Warschau '44 kommt glaub ich immer ein bisschen zu kurz im Deutschen Geschichtsunterricht.
Der dtv-Atlas Weltgeschichte schreibt lapidar:
Der Warschauer Aufstand der poln. Untergrundarmee (Aug.-Okt.) scheitert: Kapitulation der poln. Untergrundarmee;
Ich hab jetzt mal den Wikipedia-Artikel dazu aufgerufen und zitiere das Erstbeste daraus, was mir geeignet scheint:
Himmler hatte im Sinne Hitlers bereits Tage zuvor den Befehl gegeben, sämtliche nichtdeutschen Einwohner Warschaus ohne Ansehen von Alter, Geschlecht oder Beteiligung am Aufstand zu töten und die Stadt dem Erdboden gleichzumachen. Durch diese Anordnung wollte er den Widerstand des polnischen Volkes gegen die NS-Herrschaft ein für alle Mal brechen.[57] Infolgedessen endete der Angriff der „Kampfgruppe Reinefarth“ gegen den westlichen Stadtteil Wola mit einem Massaker an der Zivilbevölkerung. Schätzungen zufolge töteten die deutschen Einheiten zwischen 20.000 und 50.000 polnische Zivilisten.[58] Die Einheiten vermieden es sogar, den Kampf gegen die Heimatarmee aufzunehmen. Der Kommandeur der in Wola liegenden AK-Einheiten bezeichnete seine Verluste an Soldaten mit 20 Toten und 40 Verwundeten. Reinefarth beschwerte sich unterdessen bei seinen Vorgesetzten, dass die ihm zugeteilte Munition nicht ausreiche, um alle gefangenen Zivilisten zu erschießen.
Wer sich's antun möchte, hier geht's lang:
Wikipedia: Warschauer AufstandAm 31. August entschloss sich das AK-Kommando der Altstadt, die restlichen Kämpfer und Zivilisten zu evakuieren. Sie zogen sich unbemerkt von den Deutschen über die Kanalisation in das von der AK kontrollierte Stadtzentrum zurück. Da sich die deutschen Truppen auf die Altstadt konzentriert hatten, waren die restlichen Enklaven des Widerstandes noch relativ unberührt. Der Anblick der evakuierten Zivilpersonen aus der Altstadt erwies sich für die dortige Bevölkerung oftmals als Schock. Wasser war im umkämpften Viertel knapp gewesen, da die Deutschen die Wasserversorgung der ganzen Stadt unterbrochen hatten. Die Benutzung von Brunnen bedeutete unter Artilleriebeschuss und Bombardement Lebensgefahr. Die Bemühungen der Verwaltung der Aufständischen, die medizinische Versorgung aufrechtzuerhalten, scheiterten. Ab dem 20. August waren keine Anästhetika mehr verfügbar und Operationen wurden bei vollem Bewusstsein durchgeführt. Am 22. August wurden die letzten Brotrationen an AK-Kämpfer ausgegeben. Rund 25.000 bis 30.000 Zivilisten fanden in der Altstadt den Tod. Deutsche Stellen sprachen von rund 35.000 internierten Zivilisten nach der Eroberung des Viertels. Diese Menschen erwartete die Deportation zur Zwangsarbeit in das Deutsche Reich.
Das ist die Bilanz auf Polnischer Seite:
15.000 Tote, 25.000 Verwundete, 150.000–225.000 Opfer in der Zivilbevölkerung
Ich hatte das Dritte Reich
dreimal in der Schule, ich kann mich nicht erinnern, dass dieses unter den vielen Verbrechen einen besonderen Stellenwert bekam. Ich habs dann
einmal gelesen in einem Buch, das mehr die taktische Komponente behandelte, aber dem Wehrmachtsoffizier, der das geschrieben hatte, hat es auch gegraust.
...
Naja, heute habe ich alles vergessen, was ich nie gelernt habe. Aber ich glaub das war die Stelle in dem Buch, warum es mir heute schwer fällt, Polen in die Augen zu schauen.