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Interessierst Du dich für Polen?

74 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Polen, Interesse, Polnische Geschichte ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Interessierst Du dich für Polen?

19.10.2024 um 06:30
Bevor sie die Fragen von Frau Slomka beantwortete, wollte Constanze Stelzenmüller noch etwas einflechten: wie wichtig es gewesen wäre, auch Donald Tusk einzuladen (Video im Link):

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/us-praesident-joe-biden-besuch-deutschland-scholz-steinmeier-100.html

Ja. Was haben sie gegen die PiS Regierung gewettert, nur um jetzt mit Donald Tusk den wohl proeuropäischsten Ministerpräsidenten, den Deutschland sich nur wünschen kann, mit einer solchen Missachtung zu strafen?

Es ist zum Weinen. Und zum Schämen.


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08.11.2024 um 20:39
Hm, ich wüsste nicht, was an den Worten des Schriftstellers falsch sein sollte. Da stimmt alles.
Martin warf Steinmeier und seiner Partei unter anderem Geschichtsvergessenheit und Missachtung der osteuropäischen Freiheitsbewegungen vor. Dies soll im Nachgang zu einem heftigen Ausbruch des Bundespräsidenten geführt haben. Schon während der Rede konnte man Steinmeier an mehreren Stellen in der Übertragung wütend mit dem Kiefer mahlen sehen.

Steinmeier wirft Marko Martin Diffamierung vor

Marko Martin prangerte in seiner Rede an, dass in Deutschland vergessen werde, dass die Freiheitsbewegung Solidarnosc in Polen den Grundstein für die deutsche Einheit gelegt habe. Er warf SPD-Legende Egon Bahr vor, die polnische Bewegung 1982 als Gefahr für den Weltfrieden bezeichnet zu haben und kritisierte Gerhard Schröders anhaltende Nähe zu Putin.
Quelle: https://www.focus.de/politik/deutschland/soll-danach-auf-redner-losgegangen-sein-autor-brueskiert-steinmeier-in-rede-der-scheint-nur-mit-muehe-an-sich-zu-halten_id_260464621.html

Tja, SPD, so ist das mit der Geschichte, wenn man sie nicht aufarbeitet, wird sie einem eben unter die Nase gerieben.

Ah, hier kann man die Rede im Wortlaut ganz nachlesen, von Marko Martin:
„Sehr geehrter Herr Bundespräsident, bei allem Respekt …“
Ja, das stimmt:
Denn jener pervertierte Friedensbegriff, der gänzlich ohne die Frage nach Dauer, Stabilität und Gerechtigkeit auskommt, saust ja inzwischen wie ein Weberschiffchen zwischen Ost und West hin und her. Und Hand aufs laue Herz: Ist tatsächlich im kollektiven Gedächtnis anerkannt, dass der erste Stein aus der Berliner Mauer einst auf der Lenin-Werft in Danzig geschlagen wurde?
Und das auch:
all dies geflissentlich zu verdrängen und stattdessen weiterhin vor allem in nostalgischer Erinnerung an den „guten Zaren Gorbi“ zu schwelgen, unter dem der Kreml damals nicht Panzer auffahren und nicht auf Zivilisten schießen ließ. (Das heißt, am „Blutsonntag von Vilnius“ vom 13. Januar 1991 tat er es dann doch – zu einer Zeit, als die Wiedervereinigung längst reibungslos vonstattengegangen war und die nunmehr Gesamtdeutschen ihrem Lieblingshobby frönen konnten – sich lediglich mit sich selbst zu beschäftigen, vorzugsweise grummelnd, über was auch immer.)

„Für unsere und eure Freiheit“ hieß seit dem 19. Jahrhundert der polnische Aufruf, und er wurde von den Bürgerrechtlern in der DDR verstanden und natürlich vor allem von den Menschen in Osteuropa, 1989 und auch später, 2004 und 2013/14 bei den demokratischen Revolutionen in Kyjiw, mit den Europa-Fahnen in den Händen der Demonstranten. Währenddessen scheint es, dass die als Geo- und Realpolitik kaschierte Verachtung, die einst aus den Worten Egon Bahrs sprach, noch heute fortwirkt.

Schon wird Gerhard Schröder, nach wie vor reuelos großsprecherischer Duzfreund des Massenmörders im Kreml, vom neuen Generalsekretär der Kanzlerpartei garantiert, dass selbst für ihn weiterhin Platz sei in der deutschen Sozialdemokratie. Dies übrigens zum gleichen Entsetzen der Osteuropäer und gestandener Sozialdemokraten, mit dem sie 2016 aus dem Mund des damaligen Außenministers hören mussten, die Nato-Manöver an der Ostflanke, um die dortigen Demokratien zu schützen, seien „Säbelrasseln und Kriegsgeheul“. Säbelrasseln und Kriegsgeheul?
Quelle: https://www.welt.de/kultur/article254426424/Marko-Martins-Mauerfall-Rede-Sehr-geehrter-Herr-Bundespraesident-und-bei-allem-Respekt.html

Mir scheint, da hat dieser Schriftsteller eine oder die Rede gehalten, die vielleicht mal in ähnlicher Form von dem Herrn Steinmeier erwartet worden wäre?


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09.11.2024 um 03:32
Es gab mal einen Österreicher, der sich sehr für Polen interessiert hat.
;-)


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10.11.2024 um 02:41
Noch nachgeliefert, zur Rede von Marko Martin. Hab mir die Rede von Marko Martin noch einmal durchgelesen.

Die Rede ist ja nicht einmal eine Anklage, sondern die Aufforderung, endlich einmal selbstkritisch zurückzublicken; ohne einen solchen Zurückblick kann eine echte Zeitenwende nicht gelingen. Das wurde auch schon oft angeraten, Klingbeil kündigte es an, aber der Bundespräsident ebenso wie die SPD lehnte das dann doch eher ab.

Stattdessen passiert was?
Schriftsteller Marko Martin übte deutliche Kritik an Frank-Walter Steinmeier, der Bundespräsident reagierte ungehalten. Im Interview berichtet Martin, was passiert ist.
Marko Martin beschreibt da im Interview, wie Steinmeier auf die Kritik eines mündigen Bürgers reagiert. Das darf man dann wohl unsouverän nennen. Steinmeier wirft dem Schriftsteller danach in kleiner Runde und durchaus unpräsidial "Diffamierung" vor.
War es eine kalkulierte Provokation? Immerhin versucht der frisch gebackene SPD-Generalsekretär Matthias Miersch den Putin-Freund Gerhard Schröder zu rehabilitieren, auch Frank-Walter Steinmeier hat nie ohne größere Not Fehler in seiner Russlandpolitik eingestanden.

Die Ironie des Ganzen besteht ja darin, dass ich gar nichts besonders Neues gesagt habe. Experten für Osteuropa, wie die Historikerin Franziska Davies, Beobachter aus dem Ausland wie André Glucksmann oder Timothy Garton Ash haben über all die Jahre und Jahrzehnte immer wieder vor Putin und einem aggressiven Russland gewarnt. Sie und viele andere. Aber Steinmeier war einfach blind.
Quelle: https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/id_100526680/eklat-nach-russland-kritik-steinmeier-ist-wutentbrannt-auf-mich-zugestuermt-.html

Interessantes und lesenswertes Interview. Und die Rede mit das Beste, was im Schloss Bellevue in den letzten Jahren gesagt worden ist. Nur mit pastoraler Nachdenklichkeit kann eine echte Zeitenwende wohl auch nicht gelingen. Und eine wirkliche Aufarbeitung der Moskau-Connection steht nach wie vor aus.


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23.11.2024 um 18:20
Das ist eine gute Nachricht.
Außenpolitik
Union will stärker auf Polen und Frankreich zugehen

Stand: 22.11.2024 18:25 Uhr

Schnellzugverbindungen nach Polen und Frankreich und mehr Sprachunterricht in allen drei Ländern: Die Unionsfraktionsspitzen tagen in Warschau und nehmen sich außenpolitisch einiges vor.
Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/union-aussenpolitik-100.html

Noch nicht alles klar und hoffentlich denken sie dran.


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08.12.2024 um 06:26
Noch eine längere Intervention, anlässlich von Marko Martins wichtiger Rede. Daraus:
Um sich als "Friedenskanzler" zu inszenieren, wertet Scholz Putin durch ein sinnloses Telefonat auf. In großen Schritten kehrt die SPD wieder zu ihrer alten Russlandpolitik zurück. Dazu passt, dass ihr neuer Generalsekretär den Kreml-Einflussagenten Gerhard Schröder explizit als willkommenes Mitglied der Sozialdemokratie rehabilitiert hat.

Die schleichende Entsolidarisierung mit der Ukraine zeigt, dass die historische Freiheitsbotschaft der Umsturzjahre 1989/90 in der deutschen Gesellschaft nie wirklich angekommen ist. Marko Martins Intervention im Schloss Bellevue hat auch die leere Gedenkroutine entlarvt, mit der das offizielle Deutschland die "friedliche Revolution" in der DDR zu würdigen pflegt. Wie das geschieht, zeugt von einer befremdlichen nationalen Selbstzufriedenheit, wird dabei doch beispielsweise kaum der große Anteil thematisiert, den die vorausgehenden Freiheitsbewegungen in Polen und den baltischen Staaten am Fall der Mauer hatten. Auch darauf wies der Schriftsteller, der selbst im SED-Staat aufgewachsen ist, in seiner Rede hin, und er zog in Zweifel, dass die Mehrheit der DDR-Bürger tatsächlich so freiheitstrunken war wie es die Legende will.
Quelle: https://www.perlentaucher.de/intervention/richard-herzinger-ueber-das-selbstgefaellige-geschichtsbild-der-spd-und-der-deutschen-politik.html

Die Hoffnung, dass sich da noch mal was bewegt oder Steinmeier das mal thematisiert, gar darauf antwortet, kann man wohl getrost begraben.


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08.12.2024 um 12:03
Youtube: Die Ärzte "Friedenspanzer"
Die Ärzte "Friedenspanzer"
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Zitat von FellatixFellatix schrieb:... als "Friedenskanzler" zu inszenieren ...
Man munkelt, er wird zum Wahlkrampf mit einer speziellen Hymne auflaufen Oo


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09.12.2024 um 00:22
Zitat von SimplizissimusSimplizissimus schrieb:Man munkelt, er wird zum Wahlkrampf mit einer speziellen Hymne auflaufen Oo
LOL

und jo, mehr musik!

Youtube: Polish Anti-Communist Solidarity Song - Mury
Polish Anti-Communist Solidarity Song - Mury
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06.01.2025 um 22:29
Polen hat die EU-Ratspräsidentschaft übernommen, könnte keinen besseren Zeitpunkt geben.

Sicherheit ist Top Priorität.
WIE DIE EU DEUTSCHLANDS INFRASTRUKTUR RETTEN KÖNNTE: Zum Jahresbeginn hat Polen die EU-Ratspräsidentschaft übernommen — und in Brüssel beginnen intensive Vorbereitungen für den nächsten EU-Haushalt. Dabei soll Deutschland von mehr Ausgaben (etwa Defense Bonds) überzeugt werden.

Bevor Berlin gleich „Nein!“ ruft, möchte Polens Chef-Diplomat in Deutschland einen Gegenvorschlag unterbreiten: Was wäre, wenn die EU-Gelder insbesondere Deutschland selbst zugutekommen würden — und bei der Sanierung der maroden Infrastruktur helfen? Also, salopp gesagt: Brüssel uns hilft, an der Schuldenbremse vorbeizuinvestieren?

Sicherheit sei eine Top-Priorität von Warschaus Präsidentschaft — doch „in die Sicherheit passt auch der Ausbau der Infrastruktur fürs Militär“, sagt Jan Tombiński, seit August de-facto-Botschafter in Berlin, im Interview mit Laura Hülsemann und mir.

Der Transport von militärischer Ausrüstung sei essenziell ...
Die Korridore verlaufen meist durch Deutschland, das könnte interessant werden.

Polen jedenfalls scheint auf einen neuen Impuls und eine neue Regierung zu hoffen.
Hoffnungen auf Friedrich Merz: Gefragt, ob er sich von einem möglichen nächsten Unions-Kanzler eine Stärkung des Weimarer Dreiecks zwischen Polen, Deutschland und Frankreich erhoffe, antwortet Tombiński: „Ja, schon.“

„Wenn ich das Programm von der Union lese — da ist mehrmals Weimarer Dreieck erwähnt. Polen kommt sechsmal in dem Programm vor. Was auch davon zeugt, dass die CDU/CSU-Politiker es eingesehen haben, dass im Osten jetzt viel mehr vom politischen Willen und politischen Kapital investiert werden muss.“

Das gesamte Interview können Sie in unserem Europa-Briefing Brussels Decoded lesen, das Sie hier kostenlos zur Probe abonnieren können.
Quelle: https://www.politico.eu/newsletter/berlin-playbook/kraftprobe-um-schwarz-grun-in-seeon/


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13.01.2025 um 22:21
Ein kluges Gespräch mit einem echten Marx-Kenner
Karl Marx-Experte über Außenpolitik„Dann ist es eben nur ein halber Marx“

Ein Gespräch mit dem Marx-Experten Timm Graßmann, der über Marx’ kritische Sicht auf das autokratische Russland ein Buch geschrieben hat.
Auch über Polen
In einer Rede auf einem Londoner Polenkongress 1867, einer Solidaritätsveranstaltung mit dem damals geteilten Polen, sagte Marx deshalb wortwörtlich, Europa habe nur eine Wahl: Polen wiederherstellen oder Barbarei.
Über die Linke, die den politischen Marx ignoriert (Marx sah in Russland das Bollwerk der europäischen Reaktion, kritisierte seine aggressive Expansion). Und auch über die Ukraine.
Er betonte, dass Kyjiw und Moskau niemals zusammengehörten, und schrieb über die Kosaken-Republik, eine ukrainische Staatsform im 17. Jahrhundert, die demokratische Züge trug und dann von Moskau zerstört wurde. Marx sah in der Ukraine neben Polen ein weiteres Subjekt mit einer eigenständigen demokratischen Tradition.
Sehr interessant
taz: Kann man denn wirklich Parallelen zwischen Marx’ Zeiten und heute ziehen?

Graßmann: Die analytische Schärfe, mit der Marx die Dreierkonstellation Russland-Westen-Osteuropa fasst, finde ich unübertroffen. Auch hat es in der Sowjetunion, die beileibe nicht das sozialistische Paradies auf Erden war, keinen konsequenten Bruch mit der imperialen Politik gegeben. Aber natürlich würde ich nie sagen, bei Marx findet man schon alles, was man braucht. Der geopolitische Kontext ist wegen China heute ein anderer. Man muss das aktuelle Material kritisch durcharbeiten und etwa die Geschichte des westlichen Verrats der Ukraine seit 1991 schreiben.
Quelle: https://taz.de/Karl-Marx-Experte-ueber-Aussenpolitik/!6058339/

das Interview.


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18.01.2025 um 04:50
Vor fast 3 Jahren
Der Antislawismus lebt
Der deutsche Blick nach Osten ist kolonial geprägt
schrieb Thomas Dudek diesen großartigen Text.
Der Krieg in der Ukraine beschäftigt nun seit über sieben Wochen die deutsche Öffentlichkeit. Neben Fassungslosigkeit und Teilnahme offenbart er ein anderes, in der deutschen Gesellschaft verankertes Phänomen: eine Unwissenheit über das östliche Europa, die fast schon rassistische Züge trägt.
Über Fernsehphilosophen Precht, Alice Schwarzer, Gregor Gysi
Osteuropa als Korridor

Vielleicht interessiert dies hierzulande viele nicht, weil Ostmitteleuropa für sie nur ein schwarzer Fleck zwischen Deutschland und Russland ist und letztlich nicht mehr als Verhandlungsmasse. Das hat eine gewisse Tradition: Der SPD-Politiker Egon Bahr attestierte der Sowjetunion 1981 ein Recht, militärisch zu intervenieren, sollte Polen seine Zugehörigkeit zum Warschauer Pakt infrage stellen. Ein jüngeres Beispiel ist die Bundestagsdebatte vom 17. Februar dieses Jahres, als es um das Verhältnis des Westens zu Russland ging. Dass die AfD einen prorussischen Antrag stellte, in welchem die Interessen der Ostmitteleuropäer keine Belange spielten, ist nicht überraschend. Aber dass ausgerechnet die Linkspartei, die sich antiimperialistisch gibt, nicht besser agierte, ist schon erschreckend. Gregor Gysi fragte in der Debatte ernsthaft, "warum man Putin keine Sicherheitszonen zubillige", seine Fraktion forderte in ihrem Antrag einen "militärfreien Sicherheitskorridor" zwischen den NATO-Staaten und Russland. Wer so etwas vorschlägt, hegt ein koloniales Denken gegenüber den Staaten, die diesen "Korridor" bilden sollen.
und auch die SPD
Man könnte nun einwenden, dass die Nachdenkseiten in den vergangenen Jahren von einer medienkritischen zu einer verschwörungsideologischen Publikation verkommen sind. Aber Albrecht Müller ist ein ehemaliger Mitarbeiter von Willy Brandt und war langjähriger Bundestagsabgeordneter der SPD. Und es ist nicht das erste Mal, dass Müller sich solcher rassistisch-antislawischer Bilder gegenüber den Osteuropäern bedient. 2014 bezeichnete Müller die Staaten Ostmitteleuropas in bester deutschnationaler Manier als "Pfahl im Fleische", weil sie eine "Verständigung" des Westens mit Russland verhindern. Von "Pfahl im Fleische" sprach man in der Zwischenkriegszeit mit Blick auf Polen, als es um den sogenannten Korridor zwischen dem deutschen Kernland und Ostpreußen ging.
Quelle: https://www.n-tv.de/politik/Der-deutsche-Blick-nach-Osten-ist-kolonial-gepraegt-article23272049.html

3 Jahre später ist der Text noch immer aktuell. So leider.

Aufarbeitung? Null.

@Simplizissimus
@Desperadoo
@Karakachanka


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19.01.2025 um 02:28
In Gedenken an: Martin Pollack.

Polonist und unermüdlicher Vermesser der "Kontaminierten Landschaften" (sein Begriff) Ostmitteleuropas.
Aber nicht bloß ein historischer Land-, auch ein großer "Gesinnungsvermesser" war Martin Pollack, wie er in einem Profil-Porträt bezeichnet wurde. Leidenschaftlich kämpfte er gegen Ignoranz, gegen rechtsextreme, europafeindliche und Putin-freundliche Tendenzen. Schon von seiner schweren Krankheit gezeichnet, organisierte er im März 2022 im Wiener Volkstheater eine Benefizlesung gegen den Krieg in der Ukraine. Er werde weiterarbeiten, solange es gehe, versprach er noch vergangenen Mai bei der denkwürdigen Veranstaltung zu seinem 80. Geburtstag in der Österreichischen Gesellschaft für Literatur. Bis zuletzt blieb er ein Beispiel an Willenskraft und Disziplin.
Quelle: https://www.derstandard.at/story/3000000253348/martin-pollack-verstorben-der-grosse-erinnerungsarbeiter-der-europaeischen-literatur

Mehr im Nachruf.


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19.01.2025 um 17:57
@Fellatix
Osteuropa ist, zum Beispiel auch im Sinne meines Wahllandes Bulgarien gerne ein Getreideecporteur.
Bulgarien ist auch eine Art Minikornkammer dieser Erde. So klein das Mafia-Ländchen ist,.es gibt viele innesiedelte, fruchtbare Gegenden.
Im Moment werden hier die letzten Urwälder Europas abgeholzt. Weil geiles Holz. Ich könnte kotzen.


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24.01.2025 um 00:17
@Karakachanka

Danke.
Mit kontaminierten Landschaften meinte Pollack vordergründig idyllische Landschaften voller dunkler und/oder verschütteter Geheimnisse.
Idyllische Landschaften bergen dunkle Geheimnisse. An die offiziellen Opfer des 20. Jahrhunderts erinnern Mahnmale und Kriegerdenkmäler. Doch wo gedenken wir der Tausenden namenlos gewordenen, heimlich verscharrten toten Juden oder Roma, Antikommunisten oder Partisanen? Wie leben wir in Landschaften, die kontaminiert sind mit den unzähligen vertuschten Massakern Mitteleuropas im burgenländischen Rechnitz genauso wie im slowenischen Kocevski Rog oder in Kurapaty bei Minsk? Martin Pollack geht es um das schonungslose, aber sorgsame Zeichnen einer anderen, wahrhaftigeren Landkarte unseres Kontinents. Einer Landkarte, in der Erinnerung und Verortung an die Stelle vergifteter Geheimnisse und anonymer Gräber treten.
Quelle: https://www.perlentaucher.de/buch/martin-pollack/kontaminierte-landschaften.html

Leider war ich noch nicht in Bulgarien. Komme fast nur noch wegen dir und @Simplizissimus on und lg.


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