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CoA 2017 HF 2 - der_wicht vs. fumo

76 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Coa 2017, Fumo, Wicht ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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CoA 2017 HF 2 - der_wicht vs. fumo

02.06.2017 um 20:32
Kennen Sie Horst? Horst das Huhn? Nein? Dann haben Sie etwas verpasst!

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Horst, die mit bürgerlichem Namen Erna Vlatteriskova heißt und eigentlich ein Weibchen ist, gehört zu den sogenannten „glücklichen Hühnern“.

Viele Menschen fragen sich, was Horsts Geheimnis des Glücks ist. Nun, ich werde es Ihnen verraten.
Horst gehört zu einer kleinen Gruppe von Hühnern auf einem Landgut, das sich bei der Aufzucht und Haltung von Geflügel der artgerechten Form verschrieben hat.

Aber was bedeutet artgerechte Haltung? Hierzu muss man zunächst wissen, dass es in Deutschland zwei Formen der Nutztierhaltung gibt; zum einen die klassische Intensivtierhaltung, die wir besser unter dem Namen „Massentierhaltung kennen, und zum anderen die Extensivtierhaltung, womit die artgerechte Haltung von Tieren bezeichnet wird. (1)

Sie merken schon, worauf ich hinaus will:“ Artgerechte Tierhaltung"! Was heißt das eigentlich? Artgerecht? Wenn die extensive die „artgerechte“ Form der Tierhaltung ist, was ist dann die intensive?

Und was bedeutet diese artgerechte Haltung für Horst? Nun, Horst hat alles, was ein Huhn zum Huhnsein braucht, sie darf sich im Freien bewegen, scharren und picken.

Würmer, Schnecken, Körner und Insekten stehen auf ihrem täglichen Speiseplan und an heißen Tagen ist sogar ein Staubbad zur Gefiederpflege drin.

Und wenn Horst abends müde ist, zieht sie sich mit den anderen Hühnern in ihren Hühnerstall zurück, hackt noch einmal gemütlich die Rangordnung für die höchste Sitzstange aus – denn je höher ein Huhn sitzt, desto höher ist seine Stellung in der Gruppe – und wenn dann alles gut läuft, empfängt sie am Ende sogar noch Herrenbesuch von Theoterich dem Hahn, der die gute Horst gerne mal zwischendurch hart durchdonnert.

Sie sehen also; Horst führt wirklich ein glückliches Leben.

Dieses Leben kann sie jedoch nur führen, da es Menschen auf dieser Welt gibt, die sie als fühlende Kreatur betrachten und deswegen ihre natürlichen Bedürfnisse achten!

Sollten nicht alle Hühner so glücklich wie Horst sein? Würden Sie es übers Herz bringen, Horst unglücklich zu machen und sie in einen Käfig stecken, wo ihre natürlichen Bedürfnisse negiert und ihr das Sein als empfindungsfähige Kreatur nahezu abgesprochen wird?

Nein, das würden Sie nicht machen, weil Sie ein Gewissen haben.

Warum kaufen Sie dann aber Geflügel im Supermarkt, das nachweislich aus dem Bereich der Intensivtierhaltung stammt?

Literaturverzeichnis:
(1) http://www.pflanzen-forschung-ethik.de/lexikon/1476.intensivtierhaltung.html


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CoA 2017 HF 2 - der_wicht vs. fumo

02.06.2017 um 21:12
Armer Horst...
Horst lebt nur die Illusion einer artgerechten Haltung, damit er unser Gewissen ein ganz klein wenig beruhigen kann.
Gegner jeglicher Nutztierhaltung sagen, dass Haltung nicht „artgerecht“ sein könne, da „artgerecht“ nur das Leben in Freiheit sei. Das Vokabular von Tierhaltern beschönige die Lebenssituation der gehaltenen Tiere. Die Haltung stehe unter dem Vorzeichen der Nutzung durch den Menschen. Ziel der Haltung sei nicht das vorgebliche Wohlbefinden der Tiere, sondern die Ausbeutung für Unterhaltung und Produkte (Nahrung, Kleidung).
Quelle
Während Horst auf dem Hof stolziert, brütet die Frau von Horst artgerecht in Ihrem Heim über einem Ei. Ihr artgerechtes Heim sieht so aus:
ausgestaltete Käfige mit einem Flächenangebot von mindestens 750 cm² pro Tier
Oder so:
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Wer bei artgerechter Haltung die romantische Vorstellung von einem freien und glücklichen Huhn hegt, der darf jetzt mal der Wahrheit ins Gesicht blicken.
Romantische Vorstellungen zu „glücklichen“ Rindern und freilaufenden Hühnern auf kleinen bäuerlichen Familienbetrieben entsprechen jedoch nicht immer der Realität in Bio-Betrieben. Auch EU-Bio-Fleisch wird inzwischen in Massenbetrieben...
Ein weiteres Beispiel "http://www.biowahrheit.de/inhalt/hintergrund.htm" Bio-Tiere:
Institutionen bzw. Fleisch-, Milch- und Eiererzeuger wie z.B. der "Neuland-Verein", der sich unter Leitung des "Deutschen Tierschutzbundes" die "artgerechte Tierhaltung" auf die Fahnen geschrieben haben, begrenzen die Tierhaltung in ihren angeschlossenen Bertieben auf "überschaubare" 10.000 (!) Legehennen, 6000 Masthühner, 2000 Mastenten, Gänse und Puten pro Betrieb, 650 Mastschweine oder 500 Mastschweine plus zugehörige Zuchtsauen, 95 Zuchtsauen bei Ferkelerzeugern - also "Massentierhaltung" mit dem Gütesiegel des Deutschen Tierschutzbundes.
Wer schwache Nerven hat, sollte das Anklicken der Quelle vermeiden, da Bilder dieser glücklichen artgerecht gehaltenen Tiere zu sehen sind. Welche Erkenntnis verschafft uns das? Artgerecht ist nicht artgerecht, so wie der Verbraucher es versteht, sondern allenfalls abgeschwächte Massentierhaltung. "Echtes" Artgerecht wäre für Ottonormal-Verbraucher kaum erschwinglich und dazu wahrscheinlich Mangelware.

Im Prinzip hat Horst nur Glück, weil er zu "nichts" zu gebrauchen ist. Wäre es anders, säße er im Käfig. Seine Brüder wurden übrigens bei der Geburt getötet, weil sie der artgerechten Haltung zu teuer waren.


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CoA 2017 HF 2 - der_wicht vs. fumo

02.06.2017 um 22:31
Und weil die Bio-Variante in der jetzigen Form noch nicht ausgereift ist und überdacht werden muss, ist das für dich die Legitimation, dass folgendes beispielsweise in Frankreich erlaubt ist und innerhalb der EU verkauft werden darf?

Die  Stopfgans ist ein Paradebeispiel für die widerlichste Form der Massentierhaltung.


ente bei der zwangsf  tterung

Bei dieser Form der Zwangsernährung wird den Vöglen mehrfach täglich ein 50 cm langer Metallschlauch in den Rachen gestopft, wobei ihnen ca. 1,2 kg Futter in den Magen gepumpt wird, was dem Fünffachen der normalen Nahrungsaufnahme entspricht.

Nach ca. 12-21 Tagen erreichen sie dann ihr Zielgewicht, wobei hier die Leber auf das bis zu Sechsfache anschwillt.

Die Todesrate dieser Tiere liegt hierbei zwischen 10-25 x so hoch wie in normalen Gänsefarmen. (1)

Und das nehmen wir in Kauf, damit der Preis für tierische Produkte günstig bleibt und sie in großer Menge verfügbar sind?


Literaturverzeichnis:

(1) http://www.peta.de/foie-gras-delikatesse-der-verzweiflung#.WTHJ5dykLIU


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CoA 2017 HF 2 - der_wicht vs. fumo

02.06.2017 um 22:51
Falsch.
Gerade dieses Beispiel ist nicht wirklich ein Beispiel für günstige Produkte, sondern für eine ekelhafte Vorstellung von Delikatesse. Nur warum existiert sie? Weil Menschen sie kaufen und kaufen wollen. Das ist auch für mich Perversion und zu recht bei uns verboten. Das hat nur nichts im Geringsten mit der Notwendigkeit von Massentierhaltung zu tun.

80 Millionen Menschen in Deutschland wollen ernährt werden und auch zum größten Teil Fleisch verzehren. Wie möchtest Du das mit echter artgerechter Haltung erreichen und vor allem so erreichen, dass wir unseren Standard beibehalten können und nicht für ein Schnitzel €15 zahlen müssen. Moral hilft hier nicht weiter, wenn Du keine Lösung anbieten kannst. Mit Worthülsen als Parolen und Schreckbildern wirst Du nichts bewirken. Ja, Tiere werden gegessen. Was möchtest Du dagegen tun und wie sieht die Alternative aus? Das Problem an Weltverbesserern ist oftmals, dass sie nur den Finger heben, aber keine Lösungen bieten. Da kommt hoffentlich noch was, wenigstens bei Dir? Bis dahin zu einem anderen Problem:

Schauen wir uns doch mal den Platzbedarf an:
Massentierhaltung - 60 Millionen Schweine - 8% der Fläche Deutschlands
Bio - bei selber Zahl 16% der Fläche + doppelte Fläche für Platz weil Bio -  und das nur für Schweine. Rechnen wir die restlichen Nutztiere ein, können wir uns ausmalen, dass wir dann zur Massenmenschhaltung genötigt werden.
Und dann sind wir noch immer weit, weit, sehr weit weg von einer Art der Haltung, die Du im Sinn hast, lieber @fumo und uns eben noch so schön romantisch vorgestellt hast.
Wie willst Du dieses Problem beheben?

Sicher mag nicht alles richtig sein, aber es wird auch an verbesserten Konzepten gearbeitet
Das Massentierhaltung zukunftsfähig ist, zeigt schließlich ein Besuch bei den Versuchsställen der Uni Wageningen. Hier werden tausende Schweine in einem neuen Stallsystem mit etwas Auslauf gehalten. Das Ergebnis: Die Tiere sind gesünder und wachsen um 10 % schneller. Auch bei der Massenhühnerhaltung zeigt ein neu entwickeltes Rondell klare Vorteile: Weniger Verluste, Medikamente und Kanibalismus.

Experten sind sich daher einig, dass die Massentierhaltung weiterentwickelt werden muss und es hierfür keine Alternative gibt. Geforscht wird etwa an der Tierhaltung in der Stadt sowie an neuen Stallkonzepten. Ohne Fleisch werde es jedenfalls nicht gehen, der Konsum steigt derzeit immer weiter, heißt es abschließend in dem sehenswerten Bericht
Quelle siehe oben


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CoA 2017 HF 2 - der_wicht vs. fumo

02.06.2017 um 22:58
Zitat von der_wichtder_wicht schrieb:Nun könnte man damit argumentieren, dass arme Menschen weniger bis gar kein Fleisch konsumieren brauchen. Dieser Schritt wäre ein klarer Schritt Richtung 2 Klassengesellschaft. Fleisch essen darf, wer sich Fleisch leisten kann.
Zitat von der_wichtder_wicht schrieb:Nun könnte man damit argumentieren, dass arme Menschen weniger bis gar kein Fleisch konsumieren brauchen. Dieser Schritt wäre ein klarer Schritt Richtung 2 Klassengesellschaft. Fleisch essen darf, wer sich Fleisch leisten kann.
Ja, jetzt drückt er auf die Tränendrüse und erzählt von nahezu unterernährten Menschen, deren einziges bisschen Glück im Leben noch ein Stück 0,99 Cent-Wurst ist.

Niemand möchte armen Menschen Fleisch verwehren. Doch frage ich mich, wie viel Fleisch sie benötigen.

Schauen wir hierzu kurz in die Historie:

Im Jahr 1950 musste ein Arbeiter mit einem Durchschnittslohn von 125,00 DM/pro Monat ca. 1,6% seines Monatslohns für 1 kg Schweinefleisch bezahlen, was 2 DM waren. In Bezug auf die Kaufkraftäquivalenz wären das heute 4,56 Euro. (1) (2)

Im Jahr 1960 musste der gleiche Arbeiter, der nun 212 Euro/Monat verdient hat, ca. 1,2 % seines Monatslohns für 1 kg Fleisch aufwenden, was wiederum 5,53 Euro in Bezug auf die Kaufkraftäquivalenz entspricht. (3) (4)

Nehmen wir nun den alleinstehenden Arbeitslosengeld II Empfänger mit einem Grundregelsatz von 409 Euro/Monat. (3)
Er zahlte im Jahr Juli 2015 durchschnittlich 6,27 Euro für 1 kg Schweinefleisch. (5)

Wir sehen also, dass die Unterschiede nicht besonders hoch sind. Und für die meisten Menschen der 50er bis Anfang der 60er war Fleisch ebenfalls ein Luxusprodukt, das bestenfalls einmal pro Woche auf den Tisch kam, dafür basierten die Speisen auf mehr Gemüse.

Fakt ist, dass wir viel zu viel Fleisch essen; nämlich im Durchschnitt 60 kg pro Jahr und Bürger in Deutschland und das sind verheerend hohe Quoten, gerade wenn es um die Gesundheit geht; es wäre von daher sehr wichtig, dass der Fleischkonsum pro Kopf stark und nachhaltig sinkt. (6)

Literaturverzeichnis:

(1) http://www.was-war-wann.de/historische_werte/monatslohn.html
(2) https://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Downloads/Statistiken/Unternehmen_Und_Private_Haushalte/Preise/kaufkraftaequivalente_historischer_betraege_in_deutschen_waehrungen.pdf?__blob=publicationFile (Archiv-Version vom 27.05.2016)
(3) https://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Downloads/Statistiken/Unternehmen_Und_Private_Haushalte/Preise/kaufkraftaequivalente_historischer_betraege_in_deutschen_waehrungen.pdf?__blob=publicationFile (Archiv-Version vom 27.05.2016)
(4) https://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Downloads/Statistiken/Unternehmen_Und_Private_Haushalte/Preise/kaufkraftaequivalente_historischer_betraege_in_deutschen_waehrungen.pdf?__blob=publicationFile (Archiv-Version vom 27.05.2016)
(5) http://www.hartziv.org/regelbedarf.html (Archiv-Version vom 02.06.2017)
(6) https://www.welt.de/wirtschaft/article152043155/Ein-Kilo-Hackfleisch-fuer-3-40-Euro-ist-pervers.html


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CoA 2017 HF 2 - der_wicht vs. fumo

02.06.2017 um 23:25
Du verstehst das Problem nicht @fumo
Selbst wenn Du Fleisch rationieren würdest, oder es an gewissen Tagen verbieten, würde es nichts an der Notwendigkeit der Massentierhaltung ändern. Daher ist Deine Aufzählung nicht von Belang. Es war keine Rede von unterernährten Menschen. Du musst schon richtig lesen! Übrigens war bisher jeder Beitrag von Dir nur Tränendrüse, daher etwas lächerlich der Vorwurf

Ein Verbot wird sich kaum durchführen lassen und auch teures Fleisch will produziert werden. Zumal Fleisch nicht das einzige Produkt der Massentierhaltung ist. Also lassen wir mal das Fleisch Fleisch sein und stellen uns die Frage, was ist mit anderen tierischen Produkten, wie Milch, Butter, Sahne, Joghurt, Käse, Quark? Was ist mit Fertigprodukten wie Ravioli, Tortellini, Pizzen? Machen wir uns nichts vor, nahezu ausschließlich Produkte der Massentierhaltung. Was wäre denn mit der Verfügbarkeit dieser Produkte, ohne Massentierhaltung?

Wie sieht es mit der Entwicklung des Fleischverbrauches aus?
"Die Nachfrage nach tierischen Erzeugnissen wird bis zum Jahr 2050 um 70 Prozent steigen" und "Die Viehwirtschaft verbessert die Lebensgrundlagen und schafft Wirtschaftswachstum und Einkommen in der ländlichen Wirtschaft", [...] Aufgrund der steigenden Nachfrage nach tierischen Produkten durch eine wachsende Weltbevölkerung müsse die Produktionsintensität weiter nachhaltig gesteigert werden, z. B. durch Nutzung alternativer Nebenprodukte.
70% Steigerung in den nächsten 30 Jahren. Bio benötigt viel Platz und viel Nahrung. Die Nahrunsquellen sollten sich in der Nähe befinden. Da stellt sich doch glatt die Frage, wie soll das bewältigt werden? Wie sollen das Länder stemmen, die kaum Ackerbau betreiben, weil sie klimatisch einfach das Pech haben, kaum Ackerbau betreiben zu können? Ackerbau = Nahrung für Tiere in Anlagen.
Deutschland exportiert Fleisch in diese Länder, sehr viel Fleisch. 1. profitiert der Exportweltmeister davon, 2. profitieren Länder davon, die weder Standard noch Möglichkeiten zur ausreichenden Fleischproduktion haben. Willst Du denen auch erzählen, wir essen zu viel Fleisch. Es ist jetzt der 3. moralische und anprangernde Zeigefinger von Dir, aber keine Lösung, kein Vorschlag in Sicht. Liest Du auch was ich schreibe, oder postest Du nur? :D

[quote id=19409427]Das Problem an Weltverbesserern ist oftmals, dass sie nur den Finger heben, aber keine Lösungen bieten. Da kommt hoffentlich noch was, wenigstens bei Dir? [/quote]


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CoA 2017 HF 2 - der_wicht vs. fumo

02.06.2017 um 23:44
Zitat von der_wichtder_wicht schrieb:Massentierhaltung - 60 Millionen Schweine - 8% der Fläche Deutschlands
Bio - bei selber Zahl 16% der Fläche + doppelte Fläche für Platz weil Bio -
Zitat von der_wichtder_wicht schrieb:70% Steigerung in den nächsten 30 Jahren. Bio benötigt viel Platz und viel Nahrung
Das würde zutreffen, wenn man den Anspruch erheben würde, die Produktionsquote von Fleisch weiterhin zu erhöhen und die Preise dabei tief zu halten. Natürlich wäre das mit einer artgerechten Haltung in dem Umfang nicht möglich, das Ziel muss es also sein, die Produktionsquote von Fleisch signifikant zu senken.

Denn was bedeutet diese enorm hohe Produktionsquote im Moment?

Im Moment landen in Deutschland jährlich 346 Millionen Tonnen Fleisch auf dem Müll, was wiederum bedeutet, dass pro Kopf ca. 4,3 Kg Fleisch im Jahr weggeworfen werden; und das heißt, dass jeder Endverbraucher ca. 7 % seiner jährlichen Fleischeinkäufe auf den Müll wirft.

Dieser verantwortunglose Umgang mit dem Produkt Fleisch hat zur Folge, dass im Moment 45 Millionen Hühner, 200.000 Rinder und 4 Millionen Schweine pro Jahr für den Abfall sterben. (1)

Eine so große Menge an umsonst gestorbenen Tieren pro Jahr zeigt, dass der Verbraucher derzeit oft nicht bewusst und besonnen den Fleischeinkauf plant, was wiederum daran liegt, dass Fleisch extrem günstig in Deutschland ist. Es ist nicht tragisch, wenn ein Stück Fleisch verdirbt und deswegen nicht verwendet werden kann, denn es kostet so wenig, dass das Wegwerfen kaum im Geldbeutel des Durchschnittsverdieners schmerzt.

Es ist von daher sogar unerlässlich, die Produktionsquote von Fleisch deutlich abzusenken, damit Fleisch wieder als ein kostbares Gut wahrgenommen und somit die Tiere, die dafür geschlachtet werden, an Wertschätzung beim Verbraucher gewinnen.

Wenn ich eine Sache wertschätze und ihr Bedeutung beimesse, dann achte ich auch darauf, dass sie nicht verdirbt, sondern verwende und kaufe sie bewusst.

Literaturverzeichnis:

(1) https://www.welt.de/wissenschaft/article133345055/Deutsche-werfen-gigantische-Mengen-an-Fleisch-weg.html


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CoA 2017 HF 2 - der_wicht vs. fumo

03.06.2017 um 00:26
Ich weiß nicht, ob wir gerade dieselbe Diskussion führen. Ich kann nicht mehr machen, als Dir Argumente zu liefern, warum Massentierhaltung optionslos ist. Wenn Du auf nichts eingehst und immer nur darstellst, dass Massentierhaltung böse ist, ist das irgendwie sinnfrei. Du verschließt Dich vor jeglichem Argument.
Ok, ich habe verstanden, Du findest Massentierhaltung doof und möchtest mehr Bio und weniger Fleisch. Gut, das musst Du mir nicht noch ein 5. Mal erzählen. Wie möchtest Du das umsetzen, wo siehst Du Ansätze?
Den Menschen umzuerziehen, wirst Du nicht schaffen. Das kannst Du also schon mal abhaken.
Ich wiederhole aus meinem 2. Beitrag, auch Bio ist Massentierhaltung! In abgeschwächter Form und dennoch nichts anderes. Was nun? Massentierhaltung ist böse... Also auch kein Bio!
Was dann? Hast Du das Platzproblem mitbekommen, das bereits bei heutigem Bio-Standard entstehen würde? Wie zum Geier willst Du dann noch artgerechter halten?
Soll ich den Export wiederholen, in Länder, die selbst nicht in der Lage sind genug zu produzieren?

Aber Danke zumindest mal für ein Argument.
Es ist absolut tragisch, dass Fleisch derart verschwendet wird und auf dem Müll landet. Statt die Fleischproduktion massiv abzusenken, ist Aufklärungsarbeit wichtiger. Die Fleischproduktion zu senken wird das Problem nicht beheben, denn der Fleischkonsum sinkt bereits und wird  weiterhin sinken, da der Verbraucher freiwillig immer mehr verzichtet und sich bewusster wird und bewusster umgeht.
Pro Kopf lag im vergangenen Jahr die jährliche Verzehrsmenge davon immerhin 1,1 kg unter dem Vorjahr.
Quelle
Dennoch landet zu viel Nahrung auf dem Müll, keine Frage. Eine Möglichkeit wäre Fleisch nicht mehr für die Restmülltonne zuzulassen und zu bestrafen, wie bei anderen Müllsünden, stattdessen eine gewisse Menge an entsprechenden Stellen abgeben zu dürfen. So könnten "Fleischabfälle" weiterverwertet werden.
So funktioniert unser System: Problem erkennen, benennen, Lösung anbieten, Lösung umsetzen. Das vermisse ich bisher bei Dir, denn selbst dieses Problem, das Du benannt hast, ändert nichts an der Notwendigkeit von Massentierhaltung. Fleisch ist nicht das einzige Produkt von Tieren. Aber auch das habe ich bereits erwähnt.

Ich kann Dir gerne noch einige weitere nennen: Kleidung, Hunde- und Katzenfutter, Kosmetik, Medikamente, Putzmittel, Getränke, Süßigkeiten, übrigens auch in dem Monitor, auf den Du gerade starrst.
Am besten, Du wirfst ihn weg und kaufst einen Bio-Monitor :)


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CoA 2017 HF 2 - der_wicht vs. fumo

03.06.2017 um 12:07
Zitat von der_wichtder_wicht schrieb:Den Menschen umzuerziehen, wirst Du nicht schaffen.
Das ist doch Unsinn. Eine Veränderung und ein Umdenken kann sehr wohl  bei den Menschen erreicht werden, sie müssen hierfür nur ausreichend für das Thema sensibilisiert und über die Folgen des jetzigen Produktionsverhaltens nachhaltig aufgeklärt werden.

Die Menschen müssen sich bewusst vor Augen führen, was es bedeutet, ein Stück Fleisch aus der Massentierhaltung zu kaufen und sie müssen auch wissen, dass unsere jetzige Form der Bio-Erzeugung nicht das Ende des Prozess`, sondern lediglich einen Übergang hin zur artgerechten Haltung von Tieren ist.

Die Energiewende ist doch hierfür das beste Beispiel, dass es funktioniert, ein Bewusstsein für ein Problem zu schaffen und an Lösungen zu arbeiten; auch wenn sie langwierig sind. Die Menschen und die Politik haben erkannt, dass wir uns mit der jetzigen Form der Energiegewinnung aus fossilen Brennstoffen usw. auf einem Pfad bewegen, der verlassen werden muss.

Und genau so funktioniert es mit der Abwendung von der Massentierhaltung.

Der erste Schritt muss darin bestehen, den Verbraucher wieder dafür zu sensibilisieren, dass unsere Nutztiere empfindungsfähige Kreaturen sind und keine Gegenstände.
Zitat von der_wichtder_wicht schrieb:Wie möchtest Du das umsetzen, wo siehst Du Ansätze?
Du möchtest Lösungsansätze? Ja, die bekommst du, und zwar einige:

Crowdbutchering

Es gibt bereits Projekte, wie das sogenannte Crowdbutchering, wo sich mehrere Verkäufer online zusammenschließen (das ist der erste Schritt, denn es funktioniert auch regional) können, um bewusst Teile eines Tiers zu kaufen, das artgerecht gehalten wird. (1)

Das Tier wird erst dann geschlachtet, wenn alle Teile des Tiers verkauft sind.  

Das ist ein guter Schritt dahin, das Tier zu entobjektisieren und es zu entanonymisieren.
Der Verbraucher nimmt das Tier wieder als empfindungsfähiges Wesen wahr und informiert sich über die Art seiner Haltung, seine Fütterung usw..

Dieses Fleisch ist teurer, ja, aber der bewusste, mittelfristig geplante Kauf eines Tieres erzeugt beim Verbraucher wieder eine Wertschätzung für die Kreatur.

Literaturverzeichnis:
(1) https://www.gruenderszene.de/allgemein/crowdbutchering-nachhaltiges-fleisch


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CoA 2017 HF 2 - der_wicht vs. fumo

03.06.2017 um 13:10
Zitat von der_wichtder_wicht schrieb: Problem erkennen, benennen, Lösung anbieten, Lösung umsetzen. Das vermisse ich bisher bei Dir
Crowdfarming


Eine weitere Möglichkeit besteht in dem sogenannten Crowdfarming, wo sich Menschen an der Aufzucht eines Tieres finanziell beteiligen können und später finanziell an den Erträgen beteiligt werden.

Vom Wesen her entspricht das den deutschen Genossenschaften und  ist von daher ein Modell, das seit 150 Jahren erfolgreich praktiziert wird.

Mehrere Leute suchen sich beispielsweise bewusst und gezielt eine ganz bestimmte Kuh aus und beteiligen sich an allen Kosten, die für diese Kuh anfallen. Somit ist gewährleistet, dass der Bauer die artgerechte Haltung finanzieren kann.

Und das Beste ist. Dieses Prinzip wirft für alle Beteiligten einen Gewinn ab, denn die Renditen liegen derzeit zwischen 8-16%.

Die vielen kleinen Ressourcen Einzelner werden zusammengebracht, bis eine kritische, marktfähige Masse entsteht. (1)


Literaturverzeichnis:
(1) https://www.welt.de/wirtschaft/article161500584/Tagesgeld-Mit-einer-Kuh-verdienen-Sie-80-Mal-mehr.html


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CoA 2017 HF 2 - der_wicht vs. fumo

03.06.2017 um 14:06
@fumo
Schade, dass Du die Quellen in meinem ersten Beitrag nicht gelesen hast, denn dann hättest Du gesehen, dass ich bereits einen Link für das Crowdbutchering angeführt habe. 500 Gramm Hack 8€. Dann wird Fleisch eben zum Luxusgut für Gutverdiener.
Crowdbutchering ist auch nur bis zu einer gewissen Kapazität so durchführbar, eben so lange der Markt überschaubar ist. Jetzt stell Dir vor 80 Millionen Menschen machen Crowdbutchering. Wie soll das Massentierhaltung ersetzen? Kann es nicht! Wie auch?
Es ist ein guter Ansatz, eine gute Idee, aber nur ein kitzekleiner Tropfen auf dem heißen Stein. Für 80 Millionen Menschen reine Utopie.

Dabei bleibst Du weiterhin bei Fleisch.
Was ist mit Käse, Milch, Wurst, Kleidung, was ist mit Fleischexporten?

Was ist mit der Industrie dahinter? Ist Dir bewusst, wie viele Menschen in der Fleischindustrie, im Fleischerhandwerk und im Handel beschäftigt sind? Es sind mehrere Hunderttausend.
Was soll mit ihnen werden?

Wie gesagt, ein netter Ansatz und eine gute Idee, im kleinen Maßstab, aber keinesfalls in irgendeiner Weise dazu in der Lage den Fleischbedarf der Nation zu decken, noch sonstige Nahrungsmittelbedürfnisse zu stillen


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CoA 2017 HF 2 - der_wicht vs. fumo

03.06.2017 um 14:36
Zitat von der_wichtder_wicht schrieb: 500 Gramm Hack 8€. Dann wird Fleisch eben zum Luxusgut für Gutverdiener.
Und wenn du meine Ausführungen zur historischen Preisentwicklung verinnerlicht hättest, wäre dir aufgefallen, dass Fleisch schon immer ein Luxusgut für Menschen war; nur wir haben es in jüngster Zeit einem nahezu wertlosen Wegwerfprodukt verkommen lassen - und dieser Weg ist falsch und muss revidiert werden.

Ein Fleisch-Bezugsscheinsystem, das staatlich subventioniert wird, könnte an dieser Stelle einen Ausgleich für ärmere Haushalte schaffen.
Zitat von der_wichtder_wicht schrieb:Wie gesagt, ein netter Ansatz und eine gute Idee, im kleinen Maßstab, aber keinesfalls in irgendeiner Weise dazu in der Lage den Fleischbedarf der Nation zu decken, noch sonstige Nahrungsmittelbedürfnisse zu stillen
Indem ein Umdenken stattfindet, das den Fleischkonsum dramatisch reduziert; du gehst noch immer davon aus, dass die Fleischerzeugung unverändert steigend sein müsse, damit die Leute auch in Zukunft täglich 99-Cent Wurst kaufen können. Ohne ein Umdenken funktioniert es nicht.
der_wicht schrieb:
Problem erkennen, benennen, Lösung anbieten, Lösung umsetzen. Das vermisse ich bisher bei Dir
Laborfleisch

Laborfleisch klingt im Moment zwar noch nach Fiktion, aber nach dem derzeitigen Forschungsstand kann es binnen der nächsten 10-20 Jahre zur Marktreife gelangen.

Die Entwicklung dieses Fleischs könnte sogar irgendwann völlig ohne tierische Rohstoffe auskommen, wenn sich die Stammzellen unter den richtigen Bedingungen immer weiter vermehren und so permanent neues Muskelfleisch produziert werden kann.(1)

Es wäre also empfehlenswert, Forschungsgelder für diesen Bereich zur Verfügung zu stellen, um die Entwicklung voranzutreiben anstatt die Massentierhaltung sogar noch staatlich zu subventionieren, und zwar in Milliardenhöhe, damit diese ihre Dumpingpreise aufrecht erhalten kann.(2)

Du siehst also, dass es durchaus Problemlösungsansätze gibt und ich werde noch mehr davon bringen; versprochen.

Und diese Wege der Moral und der Ethik müssen beschritten werden, denn der jetzige Weg der Fleischerzeugung ist grausam und barbarisch.

Dies sind Auszüge des Leids, das beispielsweise Hühner in Bodenhaltung im Rahmen der Intensivtierhaltung erdulden müssen:

huehnerhaltung
• Knochendeformationen (z. B.: Fehlstellungen der Beine)
• Beinerkrankungen
• Entwicklungsstörungen des Skeletts
• Fußballenentzündungen
• Hautentzündungen und Brustblasen (Flüssigkeitsbildung unter der Haut)
• Hautverletzungen durch Picken oder Kratzen
• Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z. B.: das tödlich verlaufende Aszitessyndrom)
• Erkrankungen des Atmungstraktes
(3)

Dieses Leid dulden wir, weil wir Geflügelfleisch essen möchten, das nahezu nichts mehr kostet? Es gibt Lösungsansätze für dieses Problem; man muss die Veränderung bloß wollen und nicht an einem Missstand festhalten.


Literaturverzeichnis:

(1) http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/fleisch-aus-der-petrischale-testesser-verzehren-labor-burger-a-914802.html
(2) http://www.taz.de/!5113177/
(3) https://albert-schweitzer-stiftung.de/massentierhaltung/masthuehner/2


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CoA 2017 HF 2 - der_wicht vs. fumo

03.06.2017 um 15:37
Regionalprodukte

Der regionale Kauf von tierischen Produkten hat gleich mehrere Vorteile.
Die Tiere haben einen kurzen Weg zur Schlachtung, das erspart den Tieren eine enorme Menge an Stress und Angst in Bezug auf die Zeit der langen Transportwege.

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In der Intensivtierhaltung gibt es zwei Methoden, die gängig sind, um die Tiere einzufangen. Zum einen die Fängerkolonnen, welche die Hühner manuell einfangen.
Die Hühner brechen hierbei in Panik aus und es beginnt ein wildes Gedränge, weil sie flüchten möchten.

Viele der Tiere sterben bei diesem Vorgang eines qualvollen Erstickungstodes.
Eine noch bestialischere Methode ist die des maschinellen Fangens, wo die Tiere mit Hilfe rotierender Walzen auf ein Förderband gekehrt werden; schreckliche Verletzungen und erbärmliche Schmerzen über den gesamten, langen Transportweg sind die die Folge.

Viele der Tiere sterben während des Transports an ihren Qualen; was natürlich bereits im Preis für die Dumpingtiere kalkuliert ist. (1)

Da Intensivtierhaltung nur funktioniert, weil eine hohe Anzahl an Tieren auf komprimiertem Raum gehalten wird und zur Schlachtung sowie dem Verkauf über große Strecken transportiert werden müssen, kann man das Übel an der Wurzel packen, indem man darauf achtet, artgerechtes, regional produziertes Fleisch zu kaufen.

Und auch hier kann das Crowdfarming-Prinzip greifen, indem sich der Verbraucher direkt beim Erzeuger an den Kosten der Aufzucht beteiligt und später mit Fleisch/Geld dafür entlohnt wird.
Sehr viele kleine Fleisch-Genossenschaften aus Privatleuten, die regional aktiv werden, können ein hervorragendes Mittel gegen Komprimierungsproduzenten werden.

Literaturverzeichnis:

(1) https://albert-schweitzer-stiftung.de/massentierhaltung/masthuehner/2 (Archiv-Version vom 25.07.2018)


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CoA 2017 HF 2 - der_wicht vs. fumo

03.06.2017 um 15:43
In einem gebe ich Dir recht. Die Welt darfst Du Dir malen widdewidde wie sie Dir gefällt. Hin und wieder wäre ein Blick in die Realität dennoch ganz hilfreich. Nun möchtest Du Menschen nicht nur erziehen, sondern auch bevormunden.

Der Punkt ist, dass Du das mit der Tierhaltung weiterhin nicht ganz erfasst hast. Ich lese nur Fleisch, Fleisch, Fleisch... Aber gut, reden wir darüber. Lass uns Massentierhaltung verbieten. Nur noch Tiere auf Weiden. Jeder Weltenbürger bekommt nur ein Mal pro Monat ein wenig Fleisch, so 500Gramm und auch das wären bei 7 Milliarden Menschen 3,5 Milliarden Kilo Fleisch pro Monat. War es das gewesen? Nein!
Du kannst dann gleichzeitig Produkte rationieren, zu denen selbst Du heute wie selbstverständlich und gedankenlos im Supermarkt greifst? Lass mich raten, Du hattest heute eine Stulle mit Butter drauf, einer Scheibe Käse und einen Kaffee mit Schuss Milch? Zwischendrin hast du Dir noch schnell ein Kinderpingui reingeschoben und bringst Deiner holden Maid einen Kuchen, während Du in Deinem Auto mit Ledersitzen sitzt und mit Lederschuhen Deine Pedale bedienst? Vergiss das alles! Existiert nicht mehr! Auch alle anderen tierischen Produkte, wie Milch, Käse, Süßkram, Kuchen, zig Molkereierzeugnisse musst Du gleichermaßen rationieren. Eigentlich musst Du eine komplett neue Nahrungsmittelindustrie entwerfen. Du kannst jetzt natürlich sagen, machen wir alles mit Soja und sonstigem Gemüse...

Ist Dir bewusst, wie viele Sojafelder Du benötigen würdest, um 7 Milliarden Menschen zu ernähren? Wir stören uns jetzt schon an konventioneller Landwirtschaft, wegen Monokulturen. Das wäre Anbau von Monokulturen in Reinstform, um einfach den Ernährungsbedarf zu decken, der durch die fehlende Aufnahme von tierischen Produkten nötig wird. Irgendwoher müssen ja Spurenelemente, Eiweiße, Fette und Vitamine kommen.
Um entsprechende Felder zu bewirten, müsste man auch Lebensräume zerstören. Die Zerstörung von Lebensräumen führt zu Verdrängung von einheimischen Tierarten und in Folge auch zum Aussterben. Wie viele Tierarten sind hier nicht mehr heimisch, weil ihre Lebensräume vernichtet wurden? Wie viele sind ausgestorben?

Du kannst nicht die Büchse der Pandorra öffnen wollen und Dich vor den möglichen Konsequenzen versperren! Das ist das Problem an Kritikern der Massentierhaltung, sie wollen alles nur auf das Fleisch reduzieren und genau das ist Massentierhaltung nicht, zumindest nicht ausschließlich!


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CoA 2017 HF 2 - der_wicht vs. fumo

03.06.2017 um 16:18
Zitat von der_wichtder_wicht schrieb:Nun möchtest Du Menschen nicht nur erziehen, sondern auch bevormunden.
Das möchte ich eben nicht, ich möchte Ihnen zeigen, dass wir uns derzeit auf einem falschen Weg befinden, denn es ist im Interesse aller Menschen - nicht nur der Tiere -, dass wir diesen Weg verlassen, nämlich um unserer selbst willen, denn wir befinden uns in einer großen , gesundheitlichen Gefahr.

Ein wesentliches Problem bei der Intensivtierhaltung ist die Verabreichung von Antibiotika. Die Tiere werden mit Antibiotika regelrecht gemästet. (1)

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Was hat das zur Folge?

Es hat zur Folge, dass sich multiresistente Keime herausbilden, wogegen kein Antibiotika mehr hilft. Dieses Problem ist keine Zukunftsvision, sondern es ist aktueller denn je.

Es geht sogar so weit, dass in der Intensivtierhaltung Reserveantibiotika verabreicht werden. Verstehst du? Die wenigen letzten Mittel, die einem Menschen im schlimmsten Fall noch helfen könnten, werden wirkungslos gemacht, weil man sie für die Massentierhaltung verwenden muss.(2)

Ferner komen Hormone während der Mast zum Einsatz, in den USA und Brasilien sogar Wachstumshormone (Steroide), die über die Nahrungskette letztendlich auch in unsere Körper gelangen. (3)

Wir vergiften uns folglich selbst mit unserem Wunsch, 99-Cent-Wurst essen zu wollen; wir schädigen unsere Gesundheit durch unser derzeitiges Handeln.

Es ist also keine Frage, ob wir umdenken wolllen, nein, wir müssen sogar umdenken, um uns selbst zu retten.
Zitat von der_wichtder_wicht schrieb:Auch alle anderen tierischen Produkte, wie Milch, Käse, Süßkram, Kuchen, zig Molkereierzeugnisse musst Du gleichermaßen rationieren.
Und hier kommen beispielsweise Käse-Butter- oder Joghurtalternativen auf pflanzlicher Basis zum Einsatz, um fehlende Mengen ausgleichen zu können.(4)

Bedenke, dass zur Produktion von 1 kg Rindfleisch 15.500 Liter Wasser benötigt werden. Hinzu kommt die Verschmutzung des Wassers, denn alleine die Schweine in Deutschland erzeugen 3x mehr verschmutztes Abwasser (Nitrat) als der Mensch selbst, das in die Natur zurückgelangt und somit die Trinkwasserqualität für den Menschen verschlechtert.(5)


Literaturverzeichnis:
(1) https://www.welt.de/gesundheit/article139461780/Tiere-werden-mit-Antibiotika-regelrecht-gemaestet.html
(2) https://www.welt.de/newsticker/news1/article157967213/Aerzte-fordern-Verbot-von-Reserve-Antibiotika-in-der-Tierhaltung.html
(3) http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-01/fleischatlas-hormonfleisch-freihandel
(4) http://nein-zu-massentierhaltung.blogspot.de/2012/06/kase-butter-joghurtalternativen-fur.html
(5) http://www.peta.de/weltwassertag


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CoA 2017 HF 2 - der_wicht vs. fumo

03.06.2017 um 16:37
Die einzige Option ist bessere Bedingungen zu schaffen und daran wird bereits geforscht, wie ich Dir schon zuvor aufgezeigt habe.
Alternativen hast Du bisher nicht angeboten, kannst Du auch nicht anbieten, so lange Du Massentierhaltung ausschließlich auf Fleisch reduzierst.
Wichtig ist, dass Vergehen härter sanktioniert werden und mit Gesetzen bessere Bedingungen geschaffen werden. An der Massentierhaltung führt kein Weg vorbei, selbst wenn Du jetzt noch 20 traurige Bilder postest. Fakt ist, jeder, der jetzt traurig drein schaut, wird das Bild bis zum nächsten McChicken vergessen und verdrängt haben. So hart es klingt, das ist nunmal die Wahrheit. Der Mensch möchte Fleisch verzehren! Der Mensch muss Fleisch verzehren. Zum Wiederkäuen von Gras ist unser Körper, so leid es mir tut, nicht geeignet.
Und tatsächlich deutet die Anatomie des Menschen daraufhin, dass er kein reiner Pflanzenfresser ist. Die haben normalerweise mehrere Mägen und einen längeren Darm, um mehr Energie aus Grünzeug gewinnen zu können.[...]Wer auf tierische Produkte verzichtet, nimmt unter Umständen nicht genügend Eiweiß, Eisen, Kalzium, Jod und Vitamin B12 zu sich, warnt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Daher rät sie dazu, ein- bis zweimal in der Woche Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte zu essen. Tatsächlich haben medizinische Studien gezeigt, dass viele Veganer zu einer geringeren Knochendichte und somit zu einem höheren Osteoporoserisiko neigen
1-2 Mal pro Woche tierische Produkte, da sonst Mangelernährung auftreten kann, die zu Krankheiten führt. Ein bis Zwei Mal! Damit sollte selbst Dir klar sein, dass das ohne Massentierhaltung nicht zu bewältigen ist!

Apropos Krankheiten:
Insgesamt untersuchten die Grazer Wissenschaftler 18 chronische Erkrankungen. Im Vergleich zu den Viel-Fleischessern waren Vegetarier von 14 der 18 Krankheiten häufiger betroffen – dazu gehörten unter anderem Asthma, Diabetes, Migräne und Osteoporose. Die Vegetarier litten fast doppelt so häufig an Allergien wie Viel-Fleischesser (30,6 Prozent zu 16,7 Prozent). Zudem erkrankten sie wesentlich öfter an Krebs (4,8 Prozent zu 1,8 Prozent) als die Fleischliebhaber und erlitten häufiger einen Herzinfarkt (1,5 Prozent zu 0,6 Prozent). [...] Die österreichischen Forscher zeigten, dass sie doppelt so oft unter Angststörungen oder Depressionen litten wie Viel-Fleischesser.
Im Übrigen sind tierische Produkte keine Luxuswaren, sondern Grundnahrungsmittel. Warum das so ist, kannst Du oben entnehmen.


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CoA 2017 HF 2 - der_wicht vs. fumo

03.06.2017 um 17:12
Zitat von der_wichtder_wicht schrieb:Alternativen hast Du bisher nicht angeboten, kannst Du auch nicht anbieten, so lange Du Massentierhaltung ausschließlich auf Fleisch reduzierst.
Es gibt nicht die eine, ultimative Alternative, die alleinig greift. Der Weg, die Massentierproduktion zu beenden, kann nur über sehr viele kleine Wege - wie Crowdbutchering, Crowdfarming - usw. erfolgen, die im Zusammenspiel eine große Gesamtlösung ergeben.

Ein Ansatz für sich alleine ist hier zu wenig. Erst die Menge an Ansätzen bringt eine Lösung.

Das Ziel muss darin bestehen, auf verschiedenen Wegen die Koprimierung der derzeitigen Produktionsverhältnisse zu dekomprimieren und in viele kleine Teile zu zerlegen, die einander ergänzen.

Es wäre ein Prinzip, wie wir es beispielsweise Anfang der 50er Jahre hatten. Hinzu kommt auch dier Möglichkeit, dass Menschen, die die Möglichkeit haben, wieder damit beginnen, vereinzelte Kleintiere zu halten, die ab und an auch gegessen werden; meine Großeltern/Eltern hatten ein paar Hühner, Hasen, eine Ziege (im Klo) und eine quirlige Ente - sie mussten aber auch Fleisch vom Bauern zukaufen. Das ist auch eine ergänzende Möglichkeit.

Eine weitere Möglichkeit wäre die Stärkung der Fleischersatzstoffe, denn wenn wir uns vor Augen führen, dass eine Kuh pro Tag 45 kg Futtermittel und 100 Liter Wasser benötigt, dann wird klar, welche Menge an Nahrung in die Versorgung der Tiere fließt; 8000 kg bis zur Schlachtung.(1)

Diese Anbauflächen gehen für den Menschen wiederum verloren.

Die Rindfleischproduktion (basierend auf einem Futtermix) ist der größte Flächenfresser; in Deutschland werden pro kg Rindfleisch 27 m² benötigt; außerhalb der EU sind es sogar 49 m².(2)

In Brasilien werden hierfür sogar 21 Millionen Hektar Regenwald abgeholt.(3)

Wir müssen also im ersten Schritt die Überproduktion von Fleisch (und damit auch Sekundärprodukte wie Butter) verringern, um dem Preisdumping entgegenzuwirken, gleichzeitig müssen wir die Alternative zum echten Fleisch (Fleischersatz aus: Soja, Weizen, Pilzen, Erbsen usw.) stärken, damit die Produktion von Fleisch weiter zurückgefahren werden kann und somit die pflanzlichen Anbauflächen für den Menschen steigen, bis wir an dem Punkt angekommen sind, dass die vielen kleinen Genossenschaften (regional, online) im Zusammenspiel die reduzierte Echtfleischversorgung gewährleisten können.

Die Fleischersatzstoffe sind bereits heute bisweilen gesünder für den Menschen als Fleisch, da sie zum Beispiel mehr Protein und weniger Fett sowie Cholesterin enthalten.(4)


Literaturverzeichnis:

(1) http://www.guthohenluckow.de/pdf/GutHohenLuckow_Rundgang_7.pdf (Archiv-Version vom 15.12.2017)
(2) http://www.zeit.de/wirtschaft/2013-08/fleisch-konsum-ressourcen/seite-2
(3) http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/fleischproduktion-in-deutschland-was-sie-ueber-massentierhaltung-wissen-sollten-1.1899021-3
(4) http://www.stern.de/gesundheit/ernaehrung/fleisch-vs--tofu--fleischersatz-meist-gesuender-als-fleisch-7304616.html


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03.06.2017 um 17:57der_wicht hat gewürfelt: 2

CoA 2017 HF 2 - der_wicht vs. fumo

03.06.2017 um 18:01
Nicht ein Mensch wird sagen, dass in der Massentierhaltung alles super ist. Allerdings versorgt sie uns mit ausreichend Nahrung, mit wichtiger Nahrung, die uns massiv fehlen würde. Selbst wenn Fleischkonsum auf 1-2 Mal pro Woche reduziert wird, um ausgewogene Ernährung zu gewährleisten, ist das nicht ohne Massentierhaltung zu bewältigen.

Um auf Deine Antibiotika einzugehen und dem Märchen, dass argerechte Tierhaltung gesünder für Tiere sei:
Die meisten Biotiere sind nicht gesünder. Die Untersuchungen dazu haben bei den meisten Krankheitsbildern und Tierarten ähnliche Erkrankungsarten gefunden.[...] Wenn die Tiere rauskönnen, ist es grundsätzlich schwieriger, sie vor potenziellen Krankheitserregern abzuschirmen.
Mehr Kontakt mit Krankheitserregern bedeutet auch mehr Krankheiten, die unbehandelt, weil keine Antibiotika, wiederum in unseren Nahrungskreislauf gelangen. So können ebenfalls Epidemien enstehen.

Selbst Bio-Pflanzen bergen ein gewisses Risiko. Exemplarisch die HUS-Epidemie
Die HUS-Epidemie 2011 (auch EHEC-Epidemie) ist eine im Mai 2011 zuerst in Deutschland beobachtete Häufung und Ausbreitung einer bis dahin nicht bekannten, schweren Verlaufsform eines hämolytisch-urämischen Syndroms (HUS) mit Durchfall.[...] Für die Behörden und die Mehrheit der mit der Epidemie befassten Wissenschaftler gelten ökologische Bockshornkleesamen, die aus Ägypten nach Frankreich und an einen deutschen Biogartenbaubetrieb importiert wurden, mit großer Wahrscheinlichkeit als Quelle des Erregers. [...]53 Menschen starben an der Infektion.
In Brasilien werden hierfür sogar 21 Millionen Hektar Regenwald abgeholt
Für den Anbau von Soja, richtig. Soja welches Du dann hierfür verwenden würdest und wahrscheinlich noch mehr davon bräuchtest, um 7 Milliarden Menschen zu ernähren:
Zitat von fumofumo schrieb:Und hier kommen beispielsweise Käse-Butter- oder Joghurtalternativen auf pflanzlicher Basis zum Einsatz, um fehlende Mengen ausgleichen zu können.
Die Verwendung würde sich daher also nur verschieben und die Waldrodung verschlimmern. Von daher ist dieses Argument nett, aber kein echtes Argument.
Zitat von fumofumo schrieb:eine Ziege (im Klo)
halten? Ich weiß nicht inwiefern das art- und tiergerechter wäre. Du prangerst die nicht artgerechte Haltung an, aber bietest im Gegenzug dafür eine an? Nun hat nicht jeder die Möglichkeit Ziegen im Klo zu halten. Krankheitserreger egal?


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CoA 2017 HF 2 - der_wicht vs. fumo

03.06.2017 um 18:30
Zitat von der_wichtder_wicht schrieb:Um auf Deine Antibiotika einzugehen und dem Märchen, dass argerechte Tierhaltung gesünder für Tiere sei:
Du musst deine Quelle auch mal bis zum Ende lesen, denn dort wird angemerkt, dass ein gesteigerter Auslauf insgesamt die Abwehrkräfte des Tieres stärken kann, wenn sonst alle anderen Bedingungen stimmen. Ein Parasitenbefall beim Tier ist darüber hinaus und auf keinen Fall kritisch.(1)

Und wie oft soll ich es dir noch sagen, dass ich die derzeitigen Vorschriften für Biofleisch ebenfalls völlig unzureichend finde. Ein Schwein hat 3x Bewegungsfreiheit als zuvor.(2)

Das ist nicht im Entferntesten ausreichend, um es eine artgerechte Haltung nennen zu können; Biofleisch ist lediglich eine verbesserte Variante der Massentierhaltung.  

Der derzeitige Biofleischstandard, der oft nicht die artgerechte Haltung darstellt, begreife ich lediglich als Übergangslösung hin zur artgerechten Haltung.

Subventionen

Es wäre schon viel gewonnen, wenn nur die Betriebe finanziell subventioniert werden, die eine artgerechte Haltung praktizieren, dies würde zum Abbau der Überproduktion bei Intensivtierbetrieben führen und würde gleichzeitig dazu führen, dass sich auch ärmere Menschen weiterhin Fleisch leisten können - Ergänzend verweise ich wieder auf die Bezugsmarken für Fleisch.

Ferner würde die Dekomprimierung der Erzeugung keine Arbeitsplätze vernichten, sondern sogar schaffen, da immer mehr Menschen mit der gleichen Arbeit auf vielen kleinen, unterschiedlichen Höfen beschäftigt wären, was derzeit zentral in der Komprimierungsproduktion geregelt wird.(3)

Literaturverzeichnis:

(1) http://www.taz.de/!5295657/
(2) http://www.taz.de/!5295657/
(3) http://gruene-fraktion.thueringen.de/massentierhaltung


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