Englisch auf dem Vormarsch: Stirbt die deutsche Sprache bald aus?

Immer mehr englische Wörter fließen in die deutsche Sprache ein und ersetzen für viele Menschen in Deutschland deutsche Wörter.

Immer mehr sagen in ihren Sätzen "because" statt "Weil", "scam" statt "Betrug", "you know" statt "weißt du" oder "I mean" statt "ich meine"

Wie seht ihr die Zukunft der deutschen Sprache? Wird sie immer mehr durch Englisch ersetzt werden?

In Zukunft Denglisch reden?
Das ist bereits seit Jahrzehnten so.
Und du würdest dich wundern wie viele unserer Wörter aus anderen Sprachen kommen..

Quatsch.

In der Zeit las ich von Witwer:innen.

Das ist so deutsch und schlicht un(üb)ersetzbar.

Also alles gut.

Mr.Christian schrieb:Wie seht ihr die Zukunft der deutschen Sprache? Wird sie immer mehr durch Englisch ersetzt werden?

Die deutsche Sprache ist schon immer von anderen Sprachen beeinflusst worden. Neben dem Englischen haben auch beispielsweise das Französische, das Lateinische und Griechische viele Spuren hinterlassen.

Ob der Einfluss des Englischen noch stärker zugenommen hat als früher? Mag sein, wahrscheinlich aufgrund des Einflusses des Internets. Wenn man beispielsweise viele YT- oder Tiktok-Videos schaut, in denen Englisch gesprochen wird, übernimmt man vielleicht nach einer Weile einige der gängigen Floskeln, wie z.B. "you know".

Wäre mal interessant, wie das in anderen Sprachen ist. Ob beispielsweise auch in Frankreich neuerdings englischsprachige Floskeln in die Sprache einfließen?

martenot schrieb:Ob beispielsweise auch in Frankreich

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Die haben das Loi Toubon

Wikipedia: Loi Toubon

Fellatix schrieb:Die haben das Loi Toubon

Interessant, das wusste ich noch nicht, dass alle englischsprachigen Slogans mit Übersetzung versehen werden müssen. Das könnte bei uns auch manchmal nicht schaden, da soweit ich weiß nicht alle englischen Slogans stets richtig verstanden werden (z.B. "Come in and find out").

Ich verdiente stets mein Geld mit Sprache. Wenn ich mich da über jeden Pipikram aufgeregt hätte, hätte ich jetzt graue Haare - aber inzwischen sind sie weiss.

Ich kann mich noch gut an die unmittelbaren "Nachwende-Jahre" erinnern, als es in Deutsch-Ost so schöne Werbebeschriftungen gab wie "Gyro's" oder "Urlaub's Reisen". Da durften emsige Titanic-Leser sammeln und darüber spotten, dass die blöden dazu gekauften Zonies der deutschen Sprache nicht mächtig wären.

Inzwischen stören mich nicht mal mehr Speisekarten, auf denen steht "Pomes - midde Meio ode Kätschupp" oder Prospekte, in denen Outdoor-Regenschirme angeboten werden. Wer ausser Spitzwegs armem Poeten bräuchte Indoor-Regenschirme?

Sprache ist keine Leiche, die es zu konservieren gilt.
Sprache lebt und verändert sich, und das seit Anbeginn bis in alle Ewigkeit.
Sprache lebt vom Austausch, Wörter wandern ungehindert durch die Welt. Sprache lässt sich nicht gängeln und auch nicht einsperren, nicht regulieren und nicht befehlen. Ärgerlich für die, die dies gern täten, den Menschen befehlen möchten, was und wie sie zu sprechen und damit zu denken haben.

Da haben sich die Väter des Esperanto und anderen Welt-Hilfssprachen idealistisch abgemüht, der Menschheit eine Sprache zu geben, auf dass sie sich verständige ohne Missverständnisse. Hat nicht geklappt. Länder wie Frankreich, Island oder Israel beschäftigen beamtete Sprachwächter, auf die Reinheit der Landessprache zu achten und nötigenfalls Wortungetüme zum Kampf gegen die Überfremdung der Sprache zu schaffen haben. Hierzulande stritt (und streitet) man über die rechte Rechtschreibung, als ob es sonst keine gesellschaftlichen Probleme gäbe. Nutzlos, denn das Volk spricht, wie ihm der Schnabel gewachsen ist und/oder globale Kommunikation es erfordert.

So lassen wir uns hierzulande gern unser Badezimmer von "Bad Design" einrichten, während der Russe sein "Butterbrot" isst, das ihm der Amerikaner im "Rucksack" in den "Kindergarten" getragen hat, während der Franzose über "Waldsterben" in "Weltschmerz" ausbricht. Der Engländer denkt währenddessen darüber nach, ob "Berufsverbot" effektiver ist als "Blitzkrieg".

Doors schrieb:Überfremdung

Solche Wörter machen mir eher Angst. Sowas hat die NPD eingeführt. :/

@Ptoliporthos


Die Angst vor "Überfremdung der Sprache" ist eindeutig älter als die NPD:

So alt wie die Sprache sind auch jene Menschen, die die Sprache vor fremden Einflüssen schützen wollen. Für sie zählt die Reinheit der Sprache und die Verwendung deutscher Worte anstelle fremdsprachiger Ausdrücke. Im 17. Jahrhundert galt das Hauptaugenmerk der Sprachschützer der "Verwelschung" der deutschen Sprache. Diesem romanischem Einfluss setzten sie teilweise heute noch gebräuchliche Worte entgegen: Anstelle des "Vokabulars" sollte "Wörterbuch" gesagt werden und das "Säkulum" hieß bei ihnen "Jahrhundert".

Aber die Sprachschützer schossen mitunter auch weit über ihr Ziel hinaus. Der - damals - neumodische "Spiegel" sollte aus dem Sprachgebrauch verbannt und durch das "Schauglas" ersetzt werden. Auch die "Mumie" erregte ihren Zorn, sie sollte zur "Dörrleiche" werden. Zudem wandelte sich "Aurora", die römische Göttin der Morgenröte, bei den Hütern der deutschen Sprache zu "Rötine".

Quelle: https://www.dw.com/de/man-spricht-deutsch/a-5279287

@Doors
Nein, das Wort "Überfremdung" geht mWn auf die rechte Szene zurück. Hat uns zumindest mal ein Deutschlehrer erzählt. Das meinte ich. :)

Ptoliporthos schrieb:Hat uns zumindest mal ein Deutschlehrer erzählt.

Der Begriff ist offenbar auch schon viel älter als die Zeit des deutschen Faschismus. Obendrein hat er auch unterschiedliche Bedeutung(en) gehabt. Nachzulesen hier:

Wikipedia: Überfremdung

Mr.Christian schrieb:in ihren Sätzen "because" statt "Weil", "scam" statt "Betrug",

so häufig und so viele verwendungen habe ich noch nicht gehört.

das ist evtl. so, wenn man mit vielen internationalen leuten zu tun hat.
aber im normalen leben ässerst selten.

Fellatix schrieb:Witwer:innen.

was soll den das sein?

ist das auch english?

Doors schrieb:Der Begriff ist offenbar auch schon viel älter als die Zeit des deutschen Faschismus. Obendrein hat er auch unterschiedliche Bedeutung(en) gehabt. Nachzulesen hier:

Ok, thanks. Würd also eher in den andern Thread passen. lol.

@Doors

Ich verwende allerdings auch keine englische Sprache oder auch nur vereinzelte Ausdrücke, nur, weil es gerade In ist oder hipper ist sie zu verwenden.

Nur Nope, das verwende ich hin und wieder selber gerne, weil ich es irgendwie selber lustig finde.

Dennoch sollten wir uns schon unser prägnantes-hartes Nein bewahren.

Genauso wie wir uns Betrug bewahren sollten oder auch unser wunderschön klingendes Danke oder Dankeschön.

@rhapsody3004

Glücklicherweise ist hierzulande jeder Person freigestellt, wie sie/er sprechen möchte.

Doors schrieb:Glücklicherweise ist hierzulande jeder Person freigestellt, wie sie/er sprechen möchte.

Das ja. Dennoch muss man nicht jeden hippen Trend persönlich gut finden. Ich persönlich wünsche mir einfach nur, dass unsere deutsche Sprache oder auch nur einzelne deutsche Wörter/Ausdrücke/Begriffe nicht vollständig aussterben, sondern weiterhin verwendet werden.

Bspw. werde ich noch bis in alle Ewigkeit lieber wahrlich schreiben und sprechen/aussprechen als truly.

Manches klingt für mich auf Deutsch einfach gehaltvoller, prägnanter und ja irgendwie epischer.

Gegen ganze englische Sätze oder auch nur einen englischen Ausdruck/Wort zu verwenden habe ich gar nichts, aber in Sätzen Deutsch und Englisch zu mischen, das mag ich persönlich nicht so.

Wie das hier bspw:

Mr.Christian schrieb:Immer mehr sagen in ihren Sätzen "because" statt "Weil", "scam" statt "Betrug", "you know" statt "weißt du" oder "I mean" statt "ich meine"

@rhapsody3004

Bei uns gab es zeitweilig babylonische Sprachmischungen, was allerdings unterschiedlichen Herkunftsländern und Muttersprachen geschuldet war.

Da hatte sich bei meinen jüngeren Kindern schon mal ein Pseudo-Esperanto eingebürgert:
Farvel, Papa, bin mit dem Rad weg, to mate. Oder auch: Salam, bin bei Dilek, by bike.

Natürlich konnten die Kinder auch anders sprechen, klar.

Meine Enkelkinder wachsen mit Dänisch und Deutsch auf.

Glaub ich nicht.
Und falls es so wäre, hätten da wahrscheinlich einige nix dagegen.

Safe

Probleme mit dem Rücken?

Einfach mal zum Bäcker, pardon, Back-Shop gehen:




Und ein gesundes Heim gibt's offenbar als Bonus dazu, bei den Health Angels.