nasenstüber schrieb:Und war nach einhelliger Meinung vieler Experten in vielerlei Hinsicht besser als das Original, weil David Draiman im Gegensatz zu Art Garfunkel wirklich singen kann, und die Seele des Songs mit seiner Interpretation auch richtig einzufangen weiß.
Ich habe eben, die Version von Disturbed zum ersten Mal gehört.
Gesangstechnisch und vom Arrangement, gibt es da nichts auszusetzen.
ABER
Vom "Gefühl" her, holt mich diese Version nicht ab. Höre ich dagegen das Original als Live - Version, bin ich ab den ersten Gitarren-Akkorden von Simon "sofort dabei".
Musik wird immer auch von Erinnerungen getragen. Schönen Erinnerungen.
Eine gute Freundin aus Jugendtagen, die 2011 an plötzlichem Herzversagen im Alter von nur 43 Jahren verstarb, taucht bei diesem Lied, immer vor meinem geistigen Auge auf.
Ich sehe wie wir in einer warmen Sommernacht im Freundeskreis, iwann in den frühen Achtzigern am See sitzen, sie ihren Kopf an meine Schulter legt, ihr wallendes blondes Haar auf meiner Brust kitzelt, sogar den Geruch ihrer Haare erinnere ich.
Die Musik in einer bestimmten Version und die Erinnerung, verschmelzen zu einem Gesamtpaket, das unauflösbar und "perfekt" ist.
Deshalb gibt es eigentlich für mich, bei dieser Gegenüberstellung kein "besser" oder "schlechter"...... sondern lediglich ein "anders".
Dieses "anders" trägt aber nicht mein damaliges Gefühl und die Erinnerung in sich.
Das ist mein Punkt.
Edit
Und auch technisch, war das damals um Stufen tiefer aufgehängt.
An besagten See, nudelte ein einfacher batteriebetriiebener Standard-Cassettenrecorder, die aus dem Radio aufgenommene Live-Version ab. Mit der heutigen Klangqualität überhaupt nicht zu vergleichen.