.
Und wenn jemand die Veranlagung dazu hat, der dunklen Seite verfallen zu können, aber auch nur mal dunkle Gedanken zu hegen, dann war es neben Rey (Palpis Enkelin) ja wohl auch Luke, der Sohn von Anakin. Wichtig (und das fand ich auch immer gut), dass sich Luke letztendlich immer beherrschen konnte und sich nicht von negativen Emotionen verleiten ließ. Das unterscheidet ihn stark von seinem Vater.
Und wie gesagt, ich finde es sogar realistisch, dass sich Charaktere, selbst Kindheitshelden, mit der Zeit verändern oder sie durch verschiedene Einflüsse oder Erlebtes geprägt werden können und das nicht immer nur zum Guten. Bei Luke ist es sogar besonders nachvollziehbar, dass er nicht ausschließlich immer so gedacht und gehandelt hat wie ein waschechter Jedi.
Toll, dass sich Rian Johnson das getraut hatte. Derselbe Luke, wie noch zu Zeiten von E4 und E5, den sich viele Fans natürlich gewünscht haben, hätte ich denke ich langweiliger empfunden. Und ebenfalls wie gesagt, finde ich sogar, dass sich der E6 Luke nicht mit dem E8 Luke widerspricht.
Und auch immer daran denken:
rhapsody3004 schrieb:Aber Luke bleibt ja nicht in diesem Zustand eines gebrochenen sich aufgegebenen alten Mannes, dem alles scheißegal geworden ist. Zuerst öffnet er sich Rey mit der Zeit - und spätestens am Ende denkt Luke nicht länger egoistisch, sondern vollbringt sogar Taten, die eines Jedis wieder würdig sind und bekommt den epischen Heldentod, den er verdient.
Hier gibt es sogar ein paar wenige Stimmen, die es gut gefunden hätten, wenn Luke in der ST zur dunklen Seite gewechselt wäre. Da muss ich allerdings sagen, dass ich das nicht unbedingt hätte sehen müssen und ein zu krasser Schritt gewesen wäre. So, wie sich Luke insgesamt wieder in E8 fängt und wieder anfängt wie ein Jedi zu denken und zu handeln, um anderen zu helfen, und das ihm sogar den Tod, den Heldentod bringt, finde ich das super gelöst und wird dem Charakter Luke mehr als gerecht.