@Gim
Gim schrieb:Leider haben sie keine nähere Erläuterung gebracht, warum sie das denken, ...
Ich vermute, dass man u.a. das Erscheinungsbild der Saturnmonde als Referenz genutzt hat. Hier gibt es ja insbesondere auf dem Mond Enceladus unterschiedlich alte Regionen mit verschiedenem Verkraterungsgrad, woraus sich über die Kraterdichte ein bestimmtes Oberflächenalter rekonstruieren lässt.
Inwiefern sich das auf die Region jenseits von Neptun übertragen lässt, weiß ich nicht. Ob die beteiligten Wissenschaftler da mehr wissen, um die Zeitangabe zu validieren, weiß ich ebenfalls nicht. Vielleicht war es ja wirklich nur eine grobe Schätzung aus dem Bauch heraus.
Gim schrieb:Leider stecke ich nicht tief genug in der Materie, um darüber qualifizierte Aussagen machen zu können.
Ich bin da auch kein Experte, aber es dürfte schwierig sein, den Prozess des Einpendelns aus dem Jetzt-Zustand heraus zu rekonstruieren. Je nach Ausgangsbedingungen ergeben sich da verschiedene Szenarien - und damit auch verschiedene Zeiträume.
Auffallend ist für mich, dass a) beide Körper kraterarm sind und b) Pluto eine andere Oberflächenbedeckung hat als Charon. Sollte Charon tatsächlich über eine Kollision entstanden sein, müssten beide Körper in der Zusammensetzung annähernd gleichartig sein. Das heißt Charon müsste ebenfalls eher rosa erscheinen als grau, weil Methan und Stickstoff ebenfalls etwa gleichverteilt sein müssten.
Die Möglichkeit, dass Charon eventuell doch ein Einfangkörper sein könnte (wobei ein zweiter, ähnlich massereicher Körper beteiligt gewesen sein muss, um den Drehimpuls loszuwerden!), sehe ich daher noch nicht als ausgeschlossen an, auch wenn es vielleicht etwas komplizierter ist als eine Kollision.