Peter0167 schrieb:Dann werd doch mal konkret.
Das war doch schon sehr konkret.
Peter0167 schrieb:Woran machst du eine "vorgeblich" wissenschaftliche Haltung fest?
Schrieb ich schon, dort wo Wissenschaft als Etwas missbraucht wird um selbst Recht zu behalten und andere zu verunglimpfen. Dort wo „Wissenschaft“ auf etwas verkürzt wird, was der eigenen Argumentation dienlich ist, meist ein kruder Physikalismus oder Biologismus. Dort wo eine einfache Meinung zum unumstößlichen Fakt, zur objektiven Wahrheit aufgeblasen werden soll.
Diesen Umgang mit „der Wissenschaft“ (die ja eigentlich vom Streit, Diskurs, der Uneinigkeit lebt, nur mal nebenbei) findest du aber nicht nur bei „sogenannten Skeptikern“, das findest du auch bei „selbsternannten Erleuchteten“. Das ist völlig unabhängig vom Inhalt. Es hat allerdings einen besonderen Beigeschmack, wenn Dogmatiker im Namen der kritischen (zweifelnden!) Vernunft die Fackeln und Forken schwingen, es hat eine ganz eigene Ironie. Klarer?
Peter0167 schrieb:Wenn jemand in einem Mysteryforum eine komplett unhaltbare Aussage kritisch hinterfragt, soll seine wissenschaftliche Grundhaltung nur vorgeschoben sein, um Recht zu behalten?
Kritisch hinterfragen? Hab ich damit irgendwo ein Problem angedeutet? Ist völlig in Ordnung. Kritisch hinterfragen erzwingt aber doch keinen Mangel an Höflichkeit.
Peter0167 schrieb:Du schreibst, es geht nicht um Menschen mit einem wissenschaftlichen Weltbild. Um wen geht es denn dann?
Nicht um wen, um was. Reden wir miteinander um hier einen Showkampf in Sachen Recht behalten abzuliefern? Das kann ich auf tatsächlich akademischen Plattformen besser und gehaltvoller haben, zugeschnitten auf die Themen die mich da interessieren.
Oder wollen wir uns austauschen, miteinander und voneinander lernen?
Peter0167 schrieb:Hast du die Kompetenz, anhand geäußerter Kritik, jemandem sein Weltbild abzusprechen und ihn als Dogmatiker zu diffamieren, weil dir die Kritik nicht passt?
Ich spreche niemandem sein Weltbild ab, es ist mir eigentlich herzlich egal. Ich amüsiere mich nur über dogmatische Skeptiker, über Menschen die eine kritische Methode unkritisch verherrlichen. Und - als Bonus - anderen die unkritische Haltung vorwerfen.
Um das klar zu sagen, ich habe ja selbst ein wissenschaftliches Weltbild, nur eben kein ausschließlich wissenschaftliches.
Peter0167 schrieb:So lange für rosa Einhörner kein belastbarer Beleg existiert, beharre ich auch darauf, dass diese Wesen nicht existieren.
Dein gutes Recht.
Peter0167 schrieb:Jemandem so was zu unterstellen, ist ungeheuerlich.
Ungeheuerlich? An unbezweifelbare Wahrheiten zu glauben, ist etwas zutiefst menschliches. Wir alle sind an irgendeinem Punkt völlig borniert.
Nemon schrieb:Wenn sich jemand als Skeptiker bezeichnet oder versteht, dann schließt das nach meinem Verständnis des Begriffes eben jeden Dogmatismus aus. Man geht eben nicht von Glaubenssätzen und starren Denk-Schemata aus, sondern hinterfragt grundsätzlich alles, auch sich selbst. Außer Axiomen und Fakten, die gesichert sind. Den Begriff der Wahrheit lasse ich bewusst mal aus.
Das wäre schön, allerdings geht es hier doch eher um eine Pro/Contra Haltung in bestimmten Themenfeldern die zu der Einordnung in „Believer“/„Skeptiker“ führt. Mehr nicht.
Nemon schrieb:Von daher ist auch der Vorwurf immer grundfalsch, man wolle Esoterikern ein Weltbild oder Wahrheiten aufzwingen. Es geht um die Methode, das hinterfragen! Das ist es allerdings, was immer und überall Geltung haben muss. Ist dieser Standpunkt ein Dogma? Eher nicht.
Natürlich. Ob du nun ne Methode, ne Wahrheit oder Weltbild zum Nonplusultra aufbläst und dem „immer und überall“ Geltung verschaffen willst ist doch völlig unerheblich. Das du diese Methode so wichtig findest, fein, deine Sache. Ich würde das kritische Hinterfragen immer auch einschränken. An bestimmten Stellen ergibt es einfach keinen Sinn.
Die Frage ist ob du diese Haltung zumindest tolerieren kannst, so wie ich dein „uneingeschränktes Hinterfragen“ (was so ja auch nicht gilt, siehe gesicherte Fakten/Axiome) toleriere?
Nemon schrieb:„Wissenschaftliche Betrachtungsweise“ wäre eine weitere Bezeichnung für das, was ich im weiteren Sinne damit postuliere.
Und meinst damit wahrscheinlich „Naturwissenschaftliche Betrachtungsweise“. Die in der Esoterik gegenstandslos ist.
Nemon schrieb:Aber ich bis auch aus einer Faszination für den gesamten Themenkomplex hier. Daher gehört mir das alles genau so wie jedem Esoteriker und Wundergläubigen.
Absolut, es geht ja darum ob wir eine Kommunikation zwischen Wunder- und Wissenschaftsgläubigen hinbekommen. Ob das möglich ist, fair sein kann. Ich will hier keine Esobabbel, keinen Safespace für Weltentrückte. Das gibt es ja. Auch kein „zurück in die gute alte Zeit“ die ich eh nicht erlebt habe.
Nemon schrieb:Einfach mal jeden UFO-Bericht als wahr annehmen oder akzeptieren, dass jeder behaupten kann, er sei Telepath — das sind dann so Sachen, wo ich dazu neige, hartnäckig zu bleiben. Warum soll das Thema den Believern oder Behauptern gehören? Wer darf da mitmischen und wer nicht? An welchen Kriterien greift diese Diskriminierung?
Zur Zeit überlege ich ob man einfach mal, vielleicht gezielt für diese „mysteriösen“ Bereiche nen Verhaltenskodex aufsetzt, ein paar Regeln für den freundlichen Umgang mit Menschen die man für verrückt hält gewissermaßen. Netiquette in Neudeutsch. Das wäre Recht einfach und könnte, wenn vernünftig durchgesetzt, vieles zu Recht rücken.