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"HD 85512b": Weiterer potentiell lebensfreundlicher Exoplanet entdeckt

4 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Exoplaneten ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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"HD 85512b": Weiterer potentiell lebensfreundlicher Exoplanet entdeckt

28.08.2011 um 00:24
Genf/ Schweiz - Astronomen haben einen fernen Planeten entdeckt, der sein Muttergestirn offenbar innerhalb der sogenannten habitablen Zone umkreist. Die habitable Zone beschreibt jene Abstandsregion um einen Stern, innerhalb derer sich ein Felsplanet befinden muss, damit auf seiner Oberfläche, Dank gemäßigter Temperaturen, Wasser in flüssiger Form und somit die Grundlage des Lebens, existieren kann.

Wie Francesco Pepe vom " Observatoire Astronomique de l'Université de Genève" und Kollegen in einem vorab auf "arxiv.org" veröffentlichten Artikel beschreiben, umkreist der Planet "HD 85512b" mit der etwa 3,6-fachen Masse der Erde (+/- 0,5) seinen von unserem Sonnensystem rund 36 Lichtjahre entfernten Stern, "HD 85512", einmal in 58,43 (+/- 0.13) Tagen am inneren Rande der habitablen Zone. Entdeckt wurde der Planet mit dem HARPS-Teleskop der Europäischen Südsternwarte (ESO) am La-Silla-Observatorium in Chile.

Wie Pepe in einem weiteren auf "arxiv.org" gemeinsam mit Lisa Kaltenegger vom "Max-Planck-Institut für Astronomie" und Stéphane Udry vom Genfer Observatorium veröffentlichten Artikel, ausführt, müssen dafür, dass auf dem Planeten tatsächlich lebensfreundliche Bedingungen vorherrschen, noch weitere Voraussetzungen erfüllt sein.

Astronomischen Einheiten (AU = Abstand Sonne – Erde = 149,6 Mio. Kilometer) schon derart nah in Richtung seines Sterns, dass er eine durchschnittliche Wolkenbedeckung von bestenfalls 50 Prozent aufweisen müsste, damit genügend Sonnenlicht wieder reflektiert wird, um die von den Forschern berechneten und etwa mit Südfrankreich vergleichbaren Durchschnittstemperaturen zu ermöglichen, damit mögliches Wasser an der Oberfläche nicht vollständig verdunstet. Gibt es hingegen zu viele Wolken, so würde auch dies den Planeten zu einer wohl lebensfeindlichen und wahrscheinlich venusähnlichen Welt aufkochen. Die Annahme der potentiellen Lebensfreundlichkeit stimmt zudem auch nur bei einer Simulationen von "HD 85512b", die von einer erdähnlichen Atmosphäre um den Planeten herum ausgehen.

Vor diesem Hintergrund dürfte wohl auch die Diskussion darüber, ob "HD 85512b" tatsächlich lebensfreundliche Bedingungen aufweist, gerade erst angestoßen worden sein und erwartungsgemäß ähnlich kontrovers verlaufen, wie Diskussionen um frühere Entdeckungen vermeintlicher "zweiter Erden" (...wir berichteten, s. Links). Bislang gibt es zwar einige Kandidaten für diesen unter Astronomen umkämpften Titel. Eindeutig bestätigt werden konnte dieser Anspruch in bislang noch keinem Fall.

- Den vollständigen Artikel " The HARPS search for Earth-like planets in the habitable zone I – Very low-mass planets around HD20794, HD85512 and HD192310" (PDF) finden Sie HIER

- Den vollständigen Artikel "A Habitable Planet around HD 85512?" (PDF) finden Sie HIER

http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.com/2011/08/hd-85512b-weiterer-potentiell.html

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Bleibt abzuwarten. Es is schön, sowas zu lesen, dass sich momentan relativ viele Planeten in der Habitablen Zone befinden.

Aber dennoch müssen noch andere Vorraussetzungen erfüllt werden.


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"HD 85512b": Weiterer potentiell lebensfreundlicher Exoplanet entdeckt

28.08.2011 um 00:37
Florian Freistetter relativiert diese Jubelmeldung:
Bei HD 85512b weiß man nun, dass er sich 0.26 astronomische Einheiten von seinem Stern entfernt befindet. Das ist wenig, der sonnennächste Planet - Merkur - ist 0.39 astronomische Einheiten von der Sonne entfernt (und die Erde eine astronomische Einheit). Der Exoplanet ist aber viel schwerer als Merkur! Seine Masse beträgt das 3.6fache der Erdmasse. (...) Aber der passende Abstand allein reicht noch nicht. Die Venus liegt zum Beispiel auch in der habitablen Zone der Sonne, also dort, wo die Temperaturen prinzipiell passen würden. Trotzdem ist es auf unserem Nachbarplanet bis zu 500 Grad heiß und alles andere als gemütlich! Es kommt eben auch auf die Eigenschaften der Atmosphäre an, darauf ob der Planet ein Magnetfeld an, die geologische Aktivität (sofern vorhanden), die Schwankungen der Planetenachse, usw. Ob ein Planet an seiner Oberfläche tatsächlich die passenden Temperaturen aufweist, hängt von vielen Faktoren ab und mit Teleskopen von der Erde lassen sich die meisten davon heute kaum bestimmen. (...) Bei ihren Untersuchungen zur Habitabilität von HD 85521b haben Kaltenegger und ihre Kollegen also angenommen, dass die Masse des Planeten tatsächlich das 3.6fache der Erdmasse beträgt. Aber das muss nicht so sein. Denn wenn Planeten mit der Radialgeschwindigkeitsmethode entdeckt werden, dann kennt man ihre Masse nicht exakt. Man kennt nur die minimale Masse, weiß aber nicht, ob die vielleicht nicht auch deutlich größer sein könnte. (...) Außerdem liegt der Exoplanet mit einem Abstand von 0.26 AE am innersten Rand der habitablen Zone und seine Bahn ist nicht wirklich kreisförmig sondern leicht oval (seine Exzentrizität beträgt 0.11)
http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2011/08/die-zweite-erde-wurde-entdeckt-schon-wieder.php

Man sollte bei der suche nach lebensfreundlichen Planeten das augenmerk mehr auf die Sonde Keppler setzten, die kann durch Spektroskopie im günstigsten Fall sogar die Zusammensetzung einer atmosphäre feststellen.


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"HD 85512b": Weiterer potentiell lebensfreundlicher Exoplanet entdeckt

28.08.2011 um 01:42
Stimmt ja auch, steht auch im Text. :-)


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"HD 85512b": Weiterer potentiell lebensfreundlicher Exoplanet entdeckt

28.08.2011 um 02:36
Ich wünsche mir, das dieser Planet lebensfreundlich ist, habe da aber meine Zweifel. Der Planet kann flüssiges Wasser besitzen, wenn er eine erdähnliche Atmosphäre hat. Diese muß er aber zuerst einmal entwickelt haben. Bis dahin kann eine Menge passiert sein. Ist er auch nur eine Spur zu heiß gewesen, dann kann sich ein "Venus-Szenario" abgespielt haben, aus dem es kein Entrinnen gibt. Es ist natürlich schwer, sich den bisherigen Lebensweg eines Planeten zurechtzuschustern, von dem man so wenig weiß. Vielleicht konnten ja auch sich früh entwickelnde sauerstoffproduzierende Organismen das schlimmste verhindern, und eine ähnliche Entwicklung eingeleitet haben, wie auf der Erde. Vielleicht sorgte auch die generelle Nähe zu dem betreffenden Stern für besondere Bedingungen. Ich glaube jedenfalls, das ein bisschen Kälte weniger schadet, als zu große Wärme...


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