Zunächst möchte ich mich für die Verspätung entschuldigen, meine Freundin war noch da. Ich hoffe, nocheinPoet, du nimmst es mir nicht übel, dass du somit die Diskussion beginnen musstest.
Ich bin absolut gegen eine Legalisierung von Drogen, ich finde die Legalität von Alkohol sowie Tabak ebenfalls sehr bedenklich. Du hast ja schon einiges vorgelegt an das ich meine Argumentation direkt anschließen will.
Ich gehe bei unserer Debatte mal nicht von einem Fall absoluter Verstaatlichung der Drogenherstellung aus, die noch viele viele weitere Nachteile hätte, sondern von einem freien Markt, sei vorab zu sagen.
nocheinPoet schrieb:Wären Drogen legal, wären Drogen viel billiger
Du stellst in den Raum, Drogen würden per se "viel" billiger werden, sollten sie legal sein. Dem muss ich vehement widersprechen.
Es kommen zu den Herstellungskosten mindestens Steuer, Papierkram wie Lizenzen sowie sonstige Amtsdinge und auch noch das Ladenlokal hinzu. Dies alles gibt es beim Homegrower des Vertrauens nicht. Deine Annahme hieße ja im Umkehrschluss auch, dass es absolut unerschwinglich wäre, selbst Schnaps zu brennen oder durch Gärung Alkohol herzustellen.
Durch Selbstversuch weiß ich, dass Met in guter Qualität bei der Selbstherstellung für den Eigenbedarf bzw. den Freundeskreis in etwa soviel wie bei www.metonkel.de kostet, es nimmt sich nichts. Geht es jedoch nur um die Wirkung des Alkohol, nicht unbedingt um die Qualität und die Auswahl kommt man in der Selbstherstellung viel günstiger.
Ich würde auch gerne einen Vergleich der Marihuana-Preise zwischen deutschen Straßen und holländischen Coffee-Shops anführen, leider fehlen mir dazu die Daten. Aber ich habe immer so im Hinterkopf, dass ein kleiner Joint in Holland ~3€ kostet, in Deutschland ein großer Joint ebenso viel (NRW). Ich behaupte, dass die Preise sich auch hier nicht viel nehmen. Örtlicher oft starker Schwankungen bin ich bewusst und auch die Abhängigkeit der Preise vom eigenen Konsumverhalten und gesellschaftlichen Umfeld - dies kann man aber wohl vernachlässigen.
Weiter braucht man wenn ich da noch richtig informiert bin um Alkohol zu brennen eine Lizenz, für die Drogenherstellung wäre es sicherlich genauso. Der Homegrower der mit viel Liebe seine Pflanzen aufzieht und zu erschwinglichen Preisen - ohne Steuer! - unters Volk bringt wäre noch immer stark kriminalisiert und Ziel der Behörden. Bei sogenannten harten Drogen, Ecstasy/LSD/Kokain, ist die Herstellung natürlich Schwieriger, aber irgendwoher kommen die Drogen ja in der uns bekannten oder nicht bekannten Qualität.
Die Erhöhung der Zigarettenpreise in den letzten 10 Jahren stelle ich als Möglichkeit unkommentiert in den Raum.
Die Preise blieben gleich oder würden sogar steigen sage ich!
nocheinPoet schrieb:viele Verbrechen und Straftaten werden alleine deswegen verübt, um Geld für Drogen zu bekommen
Da man die Verbrechen der indirekten Beschaffungskriminalität kaum zuordnen kann ist dazu keine Statistik erfasst. "Viele Verbrechen und Straftaten" ist daher sehr relativ zu sehen und meiner Meinung nach keine gute Diskussionsgrundlage.
Natürlich gibt es Beschaffungskriminalität aber Geld für Drogen brauch man immer, egal wer sie einem verkauft. Meines Erachtens besteht das Problem gerade bei Suchtfällen trotz oder wegen Legalität immer noch. Ohne es werten zu wollen kenne ich einige Menschen die zu Monatsende im Supermarkt Drehtabak aus der Konsole und auch immer mal wieder eine Flasche harten Alkohol klauen.
Wo wir bei Statistiken sind verstehe ich auch kein bisschen wie die Drogentoten für eine Legalisierung sprechen können. Du sagst in Mexiko sterben jährlich am Drogenkrieg soviele Leute wie in Deutschland am Alkohol. Dazu kommen noch unzählige Tabaktode, ich möchte die Kirche im Dorf Deutschland - einer "ordentlichen Demokratie" - lassen, in Deutschland um die 100.000 pro Jahr. Das sind bei zwei legalen Drogen circa 170.000 Tote im Jahr. Dagegen sterben an illegalen Drogen in Deutschland im Jahr weniger als 2.000 Menschen. In der Statistik sind Drogen wie Heroin und Crystal-Meth ebenfalls abgedeckt wie die gesundheitlich ~weniger bedenklichen~.
Auch wenn ich es ungern sage, die Nicht-Legalität schützt den deutschen Bürger in der Tat.
Durch Qualitätskontrolle willst du diese Zahlen der Drogentoten noch senken, obwohl es mutmaßlich viel mehr Konsumenten gäbe? Was ich darin sehe ist nur ein Eingreifen in meinen Konsum. Denn ich will bestimmen wie und womit ich mich berausche und wie tief ich mein Psychonautendasein (oder was auch immer mein Beweggrund für Drogen sein mag) treibe und mich wage. Natürlich haben Eingeweihte schon immer Drogen genommen, und es kann unbestritten gar eine spirituelle Erfahrung sein, doch soll da der Staat mitreden? Wie kann man reglementieren was für einen noch verträglich ist... Da ist auch ein "LSD-Führerschein" oder ähnliches keine zufriedenstellende Lösung!!
Die meisten Drogenkonsumenten die ich kenne sind sehr sehr aufgeklärt und gut informiert was ihre Drogen betrifft und ihre Wirkungsweise. Safer Use, Tripsitter, das alles sind ja schon fast Standards wenn man nicht von den "üblen Gestalten" von denen du sprichst ausgeht, die sich jedoch ohnehin in einer bedenklichen Gesellschaftsschicht herumtreiben.
Beim Konsum von Drogen geht es finde ich um viel mehr als "sich wegzuknallen". Das ist ja auch der Grund warum der Staat es verbietet, sonst würden vielleicht noch mehr Bürger aufwachen - oder durchknallen.
Die Hürde der Illegalität ist eine virtuelle, wie du sagst, wo ein Wille ist da ist auch ein Weg. Doch vor unbedachtem Konsum schützt diese Hürde und es ist möglich sich eine verlässliche Quelle mit Qualität und ohne gestreckten und giftigen Mist aufzutun. Wer suchet der findet und wer von einem Ausländer im Park (entschuldigt das Klischee) kauft ist einfach selbst Schuld wenn er "Kamelscheiße" für sein Geld bekommt.
Jegliche Droge zu legalisieren halte ich für grob fahrlässig und für den Untergang der etablierten und wie ich finde kultivierten Drogenkultur in Deutschland. Eine Entkriminalisierung und mehr Handlungsspielraum der Gerichte im Einzelfall halte ich für einen machbaren Kompromiss.
Jeder soll nach seinem Gusto Drogen nehmen aber bitte nicht reglementiert und versteuert. Drogen haben für mich etwas mit Freiheit und freiem Denken, mit FREI zu tun, das soll auch bitte so bleiben.
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Ich finde die Rules zum Clash gerade nicht, aber ich glaube ich hab drei Quellen-Links gut, die ich nutzen will:
Alkohol selber machen und für unter 20 Euro im Monat Saufen ? Kein Problem !
Externer Inhalt
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(Alkohol selber machen auf YT)
http://www.zigarettenverband.de/de/22/Zigarettenmarkt/Zigarettenpreisehttp://de.statista.com/statistik/daten/studie/37339/umfrage/drogentote-in-deutschland-nach-bundeslaendern/