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Wer arbeitet eigentlich in seinem erlernten Beruf ?

22 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Beruf ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Sonea Diskussionsleiter
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Wer arbeitet eigentlich in seinem erlernten Beruf ?

16.11.2010 um 10:06
Nach der Umfrage welchen Abschluß man hat, würde mich mal interressieren wer in seinem Beruf arbeitet, vor allem die Mütter.
Ich habe eine Ausbildung und ein abgeschlossenes Studium (Notendurchschnitt 1,3, Diplom mit 1,7 bestanden).
Als ich mich beworben habe war ich 28, grad verheiratet, niemand stellte mich ein, weil ich ja eh schwanger werden würde...
Nach 2 Jahren Probearbeiten und unbezahlten Praktika fing ich an zu Jobben, egal was, hauptsache Arbeit.
Mit 31 kam mein Sohn zur Welt (geplant), kurz vor meinem 33 Geburtstag wurde meine Tochter geboren.
Seit dem die Kleine 1,5 ist gehe ich wieder arbeiten.
Jobben halt, auf 400 Euro Basis.
An eine Rückkehr in meinen Beruf brauche ich gar nicht zu denken, ich habe es lange versucht, niemand will eine Mutter von 2 Kindern die aus dem Beruf raus ist und kaum Erfahrung voweisen kann.
Jetzt bin ich 38...naja ich bin nicht unglücklich damit...aber uns Frauen geht es da schon schlechter finde ich....


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Ich arbeite in meinem erlernten Beruf.
47 Stimmen (53%)
Ich arbeite als ungelernte Kraft, weil ich keinen Abschluß habe.
11 Stimmen (13%)
Ich habe eine Ausbildung/Studium, bekomme aber keinen Job.
19 Stimmen (22%)
Ich bin aufgrund meiner Kinder raus aus dem Job.
11 Stimmen (13%)

Wer arbeitet eigentlich in seinem erlernten Beruf ?

16.11.2010 um 10:38
Hallo @Sonea !

Ich will dir kurz mein - etwas kürzeres - Leben schildern.
Ich hab direkt nach der Volkschule ein Realgymnasium besucht und war bis zum vorletzten Jahr Klassenbeste. Ich hätte die Matura (Name des Abiturs in Österreich) mit Bravour bestanden, das bin ich mir sicher.

Am Beginn des vorletzten Schuljahres, deckte sich in meiner Familie eine jahrelange Intriege auf, die mich psychisch labil gemacht hat. Ich hab mich dazu durchgerungen einen Psychologen aufzusuchen, bevor ich mir etwas antat - dieser riet mir zu einem vorläufigen Abschluss. Ich fand durch die Therapie raus, dass ich mich in dem wichtigen Lebensabschnitt auf mich selbst konzentrieren muss und deshalb Abstand gewinnen muss.

Anstatt das letzte Jahr zur Matura zu machen, brach ich am selben Tag die Schule ab und schrieb in 2 Wochen knapp 80 Bewerbungen. Ich wollte eine Lehrstelle - egal wie, egal was, egal wo. Hauptsache ich kam hier raus und konnte mein eigenes Geld verdienen. Meine Freunde hielten mich für bescheuert. Viele davon studierten schon.

Ich fand eine Lehrstelle in einem EDV-Betrieb - zur Finanzkauffrau.
Ich schloss die 3 1/2 Jahre meiner Lehre jeweils mit Auszeichnung ab und bestand auch meine Diplom- und Abschlussarbeit mit einem Notendurchschnitt von 1,2.

Nur, 4 Jahre später:

Ich durfte dank meiner enormen Praxiserfahrung und meinem Engagement (knapp 180 Überstunden im Jahr) nach meiner Lehre in den Hauptstandort wechseln.
Aufgrund meiner ständigen Anwesenheit (kein Krankenstand - ich arbeitete auch mit Fieber, keine sonstigen wehwehchen) bekam ich schon 2 Monate später eine Beförderung zur Chefsekretärin und ein halbes Jahr später den Posten der Abeilungsleiterin für 2 Projektgebiete inklusive die Personalleitung. Ich hab jetzt mit 20 Jahren einen Job, für den ich wöchentlich knapp 50h arbeite und mir einen Goldenen Arsch verdiene.



Und jetzt das, worum es eigentlich geht:

Ich stelle keine Studenten ein.
Warum nicht?

Weil sie mich mehr kosten als sie mir bringen.

Wir stellen hauptsächlich ausgelerntes Personal ein. Für die Kundenbetreuung und den normalen sShnickschnack, kann auchn Student her. Aber ein 18jährigere ausgelernter Elektriker, der schon 4 Jahre lang seine Hände an einer Baustelle im Nirgendwo schmutzig gemacht hat, bringt mir einfach mehr, als ein Tiefbau-Student mit 28 Jahren, der noch nie eine Aderendhülse in Natura gesehen hat.

Und so, denken leider die meisten Firmen.
Ich zahl einem ausgelernten Arbeiter mit viel praktischer Erfahrung, seinen normalen Arbeiterlohn. Für nen Studenten müsste ich Zulagen bezahlen, weil er durch die Matura ein "Facharbeiter" ist. Obwohl er den anderen eigentlich um Längen hinterherhinkt.

Das ist das Problem.

Wenn ich früher oder später ein Kind hab, werde ich es auch nicht studieren lassen - außer es will unbedingt Jurist oder Arzt werden. Und selbst dann lasse ich es nur zu, wenn die Noten spielerisch aus ihm raus kommen.

Die meisten normalen Studienzweige sind leider - so böse es klingt - absolut unnötig geworden.


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Wer arbeitet eigentlich in seinem erlernten Beruf ?

16.11.2010 um 10:47
Zitat von SoneaSonea schrieb:Als ich mich beworben habe war ich 28, grad verheiratet, niemand stellte mich ein, weil ich ja eh schwanger werden würde...
quod erat demonstrandum. :)


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16.11.2010 um 10:54
Zitat von belphegabelphega schrieb:Wenn ich früher oder später ein Kind hab, werde ich es auch nicht studieren lassen - außer es will unbedingt Jurist oder Arzt werden. Und selbst dann lasse ich es nur zu, wenn die Noten spielerisch aus ihm raus kommen.
Ob diese weitsichtige Planung auch dem Nachwuchs schmecken wird?


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Wer arbeitet eigentlich in seinem erlernten Beruf ?

16.11.2010 um 10:59
@styx
Muss er.
Wenn die wirtschaftliche Lage in 10 Jahren immer noch gleich schlecht ist, bleibt meinem Kind nichts anderes übrig. Unterstützung bekommt es von mir in jeglichen Bereichen - egal welchen Beruf es erlernen will. Aber wenn es wie meine früheren Freunde krepelhaft durch die Schule flutscht und im Anschluss mit ner eben gerade noch so geschafften Matura ein Studium antreten will, werde ich das nicht unterstützen.

Es gibt Betriebswirtschafts-Studenten mit Bestnoten, die keine Stelle bekommen.
Solange nicht einmal die Chance auf eine Zukunft da ist, werde ich mich dazwischenstellen.


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Sonea Diskussionsleiter
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16.11.2010 um 11:02
Ich habe ja auch eine Ausbildung, die mit meinem Studium sehr viel zu tun hat, also so ganz der Theoretiker bin ich nun auch nicht.
Ich lasse meine Kinder studieren, oder sonstwas machen, es ist mir egal, sie sollen den Weg gehen der ihnen vorschwebt, egal welchen, ich unterstütze sie.
Ich weiß wie es ist wenn man etwas studieren muß, was man gar nicht will, ich wollte nach dem 3 Semester abbrechen und durfte nicht, heute mache ich meinen Eltern die größten Vorwürfe, denn hätte ich tun dürfen was ich will, wäre mein Beruf ein ganz anderer und ich müsste nicht Zimmer reinigen.
Zudem kenne ich genügend die nach dem Studium einen Job bekommen haben!


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16.11.2010 um 11:12
@Sonea
Noch ein großes Problem bei vielen Studenten ist, dass sie sich zwar Gedanken über das Studium machen, aber keine Gedanken über das danach.

Letztens gerade, telefonier ich mit nem alten Bekannten der mir erzählt dass er jetzt Biologie und irgendnen E-Datenverarbeitungszweig studiert.

Mein Blick: O.o
Mein Gedanke: Oh Gott..

Ich hab ihn gefragt was er denn vor hat, nach dem Studium zu arbeiten.


... "Koch in nem Restaurant, wie mein Vater".

Edit: Ich mein damit natürlich nicht dich! Sondern nur die allgemeine Problematik, warum manche Studenten keinen Job bekommen.


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16.11.2010 um 11:18
@belphega


Na, ein Koch, der Biologie studiert hat, ist mir sympathischer als einer, der Chemie studiert hat.


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Sonea Diskussionsleiter
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16.11.2010 um 11:29
So verallgemeinern kann man das nicht, ich habe damals auch gedacht, als ein Kumpel seinen gut bezahlten Job schmiss um Psychologie zu studieren"Der hat sie nicht mehr alle" und nun ist er Psychologe und hat einen super Job, arbeitet hauptsächlich mit Jugendlichen und Kindern und er macht das was ihm Freude bereitet.
Es gibt sicher zu jedem Werdegang eine Geschichte.
Fakt ist als Mutter hat man die Arschkarte im Job gezogen.
Vollzeitstellen hätte ich machen können, aber ich habe keine Kinder bekommen, damit die bis 17 Uhr irgendwo in einer ganztägigen Betreuung hocken.
Da liegt das Problem der Mütter, es gibt zu wenig Teilzeitstellen.
Ich habe vorher auch gedacht das geht, bis ich selber Kinder hatte und man kann nunmal nicht arbeiten wenn das Kind die halbe Nacht gebrüllt hat oder es hat Mgen Darm Grippe... da bin ich lieber für meine Kinder da.
Meine Freundin musste ein Jahr nach ihrem zweiten Kind wieder los und die geht momentan auf dem Zahnfleisch, denn neben den 35Std. muß sie nachts aufstehen und sich ums Baby kümmern. Dazu kommt noch der ganze Haushalt, und die Kinder.


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16.11.2010 um 11:34
@Doors
Wichtiger wär mir dennoch, hätte er kochen gelernt.
Es nützt mir nichts, wenn ein Koch weiß wieviel Sonne seine Gewürze zum Wachsen benötigt haben und wie lange das Geweih bei seinem Wildragout getragen wurde.

Schön wärs, würde er kochen können.


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Wer arbeitet eigentlich in seinem erlernten Beruf ?

16.11.2010 um 11:38
@Sonea


Abgesehen davon, dass Frauen auch in Fulltime-Jobs immer noch deutlich schlecher bezahlt werden als gleich qualifizierte Männer, sind Teilzeit-Arbeitsverhältnisse im Regelfalle so, dass davon niemand existieren kann.

Die Diskussion, ob es sinnvoll ist, dass Kinder bis 17 Uhr in Kitas "hocken" oder doch besser daheim bei Mutti am Rockzipfel, wäre einen Extra-Thread wert.

Frau kann natürlich auch den Erzeuger ihrer Kinder bitten, in Elternzeit zu gehen, damit sie nicht wegen der Kleinen den Anschluss verpasst. Davon werden Männer weder schwul noch impotent, liebe Männer.


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Wer arbeitet eigentlich in seinem erlernten Beruf ?

16.11.2010 um 11:39
@Doors
Ist das in Deutschland wirklich noch so?
Hier in Österreich verdienen Frauen gleich viel :o Wenn sie in der selben Position sitzen.


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Wer arbeitet eigentlich in seinem erlernten Beruf ?

16.11.2010 um 11:40
@belphega


"Gleiche Leistung und weniger Lohn
Es besteht immer noch eine riesige Schere zwischen den Gehältern von Männern und Frauen. Dabei steigt der Lohnunterschied mit zunehmendem Alter an.



Der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst von Frauen liegt rund 23 Prozent unter dem der Männer. Je älter die Beschäftigten sind, desto größer klafft die Lücke zwischen dem männlichen und dem weiblichen Einkommen. Während Frauen im Alter von bis zu 24 Jahren etwa 7,8 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen verdienen, wächst die Differenz bei der Altersgruppe zwischen 25 und 35 Jahren bereits auf 17,5 Prozent an. Der Einkommensrückstand wird bei Frauen ab 55 Jahren besonders deutlich: Sie verdienen rund 26,7 Prozent weniger. Das geht aus Zahlen einer Online-Umfrage hervor, die von der Hans-Böckler-Stiftung betreut wurde. Die Auswertung der 63.000 Fragebögen spricht deutliche Worte. Frauen verdienen für die gleiche Arbeit noch immer viel weniger. „Die Frauen holen auf, aber von einem Einkommensgleichstand kann auch bei den jüngeren Frauen keine Rede sein“, sagt Reinhard Bispinck, Leiter des Tarifarchivs vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut der Hans-Böckler-Stiftung. Bispinck glaube, dass bei jüngeren Frauen die erziehungsbedingte Berufsunterbrechung noch nicht ins Gewicht falle."


(dgb-frauen.de)


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16.11.2010 um 11:47
@Doors
Ach du meine Güte :/

Nein, bei uns ist das 1:1

Lediglich das Alter spielt mit.


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16.11.2010 um 11:51
@belphega


Tu felix austria.


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16.11.2010 um 23:10
Ich bin Altenpflegehelferin. Und wollte nicht mehr in meinem erlernten Beruf arbeiten und habe jetzt einen sozialen Bereich eingeschlagen der mir persönlich sehr viel Spaß macht und auch Abwechslung mit sich bringt.
Mache das nun schon seit zwei Jahren.Klappt auch Famieientechnisch seht gut das war mir sehr wichtig.


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Wer arbeitet eigentlich in seinem erlernten Beruf ?

16.11.2010 um 23:15
@belphega

Nich nur Frauen verdienen weniger als Männer, Ossis kriegen auch weniger als Wessis. Also in Sachen Bevölkerungsgruppendiskriminierung ist Deutschland immer noch ganz oben mit dabei.


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Wer arbeitet eigentlich in seinem erlernten Beruf ?

17.11.2010 um 00:09
Nichts davon. Ich arbeite seit Jahren in 2 Berufsfeldern die man nur begrenzt studieren könnte - was ich evtl ab nächstem Jahr mache aber eigentlich isses egal.


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Wer arbeitet eigentlich in seinem erlernten Beruf ?

12.01.2020 um 12:30
Hallo 9 Jahre alter Thread.

Ich werde wohl mit den Kindern (6+9) in die Heimat zurück ziehen.
Bloß als Fleischer werde ich mich nicht mehr bewerben brauchen.
Immerhin ist die Ausbildung gute 15 Jahre her.
Einen ganzen Monat hab ich in dem Beruf gearbeitet.
In Deutschland ist das eine brotlose Kunst.
Zurzeit verdient ich gute 1700 netto als ungelernter und damit gut 500 mehr als n Fleischer in der Metzgerei meines Vertrauens.

Also eigentlich kein Wunder, dass es so kommt, die Ausbildung zu ignorieren.


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Wer arbeitet eigentlich in seinem erlernten Beruf ?

12.01.2020 um 16:14
Was für eine beknackte Umfrage. Werden doch genug Leute sich umorientiert haben, die werden gar nicht berücksichtigt


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