Interessierst Du dich für Polen?
07.01.2024 um 08:39Trudno! :D
Neue Warnungen aus WarschauQuelle: https://www.rnd.de/politik/polen-fuerchtet-krieg-mit-russland-eine-geschichte-von-kolonisierung-und-krieg-YJJ6SK635RCLTE2ZDLP3BF7CIE.html
Polen und Russland: Eine Geschichte von Kolonisierung und Krieg
Dringend benötigtQuelle: https://www.perlentaucher.de/intervention/richard-herzinger-ueber-die-historische-rolle-polens-unter-donald-tusk.html
Von Richard Herzinger
19.01.2024. Der neue polnische Ministerpräsident Donald Tusk hat als seine Priorität die verstärkte Unterstützung der Ukraine genannt und greift damit nicht zu hoch. Dass es mit seinen Warnungen vor dem Ausmaß der russischen Aggression recht behalten hat und heute eine der Hauptbastionen gegen sie bildet, hat Polens Stellenwert in der EU erheblich erhöht. Um ihn auszubauen, bräuchte es aber die Unterstützung der inländischen Opposition statt deren Obstruktion.
"In den Fragen der Sicherheit sind wir uns in Polen einig. Diese Botschaft geht in die Welt", betonte das Staatsoberhaupt. Die Vereinigten Staaten seien seit dem Fall des Eisernen Vorhangs ein "Fundament der strategischen Sicherheit". Er wolle beim Treffen mit Biden dafür plädieren, dass der empfohlene Mindestwert für Verteidigungsausgaben in den NATO-Staaten nicht zwei, sondern drei Prozent des BIP betragen werde, so Duda. Polen gibt für seine Streitkräfte mehr als vier Prozent aus.Quelle: https://www.dw.com/de/polens-au%C3%9Fenpolitik-pr%C3%A4sident-und-premier-auf-einer-linie/a-68493531
Tusk unterstützt die Aussagen umgehend. „Der Präsident hat den guten Willen, die Nato-Mitgliedstaaten zu mobilisieren. Er versucht, diejenigen in Verlegenheit zu bringen, die nicht einmal die Zwei-Prozent-Grenze erreichen. Seine Initiative kann dazu dienen, einige Länder stärker zu mobilisieren“, sagt der polnische Premier.Quelle: https://www.welt.de/politik/ausland/article250677954/Polen-Die-neue-Speerspitze-der-transatlantischen-Allianz.html
Ein Hinweis, der auch an Deutschland gerichtet sein dürfte ...
Vor zwanzig Jahren fand die Osterweiterung der Europäischen Union statt, unter anderem mit dem Beitritt von Polen, Slowenien, Tschechien und Ungarn. Doch der ganze Prozess geschah nicht ganz reibungslos und ging mit einer Gängelung von Seiten der "alten" EU-Staaten einher, meint Andreas Ernst rückblickend in der NZZ. "Das führte zu Ressentiments und antiliberalen Gegenschlägen. Nicht weil die Osteuropäer ihrer autoritären Vergangenheit nachtrauerten und mental 'noch nicht so weit' waren, wie westliche Kommentatoren schrieben. Sondern weil die von den Mentoren behauptete Alternativlosigkeit des eingeschlagenen Wegs viele Menschen enervierte. Solche Gefühle der Unterlegenheit hat der russische Angriff auf die Ukraine weggeblasen. Er hat die Stimmen der osteuropäischen Länder mit einem Schlag unüberhörbar gemacht. Denn es zeigte sich, dass etwa die Polen, Esten, Letten und Litauer viel früher verstanden, was jetzt auch Deutsche und Franzosen einsehen: dass Europa mehr sein muss als ein Markt, nämlich wehrhaft. Der Krieg hat den Schwerpunkt Europas weit nach Osten verschoben. Niemand würde mehr behaupten, dass dort Europäer zweiter Klasse leben."Quelle: https://www.perlentaucher.de/9punkt/2024-05-02.html
Europawahl: Die Mitte liegt jetzt ostwärtsÜber Kunderas berühmten Essay, "Was ist das, Zentraleuropa?" und über Polen.
Die polnische Hymne dagegen beginnt mit der Zeile: ‚Noch ist Polen nicht verloren …‘"Über Aktualität
Zentraleuropa war nach Kundera "ein Hort kleiner Nationen". Das gilt heute für die gesamte EU. Die erneute russische Invasion in der Ukraine hat die zentraleuropäische Sondererfahrung universalisiert. Zugespitzt gesagt gibt es heute in Europa nur noch kleine Nationen – und solche, die es noch nicht gemerkt haben.
Während Deutschland über Kriegstüchtigkeit streitet und nur mit Rechentricks auf Verteidigungsausgaben in Höhe von zwei Prozent kommt, ist Polen bereits bei vier Prozent aufwärts – und das ohne jeden Streit. Das Gefühl der Dringlichkeit, das vielen Deutschen immer noch abgeht, ist hier mit Händen zu greifen.Quelle: https://www.zeit.de/politik/ausland/2024-06/sicherheitspolitik-europa-verteidigung-krieg-europawahl/komplettansicht
Die Bürgerplattform von Ministerpräsident Donald Tusk ist als stärkste Kraft aus der Europawahl in Polen hervorgegangen. Die Partei kann mit 38,2 Prozent der Stimmen rechnen, hieß es am Sonntag in ersten Prognosen auf Basis von Wählerbefragungen. Die nationalkonservative PiS-Partei kommt demnach auf 33,9 Prozent.Quelle: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/europawahl-2024-europa-eu-ergebnisse-100.html
Der DDR-Oppositionelle Joachim Gauck, später Bundespräsident im wiedervereinten Deutschland, hat 1980 auf die Ereignisse in Polen "mit Begeisterung und Skepsis" reagiert, erzählt er heute. In der DDR habe man etwa nach der Niederschlagung des Aufstands vom 17. Juni 1953 und nach dem Bau der Berliner Mauer die Hoffnung auf Veränderung verloren, was "das Leben in politischer Ohnmacht prägte", sagt Gauck im Gespräch mit der DW.Quelle: https://www.dw.com/de/40-jahre-solidarno%C5%9B%C4%87-als-der-kommunismus-zu-ende-ging/a-54728986
In Polen habe es hingegen die Jahrhunderte alte Bereitschaft der Polen gegeben, gegen die aktuelle Herrschaft "eine eigene Identität zu behaupten und zu erkämpfen, wann immer das möglich ist. Das taucht in jeder Generation der polnischen Menschen wieder auf", so Gauck. Bei einem seiner Besuche in Polen sagte er: "Die Sprache der Freiheit ist Polnisch".
Die August-Vereinbarungen oder die Geburt der „Solidarność“Piotr Długołęcki schließt
Es steht jedoch außer Zweifel, dass die Gründung von den Machthabern unabhängiger Gewerkschaften ein präzedenzloses Ereignis war, das man durchaus als bahnbrechend nicht nur in der polnischen Geschichte betrachten kann. Es hat maßgeblich zum Fall des Kommunismus in Polen und anderen Ländern Mittel- und Osteuropas beigetragen. Damit hatte es seinen Anteil am Prozess der Demokratisierung eines großen Teils von Europa. Denn ohne die vorausgegangenen Erfahrungen der „Solidarność“ wären die Wende 1989 und die Demontage des kommunistischen Systems kaum vorstellbar gewesen. Offen bleibt die Frage, ob es möglich gewesen wäre, den Gang der Geschichte zu beschleunigen und bereits zu Beginn der achtziger Jahre den Kommunismus zu Fall und Polen die Wiedererlangung seiner vollen Souveränität zu bringen. Sofern diese Chance überhaupt bestand, wurde sie mit der Entscheidung der kommunistischen Machthaber, das Kriegsrecht zu verhängen, vertan.Quelle: http://www.dialog-pl.de/historia/aktualnosci/die-august-vereinbarungen-oder.html
Piotr Długołęcki, Historiker im Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten
Thomas Urban: „Verstellter Blick“Daraus:
Der selbstgerechte Blick Deutschlands auf sich selbst
Urbans konzises Buch, das besonders auf dem Blick der Osteuropäer auf Deutschland fokussiert, ist nämlich bereits vor Russlands erneutem Überfall auf die Ukraine in Druck gegangen.Und
Es steht dabei in der Nachfolge von Timothy Garton Ashs 1993 erschienener großer Studie „Im Namen Europas“, die schon ganz frühzeitig auf jene fatale Kontinuität deutscher Ostpolitik aufmerksam gemacht hatte, die sowohl vor wie nach 1989 auf die hehren Vokabeln „Verständigung“, „Versöhnung“, „Friedensprojekt“ und „Willy Brandt“ rekurrierte – all das jedoch über die Köpfe von Millionen Osteuropäern hinweg und nicht selten auch zur Irritation in westeuropäischen Ländern.
Während man sich dafür hierzulande noch immer auf die Schulter klopft, lässt Urban jene osteuropäischen Stimmen zu Wort kommen, die hier Geschichtsverfälschung am Werk sehen:Quelle: https://www.deutschlandfunkkultur.de/thomas-urban-deutsche-ostpolitik-rezension-100.html
Die Verwendung des Begriffs ‚Befreiung‘ stelle die Deutschen mit den von ihnen terrorisierten Völkern gleich; es werde dadurch behauptet, die Nationalsozialisten seien eine Art Besatzungsmacht gewesen, die auch die Deutschen unterjocht habe.
Aus Thomas Urban: „Verstellter Blick. Die deutsche Ostpolitik“
Ganz zu schweigen von den stalinistischen Verbrechen nach 1945. Dafür saß dann im Mai 2005 der damalige Kanzler Schröder als Ehrengast neben Präsident Putin, um auf dem Roten Platz den 60. Jahrestag des Kriegsendes zu feiern. Den Vorschlag, zuvor mit einer Zwischenlandung in Warschau an die Genese des Schreckens zu erinnern, hatte Gerhard Schröder abgelehnt.
Die Welt nicht nur aus heimischer Perspektive betrachten
Alte Geschichten fürs Archiv? Nicht für das geschichtsbewusste Osteuropa, wie Urban darlegt ...
Polen hat 1939 die Erfahrung gemacht, dass seine beiden Nachbarländer Deutschland und die Sowjetunion das Land überfallen und geteilt haben. Daraus resultiert ein besonderes Gespür für Drohungen. Die russische Propaganda vor dem Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 lief nach einem ähnlichen Muster ab wie die NS-Propaganda 1939. Der Ukraine wurde etwa das Existenzrecht abgesprochen – da gab es viele Parallelen. Tusk will die anderen Europäer warnen: Tut etwas, um eure Freiheit zu verteidigen. Es gibt in Deutschland und anderen Ländern genügend Menschen, die für einen Frieden mit Russland die Ukraine aufgeben würden. Aber Frieden kann es nur geben, wenn wir durch die Unterstützung der Ukraine auch die Freiheit für die östlichen Mitgliedsstaaten der EU verteidigen, die sonst die nächsten Opfer der expansiven und aggressiven Politik Putins würden.Quelle: https://www.rnd.de/politik/neuer-gedenkort-zum-ueberfall-auf-polen-wir-deutsche-wollen-erinnern-XXW5JSWR5BD4NOJ53NA4IFHJ4I.html
Ende 1981, nachdem das polnische Regime das Kriegsrecht wegen der von Millionen Menschen getragenen Proteste der unabhängigen Gewerkschaft Solidarnosc verhängt und Tausende verhaftet hatte, sagte Egon Bahr, der Architekt der SPD-Ostpolitik, kühl: „Der Frieden ist wichtiger als Polen.“ Dieser Satz aus dem Munde eines Deutschen schmerzt in Osteuropa bis heute. Ralf Stegner aber ist stolz darauf, noch Tür an Tür mit dem 2015 verstorbenen Bahr in der SPD-Zentrale zusammengearbeitet zu haben.auch in die Geschichte
„Für Euch ist Hitler fernab von allem“
Lässt die Regierungspartei der größten Volkswirtschaft Europas die Ukraine heute so hängen wie 1981 die Polen? Trotz der großen Unterstützung aus Deutschland begleitet dieser Verdacht den Sozialdemokraten Stegner auf dieser Reise.
Schon in der ersten Phase des Zweiten Weltkriegs, bevor die Vernichtungslager ihren Betrieb aufnahmen, führte Deutschland seinen Krieg mit großer Brutalität. Dabei ging es den Nazis auch um die Vernichtung der kulturellen Identität. Seit dem russischen Überfall erleben die Ukrainer nun das Déjà-vu. Dass es wieder um die Vernichtung von Identität geht: Soldaten schänden Büchereien mit ukrainischer Literatur und machen gezielt Jagd auf Lehrer und höhere Beamte.Ob eine Verständigung gelungen ist? Der Schluss wirft Fragen auf.
In einem Jugendzentrum fragt der SPD-Politiker junge Erwachsene, die Internationale Beziehungen studieren wollen, wie man sich das ukrainisch-russische Verhältnis der Zukunft vorstelle. Man könne ja nicht ewig verfeindet sein! „Ich denke nicht, dass wir verzeihen können“, sagt Nasar Dolytens (21). Zu viele Freunde und Verwandte wurden von Russen umgebracht. Ach: Und ja, er würde sich schon auch über mehr deutsche Waffen freuen.Quelle: https://www.focus.de/magazin/archiv/ukraine-rendezvous-mit-der-realitaet_id_260265153.html
„Manche Erwartungen kann man besser erfüllen als andere“, antwortet Stegner, „ich bin froh, dass wir nach Holocaust und Weltkrieg schnell wieder Teil der europäischen Familie werden konnten.“ Es klingt beinahe wie eine Mahnung an die Ukrainer, mit dem Vergeben möglichst bald zu beginnen.
Dass die Deutschen dafür erst besiegt wurden und kapitulieren mussten, fällt ihm nicht ein. Aber immerhin das: „Vielleicht würde ich als Ukrainer so denken wie Sie.“
Wladimir Putin wähnt sich auf einer Art Kreuzzug. Darin benutzt er auch Geschichte als Waffe. Eingesetzt wird sie gegen die Ukraine, aber ebenso strickt das russische Regime ein Gespinst aus historischen Unwahrheiten gegen Polen. Polen, das am 1. September 1939 von Deutschland überfallen wurde, trüge eine hohe Mitschuld am Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, so Putin.Quelle: https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/krisen/id_100473060/-putin-macht-polen-schweren-vorwurf-historiker-ueber-kreml-propaganda.html
Ein absurder Vorwurf. Umso absurder, als Josef Stalin – Putins Vorgänger im Kreml – seine Rote Armee am 17. September 1939 ebenfalls in Polen einfallen ließ, um das Land später mit Adolf Hitler aufzuteilen. Warum aber paktierten das nationalsozialistische Deutschland und die Sowjetunion 1939 im Hitler-Stalin-Pakt? Welche Folgen hatte das für Polen? Und wie konstruiert Putin seine pseudohistorischen Behauptungen? Diese Fragen beantwortet Stefan Creuzberger, Historiker und Experte für die Geschichte Russlands, im Gespräch.
Die deutsch-sowjetische Siegesparade in Brest-Litowsk (russisch Парад вермахта перед частями РККА в Бресте) war eine Militärparade am 22. September 1939 anlässlich des Abzugs der deutschen Truppen. Die Bilder der Parade markieren die Teilung Polens zwischen dem NS-Staat und der Sowjetunion auf der Grundlage des Hitler-Stalin-Pakts.[3][4]Quelle: Wikipedia: Deutsch-sowjetische Siegesparade in Brest-Litowsk
Der Warschauer Aufstand der poln. Untergrundarmee (Aug.-Okt.) scheitert: Kapitulation der poln. Untergrundarmee;Ich hab jetzt mal den Wikipedia-Artikel dazu aufgerufen und zitiere das Erstbeste daraus, was mir geeignet scheint:
Himmler hatte im Sinne Hitlers bereits Tage zuvor den Befehl gegeben, sämtliche nichtdeutschen Einwohner Warschaus ohne Ansehen von Alter, Geschlecht oder Beteiligung am Aufstand zu töten und die Stadt dem Erdboden gleichzumachen. Durch diese Anordnung wollte er den Widerstand des polnischen Volkes gegen die NS-Herrschaft ein für alle Mal brechen.[57] Infolgedessen endete der Angriff der „Kampfgruppe Reinefarth“ gegen den westlichen Stadtteil Wola mit einem Massaker an der Zivilbevölkerung. Schätzungen zufolge töteten die deutschen Einheiten zwischen 20.000 und 50.000 polnische Zivilisten.[58] Die Einheiten vermieden es sogar, den Kampf gegen die Heimatarmee aufzunehmen. Der Kommandeur der in Wola liegenden AK-Einheiten bezeichnete seine Verluste an Soldaten mit 20 Toten und 40 Verwundeten. Reinefarth beschwerte sich unterdessen bei seinen Vorgesetzten, dass die ihm zugeteilte Munition nicht ausreiche, um alle gefangenen Zivilisten zu erschießen.Wer sich's antun möchte, hier geht's lang:
Am 31. August entschloss sich das AK-Kommando der Altstadt, die restlichen Kämpfer und Zivilisten zu evakuieren. Sie zogen sich unbemerkt von den Deutschen über die Kanalisation in das von der AK kontrollierte Stadtzentrum zurück. Da sich die deutschen Truppen auf die Altstadt konzentriert hatten, waren die restlichen Enklaven des Widerstandes noch relativ unberührt. Der Anblick der evakuierten Zivilpersonen aus der Altstadt erwies sich für die dortige Bevölkerung oftmals als Schock. Wasser war im umkämpften Viertel knapp gewesen, da die Deutschen die Wasserversorgung der ganzen Stadt unterbrochen hatten. Die Benutzung von Brunnen bedeutete unter Artilleriebeschuss und Bombardement Lebensgefahr. Die Bemühungen der Verwaltung der Aufständischen, die medizinische Versorgung aufrechtzuerhalten, scheiterten. Ab dem 20. August waren keine Anästhetika mehr verfügbar und Operationen wurden bei vollem Bewusstsein durchgeführt. Am 22. August wurden die letzten Brotrationen an AK-Kämpfer ausgegeben. Rund 25.000 bis 30.000 Zivilisten fanden in der Altstadt den Tod. Deutsche Stellen sprachen von rund 35.000 internierten Zivilisten nach der Eroberung des Viertels. Diese Menschen erwartete die Deportation zur Zwangsarbeit in das Deutsche Reich.Das ist die Bilanz auf Polnischer Seite:
15.000 Tote, 25.000 Verwundete, 150.000–225.000 Opfer in der ZivilbevölkerungIch hatte das Dritte Reich dreimal in der Schule, ich kann mich nicht erinnern, dass dieses unter den vielen Verbrechen einen besonderen Stellenwert bekam. Ich habs dann einmal gelesen in einem Buch, das mehr die taktische Komponente behandelte, aber dem Wehrmachtsoffizier, der das geschrieben hatte, hat es auch gegraust.
Schubiack schrieb am 27.09.2024:ich kann mich nicht erinnern, dass dieses unter den vielen Verbrechen einen besonderen Stellenwert bekam.Ja, das könnte sein. Gehört zu den - wie Dieter Bingen sagt - Leerstellen deutscher Erinnerung.
Polnische Geschichte »Die Deutschen wissen fast nichts«dazu
Polen sollten den Nazis als Sklaven dienen, der Staat wurde total zerstört, sagt Hanna Radziejowska. Die Leiterin des Berliner Pilecki-Instituts wirft den Deutschen erschütternde Ahnungslosigkeit über ihre östlichen Nachbarn vor.
Ein Interview von Jan Puhl
SPIEGEL: Ahnungslosigkeit bei Deutschen führt ja nicht automatisch zu Vorurteilen oder Ablehnung gegen Polen. Warum ist es so wichtig, dass die Deutschen mehr erfahren über die Geschichte ihrer Nachbarn?Quelle: https://www.spiegel.de/geschichte/pilecki-institut-zur-geschichte-polens-die-deutschen-wissen-fast-nichts-a-74ab712f-8177-4451-bba9-f85a5a046889
Radziejowska: Wir sagen, die polnische Geschichte und Erinnerung sind wichtig, auch für die deutsche und europäische Demokratie. Wir wollen keinen Wettbewerb aufmachen: Wer hatte die meisten Opfer? Wer hatte die größten Helden? Es geht darum, die Erinnerung anzureichern – dass zu Anne Frank in Amsterdam auch die Erfahrung der Juden in irgendeinem östlichen Schtetl in Polen kommt. In Deutschland ist die Kategorie der Nation verdächtig, man redet lieber von jüdischen Opfern, Homosexuellen, Roma und Sinti, also von religiösen Gruppen etwa. Und das ist gut so.
Aus polnischer Sicht aber möchten wir einen Aspekt hinzufügen: Unsere Opfer hatten eine Nationalität, eben die polnische – und sie wurden deswegen umgebracht, zum Beispiel polnische Priester oder Intellektuelle. Die gezielte Vernichtung der polnischen Eliten war eines der Hauptziele der Nazis. Letztlich sollte alles darauf hinauslaufen, dass Polen als Sklaven den Deutschen dienen würden. Das muss in der europäischen Öffentlichkeit auftauchen. Wenn wir diese Dimension nicht erwähnen, fehlt etwas.
Simplizissimus schrieb:Du interessiert dich vielleicht nicht für Polen, aber Polen interessiert sich für Ruzzland :OWäre nicht das erste Mal in der Geschichte, dass Polen über Russland herrschen, und einen Zar stellen. Seinerzeit ist der Zar nur deshalb nicht dauerhaft akzeptiert worden, weil er katholisch war. Mal sehen, wie es diesmal läuft^^
nasenstüber schrieb:Wäre nicht das erste Mal in der Geschichte, dass Polen über Russland herrschenWenn es für den Z-Opa ganz bittet kommt, er in seinem Größenwahn von seiner eigenen Propaganda so geblendet wird bis zum letzten Ruzzen kämpfen zu müssen - Moskau theoretisch geopfert, dem Boden gleichgemacht & eingeäschert werden könnte - könnten die Ukrainer den Polen ja zuvorkommen, um eine neue "Kiewer Rus" auszurufen ... nach Pootins Geschichtesverständnis hätte die Ukraine ja eigentlich ein historisches Anrecht auf eine Neugründung dieses Staates ... und Moskau bräuchte es dann ja eh nicht mehr :troll: