Tussinelda schrieb:nein habe ich nicht, denn mein Gedankengut enthält nichts, was andere dazu befleissigen könnte, mich als Nazi zu verdächtigen.
Naja, das passiert manchmal schneller als man denkt, denn:
Merlina schrieb:Man kann grundsätzlich alles und jeden kritisieren. Kommt nur auf die Art und Weise an.
. . . sowie auf den Gesprächspartner. Mir selbst ist es noch nicht so oft passiert, dass ich von Ausländern als Nazi bezeichnet wurde. Wenn, dann weil ich mich gegen irgendwelche Idioten gewehrt habe, die einen "abziehen" wollten oder so. Einer türkischstämmigen Mitschülerin reichte es auch mal, dass sich einige andere Schüler (darunter auch ich) über das Weiterkommen der DFB-Elf bei der WM 2002 gefreut haben. Allerdings ist mir sowas eigentlich egal, da ich solchen Menschen halt eh keine ernstzunehmende Meinung über mich zusprechen würde.
Es ist mir generell noch nicht oft passiert, dass ich als Nazi bezeichnet wurde. Wenn, dann aber eher von anderen Deutschen, deren allgemeingesellschaftlichen und nichtmal auf Nationalismus oder Zuwanderer bezogenen Thesen ich so wie sie geäußert wurden nicht stehen lassen konnte. Aber manche pseudointellektuellen können sich halt nicht anders behelfen und müssen alles, worauf ihnen keine plausible Antwort einfällt aus dem Kontext reissen und es in einen neuen unpassenden hineinsetzen, nochmal verdrehen und schon ist man in ihrer kruden Logik ein Ausländerfeind, Demokratiefeind etc..
Z.B.: Ich habe mich mal mit jemandem über Europa und die EU unterhalten. Ich sagte dann wörtlich: "Ich halte den Gedanken an ein vereintes Europa sehr gut und wichtig für unsere Zukunft, aber so wie wir es im Augenblick versuchen sehe ich bei den antieuropäischen Entwicklungen in vielen Ländern eher schwarz. Im Augenblick läuft da auf mehreren Ebenen etwas schief, wenn die Bevölkerung einiger weniger Länder vorgelebt bekommt, dass es im schlimmsten Fall für den ganzen Rest einstehen muss." Eigentlich eher unverfänglich.
Dummerweise erkannte mein Gegenüber (ein absoluter EU-Gegner) darin allerdings, dass ich also ein ausländerfeindlicher Nationalist bin, der Europa nur unter deutscher Führung das Bestehen zutraut und will, dass Deutschland jetzt also auf politischem Wege schafft, was es damals auf kriegerischem nicht hinbekommen hat. Ich tätschelte ihn dann und antwortete: "Hauptsache Du weißt, dass es so ist . . .
;)"
Leider wird der Begriff in manchen Fällen wirklich fast schon als eine Art Sicherheitsanker genutzt, mit dem man sich selbst aus unangenehmen Gesprächen oder anderen Situationen herausziehen kann. Was man dem anderen dabei eigentlich an den Kopf wirft ist vielen wohl nicht bewusst. Für mich persönlich ist es auf jeden Fall eine der größten Beleidigungen, die man mir entgegenbringen kann.