buddel schrieb:dass europa auf dem wege ist sich zu zentralisieren.
ein beliebtes szenario in sciencefictionromanen, eine weltregierung mit sitz irgendwo.
Die Realität is aber kein Science-Fiction-Roman.
Wobei... in manchen Aspekten gebe ich dir sogar gerne recht. Wenn Kompetenzen von lokalen Regierungen auf eine Zentralregierung übertragen werden, kommt es oft zu ärgerlichen Folgen.
Beispiel: Abwasser. In Deutschland wird paradoxerweise zu wenig Abwasser produziert, die Kanalisationen trocknen aus und werden beschädigt, die Stadtwerke müssen aufwendig mit Trinkwasser durchspülen. Wahrscheinlich habt ihr davon in der Presse gelesen.
Nun kommt die EU und sagt, dass noch mehr Wasser gespart werden muss, weil in Ländern wie Spanien Trinkwasser immer noch knapp ist. Das ist natürlich absurd, weil die Infrastruktur Spaniens nicht mit Deutschland vergleichbar ist und deswegen laufen deutschen Kommunen auch dagegen Sturm. Dummerweise setzen EU-Regelungen vorraus, dass ein solches Gesetz immer nur für alle gelten muss und nicht für einzelne Länder.
Das nur als ein Beispiel, wo die EU eindeutig NICHT funktioniert. Und um es klarzustellen, dass ist auch nicht der Grund, weshalb ich für die EU bin, damit sie unsere Staubsauger und Glühbirnen und unser Abwasser regulieren kann.
Aber die Realität ist nun einmal, dass unser Planet immer globalisierter wird. Das kann man mögen oder nicht, es ändert nichts an der Realität. Und in einem solchen globalisierten Gefüge sind einzelne Nationalstaaten mit ihren Wünschen und Problemen extrem schwach. Deswegen bin ich für die EU, weil man damit ein Gegengewicht zur USA und China bilden kann, was in Zukunft noch wichtiger werden wird als heute.