Ein bisschen scheinheilig kommt mir die Aufregung der Rotterdamer schon vor. Der Reichtum der Niederländer (und vieler anderer europäischer Länder) basiert u.a. auf der jahrhundertelangen Ausbeutung der Kolonien oder zumindest der Beherrschung großer Teile des Welthandels. Die niederländische Ostenindienkompanie war nichts anderes als das Amazon der damaligen Zeit.
Zudem, wie viele Rotterdamer (wie viele andere Europäer) fahren in die Alpen in den Skiurlaub oder auf Mittelmeerinseln im Sommer und erwarten dort mit großer Selbstverständlichkeit, dass Hotels und Infrastruktur ihren Bedürfnissen entsprechen?
Natürlich dürfen Reiche und Mächtige nicht tun und lassen, was sie wollen. z.B. riesige Villen in Naturschutzgebiete bauen oder uralte Bäume fällen, um die Aussicht zu verbessern usw.
Aber hier soll eine Brücke kurzzeitig teildemontiert werden. Eine Brücke, die ja durchaus an Schiffsverkehr angepasst ist, nur halt nicht groß genug, um dieses Schiff passieren zu lassen.
Ich gehe mal davon aus, dass man das Brückenteil ohne Schäden ab- und wieder aufbauen kann, daher sehe ich da kein Problem.
Es muss ja nur der "Aufzug", also das Teil zwischen den Türmen ausgehängt werden.
Zudem sichert dieser Bauauftrag Arbeitsplätze und somit den Reichtum der Stadt.
martenot schrieb:sonst könnte man auch zum Privatvergnügen Neuschwanstein oder den Kölner Dom abreißen lassen, wenns im Weg steht.
Das ist wohl eine ganz andere Liga, das kann man nicht vergleichen.