Clash 2020: Finale - Luminita vs. EinElch

Luminita schrieb:aber eine lokale Datenverarbeitung und uneingeschränkter Funktionsumfang schließen sich aktuell mMn noch aus.

Gerade für diesen Zweifelsfall gibt es ja dann eben Möglichkeiten der Verschlüsselung. Es ist ja gerade mein Punkt, weswegen ich Raspberry anführte: Du kannst, entweder offline, oder verschlüsselt, das weitgehend selbe System implementieren, ohne einer Firma und über Umwege dann auch Behörden, Zugriff auf alle inwändig gesprochenen Worte zu geben. Mögen einige Funktionen nicht möglich sein, seis drum. Die Vorteile gegenüber der bitteren Ironie, dass man nach Jahrzehnten des Stasi-Terrors mittlerweile auch noch für Wanzen bezahlt, habe ich deutlich gemacht.

Luminita schrieb:Wie gesagt, ob man das möchte oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen (die deaktivierung personalisierter Werbung ist auf vielen Seiten inzwischen Standard, auch bei Amazon).

Dank der DSGVO, ja. Ironischerweise verbietet diese ja OptOut, wenn meine Besucher die Wohnung betreten, ist es aber im Grunde genau das - sie müssen aktiv dem Einschneiden in ihre Persönlichkeitsrechte widersprechen, obgleich sie vielleicht nichtmal von Alexa im Haus wissen.

EinElch schrieb:Nur doof

Das war schlecht gekennzeichneter Sarkasmus.

Luminita schrieb:In deiner Quelle lesen wir nichts zu Alexa diesbezüglich.

Das verwundert mich kaum, postulierte ich, erkennbar am "denn wenn", dass diese Möglichkeit zukünftig bestünde, denkbar ist, und entsprechende europäische Rahmenbedingungen sprengt.

Es ist skurril - einerseits sagst du, in Europa wird mit deinen Daten keine Werbung zugespielt, andererseits verteidigst du, dass dies getan wird. Müsstest du dann nicht befürworten, dass entsprechende Richtlinien in Europa aufgelöst werden?

Luminita schrieb:Folglich:

Woraus eben nicht folgt, dass Alexa keine Unbeteiligten aufzeichnet - denn um das zu evaluieren, MÜSSEN sie ja aufgezeichnet werden.
Du kannst ja auch nicht, wenn sich Leute in einem Raum unterhalten, einfach einzelne Leute auf stumm schalten. Ebenso wenig Alexa, physikalisch ist das nicht möglich. Erst durch Datenverarbeitung kann die Tonspur extrahiert werden, dann bist du dennoch schon "gehört" worden.
Und gerade das ist ja der springende Punkt.

Luminita schrieb:und das passt dir auch nicht?

Noch Zeichen über, daher dazu nur so viel: Es passt mir nicht, dass ein offensichtlich mangelhaftes Gerät mit diesem Zugriff auf Intimsphäre auf den Markt gebraucht wurde. Es passt mir nicht, dass die Optimierung zulasten der Privatsphäre der Kunden gehen muss, es passt mir nicht, dass als Nebeneffekt der Herstellung der Serviceleistung, die ich bereits bezahlt habe, noch Daten für zusätzlichen Gewinn abgeschröpft werden.

Es ist ja nicht mal so, als würde immer nur die KI mithören.

So meine lieben Mitleser, es ist Zeit für mich, meine Abschlussworte zu verfassen. Vielen Dank zunächst an @EinElch für den spannenden Clash!

Das Thema der Sprachassistenten ist kontrovers und noch lange nicht zuende diskutiert. Die einen lieben sie, die anderen sind skeptisch. Aus welcher Blickrichtung man auch kommt - die deutlichen Vorteile kann man nicht ignorieren. Komfort für die Nutzer, höhere Selbstbestimmung im Alltag für Personen mit Einschränkungen, Unterhaltung und Entertainment, Navigation, Notruffunktion, Auf- und Ausbau eines SmartHomes und personalisierte Anwendungsgebiete. Der hohe Funktionsumfang ist Grund der Beliebtheit der digitalen Assistenten. Für Unternehmen bietet gerade Alexa eine ganz neue Plattform und damit die Erschließung neuer Kundengruppen und Möglichkeiten.

Die Nutzer eines solchen Geräts werden bestätigen, dass die Sprachassistenten das Leben einfacher machen - das fängt sicherlich bei den kleinen Dingen wie einer Einkaufsliste an und hört beim SmartHome noch nicht auf.

Ich denke, das Thema Datenschutz ist der am häufigsten genannte Grund zur Skepsis und dies haben wir hier umfassend beleuchtet. Die Konzerne, die hinter Siri, Alexa und Google Home stecken, sind von den strengen Datenschutzregelungen der EU und Deutschland an Vorgaben gebunden, die kaum Spielraum lassen. Diesen gehen sie bisher auch nach, wenngleich noch Raum für Verbesserungen besteht. Die Sprachassistenten sind in kontinuierlicher Weiterentwicklung, um Nutzerfreundlichkeit und Datensicherheit zu verbessern.

Eine gewisse Eigenverantwortung des Nutzers gehört dazu - wer sich im Vorfeld nicht informiert, keine Einstellungen vornimmt und angefallene Daten nicht prüft, lässt den Konzernen gewisse Freiheiten. Daran ist primär nichts falsch, aber es sollte doch eine informierte Entscheidung getroffen werden, wie man mit den eigenen Daten umgeht.
Die Hersteller der Geräte bieten zahlreiche Möglichkeiten für den Endkunden, die Kontrolle zu übernehmen. Wer sich diesbezüglich also sicherer sein will, sollte diese Möglichkeiten auch aktiv wahrnehmen.

Dürfen wir uns von Sprachassistenten das Fenster öffnen lassen, die Einkäufe darüber erledigen oder die E-Mails checken? Natürlich. Unsere Gesellschaft entwickelt sich, wir werden schnelllebiger, technologisierter, sind fortschrittlicher. Die Nutzung eines virtuellen Assistenten ist kein Zeichen von Faulheit, sondern eine Fokussierung auf Optimierung und Erleichterung des eigenen Alltags.
Die kommenden Jahre werden noch einige Veränderungen technischer Sicht mit sich bringen. Wer sich dessen verschließt, läuft inzwischen bereits gegen die Massen - die Beliebtheit der Sprachassistenten ist kein Zufall. Die Stimme als neue Schnittstelle zwischen Mensch und KI spart Zeit, ist intuitiv und bequem.
Den festen Platz als Alltagshelfer werden die "bescheidenen virtuellen Asststenten", wie Siri sich selbst beschreibt, auf jeden Fall erfolgreich verteidigen können.

Es ist vollbracht, fast vorbei die Schlacht,
der Rauch verfliegt, und der Elch? Der siegt.

Und so ist es nun Zeit für mein Schlussplädoyer.

Wir haben heute viele Argumente gehört. Im Wesentlichen begnügte sich mein Gegenüber damit, auf viel gehörte, oft zerstreute, gut geglaubte Beteuerungen genau derer zu hören, die ein Interesse daran haben, ihr Produkt zu vertreiben. Salopp gesagt, glaubt sie dem Dealer, wenn er sagt, das Koks sei nicht gestreckt. Die Belege, die ich brachte, wurden als Einzelfall abgetan, als ob das wahr wäre, oder was zur Sache täte.

Ja, auch Handys hören uns ab, so wurde uns vorgetragen. Doch macht zweimal Unrecht nicht plötzlich Recht.

Wir wissen, dass in den USA Behörden Zugriff auf Alexa haben. Und nur, weil das bei uns nicht der Fall ist, spricht das Überwachungsstaatmethoden und -möglichkeiten, die ja technisch trotzdem auch bei uns vorliegen, nicht heilig. Spätestens dann ist der StaSi-Vergleich alles andere als abwegig.

Die meisten Aufgaben, die uns heute vorgetragen wurden, konnten bisher auch ohne die Preisgabe persönlicher Informationen erledigt werden. Sicher „vereinfacht“ Alexa einiges davon – doch dafür gibt man eben auch seine Privatsphäre auf. Diesen Handel mag man eingehen, ich finde es den falschen Trend.

Die zunehmende Tendenz der Menschheit, sich in Abhängigkeit von technischen Spielereien, Internet und KI abhängig zu machen, nimmt uns die Selbstbestimmung zunehmend aus der Hand und gibt sie in die Hände von Konzernen.

Spoiler Wir nehmen einfach unsere Privatsphäre und schieben sie zu Amazon!

Sicher gibt es wenige, die eine erhebliche Steigerung ihrer Lebensqualität dadurch erlangten. In diesen wenigen Fällen ist aber auch möglich, wie ich aufzeigte, ein überwachungsfreies System zu implementieren. Die kosten für ein Schlauhaus sind für die meisten Eingeschränkten ohnehin kaum zu stemmen.

Außerdem werden Alexa und Konsorten unter teils sklavereiähnlichen Bedingungen in China produziert – man unterstützt zugleich eine destruktive Industrie und eine despotische Parteidiktatur.

Ich finde die Behauptung, dass zusätzliche technologisierung unseres Alltages eine Form des Fortschritts darstellt, sehr kühn. Technischer Fortschritt als solcher bringt eine ganze Menge Probleme mit sich: Automatisierung und Digitalisierung sorgen für demografische Umwälzungen wie zuletzt die Industriealisierung. Das muss nicht zwangsläufig fortschrittlich sein, sich selbst zum gläsernen Bürger zu degradieren, der seine intimsten Momente mit Behörden und Firmenzentralen teilt.

Und wie immer, bei solchen Dingen, mahne ich folgendes an: Solange wir eine gut meinende Regierung haben, mögen solche Spielereien ja noch kein Problem sein. Eine despotische, undemokratische oder faschistoide Regierung hat aber grundsätzlich die Möglichkeit, vorhandene Strukturen zu missbrauchen. Überlege stets gut, welche Werkzeuge du dem nächsten in die Hände legen willst.

Danke an @Luminita und alle Mitleser. Es war ein spannender Ritt bis hier hin und dies auch die mit Abstand härteste Runde. Es war mir eine Freude, ich mach mich nu vom Acker!

Spoiler

Und wir sind durch

@EinElch
@Luminita

Danke für das spannende Finale!

@EinElch
@Luminita
Danke fürs Finale.

Hallo liebe Mitlesenden, liebe Orga und natürlich liebe Clasher Luminita und EinElch!

Der große Tag ist gekommen, in einem spannenden Finale standen sich Luminita und EinElch gegenüber, nachdem sie in den Runden zuvor auf eindrucksvolle Art und Weise ihren Weg in dieses Finale geebnet haben.
Deswegen ist es mir eine besondere Ehre und Freude, für dieses Finale eine Bewertung abzugeben.

Das Thema lautete: „Echo, Alexa, Siri: Hilfreiche Assistenzen oder das Ende der Privatsphäre?“
Luminita argumentiert für die Vorteile von sprachgesteuerten Assistenzen, EinElch hält dagegen.

Die Kategorien werte ich folgendermaßen:

Form: 15 Punkte
Stil: 25 Punkte
Argumentation: 60 Punkte

Form:

Die Beiträge von Luminita weisen erneut eine stringente und nachvollziehbare Struktur auf. Man kann ihrer Argumentation gut folgen und ein angenehmer Lesefluss stellt sich ein.
Dasselbe gilt auch für EinElch. Ihm kann ich, wie bisher auch, sehr gut folgen, seine Beiträge sind absolut gelungen strukturiert.
Leider hat er das Zeichenlimit nicht immer einhalten können. Da ich darin durchaus eine (kleine) Vorteilsnahme sehe, lasse ich das in meine Bewertung mit einfließen.

Luminita liegt dadurch knapp vorn.

Luminita: 9
EinElch: 6

Stil:

Luminita argumentiert auch in diesem Clash sehr sachlich, was bei diesem Thema auch absolut angemessen ist. Auch durch die teilweise provokanten Vorstöße von EinElch lässt sie sich nicht aus der Ruhe bringen und zieht ihren Stil durch.
Wieder einmal bin ich sehr angetan von der Wortgewandtheit des Geweihträgers. Leider fallen mir aber stellenweise „flapsige“ Äußerungen ein wenig störend auf. Das ist zugegebenermaßen ein schmaler Grat, auf dem er wandelt, diesmal finde ich es stellenweise ein wenig überzogen. Beispielsweise fielen mir hier Formulierungen wie „Boomer-Nerds“ oder der Vergleich von vegetierendem Gemüse mit eingeschränkten Menschen negativ auf. Aber diese Einschätzung ist natürlich absolute Geschmackssache.
Deswegen liegt Luminita für mich auch hier knapp vorn:

Luminita: 13
EinElch: 12

Argumentation:

Kommen wir ein letztes Mal zum wichtigsten Teil dieser Diskussion, der Argumentation:
Leider beschränkten sich beide Kontrahenten sehr auf den durchaus verbesserungswürdigen Datenschutz. Da dieses Thema derart dominierte, konnte die durchaus vorhandene Vielschichtigkeit des Themas nicht wirklich zur Geltung kommen.
Leider argumentierte EinElch meines Erachtens nicht sehr überzeugend. Er pochte auf den mangelhaften Datenschutz, führte auch durchaus Beispiele an, die zeigen, dass hier Verbesserungsbedarf besteht, aber meiner Meinung nach fehlte hier die letzte Durchschlagskraft, warum das grundsätzlich gegen sprachgesteuerte Assistenten spräche. Schlussendlich entscheidet sich jeder freiwillig für ein solches Gerät und damit auch selbst darüber, inwieweit die eigene Privatsphäre eingeschränkt wird. EinElch hat zwar Recht damit, dass dieser Eingriff, wenn er möglich ist, transparent sein muss und jeder die Möglichkeit haben muss, zu sehen, welche seiner Daten für welchen Zweck genutzt werden, mit diesem Argument die ganze Technologie zu verteufeln, ist meines Erachtens aber zu kurz gesprungen.
Luminita führt als einen Vorzug aus, dass eingeschränkte Personen mithilfe dieser Technologie ein Stück weit selbstbestimmter werden, da sie einfache Tätigkeiten wie das Licht ausschalten o.Ä. wieder selbst kontrollieren könnten. EinElch konstruiert daraus die Dystopie, dass Pflegekräfte durch Roboter ausgetauscht werden könnten und somit der menschliche Kontakt für pflegebedürftige Menschen seltener werden könnte.
Luminita entgegnet daraufhin, dass dies nicht ihr Ansatz war, den Pflegebedürftigen etwas wegzunehmen, in diesem Fall den menschlichen Kontakt zu Pflegern, sondern ihnen etwas zu geben, nämlich ein wenig mehr Selbstbestimmtheit.
Auch auf das durchaus sinnvolle Argument der Notfallfunktion, wenn man beispielsweise bewegungsunfähig in der Wohnung liege, nutzt EinElch um Dystopie zu zeichnen, nämlich das Verdrängen der klassischen Hilfsorganisationen wie dem DRK durch private Anbieter wie Amazon. Meiner Meinung nach keine sehr stichhaltige Entgegnung.
Unter dem Strich hat mich Luminita mehr überzeugt. Sie führte durchaus sinnvolle Einsatzgebiete von Alexa und Co. auf, und wehrte sich nach Kräften gegen das omnipräsente Datenschutzargument.
Auf dieses fokussierte sich EinElch, wie gesagt, etwas zu viel. Seine Bedenken sind grundsätzlich berechtigt, doch sind meiner Meinung nach eben kein absolutes Gegenargument für die freiwillige Nutzung von sprachgesteuerten Assistenten. Auch die von Luminta aufgeführten Vorzüge konnte er nicht wirklich überzeugend entkräften.
Ich danke beiden Kontrahenten für dieses spannende Finale und das gesamte Turnier. Meines Erachtens standen sich hier zurecht die beiden stärksten Clasher dieses Jahres gegenüber.

Luminita: 35
EinElch: 25

Damit liegt Luminita in meiner Wertung mit 57:43 vorn.

Erst einmal möchte ich mich bei euch beiden für dieses Finale bedanken. Ich denke ihr habt das Beste aus dem vorgegebenem Thema gemacht und uns einen soliden Clash geliefert. Ich selber konnte als „Halb-Alexa-User“ (die Alexen spielen bei mir nur Musik und machen den Wecker) einiges an interessanten Sachen mitnehmen und wurde auch zum Nachdenken angeregt. Tatsächlich ist es mir nie in den Sinn gekommen meinen Besuch darauf hinzuweisen, dass auf meiner Toilette, in meinem Wohnzimmer, in meiner Küche und in meinem Esszimmer eine Alexa theoretisch alles mithören könnte.
Nun habt ihr beide euer bestes geliefert @Luminita und @EinElch. Sieger kann es jedoch immer nur einen geben (außer bei diesen modernen Kinderspielen wo immer alle gewinnen :D ). Daher möchte ich im Folgenden meine Bewertung kundtun:

Ich bewerte in verschiedenen Kategorien. Teilweise sind diese durch das Regelwerk vorgegeben. Teilweise habe ich selbst Punkte aufgeschrieben die ich für wichtig erachte. Jede Kategorie ist mit einer Überschrift versehen. Im ersten Absatz werde ich die Kategorie beschreiben und kurz erläutern worauf ich Wert lege. Anschließend erfolgt meine Einschätzung zum jeweiligen Clash. In dieser werde ich begründen warum ich die zu vergebenden Punkte so vergebe, was mir gefallen hat und wo ich Defizite gesehen habe. Zum Schluss erfolgt die Nennung der Punkte.

Der Einstieg
Beginnen wir mit der wichtigsten Sache: Dem Einstieg. Zum einen besteht dieser aus dem Eröffnungspost. Zum anderen aus der Antwort des Kontrahenten. Auf diese beiden Posts lege ich sehr viel Wert. Denn ich möchte an dieser Stelle bereits von den Clashenden gefesselt und ins Thema gerissen werden. Ich will einen Einstieg mit handfesten Argumenten lesen und ich will sehen wie diese (wenn es denn möglich ist) entweder gnadenlos zerlegt oder zumindest gut gekontert werden.
Während ich speziell durch den Eröffnenden erwarte, dass er mir das Thema schmackhaft macht, wünsche ich mir durch den Konternden dass dieser seinen Beitrag auf den des Eröffnenden anpasst und den Umständen entsprechend agiert. Selbstverständlich erwarte ich an dieser Stelle von beiden Kontrahenten gut lesbare, durchdachte und strukturierte Beiträge. Wer es nicht schafft mich an dieser Stelle mitzunehmen verliert hier definitiv Punkte. Aufgrund der für mich hohen Bedeutsamkeit des Einstieges vergebe ich an dieser Stelle insgesamt 10 Punkte.

Sehr gut gefallen hat mir der Einstieg von Luminita. Er war nicht allzu lang gefasst und hat einen groben Überblick zum Thema und zum Standpunkt gegeben. Das Ganze ließ sich recht kurzweilig lesen und hat definitiv Lust auf mehr gemacht.
Stilmäßig ganz anders hat EinElch agiert. Gleich zu Beginn hat er in gut ausformulierten Sätzen und blumiger Sprache den Lesern ein Paradebeispiel für seinen überdurchschnittlich großen Wortschatz geliefert. Aus meiner Sicht leider etwas zu blumig. Meinem Empfinden nach waren die übertriebenen Formulierungen ein Tropfen zu viel im Fass. Die Folge war, dass der ganze, eigentlich durchaus gut formulierte Eingangspost, im Kontext zu dem von Luminita sehr gestelzt gewirkt hat. Daher ziehe ich EinElch an dieser Stelle einen Punkt ab.

Luminita: 6 Punkte
EinElch: 4 Punkte

Übrigens empfand ich den Vergleich mit dem MfS als sehr unpassend! Das MfS konnte jederzeit bei dir mithören und du konntest dir nie sicher sein ob du nicht irgendwo überwacht wurdest. Die Bedrohung und die möglichen Folgen waren damit omnipräsent. Und zwar für jeden, egal ob es sich um den „treuen Systemling“, der einfach nur einen Witz über den Parteivorsitzenden gemachte hat, gehandelt hat oder einen echten Dissidenten. Mit der Überwachung (die, wie du richtig unterstrichen hast, durchaus real sein kann) durch eine Alexa, die man sich aus Jux und Tollerei ins Haus stellt, hat das wenig zu tun.

Die Form
Kommen wir zum nächsten Punkt: Der Form der Beiträge. Hauptaugenmerk lege ich dabei darauf zu erkennen, dass die geschriebenen Beiträge vor dem Absenden noch einmal erkennbar quergelesen, ausgebessert und schön formatiert wurden. Wortwiederholungen sollten vermieden -und Absätze sinnvoll gesetzt werden. Da ich die Form zwar als wichtig, jedoch nicht als kriegsentscheidend betrachte, vergebe ich in dieser Kategorie insgesamt 6 Punkte. Kleinere Schnitzer haben keinen Einfluss auf die Punktevergabe. Alles in allem erwarte ich von beiden Clashenden in dieser Kategorie jeweils 3 Punkte zu bekommen.

Wie es sich für eine Finalrunde gehört konnte ich keine groben Mängel feststellen.

Luminita: 3 Punte
EinElch: 3 Punkte

Kommunikationsfähigkeit der Clasher
Bei einem Clash ist es besonders wichtig, auch auf den Gegner einzugehen. Schafft man das nicht, dann steht man in dieser Kategorie ziemlich schlecht da. Immerhin vergebe ich hierfür insgesamt 20 Punkte. Die Punkte bekommt man, wenn man die Argumente des Gegners gekonnt entkräftet. Schafft man das nicht, so finde ich es dennoch wichtig kreativ auf diese einzugehen.
Des Weiteren führen vermehrte Monologe zu Punktabzug in dieser Kategorie.

Auch in dieser Kategorie kann ich mich bei beiden nicht beschweren. Auf die meisten Argumente wurde eingegangen (wenn auch manchmal erst einige Posts später) und mir ist nichts Grobes aufgefallen was unter den Tisch gekehrt wurde. Gefallen hat mir, dass es für manche Ansätze zwei Sichtweisen gab die dann eben konträr gegenüberstanden. Im Allgemeinen hatte ich das Gefühl, dass Luminita auf die Argumente des Elchs ein Deut besser eingegangen ist. Da ich das aber qualitativ nur sehr schwer nachweisen kann, vergebe ich nur einen Punkt dafür.

Luminita: 11 Punkte
EinElch: 9 Punkte

Stil
Die Rahmenbedingungen durch die Kategorie Stil werden durch das Regelwerk recht gut vorgegeben. Hauptaugenmerk lege ich hierbei auf authentische Beiträge und eine in sich schlüssige Gesamtargumentation. Des Weiteren vergebe ich Punkte, wenn es einer der Clasher schafft, durch einen „besonderen Stil“ die Diskussion in eine für ihn günstige Richtung zu steuern. Insgesamt wichte ich die Kategorie Stil mit 10 erreichbaren Punkten.

Für den aus meiner Sicht unpassenden Anfangsstil im Eingangspost habe ich EinElch schon in der ersten Kategorie abgestraft. In den folgenden Posts hat sich EinElch aber gut an den Stil Luminitas angepasst und dadurch wurde der ganze Clash ein leichtgängiges Leseereignis bei dem ich keinen der beiden Kontrahenten vor dem anderen sehe.

Luminita: 5 Punkte
EinElch: 5 Punkte

Qualität der Argumente
In Diskussionen sind starke Argumente das A und O. Sie sind zentraler Bestandteil der Argumentation und entscheiden, wenn sie denn richtig verpackt wurden, den Ausgang der Diskussion. Daher vergebe ich 20 Punkte für starke Argumente. Nun kann es natürlich passieren, dass es einem der Teilnehmer aufgrund des Themas schwerer als seinem Kontrahenten fällt, starke Argumente zu finden. In diesem Fall kann er sich in dieser Kategorie Punkte sichern, wenn er seine Argumente mit Zähnen und Klauen verteidigt. Des Weiteren lege ich darauf Wert, dass die „starken Argumente“ zentral in den roten Faden der Argumentation eingebaut werden und nicht hinten abfallen.

Das stärkste Argument hatte natürlich EinElch auf seiner Seite: Den Datenschutz. Dementsprechend war dieser auch in der ganzen Diskussion omnipräsent. Luminita hat es nicht geschafft diesen Punkt vom Tisch zu fegen. Egal wie sie es angestellt hat, der Datenschutz ist ihr immer wieder aus einer anderen Ecke um die Ohren gezogen wurden. Daher vergebe ich an dieser Stelle 2 Punkte an EinElch. Im Gegensatz zu ihm konnte Luminita ihre stärkeren Argumente leider nur schwach präsentieren. Zwei Beiträge weiter waren sie meistens schon wieder Geschichte. Daher ziehe ich Luminita noch einen Punkt an dieser Stelle ab.

EinElch: 13 Punkte
Luminita: 7 Punkte

Quantität der Argumente
Neben starken Argumenten finde ich auch eine Vielzahl an Scharmützeln interessant. Dem Leser sollte gezeigt werden, dass es eine ganze Palette von Gründen für die Richtigkeit der Position des jeweiligen Clashers gibt. Gelingt dies dem Clashenden, so kann er sich dafür an dieser Stelle die verdienten Punkte holen. Selbstverständlich sollten die vielen kleinen Argumente nicht zur eigenen Angriffsfläche werden oder den eigenen roten Faden zerstören. Insgesamt vergebe ich 10 Punkte für die Vielzahl und Diversität der Argumente.

Luminita hat deutlich mehr Seitengefechte eröffnet. Zwar wurden die meisten mit dem Datenschutz niedergeknüppelt, aber letzten Endes hatte der Leser eindeutig das Gefühl, dass „bis auf den Datenschutz“ eigentlich alles für unsere kleinen lauschenden Freunde spricht.
Das einzige Mal, wo ich EinElch in dieser Kategorie vorne gesehen habe, war, als er mich durch das Aufzeigen der sinnlosen Skills ordentlich zum Schmunzeln gebracht hat. Leider hat das nicht ganz gereicht um an Luminita heranzukommen. Daher vergebe ich ihr einen Punkt mehr in dieser Kategorie auf Kosten des Punktestands von EinElch.

Luminita: 6 Punkte
EinElch: 4 Punkte

Recherche und Quellen
An dieser Stelle vergebe ich 10 Punkte, wenn die Argumentation durch gut recherchierte Informationen gestützt wird. Für Behauptungen, die Fachwissen voraussetzen, wünsche ich mir Belege.

Ich konnte auf beiden Seiten keine hochwertigen Quellen feststellen. Allerdings war da im Thema auch nur wenig Potential. Daher herrscht an dieser Stelle gleichstand.

Luminita: 5 Punkte
EinElch: 5 Punkte

Die Plädoyers
Genauso wie ich besonderen Wert auf einen guten Einstieg lege, erfreue ich mich auch am Schlusswort. Ich erwarte eine übersichtliche Zusammenfassung der eigenen Argumentationskette und eine Zusammenfassung der „Argumentationsfehler“ des Kontrahenten. Insgesamt vergebe ich 6 Punkte für gut ausgeführte Schlussworte.

Die Plädoyers haben sich, so wie es sich gehört, am Clash orientiert und vieles sehr schön und sachlich zusammengefasst. Ich sehe keines der beiden Plädoyers vor dem anderen. Daher vergebe ich die gleiche Anzahl an Punkten.

Luminita: 3 Punkte
EinElch: 3 Punkte

Restpunkte
Die restlichen 8 Punkte verteile ich für Dinge die mir besonders ge- oder missfallen haben. Sollte es nichts zu bemerken, geben werden diese auf beide gleich aufgeteilt. Klassische Beispiele für Punktabzüge in dieser Kategorie wären häufige Überschreitungen der erlaubten Zeichenanzahl oder „unsachliche Argumente. Bei den positiven Sachen werde ich mich überraschen lassen.

Endlich komme ich mal dazu bei den Restpunkten ordentlich auszuteilen. Vielen Dank dafür @EinElch :D
Zuallererst ziehe ich EinElch 4 Punkte zugunsten von Luminita ab. Grund dafür ist die Missachtung der Regel zur Zeichenbegrenzung. Im Abstimmungsthread wurde das Thema ja recht heiß diskutiert. Ich sehe die Regel allerdings locker (mehr als Empfehlung) und möchte an dieser Stelle auch nicht unbedingt ein Politikum draus machen. Die 4 Punkte Abzug gibt es daher nicht primär für die Missachtung der Regel, sondern eher als Ausgleich für Luminita, die sich an die Regel gehalten hat und damit eingeschränkt wurde.
Nachdem es jetzt 0:8 steht, bekommt EinElch noch einen Punkt zugungunsten von Luminita für seinen amüsanten GIFs. Vielen Dank dafür!

Luminita: 7 Punkte
EinElch: 1 Punkt

Kategorie	Gesamtpunkte	@Luminita	@EinElch
Einstieg	10	6	4
Form	6	3	3
Kommunikation	20	11	9
Stil	10	5	5
Qualität der Argumente	20	13	7
Quantität der Argumente	10	6	4
Quellenrecherche	10	5	5
Plädoyers	6	3	3
Restpunkte	8	7	1
Summe	100	59	41

Luminita gewinnt nach Punkten.

Guten Abend liebe Clasher, liebe Orga und liebe Mitleser,

Das Thema:

Echo, Alexa, Siri:
Hilfreiche Assistenten oder das Ende der Privatsphäre?

Pro: @Luminita: „findet, dass Alexa und co. hilfreiche Assistenten sind“
Contra: @EinElch: „ist gegen Alexa und co.“

Sophia’s Vorwort:

Im Clash wurde vordergründig der Datenschutz abgehandelt. @EinElch hat sehr deutlich gemacht, wie groß doch die Angst vorm „gläsernen Menschen“ ist. Sicherlich ein wichtiger Aspekt, den man bei aller Technikaffinität im Hinterkopf behalten sollte.

Die sicherste Methode wäre natürlich komplett offline zu gehen, denn selbst wenn man seine Karte zum kontaktlosen Bezahlen zückt und/oder in Social Media unterwegs ist, gibt man schon sehr viel von sich preis.

Wen die Thematik KI und Zukunft interessiert, der lese mal „21 Lektionen für das 21. Jahrhundert“ von Yuval Noah Harari.

Meine Bewertungskriterien für die 100 zu vergebenden Punkte:

1. Form + Stil: 30 Punkte
2. Argumentation: 70 Punkte

1. Form + Stil:

Beide Kontrahenten sind form- und stilerprobt. Wenn 3000 Zeichen vorgegeben sind und sie vielleicht einmal geringfügig überschritten werden, könnte man im Eifer des Gefechtes noch ein Auge zudrücken.

Wenn aber eine ganz eigene Rechnung – weit entfernt vom Regelwerk - aufgemacht wird, indem @EinElch einfach seine Beiträge mit weniger als 3000 Zeichen gegenrechnet, dann ist das ein gewollter und somit schwerwiegender Verstoß.

@Luminita: 25 Punkte
@EinElch: 5 Punkte

2. Argumentation:

@Luminita glänzt mit ihrer strategisch gut ausgebauten und stichhaltigen Argumentationslinie, die sie souverän von Anfang bis Ende durchgezogen hat. Sie lässt sich in keiner Weise durch @EinElch s Fokussierung auf den Datenschutz aus dem Konzept bringen.

@EinElch konnte mich mit seiner Argumentationslinie, die faktisch nur auf der Thematik Datenschutz aufbaute, nicht überzeugen. Natürlich ist der Datenschutz ein wichtiges Argument. Ist er aber das einzige Argument, dann hat das einfach zu wenig Substanz für einen Final-Clash.

In meinen Augen gewinnt das Clash-Finale 2020 @Luminita.

@Luminita: 45 Punkte
@EinElch: 35 Punkte

Gesamtbewertung:

@Luminita: 60 Punkte
@EinElch: 40 Punkte

An dieser Stelle bitte ich um Entschuldigung für einen kleinen Fehler in meiner Bewertungstabelle auf den mich @Blues666 hingewiesen hat. Im Punkt „Qualität der Argumente bekommt natürlich „EinElch“ die 13 Pukte und Luminita die 7 (siehe Begründungen).

Damit geht das Match nach meiner Bewertung 53:47 aus.

Luminita: 53 Punkte
EinElch: 47 Punkte

SophiaPetrillo schrieb:@Luminita: 45 Punkte
@EinElch: 35 Punkte

Sorry Korrektur:

@Luminita: 40 Punkte
@EinElch: 30 Punkte

Gesamtbewertung:

@Luminita: 65 Punkte
@EinElch: 35 Punkte

Vorläufiges Endergebnis Es fehlt noch die Bewertung von Kältezeit.






Luminita EinElch
DerHilden: 57. 43

Bettman: 53. 47

SophiaPetrillo: 65. 35


Umfrage : 110. 90


Gesamt: 285. 215



Damit ist unter Vorbehalt. Luminita die Gewinnerin des finales

Wir haben uns eine Lösung überlegt da Kältezeit indisponiert ist.

Die 3 Jury Wertungen werden gezählt... Die Umfrage wird modifiziert

Um das Verhältnis von 2 zu zu waren werden dort nicht 200 Punkte sondern 150 Punkte vergeben

Daraus folgt

.......................Luminita...... EinElch

DerHilden: ............. 57 / 43

Bettman: ............... 53 / 47

SophiaPetrillo:.........65 / 35


Umfrage : 82,5 / 67,5


Gesamt: 257,5 192,5





Sie erwirbt damit den Titel

[Clashmasterin 2020./b]


Leider fällt die Siegerehrung heute etwas bescheiden aus wegen der Feiertage...

Aber es wird noch passend vor dem brawl gewürdigt.

Tja, wie auch die Preußen, hab auch ich es letztlich nicht geschafft. Anders als die Preußen, gönne ich meinem Bezwinger den Sieg. Wie auch die Preußen, schwöre ich dennoch finstere Rache bei nächster Gelegenheit. Anders als die Preußen, werde ich den Sack dann wirklich zu machen.

Etwas geknickt, ungelogen, aber guter Dinge,
macht der gute, alte Elch sich erstamol von hinne.
Er spielt ein wenig gutes, altes WoW
Da fühlt alles gleich a weng mehr ok.

@Luminita - du hast das großartig gemacht.

EinElch schrieb:Etwas geknickt,

Ich bin grad auch etwas geknickt.

Wahnsinn. Als ich mich nach wirklich langem Hin und Her angemeldet habe, habe ich nie gedacht, dass ich es hierher schaffe. Ich freue mich unglaublich! Vielen Dank an alle Mitwirkenden an dieser Stelle, es ist mir wirklich eine Ehre, diesen Titel anzunehmen!

@EinElch
Das war eine tolle Leistung auch von dir, ich denke wir können als zwei Neulinge stolz darauf sein, dass wir es so weit geschafft haben und hier angekommen sind. Vielen Dank, dass du mit mir dieses Finale bestritten hast!