Hab mich jetzt etwas in die Mars One Geschichte eingelesen, auch aus persönlichem Interesse und dem Mars an sich. Kurz um was ich generell von so einer Reise ins All halte: Im Prinzip bin ich von der Idee sehr begeistert. Es würde sich für mich ein Traum erfüllen, wenn ich als Astronaut dabei sein dürfte um auf einem anderen Planeten zu leben und dieses Zusammenleben gemeinsam mit anderen Spinnern zu fördern. Aber vielleicht nicht unbeding mit Mars One.
Einige Gedanken (Einschätzungen):
Was bedeutet eine Reise zum Mars ohne Rückkehr? Im Prinzip sollte man das nicht als Reise abtun, sondern den Sinn im Kolonisieren sehen. Man kommt um zu bleiben. Jeder, der auch nur den geringsten Zweifel hat, ob er es bis zum Lebensende (was aber nicht allzu lange dauern dürfte, mehr dazu weiter unten) durchhalten wird, wird auf diese Weise schon einmal aus dem Projekt ausgeschlossen. Wenn sich Menschen auf einen Planeten absetzen, mit dem Wissen, sie würden irgendwann wieder in die Heimat zurückkehren, dann wären das doch Menschen, die im Prinzip an ihrem Daheim hängen und die Aktion nur als Reise sehen. Hier sucht man jedoch Leute, die ein neues, alternative Leben ganzheitlich leben wollen bzw. eine Freude genau darin finden würden. Menschen, die alles dafür tun würden, das Leben in dieser doch sehr anderen, gefährlichen Umgebung dauerhaft lebenswerter zu machen und hart anpacken um ihre gemeinsame Zukunft schöner zu gestalten. "Draufgänger". Und passende Exemplare werden durch viele Bewerbungsinstanzen und Ausbildungsjahre ermittelt, was einiges an Zeit in Anspruch nimmt.
Jeweils in 4er Gruppen. Fällt einer aus, fällt die ganze Gruppe und beginnt bestenfalls von vorne.
Abe zum Thema Mensch:
Überdurchschnittlich extrovertierte "Draufgänger", die immer im Recht sein wollen - nicht aus der Motivation heraus ein Problem zu beseitigen, sondern damit sie sich wertig vorkommen - müssen aber genauso ausgeschlossen werden wie entscheidungsgehemmte Individuen. Es würde auf emotionaler, psychologischer Seite zur Katastrohe führen und das würde sich spätestens dann zeigen, wenn das Team auf dem Mars eine magische Grenze von - sagen wir mal 50 Mann - überschreitet. Auch eine Frage: Ab wann braucht es ein Rechtssystem und welche Probleme ergeben sich, wenn man plötzlich eines im nachhinein integriert?
Im Prinzip wird man schon bewusst Menschen auswählen, die dafür wirklich in allen belangen besser geeignet sind und die auch gut mit Anderen können, auch wenn verschiedene Meinungen im Raum stehen. Ob ein paar Monate Simulation in einer Wüste als Gruppe ausreichen, um zu ermitteln, ob es die Mentalität dieser Leute zulässt, sich an einem lebensbedrohliche Ort nicht gegenseitig depressive Stimmungen anzuhängen... Keine Ahnung! Ich bin mir im klaren, dass die Ausbildung insgesamt mehrere Jahre dauert, aber die einzelnen Gruppen werden immer nur für 3-4 Monate von der Umwelt isoliert sein, um eben als Gruppe gemeinsam Probleme zu lösen u.A. in der Wüste. Folgender Gedanke kommt mir da, wenn man so eine Übung absolviert: Hier weiß man ja noch, dass man wieder aus der Wüste rauskommt und ich hoffe, dass die Anwärter, denen es hier schon bescheiden geht (aber trotzdem durchhalten wollen weil es ja ihr Traum ist vielleicht alles überspielen) spätestens zu diesem Zeitpunkt zur Besinnung kommen. Bin mir aber sicher, Mars One fände die Creme de la Creme unter den Bewerbern. So skeptisch möchte ich diesbezüglich auch nicht sein, eingefleischte, ehrgeizige Abenteurer mit Hirn, aber auch Herz und einem offenem Ohr, wenn es um das sachliche Lösen von Problemen geht, soll es noch geben.
Was mich jedoch weitaus skeptischer stimmt, sind die Konzeptgrafiken der stationären Unterkünfte und Versorgungseinheiten. Mars One sieht es anscheinend vor, diese direkt auf der Marsoberfläche zu errichten.
Wenn man sich jetzt - auf Wikipedia - ein wenig über diesen Planeten und seine Eigenschaften schlau macht und auch über den Weltraum an sich, stößt man sofort auf eine Menge möglicher Gefahren die man als Mensch (derzeit noch nicht) wirklich beeinflussen kann.
Was ist mit der kosmischen Strahlung? Die erzeugt doch Krebs, oder? Man vermutet auch, dass die kosmische Strahlung Plaques im Gehirn erzeugt, was zu Alzheimer führt. Man hat das mal an Ratten getestet (Sorry habe hier keine Quelle, also skeptisch sehen!) Stellt euch vor, ihr erreicht nach einem halben Jahr den Mars, um dann festzustellen, dass eure Konzentrations- um Merkfähigkeit deutlich nachgelassen hat und irgendwann, wenn es von der Dosis passt, ihr euch die Frage sellt, warum ihr eigentlich hier seit.
Angeblich reicht eine Reise hin und retour bereits aus , um eine nicht mehr empfohlene, hohe Menge dieser Strahlung abzubekommen. Im Weltraum ist man nicht bzw. unzureichend geschützt. Auf dem Mars aber auch! Dieser weist nur eine sehr dünne Atmosphäre auf und es fehlt ein globales Magnetfeld, somit kommen diese Strahlen bzw. die ionisierte Strahlung auf die ungeschützte Oberfläche und die machen vermutlich auch keinen Halt vor den Wänden der Unterkünfte.
QUELLE MARS - MAGNETFELD
Wikipedia: Mars (Planet) -> siehe Magnetfeld
QUELLE STRAHLUNG AM MARS
Wikipedia: Marskolonisationhttp://de.wikipedia.org/wiki/Marskolonisation -> siehe Strahlung
QUELLEN KOSMISCHE STRAHLUNG:
Wikipedia: Kosmische Strahlunghttp://www.weltderphysik.de/gebiet/leben/schutz-und-reparatur-des-lebens/kosmische-strahlung/ (Archiv-Version vom 11.08.2014)Wenn einen das nicht tötet, dann vielleicht aber der Meteorit, welcher bei der Kolonie einschlägt und Versorgungseinheiten oder gar direkt Leben zerstört. So ein Meteoriteneinschlag (und die Dinger können riesig sein, siehe Link unten) passiert auf dem Mars angeblich ca. 200x im Jahr. Mein Gedanke: Die Krater auf dem Mars sprechen nicht dagegen.
QUELLE METEORITEN:
http://www.focus.de/wissen/weltraum/raumfahrt/tid-31666/gefaehrlicher-mars-gefaehrlicher-mars-haeufige-meteoriteneinschlaege-bergen-weiteres-risiko-fuer-kuenftige-mars-siedler_aid_1006856.htmlDarum meine Fragen:
Warum sind die Unterkünfte und Lebenserhaltenden Einheiten über der Erde? Wieso nicht wenigstens in den Ruhephasen, in der Freizeit, geschütztER sein?
Wie schützt man Solarpanele? Gar nicht?
Meine Gedanken dazu:
Ich habe keine Ahnung, wie der aktuelle Stand der Technik sich gerade in diesem Bereich entwickelt, aber da Mars One ja auf bereits verfügbare Technik zugreift denke ich nicht, dass die Belegschaft mit dem neusten Schrei beglückt wird. Mars One will mit Spendegeldern und Werbung das nötige Kleingeld für dieses Großprojekt zusammenkratzen und Geldressourcen spielen ein riesige Rolle. Mehr als bei der NASA. Mir kommt es vor, als wäre das der ALDI unter den Raumfahrorganisationen (Nichts gegen Aldi!)
Nachhaltigkeit wird hingegen groß geschrieben und so kommen robuste Produkte zum Einsatz, bei denen man einen gewissen Erfahrungswert hat und die leicht zu warten und reparieren sind. Aber reicht das? Nachhaltig bedeutet nicht unbedingt geeignet. Was nützt es mir, wenn das Material für die Umgebung im Prinzip gar nicht geeignet ist? Was nützt mir ein guter Neoprenanzug, wenn ich in Säure baden will? (Sorry für dieses lächerliche Beispiel
:)Alles in Allem muss man zugeben, dass es für einen Astronauten OK sein muss, wenn er sich erhöhten Gefahren aussetzt. Das ist das Berufsrisiko das man auch lieben kann. Sonst wäre man auch nicht da oben : )
Aber hier vermute ich, dass es schnell zu Problemen kommen wird, die mit dem jetzigen Stand der Technik (und dem fehlenden Kapital) einfach nicht vermeidbar sind. Wieso nicht gleich Suizid?
Auf der Mars One Seite finden sich einige Informationen und auch im FAQ Bereich wird vieles behandelt. Diese Themen (kosmische Strahlung, Meteoriten) aber nicht wirklich.
HOMEPAGE MARS ONE:
http://www.mars-one.com/Vor allem skeptisch macht mich aber die kosmische Strahlung, weil sie anscheinend permanet eine Gefahr darstellt.
Meine Fragen an euch: Glaubt ihr, man hat bei Mars One bereits eine Lösung für eben diese Umstände? Oder sucht man gar noch eine praktikable, kosten-unintensive Lösung, sprich: noch ist alles unklar? Mach ich mir vielleicht völlig unnötig Sorgen und bis 2022 ist das ein alter Fisch? Oder ist das alles eh nur Medienrummel und das vielleicht größte Big Brother aller Zeiten?