#3 - WZ: 859
Technik veraltet schnell, das stimmt wohl. Aber gerade diese neumodischen Cloud-Dienste entschärfen das Problem sofort.
Daten lassen sich problemlos Online lagern und teilweise auch ohne Download dort auch direkt abrufen.
Zu meiner Oberstufenzeit haben wir teilweise auch auf Hefter verzichtet und unsere Mitschriften am Netbook gemacht und durch Google Docs brauchte man die Dateien nicht einmal selbst zu speichern, so dass man sich zu Haus die Daten auch am Dekstop-PC ansehen konnte, ohne vorher irgendwas hin- und herschieben zu müssen.
Selbiges ließe sich auch für die Lehrbücher realisieren, indem man sie einerseits online abrufbar macht und sich zur Not noch eine Kopie auf einen USB-Stick packt.
Der Computer avanciert zunehmend nur noch zum Abfragegerät, da man auch jetzt schon so einiges auslagern kann bzw. gar nicht mehr downloaden muss.
Hinsichtlich des Schulbetriebs könnte man sich also mit Laptops und Schulnetzwerken die alljährige Büchervergabe und Bücherlisten sparen und muss als Schüler nur noch ein Gerät dabei haben, anstatt täglich kiloweise die Lehrbücher durch die halbe Stadt zu schleppen.
Klar muss man auf seine Technik schon aufpassen, aber selbst wenn einmal eins kaputt gehen sollte, so sind die Daten bzw. Bücher ja trotzdem nicht verloren.
TBei FAchliteratur wie zb. Formelsammlungen, hab ich es für die Schule lieber, dass man es noch in Buchform hat, da die meisten E-Bookreader Internetfähig sind und man dann ja Schummeln könnte (ok manche Leute machen das mit ihren Smartphones :D )
Auf Grund oben genannter Netbooks durften wir uns auch regelmäßig anhören, dass die Dinger uns ja viel mehr abgelenken werden. Blödsinn!
Ein Schüler, der nicht aufpassen will, der wird sich auch nicht mit dem Lehrer und seinem Unterricht beschäftigen. Vollgemalte Hefter und Bücher, ausgedruckte Sudokus oder klassisch gelangweiltes aus dem Fenster schauen.
Das machen technische Geräte weder schlimmer, noch einfacher - sie machen es nur anders.
Mit digitalen Schulbüchern würde man sogar vermeiden, dass man am Ende wieder so ein völlig unbenutzbares Lehrbuch abbekommt, mit ausgemalten Graphiken, aufgehübschten Gesichtern und fehlenden oder zerstörten Seiten.
Länger als 5 Jahre hält so ein Schulbuch auch nicht durch bzw. wird schon vorher durch eine völlig neue Auflage ersetzt.
Im Zeitgeist von Wikipedia könnte solch ein System sogar noch zusätzlich dafür sorgen, dass die inhaltlichen Fehler von Lehrbüchern verringert werden.
Ferraristo schrieb:Die Dummheit der MEnschen, die glauben, sie könnten wahrlich schreiben wie ein Genie, wird überhand nehmen, da die TEchnik es möglich macht und es keine Regulation mehr gibt.
Die Regulation fehlt hier nicht wirklich. Was viel gelesen wird, das wird auch weiterhin auf irgendwelchen Top-Listen ganz oben sein, nur werden zukünftig eben Downloadzahlen o.ä. über den Erfolg entscheiden.
Die Abertausenden Hobby-Autoren, die es lieber sein lassen sollten, werden dadurch trotzdem nicht unmittelbar mehr beachtet. Die Musik macht es uns doch vor.
Man hat nun zwar viel mehr Möglichkeiten, sich seine Playlisten selbst zusammenzustellen, aber stundenlange Mix-Videos oder Online-Radiosender haben nach wie vor sehr gute Klickzahlen, eben weil es auf Dauer einfach zu viel Arbeit macht, jede Woche stundenlang eine neue höchsteigene Playlist zusammenzubasteln.
Neue Freiheiten sind gegeben, aber eine gewisse Vorsortierung wird offenbar doch noch gewollt und so wird man zukünftig trotzdem noch einen gewissen Mainstream erleben, während mutige Leser eben manchmal auch auf unbekanntere Werke zurückgreifen können.
Wirklich große Umbrüche sehe ich da nicht, außer dass namenhafte Verlage zusehen werden, dass ihre Einnahmen nicht völlig zusammenbrechen.
Ansonsten will ich ein paar Sachen noch einmal zusammenfassen:
Eine Ausbildung zum Buchhändler sollte man sich heutzutage lieber zweimal überlegen. Das Berufsbild hat sich schon jetzt maßgeblich verändert. Onlineshops und die Vereinfachung der privaten Verbreitung seiner Schriften, haben erheblich an der Notwendigkeit dieses Berufszweigs gekratzt und werden ihn in seiner klassischen Form irgendwann wohl völlig unnötig machen und heute noch übliche Buchgeschäfte in den Innenstädten zur Rarität werden lassen.
Da hat man auf lange Sicht mehr davon, wenn man direkt lernt, wie man einen solchen virtuellen Buchladen zusammenscriptet oder zumindest mit einem Quelltext umgehen kann.
Wohnzimmer werden durch den Abbau der Bücherregele zeitweise geräumiger, bevor sie mit irgendwelchem anderen Krempel vollgestellt werden.
Möglicherweise gibt es irgendwann auch virtuell ausgereifte Lösungen für das, was wir heute als Bibliotheken kennen.
Weiterhin kommen Onlineshops für Druckware einfach nicht an die Liefergeschwindigkeiten von downloadbaren oder online lesbaren Werken heran.
Ich weis nicht, ob es heut schon zum allgemeinen Standard gehört, aber mit Hilfe von Software ließe sich prinzipiell für den Leser auch die Schrift so anpassen, dass es für das eigene Auge angenehm ist.
Zu kleine Schriftgrößen oder ein ungünstiger Kontrast durch die Papierfarbe werden irgendwann wohl der Vergangenheit angehören.
In Punkto Akkus mag die Leistungsfähigkeit noch nicht an ein althergebrachtes Buch heranreichen, aber für eine Zugfahrt oder die Zeit in einem Wartezimmer reicht es auch jetzt schon allemal.
Zumal man zum Ausgleich eine halbe Bibliothek auf Knopfdruck dabeihat, was ja auch nicht schlecht ist.
Bis auf das Gefühl, ein richtiges Buch in der Hand zu halten, bietet die Digitalisierung von Büchern und Schriften im Großen und Ganzen nur Vorteile (auch wenn ich nun nicht alle detailiert genannt habe) und auch wenn wir damit erst angefangen haben und es hier und da noch kleine Mängel geben mag, so sehe ich nicht, wie diese Entwicklung noch aufzuhalten wäre.
Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit.